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Manfred Riemer zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 22.10 Uhr verfaßt.
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Ich gebe Ihnen recht, Herr Metz, es muß keine Absicht gewesen sein. Aber wenn es wirklich nur um eine ganz harmlose Übersetzungsungenauigkeit ging, dann wäre ja alles in Ordnung gewesen. Aus welchem Grund wurde dieser Satz Melonis dann überhaupt hier aufgespießt?
Trotzdem hätte ich statt "sollte unterstellt werden" besser nur darauf hingewiesen, daß diese ungenaue Übersetzung eine Mißdeutung von Melonis Intentionen zuläßt.
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Wolfram Metz zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 21.37 Uhr verfaßt.
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Ich weiß nicht, auf welche Verdolmetschung Herr Virch sich bezieht, aber bei ntv habe ich einen Beitrag gefunden, in dem Meloni wie folgt übersetzt wird (allerdings spricht dort keine Dolmetscherin, sondern eine Off-Sprecherin der Redaktion, die einen vorbereiteten Text vorliest): »Wir kämpfen den gleichen Kampf gegen diese Woke-, Vielfältigkeits-, Gleichberechtigungs- und Inklusionsideologie, die gerne unsere Geschichte ausradieren würde.« (https://youtu.be/WOK_3YBVoU0?t=9) Ich schreibe »Woke-,« mit großem Anfangsbuchstaben, Ergänzungsstrich und Komma, weil die Sprecherin das e nicht ausspricht, was sie meines Erachtens hätte tun müssen, wenn hier woke als Adjektiv gemeint wäre. Aber selbst dann würde sich woke auf Ideologie beziehen: woke Vielfältigkeits-, Gleichberechtigungs- und Inklusionsideologie.
Die Unterscheidung zwischen Vielfalt ja, woke Ideologie nein, wie Herr Riemer sie trifft, erscheint mir nachvollziehbar, ich würde aber nicht vorschnell einer Dolmetscherin irgendeine Verfälschungsabsicht unterstellen. Sollte irgendwo eine Dolmetscherin tatsächlich gesagt haben »Kampf gegen diese woke Vielfalt, Gleichberechtigungs- und Inklusionsideologie«, kann es sich auch um eine jener Unsauberkeiten handeln, wie sie beim Dolmetschen regelmäßig vorkommen. Vielleicht hat sie auch »woke Vielfalts-, Gleichberechtigungs- und Inklusionsideologie« gesagt oder sagen wollen, wer kann das schon mit Sicherheit ausschließen?
Im übrigen sind solche feinen Differenzierungen bei einem Wort, das längst zum Kampfbegriff geworden ist, wahrscheinlich müßig. Man kann es eigentlich nur falsch machen.
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Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 18.00 Uhr verfaßt.
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Trump testet, ob er auch mit der offenen Weigerung durchkommt, sich Gerichtsurteilen zu fügen. Das gilt nun sogar für den Supreme Court, den er unter Mitwirkung von Mitch McConnell mit seinen Gefolgsleuten besetzt hat. Beobachter sehen darin eine Verfassungskrise, man könnte auch von einem Staatsstreich sprechen.
Ich erwarte jetzt, daß er seinen Anschlag auf die Universitäten zurücknimmt. Das wird er aber nicht leicht als genialen Deal verkaufen können. Jemand wird ihm erklären, daß es nicht die künstlich zurückgebrachten Jobs der Stahlarbeiter im Rust Belt sind, die Amerikas Wohlstand mehren.
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Theodor Ickler zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 17.56 Uhr verfaßt.
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1040#28755
Zufällig stoße ich auf die Mitteilung, daß es im klassischen Arabischen eine entsprechende Verwendung des Duals gibt:
al-qamarāni “the two moons” for “sun and moon”
al-´abawāni “the two fathers” for “father and mother”
al-furatāni “the two Euphrates” for “Tigris and Euphrates”
al-´umarāni “the two ´Umars” for the first two caliphs, Abū Bakr and ´Umar.
Das wäre also genau das gleiche wie sanskrit ahani "die beiden Tage" = Tag und Nacht usw.
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Manfred Riemer zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 16.34 Uhr verfaßt.
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DEI ist in diesen Kreisen offenbar ein fester Begriff, bei EDI oder ADI hat sie sich wohl nur versprochen. Das zu korrigieren ist für mich ok.
Aber inhaltlich war es für mich gar nicht so klar. Gegen die Diversitäts-, Gleichheits- und Inklusions-Ideologie kann man auch sein, ohne z.B. Diversität schlecht zu finden, und ich würde Diversität auch nicht ohne weiteres als woke hinstellen.
Mir scheint jedoch, mit dieser falschen Übersetzung sollte Meloni genau eine solche Haltung unterstellt werden.
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Theodor Ickler zu »Friede sei mit euch!«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 15.56 Uhr verfaßt.
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„Nicht nur Tanzverbot
Regeln und Verbote an Karfreitag in Kassel und Nordhessen: Schon am Vortag muss man aufpassen
(...) Das Tanzverbot gilt auch am Gründonnerstag von 4 Uhr an.“
(HNA 17.4.25)
Soviel zum religiösen Leben in Deutschland. Es fällt immer wieder auf, welche Bedeutung das teuflische Tanzvergnügen für die Christenmenschen hat.
In Kassel übrigens sind noch rund 38 % Prozent in einer der beiden Kirchen, besonders rasch abnehmend. Die anderen dürfen aber auch nicht tanzen und müssen auch sonst „aufpassen“, sonst wird ein Bußgeld fällig.
„Mehr als 700 Filme dürfen an Karfreitag nicht gezeigt werden.“ (t-online.de) Diese Meldung geht jedes Jahr durch die Presse. Jesus selbst würde sich wahrscheinlich den einen oder anderen dieser Filme (z. B. „Heidi in den Bergen“) auch am Karfreitag ansehen, schon um sich auf freundlichere Gedanken über die Christenmenschen zu bringen.
Im Radio läuft am Karfreitag nur „traurige“ Musik. Das ist komisch, denn Musik ist ja immer traurig. Was gibt es Traurigeres als einen Tango? Aber den darf man heute nicht tanzen. Oder Mozarts Jupiter-Symphonie, die jeder „strahlend“ nennt, die man aber doch nicht hören kann, ohne daß einem ganz weh ums Herz wird. Darum wirkt die Musik, die nun extra traurig sein soll, schon wieder komisch.
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Theodor Ickler zu »Kognitivismus«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 14.29 Uhr verfaßt.
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Was man üblicherweise „Vorstellungen“, „Ideen“, „Annahmen“ oder „Begriffe“ nennt, wird im kognitivistischen Jargon der Gegenwart zu „Repräsentation“, so im Titel einer Arbeit von Shaun Nichols: „Is religion what we want? Motivation and the cultural transmission of religious representations“ (Journal of cognition and culture 4/2004:347-371) und in der Formulierung seiner „Motivated Transmission“-Hypothese: „Cultural representations that are motivationally attractive will be more likely to survive than competing representations that are motivationally (and affectively) neutral.“ (S. 355) Auch Christopher Hallpike macht ausgedehnten Gebrauch davon: „Language is perhaps the pre-eminent example of a collective representation.“ (Ship of fools. Kouvala 1998:111) und passim. Wenige Jahre früher wäre man nicht leicht darauf gekommen, Sprache, Religion, Kultur als „Repräsentationen“ zu bezeichnen; eine tiefere Einsicht ist damit nicht verbunden.
Früher hat der „Symbol“-Begriff eine ähnliche Last tragen müssen.
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Erich Virch zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 14.15 Uhr verfaßt.
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Ich selbst hätte es eher mit "Kampf "gegen die Woken und die Gleichheits-, Diversitäts- und Inklusionsideologie“ übersetzt (sie sagt EDI), fand die freie Lösung der Dolmetscherin aber auch in Ordnung. Inhaltlich ist der Fall ja eh klar.
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Manfred Riemer zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 11.53 Uhr verfaßt.
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Meloni sagte:
"We both share another fight, which is the fight against the woke and DEI ideology that would like to erase our history."
DEI = diversity, equity, inclusion
Die Übersetzung ist also nicht korrekt. Sie wandte sich nicht gegen "woke Vielfalt", sondern gegen woke Ideologie (Wokeismus) und Vielfaltsideologie.
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Erich Virch zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 18.04.2025 um 10.02 Uhr verfaßt.
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Meloni im Schulterschluß mit Trump: "Wir kämpfen den gleichen Kampf gegen diese woke Vielfalt, Gleichberechtigungs- und Inklusionsideologie, die gerne unsere Geschichte ausradieren würde."
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Theodor Ickler zu »Kognitivismus«
Dieser Kommentar wurde am 17.04.2025 um 07.23 Uhr verfaßt.
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„Die heutige Kognitionswissenschaft kann mit einigem Recht als Komplex jener Disziplinen bestimmt werden, die sich mit der Erforschung mentaler Repräsentationen befassen.“ (Eckart Scheerer)
"Mentale Repräsentation" ist ein modischer Ausdruck für "Vorstellung", so daß der rückwärtsgewandte Charakter der Kognitionswissenschaft deutlich genug wird. "Mind is back!"
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Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 17.04.2025 um 05.16 Uhr verfaßt.
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Nachdem ich ziemlich viel über Trump gelesen habe, bin ich überzeugt, daß der Eindruck, den wenige Minuten seiner Aufritte vermitteln, zutrifft: Er hat keine Ahnung von Wirtschaft, Politik und allem anderen. Beobachter sehen im Hin und Her seiner Dekrete ein „Umsichschlagen“ (ich hatte mir kurz zuvor denselben Ausdruck notiert), weil die Tatsachen, die er z. T. selbst geschaffen hat, ihm mehr und mehr über den Kopf wachsen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das noch lange durchhält. Sobald er merkt, daß er der Loser ist, der er um keinen Preis sein will, wird er wohl hinwerfen. Das einzige, was ihn ans Amt fesselt, könnte die Angst vor Gerichtsverfahren sein, die ja bisher nur trickreich ausgesetzt wurden. Allerdings könnte das Entgleiten des Endsieges ihn auch zu sehr schlimmen Verzweiflungstaten veranlassen, wodurch er noch vieles andere mit sich in den Untergang reißen könnte.
Man soll ja keine Ferndiagnosen anstellen, aber ich bin kein Psychologie und darf es: Trump weiß, daß er nichts weiß und nichts kann, und überspielt es durch eine Unverschämtheit, die früher charmant gewirkt haben mag. Heute ist er nur noch ein schamloser alter Narr. Wenn er über seine Erfolge im Golfspiel, sein glanzvolles Bestehen kognitiver Tests (an die er sich Stunden später schon nicht mehr erinnern kann) usw. redet, fragt man sich entgeistert, wie so ein Kindskopf in eine solche Position gelangen konnte. Das Problem sind die Wähler (und die Medien). Aber die Anhängerschaft bröckelt, und was ihm nach dem Handicap-Prinzip bisher als Stärke ausgelegt werden konnte (Stichwort Fifth Avenue), wird ihm jetzt als Schwäche angerechnet.
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