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30.03.2008
Reformpropaganda vom IDS
Verklausuliertes – und eine klar unrichtige Behauptung
Aus dem Jahresbericht 2007 des IDS:
"Das Institut ist weiterhin an der Arbeit des 'Rats für deutsche Rechtschreibung' beteiligt. Die vom Rat vorgeschlagenen Veränderungen am Regelwerk haben sich als ein tragfähiger Kompromiss weithin durchgesetzt. Der Rat selbst beschäftigt sich nun mit der Beobachtung des Schreibgebrauchs und durchleuchtet Bereiche der Regelung, die unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene Entscheidungsprobleme bereiten. So wurden in den beiden Sitzungen dieses Jahres Fragen der Fremdwortschreibung und der Laut-Buchstaben-Kombination diskutiert, dazu genereller die Frage nach dem Stellenwert von Variation in der Schreibung."
"Die Geschäftsstelle des 'Rats für deutsche Rechtschreibung' ist als Arbeitsbereich mit Daueraufgaben ebenfalls der Abteilung Grammatik zugeordnet."
"Nachdem zum 1. August 2006 die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung mit den vom Rat für deutsche Rechtschreibung erarbeiteten Änderungen in Kraft getreten war, konnte der Rat im Berichtsjahr zu seiner langfristigen Aufgabe übergehen. Diese besteht darin, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks in unerlässlichem Umfang weiterzuentwickeln. Der Rat ist somit die Letztinstanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung und trägt Sorge für die verbindliche Festlegung der Schreibung der Wörter nach den amtlichen Regeln. Im Vordergrund bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe steht dabei die ständige Beobachtung der Schreibentwicklung. Der Rat hat hierzu im Berichtsjahr erste Überlegungen über mögliche Vorgehensweisen und Methoden bei der Schreibgebrauchsbeobachtung zusammengetragen und damit begonnen, die Bereiche der Rechtschreibung, in denen sich ein allgemeiner Wandel der Sprache andeutet, auszumachen. Aufgabe der Geschäftsstelle war hierbei wieder die Koordination der Arbeit, zu der in erster Linie die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen gehörte. Daneben wurde eine umfassende Beratungstätigkeit ausgeübt, von der insbesondere Multiplikatoren (Verlage, Softwarehersteller, amtliche Stellen) Gebrauch machten. Diese intensive Befassung mit dem Kompromiss und seine breite Anerkennung auch außerhalb der Domänen, für die der Staat Regelungskompetenz hat, zeigte sich u.a. daran, dass in Deutschland mit dem Ende der Übergangszeit die Nachrichtenagenturen auf das amtliche Regelwerk in der Fassung 2006 umgestellt haben. Zuvor hatten sich bereits alle überregionalen Zeitungen und Zeitschriften dem Kompromiss angeschlossen. Die ständige Beobachtung der Schreibentwicklung schließt seine wissenschaftliche Begleitung ein. Einen Schwerpunkt wird dabei die Getrennt- und Zusammenschreibung bilden. Hierzu wurde von der Geschäftsstelle das vom IDS für das Jahr 2008 vorgesehene Projekt zur Univerbierung inhaltlich mit vorbereitet.
(Verantwortlich: Kerstin Güthert)"
"Dr. Kerstin Güthert
10.1.2007 und 12.1.2007, Neue deutsche Rechtschreibung, Ganztagsseminar, Deutscher Bundestag, Berlin
21.3.2007, Neue deutsche Rechtschreibung, Ganztagsseminar, Universität Mannheim
20.9.2007, Neue deutsche Rechtschreibung, Ganztagsseminar, Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger e.V. (VSZV), Stuttgart
12.12.2007, Neue deutsche Rechtschreibung, Ganztagsseminar, Universität Mannheim"
Die Behauptung "Der Rat ist somit die Letztinstanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung" trifft nicht zu. Letztinstanz für die Schulorthographie sind die Kultusminister, der Rat hat nur das Recht zu Vorschlägen.
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Kommentare zu »Reformpropaganda vom IDS« |
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 30.03.2008 um 16.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11818
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Besteht eigentlich irgendeine Möglichkeit, das IDS für die diversen, über die Jahre verbreiteten Falschmeldungen juristisch zu belangen? Jeder Betreiber einer Internetseite ist doch beispielsweise auch juristisch für deren Inhalte verantwortlich. Es sei denn, er distanziert sich eindeutig von den Inhalten der aktiven Verweise (den sogenannten "Links"), die auf seiner Seite zu finden sind.
Und noch etwas: Schränkt nicht das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg vom September 2005 die vermeintliche "Letztinstanz" der Kultusministerien deutlich ein?
So gesehen scheint mir das System der freiwilligen Unterwerfung in diesem Lande wirklich ausgezeichnet zu funktionieren. Ich mußte damals meine Großeltern – mit betretenem Schweigen als Antwort – noch fragen, wie die Nationalsozialisten eigentlich so uneingeschränkt an die Macht kommen konnten. Heute ist solch eine Frage schon überflüssig geworden.
Noch eine abschließende böse Beobachtung: Im Mittelalter versuchten die Alchimisten vergeblich, aus unedlen Metallen Gold zu machen. Wenn ich mir die Veranstaltungsliste von Frau Güthert so ansehe (die gewiß nur einen Auszug darstellt), dann ist es heute vielleicht einfacher, aus Mist Geld zu machen. Aber auch chronologisch führt der Weg zurück ins Mittelalter ja zunächst einmal über das 19. Jahrhundert...
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Kommentar von Kurt Albert, verfaßt am 30.03.2008 um 18.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11819
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Frau Dr. Güthert, natürlich, sie hat ihren Auftrag, ist beflissen, und das IDS treibt weiterhin Reformpropaganda.
Die Information der Öffentlichkeit, die der Rechtschreibrat zu leisten hätte, jedoch läßt sehr zu wünschen übrig. Auch um seine Website ist es seit 2006 ganz still geworden, sie dämmert vor sich hin; allenfalls die Sitzungstermine werden aktualisiert, aber die Inhalte verschweigt man. Dies scheint mir skandalös; der Rat nimmt seine Verpflichtung, die Öffentlichkeit zu unterrichten, offenbar nicht ernst.
Vor einiger Zeit immerhin, aber das war dem Engagements eines kleinen privaten Journalistenteams zu verdanken, konnte man sich den Mitschnitt der Pressekonferenz online anhören (und Erstaunliches vernehmen ...). Auch dies ist vorbei, was mich an die unselige Praxis der früheren Rechtschreibkommission erinnert. (In diesem Kontext wirkt der Hinweis der Geschäftsführerin auf ihre Referententäigkeit – armselige vier Seminare – fast peinlich.)
Evident wird m. E. also auch hier, daß der Rechtschreibrat lediglich den schlechten status quo stabilisiert.
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Kommentar von Paul Westrich, verfaßt am 30.03.2008 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11820
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Lieber Herr Höher,
>>Es sei denn, er distanziert sich eindeutig von den Inhalten der aktiven Verweise (den sogenannten "Links"), die auf seiner Seite zu finden sind.<<
Darf ich Sie in diesem Punkt korrigieren? Daß man sich von den Inhalten der Websites, zu denen man Links setzt, distanzieren kann, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Deshalb sind auch die sogenannten Disclaimer juristisch wertlos. Hierzu gibt es im Netz entsprechende Informationen. Ich hatte dies vor längerer Zeit auch zu klären, da ich selbst mit einer umfangreichen Website im Internet vertreten bin.
>>So gesehen scheint mir das System der freiwilligen Unterwerfung in diesem Lande wirklich ausgezeichnet zu funktionieren.<<
Ich glaube, dies ist der entscheidende Punkt in der ganzen Geschichte. Die Lektüre des mir von Ihnen empfohlenen Werks von de la Boétie hat mir diesbezüglich auch einige neue Einsichten gebracht.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 30.03.2008 um 21.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11821
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Lieber Herr Westrich, vielen Dank für die Aufklärung. Daß man sich mit einem distanzierenden Sätzchen keine Absolution erteilen kann, wußte ich tatsächlich nicht. Wenn ich mich im Internet so umschaue, stehe ich mit meiner Unwissenheit aber gar nicht so allein da. Was keine Entschuldigung sein soll.
Aber da zeigt sich mal wieder, daß ich selten so viel lerne lerne wie auf dieser Seite hier.
Sollten diese vier Veranstaltungen allerdings kein Auszug, sondern vielmehr die komplette Veranstaltungsliste von Frau Güthert sein, dann nehme ich das Geld, das man heute wohl leicht aus Mist machen kann, zurück. Es bleibt somit nur der Mist. Der ist aber immerhin als Dünger noch zu gebrauchen. Vielleicht gibt es ja auch für die vielen gelben Bücher aus Mannheim noch eine wirklich sinnvolle Verwendung. Wackeltische gibt heute wohl nicht mehr so viele. Eigentlich schade.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 31.03.2008 um 10.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11824
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Ich schließe mich der Forderung von Herrn Höher an, die Urheber und Verbreiter von falschen Behauptungen juristisch zu belangen. Als juristischer Laie fehlt mir dafür aber die Sachkenntnis.
Ich vermute gleichwohl, daß es nicht strafbewehrt ist, Unsinn zu reden. Es muß wohl so etwas wie ein vorsätzliches Hinters-Licht-Führen mit der Absicht einer Vorteilserzielung vorliegen – der arglistigen Täuschung beim Betrug ähnlich – oder auch gleichend.
Als Historiker habe ich mich näher mit dem Aufkommen und der Machtergreifung des Nationalsozialismus befaßt. Es war schon weitaus mehr nötig als das Ausnutzen des Herdentriebs und der unkritischen Folgsamkeit des Volks, aber genau das hat den Nazis fraglos geholfen. Und im Vergleich zur Rechtschreibreform fällt mir deprimierenderweise auf: Wenn der Mut noch nicht einmal dafür reicht, sich in einer dermaßen risikolosen Sache wie der Orthographie gegen die staatlichen Vorgaben zu wenden, wo soll dann die Courage herkommen, Widerstand zu leisten, wenn es für Leib und Leben gefährlich wird?
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 31.03.2008 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11826
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Lieber Herr Mahlmann,
zunächst war mein Kommentar noch kein Aufruf zu einer Sammelklage, sondern nur die Frage eines juristischen Laien, ob so etwas wohl grundsätzlich möglich ist.
Bei Büchern in Reformschrieb halte ich es allerdings inzwischen so, daß ich sie sehr unbarmherzig umtausche. Leider ist es mir nicht immer möglich, alle Bücher, die mich interessieren, vorher persönlich in Augenschein zu nehmen. Zu meinem Privatvergnügen möchte ich so etwas wie "platziert", "nummerieren" oder "Schifffahrt" aber auf keinen Fall lesen, da es für mich mängelbehaftet ist, oder wie es Herr Weiers so schön formulierte: Literatur mit einem Haltbarkeitsdatum. Ich sehe dann keinen Unterschied mehr zu Gebrauchsanweisungen. Die muß ich auch meist mehrmals lesen, bis ich sie verstehe.
Nachdem ich mich aber nun polemisch ausgerappelt habe, verdienen doch einige verquaste Formulierungen von Frau Güthert noch etwas mehr Aufmerksamkeit.
Der Rat ist somit die Letztinstanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung und trägt Sorge für die verbindliche Festlegung der Schreibung der Wörter nach den amtlichen Regeln.
Dazu hat Herr Ickler gesagt, was zu sagen war. Aber diese Falschaussage ist ja nur die Einleitung für den folgenden Satz:
Im Vordergrund bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe steht dabei die ständige Beobachtung der Schreibentwicklung.
Was soll das denn bedeuten? Kippt der Duden jetzt wieder um? Statt vorzuschreiben, jetzt doch wieder nur Beschreibung der Schreibentwicklung. Natürlich macht man es sich dabei sehr leicht. Denn zunächst verwüstet man einmal die Schreibentwicklung, bastelt alles danach ein bißchen zurecht, ohne an viele der wirklich katastrophalen Sprachverletzungen (Dreifachkonsonanten, Getrennt- und Zusammenschreibung, Groß- und Kleinschreibung, Uneinheitlichkeit der Fremdwortschreibung, Beliebigkeit der Kommasetzung usw.) heranzugehen. Das heißt, das IDS – und damit der Duden – will fortan die Sprachentwicklung nach der selbst herbeigeführten Apokalypse beobachten. Das ist blanker Hohn.
Der Rat hat hierzu im Berichtsjahr erste Überlegungen über mögliche Vorgehensweisen und Methoden bei der Schreibgebrauchsbeobachtung zusammengetragen und damit begonnen, die Bereiche der Rechtschreibung, in denen sich ein allgemeiner Wandel der Sprache andeutet, auszumachen.
Was sollen das denn für "mögliche Vorgehensweisen und Methoden bei der Schreibgebrauchsbeobachtung" sein? Und wie wird der Schreibgebrauch definiert? Wenn damit die gleichgeschaltete Presse gemeint ist, dann müßte Frau Güthert doch auch bemerkt haben, daß die meisten Zeitungen sich keineswegs "dem Kompromiss angeschlossen" haben, sondern vielmehr aus dem Kompromiß und der bewährten Orthographie eine individuelle Hausorthographie gezimmert haben. Oder sollten das schon "die Bereiche der Rechtschreibung sein, in denen sich ein allgemeiner Wandel der Sprache andeutet"? Aber dann hätte doch der Kompromiß keine so breite Anerkennung erfahren, wie vorher festgestellt wurde. Man kann den Text drehen und wenden, wie man will – er bleibt widersprüchlich. Preist die Widersprüchlichkeit aber hymnisch in dergestalt komplizierten Formulierungen, daß man schon fast wieder ein Wörterbuch (natürlich auf der Grundlage des breit anerkannten Kompromisses) benötigt, um ihn nach zweimaligem Lesen annähernd zu kapieren. Beispielsweise die "Bereiche der Regelung, die unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene Entscheidungsprobleme bereiten." Sollte das etwa die Definition für die unzähligen Ausnahmen sein, die der Duden des Jahres 2006 für seine Festsetzungen enthält? Dann wäre also eine Variante eine Regelung in einem Bereich unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene, in dem es Entscheidungsprobleme gibt. Aber wahrscheinlich habe ich diesen Satz immer noch nicht richtig verstanden.
Zuvor hatten sich bereits alle überregionalen Zeitungen und Zeitschriften dem Kompromiss angeschlossen.
Dieser Satz ist wegen der vielen Hausorthographien nicht nur inhaltlich falsch, es fehlt vielmehr auch ein Hinweis auf die Schweiz, die ja mehr und mehr zur ursprünglichen Normalität zurückkehrt und sich somit nicht "dem Kompromiss angeschlossen" hat. Naja, was nicht ins Konzept paßt, wird eben totgeschwiegen. Hat Churchill nicht auch nur den Statistiken getraut, die er selbst fälschte?
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 31.03.2008 um 12.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11828
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Den Hinweis auf die "Bereiche der Regelung, die unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene Entscheidungsprobleme bereiten" habe ich mit der Heyse-Regel in Verbindung gebracht. Es hieß doch einmal, daß die Schüler keine Probleme mit ihr hätten. Lediglich die Entscheidung, ob ein S-Laut nun stimmhaft oder stimmlos ist, führe mitunter zu Schwierigkeiten.
Der Wald gedeiht prächtig, nur die Bäume wollen nicht wachsen.
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Kommentar von rbader, verfaßt am 31.03.2008 um 19.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11829
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Lieber Herr Höher,
es ist nicht verboten, Unsinn zu reden und zu schreiben, und das ist auch gut so. Alles andere wäre nämlich das Ende jeglicher rechtssicheren Wahrnehmung von Äußerungsrechten. Auch Ihnen könnte nämlich zumindest vorgeworfen werden, in Ihren Beiträgen auf dieser Seite Unsinn geschrieben zu haben (Sammelklagen etwa gibt es hierzulande eigentlich nicht, und Ihre Vorstellungen über Disclaimer auf Webseiten wurden bereits richtiggestellt). Die Vorstellung, dem IDS oder dessen Frau Güthert auf dem Rechtswege beizukommen, mag verlockend erscheinen, aber es ist schon etwas befremdlich, wenn die weiteren Konsequenzen, die derartige rechtliche Möglichkeiten hätten, offenbar völlig unbeachtet bleiben. Im Rahmen der FDGO wird Unsinn durch Gegenrede berichtigt, nicht durch das Strafgericht.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 31.03.2008 um 20.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11830
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Liebe(r) rbader,
eigentlich dachte ich meinen polemischen Teil durch den Hinweis auf das Ausrappeln gekennzeichnet zu haben. Auch wenn das nun nicht klar genug war, werde ich nicht anfangen, die Ironie und Polemik in meinen Beiträgen, die mit Sicherheit auch Unsinn enthalten, mit Grinsegesichtern oder ähnlichen Signalen kenntlich zu machen. Um das aber noch zu sagen: Natürlich halte ich Frau Güthert auch nicht für eine Alchimistin oder gar für eine Chefköchin (steht in einem anderen Beitrag zum selben Thema).
Als Defoe im Jahre 1702 sein Pamphlet "The Shortest Way with the Dissenters" veröffentlichte, mußte er mit Reaktionen der Tory-Partei rechnen. Er kam für die Schrift ins Gefängnis und an den Pranger. Ganz so weit wird es mit mir nun wohl nicht kommen, und ich vergleiche mich auch nicht mit Defoe (die Schuhe sind nämlich viel zu groß). Aber ich bin nach wie vor der Meinung, daß man dem zum Teil geballten Blödsinn der Reformer auch gelegentlich den satirischen Spiegel vorhalten muß. Der ganze Text, den Herr Ickler hier vorstellte, schreit meiner Meinung nach geradezu nach satirischer Gestaltung. Defoe wollte 1702 nicht die nonkonformen protestantischen Prediger erhängen, Swift (ich weiß, auch die Schuhe sind zu groß) 1729 in seinem "Modest Proposal" nicht die Kinder der Armen mästen und als Delikatesse für die Tafel der Reichen schlachten und ich will 2008 das IDS nicht verklagen.
Aber ich habe meinen polemischen Einleitungsbeitrag doch schon längst hinter mir gelassen. Helfen Sie mir lieber ernsthaft bei dem Regel-Ebene-Satz. Denn den verstehe ich tatsächlich nicht.
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Kommentar von David Konietzko, verfaßt am 31.03.2008 um 22.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11831
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Sitta und Gallmann unterscheiden drei Ebenen der Rechtschreibung: die der Prinzipien, die der Regeln und die der Einzelfestlegungen; siehe dazu ihr ›Handbuch Rechtschreiben‹:
http://www.personal.uni-jena.de/~x1gape/Ortho/Handbuch_2_Ebenen.pdf
»Bereiche der Regelung, die unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene Entscheidungsprobleme bereiten« sind daher vielleicht orthographische Zweifelsfälle, die im derzeitigen amtlichen Regelwerk weder durch Regeln noch durch Einzelfestlegungen entschieden sind.
Aber merkwürdig ist Frau Gütherts Formulierung schon.
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Kommentar von David Konietzko, verfaßt am 31.03.2008 um 22.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11832
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Vielleicht sollte es statt »Bereiche (...), die unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene Entscheidungsprobleme bereiten« heißen: »Bereiche (...) unterhalb der eigentlichen Regel-Ebene, die Entscheidungsprobleme bereiten«. Und der Bereich unterhalb der Ebene der Regeln ist eben der Bereich der Einzelfestlegungen.
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 01.04.2008 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11833
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Worum es geht
Die wichtigste Lehre aus den Vorgängen um die sogenannte Rechtschreibreform ist wohl politischer Natur. Wer die offiziellen Methoden der Durchsetzung und deren Hintergründe studiert hat, dem öffnen sich unschöne Einblicke in die vorherrschenden politischen Denkströmungen und Machtstrukturen unseres Staates. So folgenreich das Festhalten an einer unsinnigen „Orthographiereform“ auch sein mag, beklemmend scheint weniger die Tatsache, daß überhaupt eine solche durchgeführt worden ist, als die Art und Weise, wie mit den (sachlich und inhaltlich argumentierenden) Kritikern und Gegnern dieser politisch gewollten Neuordnung der Orthographie umgegangen wurde und wird. Als Waffen im „Kampf“ gegen die Störer des „Rechtschreibfriedens“ kommen zum Einsatz: Beschimpfung, persönliche Verunglimpfung, Verhöhnung, Verdrehung der Worte und Sachverhalte, sowie als letzte Notmaßnahme Nichtbeachtung und gesellschaftlich-wirtschaftliche Ausgrenzung. (Die Parallelen zu anderen gesellschaftspolitischen Schwerpunkten mag jeder selbst ziehen.) Die meisten Personen haben sich schon durch die erstgenannten Maßnahmen derart einschüchtern lassen, daß sie brav einer Reformschreibung huldigen, die sie weder verstehen noch beherrschen.
Ein kostenlos und völlig unverhofft auf uns herabgekommenes Lehrstück in Politik ist das, und wir sollten es dankbar annehmen. Und wer jetzt meint, er müsse meine Äußerungen wieder einmal im Lichte des „Untergangs des Abendlandes“ sehen, dem möchte ich sagen, daß er mich damit nicht treffen kann. Mein Urteil in dieser Angelegenheit fußt auf eigenen Erfahrungen, der gefühlten Diskrepanz zwischen öffentlicher Darstellung und innerer Ratlosigkeit und die daraus resultierende Suche nach Antworten, deren Aussagen immer neu geordnet werden müssen.
Rechtschreibung ist in der Tat ein Randthema, das auf dem Felde der großen Politik nicht ganz der Komik entbehrt. Die sogenannte Rechtschreibreform eröffnete einen Nebenkriegsschauplatz; die politischen Vorgänge auf diesem Felde jedoch sind wenig komisch. Sie werfen ein grelles Licht auf die Mechanismen der politischen Macht und das ihr zugrundeliegende Weltbild vom „besseren Menschen“ in einer „besseren Welt“. Begreifen wir endlich, welcher Umerziehungsprozeß im Gange ist? Auflösung der traditionellen Familie, Zwangssozialisierung der Kinder im Pflichtkindergarten, dortselbst akademische Früherziehung zum verkopften Computermenschen, Kollektivierung der Jugend in Gesamtschulen, krampfhafte Gender-Bemühungen, Sexualisierung, Enttabuisierung von Religion und Brauchtum, die Reihe ist bei weitem nicht vollständig – all dies ein sichtbarer Teil der Umgestaltung unserer Gesellschaft, und die Einführung einer neuen Schreibung erscheint hierbei nur noch als (konsequente) Beigabe.
„Nicht um die Neuregelung der Rechtschreibung geht es in Wahrheit. Es geht um die Frage, ob diese Gesellschaft veränderungsfähig und veränderungswillig ist. Wenn es schon bei einem Reförmchen wie diesem zu solchen Reaktionen kommt, was soll dann erst geschehen, wenn es wirklich ernst wird mit Veränderungen in Deutschland?“
Genau vor zehn Jahren fielen diese schwerwiegenden Worte im Bundestag. Gesprochen hat sie Hans-Joachim Meyer, sächsischer Kultusminister und stellvertretender Vorsitzender der KMK, am 26.3.1998 im Deutschen Bundestag – nachzulesen im Protokoll der Bundestagssitzung 224 vom 26. März 1998.
Hierauf hinzuweisen, und immer wieder nach geistigen Wurzeln und politischen Querverbindungen zu suchen, intellektuell redliche Antworten auf bedrängende Fragen zu finden, darin sehe ich Sinn und Zweck dieses Forums. Es ist unsere Aufgabe, die Webarbeiten am Teppich des Vergessens nicht zu einem Abschluß kommen zu lassen.
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Kommentar von b.eversberg, verfaßt am 01.04.2008 um 14.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11835
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Ein "Lehrstück für Politik" und damit auch Psychologie haben wir in der Tat vor uns, mit allem drum und dran – aber warum wird es nicht dankbar aufgegriffen in der Schule und in den Medien, um daran alle Mechanismen gewinnbringend und erkenntnisstiftend zu illustrieren? Weil fast alle, die das tun könnten, zu den willigen Vollziehern oder gleichgültigen, gedankenlosen Mitläufern gehören. Und so wie sie das geringe Quentchen Zivilcourage zum Neinsagen nicht aufbrachten, so fehlt ihnen jetzt das bißchen Größe, das zum Eingeständnis nötig wäre – oder es ist ihnen alles wurscht.
Das gehört alles mit zum Lehrstück, d.h. der Vorhang zum Finale ist noch nicht gefallen. Wo keine echte Gleichgültigkeit waltet, mag ein insgeheimes Erschrecken schon im Gange sein, aber noch überwiegt die klammheimliche, ungern reflektierte Hoffnung, eine irgendwie geartete Patentlösung werde das Thema erledigen, wenn es nicht von selber endlich zerbröselt.
Zwar ist es als Realgeschehen ein extrem harmloses Gegenstück zu jenem lebensgefährlichen des totalitären Demagogenstaates, in vielem ganz unvergleichbar, aber gerade deshalb stimmen einen die Parallelen so nachdenklich. Es wird am Ende, auch das eine Parallele, viele geben, die "schon immer dagegen" waren.
Als Ganzes ist das Stück somit als Exempel viel zu wichtig, um auf Dauer unbeachtet, unaufgearbeitet links liegenzubleiben.
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Kommentar von Y.N., verfaßt am 01.04.2008 um 22.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11839
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Über eine Banenrepublik kann man gut lachen, aber dieses Lachen vergeht einem, wenn man erfährt, daß man selber in einer solchen lebt.
Ich lebe zwar nicht in einer Bananenrepublik, wohl aber in einer Bananenmonarchie. Dem Gouverneur der Hauptstadt dieser Monarchie, der Schriftsteller und Politiker ist, aber nichts vom Bankwesen versteht, fiel vor ein paar Jahren ein, eine neue Bank zu gründen, die heute schon kurz vor Bankrott steht.
Da sagte der Gouverneur, es könne mehr Schaden entstehen, wenn man die Bank jetzt sterben ließe, und überredete somit das Parlament, zusätzlich etwa 2,5 Millionen Euro in das auf den Tod kranke Unternehmen zu pumpen.
Im Land der Dichter und Denker wissen die Kultusminister immerhin, daß die RSR gescheitert ist, und sagen, die Kinder würden Opfer sein, die Kosten seien enorm, wenn man die Reform zurücknähme. Die Sprache entwickle sich, so auch die Rechtschreibung. Waren sie es nicht, die die natürliche Entwicklung verhindert haben?
Schade, daß dies kein Aprilscherz ist.
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Kommentar von Scheibes Waffenfett, verfaßt am 02.04.2008 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11843
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Große Zustimmung zu den luziden Analysen von Frau Pfeiffer-Stolz. Sie haben den Nagel wirklich auf dem Kopf erwischt. Nur frage ich mich zweierlei: Welche Konsequenz ziehen Sie daraus? Und wieso bringt Ihr Verlag laufend neue Lernhilfe in reformierter Rechtschreibung heraus? Hätte es nicht etwas mehr Linie, sich auf den Vertrieb von, sagen wir, Rohkost oder Vogelfutter zu verlegen?
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 10.04.2008 um 18.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11880
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Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) macht eine Klimapolitik, die bedenklich ist. Die „wissenschaftlichen“ Grundlagen, auf die sich die Forderungen dieses selbsternannten Gremiums stützen, sind dürftig und inzwischen nicht nur durch (politisch und wirtschaftlich) unabhängige Wissenschaftler, sondern auch durch das Klimageschehen selbst widerlegt. Der Winter 2007/2008 gilt schon jetzt in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre als der kälteste und schneereichste seit Menschengedenken. Seit fast einem Jahrzehnt haben sowohl Bodenstationen als auch Wetterballone und künstliche Satelliten keinen weiteren Anstieg der Erdtemperatur mehr verzeichnet. Der Klimatologe Roy W. Spencer von der University of Alabama hat nachgewiesen, daß sich die oberen Schichten der Atmosphäre über den Tropen abkühlen statt, wie vom IPCC vorhergesagt, aufheizen. Ein Einfluß der CO2-Emissionen auf das Klima ist, will man den Boden der Seriosität nicht verlassen, bislang unbewiesen.
Klimapolitik ist eben nicht dasselbe wie Klima.
Was hat dies mit der Rechtschreibung zu tun? Der gesellschaftspsychologische Wirkmechanismus ist derselbe. Sobald ein politischer Wille gefaßt und in Paragraphen gegossen ist, sobald eine genügend große Anzahl von Persönlichkeiten, Institutionen und Interessenvereinigungen sich angeschlossen haben („umgefallen“ sind), sobald also die neue Idee zum Nährboden für Nutznießer aller Schattierungen und „zeitgeisttrendy“ geworden ist, gewinnt das Ding eine von außen nicht mehr steuerbare Eigendynamik. „Der Zug ist abgefahren“, das hörte man kurz nach der (probeweisen!) Einführung der Rechtschreibreform ebenso wie jetzt zum Thema „Klimakatastrophe“. Die in ihrer Existenz bedrohten Industrien protestieren nicht etwa, nein: sie machen mit, obwohl sie im Grunde dagegen sind; sie sehen keinen Ausweg als den, mit scheinfreudiger Zustimmung und vorauseilendem Gehorsam die Regierenden für sich günstig stimmen zu wollen, damit vom Förderkuchen etwas für sie abfällt. Wobei übersehen wird, daß dies den eigenen Untergang nicht aufhalten, allenfalls etwas hinauszögern kann. Der Zug ist also abgefahren, sowohl beim Klima, als auch bei der Rechtschreibreform. Das Wetter aber tut, was es will – und entsprechend eigensinnig verläuft die Entwicklung der Sprache, weshalb wiederum alles offen ist.
Wenn sich Anfang März 2008 am Broadway über 500 renommierte Wissenschaftler sowie Vertreter der liberalen Think Tanks (u. a. auch der tschechische Staatspräsident Václav Klaus) versammelt haben und versuchten, der Klimafrage unvoreingenommen nachzugehen, so hat doch kaum ein öffentliches Medium darüber berichtet. Statt dessen wird versucht, mit Hilfe von nivellierenden Statistikrechnungen die Durchschnittstemperaturen hochzujubeln, mit Zahlen kann man alles machen. Auch die sogenannte Rechschreibreform wird ständig schöngeredet und hübsch frisiert.
Politik läuft immerzu nach demselben Schema ab: sind erst einmal die Weichen falsch gestellt, so werden die zuwiderlaufenden Fakten einfach ignoriert, so lange dies möglich ist. Ist nicht bezeichnend, wie blind Anhänger der Reformschreibung sind – hinsichtlich des schon nicht mehr zu übersehenden Verfalls der Orthographie? Was das Klima betrifft, so werden Politiker und Interessenvertreter selbst dann noch von Palmen am Nordseestrand faseln, wenn dort mitten im Sommer eines Tages Schnee fällt.
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Kommentar von stefan strasser zu 11880, verfaßt am 10.04.2008 um 20.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11881
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Die Rechtschreibreform und die Klimaentwicklung in einen Topf zu werfen, finde ich ziemlich gewagt. Die Rechtschreibreform ist etwas von Menschen Erdachtes, die Klimaentwicklung findet statt.
Noch gewagter finde ich den Versuch der indirekten Beweisführung: weil die Rechtschreibreform ein Quatsch ist, soll auch die Berichterstattung über den Klimawandel Quatsch sein.
Natürlich kann man über klimatische Phänomene geteilter Ansicht sein. Trotzdem finde ich es nicht verfehlt, angesichts der Tatsache, daß seit Jahrzehnten die Eismassen weltweit abschmelzen - wie zuletzt berichtet mit dramatisch zunehmender Geschwindigkeit, zu analysieren, ob nicht der Mensch und sein Verhalten auf der Erde zu dieser Entwicklung beitragen, um daraus abgeleitete Empfehlungen/Konsequenzen zu formulieren.
Und daß dieser Winter der "seit Menschengedenken kälteste und schneereichste in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre" war, davon hab ich als Bewohner dieser Hemisphäre nichts gemerkt. Außerdem wäre ein einzelner Winter in der Langzeitentwicklung vollkommen unbedeutend. Auf den Trend kommt es an, nicht auf Einzelereignisse.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 10.04.2008 um 21.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11882
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Seriöse Informationen zu einem – seltsamerweise – kontrovers diskutierten Thema (das eigentlich auch gar nicht hierhin gehört):
http://www.pik-potsdam.de/%7Estefan/
http://www.pik-potsdam.de/index_html/?set_language=de
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 11.04.2008 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11883
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Seriös? Folgt man den Verknüpfungen, kann man u.a. "CO2 Pins: Jewellery for our Climate" für 90–130 € erstehen.
Sprachlich betrachtet gehören diese "seriösen Informationen" durchaus hierhin. Das "Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung" befaßt sich keineswegs – wie man zuerst meinen könnte – mit Potsdam, aber auch nicht schlechthin mit "Klimafolgen", sondern – wie ausdrücklich gesagt – mit den Folgen der Klimaveränderung.
In dem Institut, das sich in "disziplinäre wissenschaftliche Abteilungen" (was immer das auch sein mag) gliedert, suchen "Natur- und SozialwissenschaftlerInnen" nicht einfach nach Lösungen, sondern nach "Lösungsstrategien".
Ein Mitarbeiter des Instituts bezeichnet sich pompös als "Professor of Physics of the Oceans". An seiner Stelle würde ich mich eher bescheiden als "Professor of Ocean Physics" bezeichnen (aber das gehört vielleicht wirklich nicht hierher, da wir doch über die deutsche Sprache reden).
Immerhin ist es dem Institut doch hoch anzurechnen, daß man "hier allgemein verständliche Informationen findet", etwa zu
"Erdsystemanalyse, Klimawirkung und Vulnerabilität, Nachhaltige Lösungsstrategien und Transdisziplinäre Konzepte & Methoden".
Aber was soll diese Krittelei? Hauptsache ist doch, daß unsere Politiker "allgemein verständliche Informationen" haben, wie sie die Welt vor dem Untergang retten können.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 11.04.2008 um 09.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11885
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Mein Vertrauen in die Seriosität des Physics-of-the-Oceans-Instituts bzgl. der Klimafolgenfrage ist ungefähr so groß wie in die des IDS Mannheim bzgl. der Rechtschreibung. Diese Art Forscher verstehen sich bestens darauf, Forschungsgelder an Land zu ziehen. Darauf ist ihre Forschung optimiert.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 11.04.2008 um 17.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11887
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Bitte vielmals um Vergebung, werter Glasreiniger, aber das meteorologische Institut der Uni Bonn bietet keine derartig zusammengefaßten – nennen wir sie: – Presseinformationen an wie Herr Rahmstorf. Auch ist Klimafolgenfoschung dort wohl keine seperat betriebene "Disziplin". Und weil es nicht hierhin gehört, wollte ich auch keine grundlegenden "Abhandlungen" zum Klima und zur Klimaveränderung führen.
Hätte ich es mal gemacht... Mea culpa...
Daß man sich gerade in naturwissenschaftlichen Einrichtungen, die komplexe Themen für die breite Öffentlichkeit aufbereiten, um Rechtschreibung und Sprachpflege herzlich wenig kümmert, war aber dann doch vorauszusehen, oder nicht?
In den Naturwissenschaften sieht man sich eben nicht selten mit der Tatsache konfrontiert, daß unter sprachkulturellen Aspekten nun einmal herzlich wenig betrachtet wird; das kann man den lieben Naturwissenschaftlern natürlich unter die Nase reiben, wenn man es denn nötig hat...
Auf der anderen Seite zeigt aber gerade das doch, wie gefährlich ein Eingriff wie die RSR ist: Wenn die "Sprachkompetenz" (ein furchtbares Wort) nämlich immer schlechter wird, kann man auch schlechter Naturwissenschaft betreiben. Und sei es einfach nur aus dem Grunde, weil man nicht mehr sauber und differenziert beschreiben kann.
Das ist nicht schwer einzusehen, aber gerade die Naturwissenschaftler, die an sehr aktuellen Themen arbeiten, übersehen das dann nun einmal doch des öfteren. Warum? Ich erinnere nur mal an folgendes: Gerade weil es Wichtigeres als Rechtschreibung gibt, sollte man sich um sie kümmern.
Dumm nur, daß diese totale Nebensache ja nun eine ziemliche Hauptsache geworden ist, weil die lieben Kultusminister und die ihnen Hörigen sie gehörig verhunzt haben.
Aber diese Hauptsache ist nicht die der Naturwissenschaftler; die haben nämlich (für sie) Wichtigeres zu tun.
Ein "Ozeanforscher" muß sich also nicht mit orthographischen Fragen auseinandersetzen; und schon gar nicht, solange keiner die Konventionen in diesem Bereich durcheinanderbringt, zerstört und immer weiter ins Chaos treibt, was aber nun einmal geschehen ist. Aber von ihm zu verlangen, sich jetzt, da das Chaos da ist, damit zu beschäftigen, halte ich bei aller Liebe und bei aller Priorität, die "wir" hier diesem Thema beimessen, dann auch für recht vermessen.
Insofern stimme ich Herrn Achenbach zu: was soll diese Krittelei.
(Zumal wir hier alle sehr gut wissen, daß es Deutschlehrer gibt, die um einiges schlechter schreiben als alle diejenigen, die die Seiten des PIK zusammengeschrieben haben...)
Aber jetzt doch noch etwas Spitzes, obwohl ich es mir eigentlich mit meinen Verweisen sparen wollte: Der Klimawandel ist eine Tatsache. Und seine Anthropogenität läßt sich auch immer schlechter leugnen. Und daß Kohlendioxid keinen Einfluß auf das Klima hätte, ist – verzeihen Sie bitte, Frau Pfeiffer-Stolz – ziemlicher Unsinn.
Wie Herr Strasser schon bemerkt: RSR und Klimaentwicklung sind zwei verschiedene Dinge. Vollkommen verschiedene Dinge! Und Kritik an der Berichterstattung über den Klimawandel sollte man um so vorsichtiger äußern, je weniger man von der Sache an sich versteht, tut mir leid, wenn ich das jetzt einmal so unterstellen muß. Ich möchte eigentlich auch wirklich niemanden hier anfahren, aber wie viele Naturwissenschaftler diskutieren hier eigentlich mit? Und wie viele von denen sind Meteorologen oder gar Ozeanologen?
Die Ver- und Mißachtung der Naturwissenschaften (und unterschwellig auch ihres grundsätzlichen Prinzips) von seiten so mancher Geisteswissenschaftler ist nicht minder schädlich als die Überheblichkeit, mit der so mancher Naturwissenschaftler die Geisteswissenschaften als solche betrachtet. Muß ich als "Doppelfakultäter" auch mal anmerken.
Und außerdem: Was sollte an einem Institut für Klimafolgenforschung bzw. einem "Physics-of-the-Oceans"-Institut von der Sache her auszusetzen sein?
Was ist für Sie, lieber Glasreiniger, denn ein Grund, an der Seriösität eines Institutes für (oder gar etwa der Disziplin genannt:) "Physics of the Oceans" bzw. Klimafolgenfoschung zu zweifeln? Die Tatsache etwa, daß man sich des Englischen als internationaler "Naturwissenschaftssprache" (mehr oder minder erfolgreich) bedient? Oder haben Sie schlicht fachliche Einwände: sind die Theorien und Hypothesen zum Klimawandel in Ihren Augen falsch? Wollten Sie sie gerne umfassend widerlegen?
Dann bin ich aber mal gespannt.
Die Redaktion möge bitte Verständnis dafür haben, daß ich mich jetzt doch in voller Länge zu thematisch Fremdem geäußert habe.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 11.04.2008 um 17.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11888
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Ich war vielleicht ungenau: Frau Pfeiffer-Stolz spricht vom Einfluß der Kohlendioxid-Emissionen, nicht vom Kohlendioxid als einflußnehmendem Faktor. Aber es ändert trotzdem nichts daran, Frau Pfeiffer-Stolz: Ihre Aussage ist einfach falsch.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 11.04.2008 um 19.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11889
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Das IDS und das Potsdam-Institut haben u.a. die administrative Gemeinsamkeit, daß beide zur WGL gehören, der Leibniz-Gemeinschaft.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 11.04.2008 um 21.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11890
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Na und? Da gehört das ZFMK (= Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Bonn) auch dazu. Also wenn das Ihr einziger Grund ist...
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 11.04.2008 um 22.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11891
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Es gibt solche und solche. Auch das Bergbaumuseum, das Deutsche Museum und das Germanische Nationalmuseum erscheinen mir einigermaßen unverdächtig. Andererseits gibt es auch das RWI in Essen, in dem beispielsweise die abstruse These veröffentlicht wurde, Sitzenbleiben fördere den Schulerfolg.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 12.04.2008 um 00.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11892
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Was, als den Schulerfolg, soll Sitzenbleiben denn sonst fördern?
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 12.04.2008 um 12.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11893
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Zweifellos soll es das. Michael Fertig vom RWI kam jedoch zu der Erkenntnis, daß Sitzenbleiber eine bessere Chance auf einen höherwertigen Schulabschluß hätten. Ich bezweifle nicht, daß die Institution des Sitzenbleibens möglicherweise positive Effekte vielerlei Art haben kann, aber ausgerechnet den von Fertig gefundenen halte ich für nahezu unmöglich. Dazu wäre nötig, daß diejenigen, die nicht sitzenbleiben, freiwillig auf den Abschluß verzichten, oder die Sitzenbleiber auf andere Weise in höherer Zahl ins Gymnasium gelangen als die anderen, welche sich dann ihrerseits von sich aus mit Haupt- oder Realschulabschluß bescheiden.
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Kommentar von Rolf E. Gerlach, verfaßt am 16.04.2008 um 02.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11915
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In den Beiträgen von Pfeiffer-Stolz geht es häufig um Hintergründe und Strukturen, die dazu geführt haben, daß der Reformzug, der zwar entgegen diversen Behauptungen nie abgefahren war, doch in gewisser Weise angekommen ist.
In ihrem Beitrag 992#11880 (der als Ergänzung ihres vorhergehenden Beitrags 992#11833 gesehen werden kann) wird auf die Eigendynamik gewisser gesellschaftspolitischer Prozesse hingewiesen, die dann nicht mehr zu steuern sind und quasi zu Selbstläufern werden. Die damit einhergehenden Erscheinungen (vorauseilender Gehorsam zum eigenen Nachteil, Nichtberichterstattung über Gegenmeinungen etc.) werden am Beispiel der "Klimapolitik/Klimakatastrophe" geschildert.
Der Beweis, daß ihre Kernaussage – i.e. die über die Eigendynamik und deren Begleiterscheinungen – richtig ist, wird umgehend von Strasser und Weiers erbracht.
Strasser wählt die Methode, Aussagen zu unterstellen, die gar nicht getroffen wurden, um sie dann als falsch hinstellen zu können.
Weiers sagt volumenmäßig viel, zur Sache gar nichts, zur Nebensache – den einleitenden Aussagen zur Klimaentwicklung, die gar nicht das Thema ist – kommt er über die Totschlagargumente "Unsinn" und "einfach falsch" nicht hinaus. Statt dessen wird frech gefordert, doch erstmal – bevor überhaupt weitergeredet werden darf – die "seriösen" Aussagen des pik "umfassend zu widerlegen"; auch das paßt ins Bild.
Wenn Weiers – "als Doppelfakultäter" – nicht nur den Unterschied zwischen Goethe und Schiller, sondern auch den zwischen Temperatur und Wärme kennt, kann er ja mal erläutern, wie es möglich ist, daß der Umweltminister einer Kanzlerin, die Physik studiert hat, ein gewisser Gabriel, allen Ernstes behauptet, ein Kernkraftwerk – von ihm Atomkraftwerk genannt – gebe keine Wärme ab (http://www.bmu.de/presse/artikel_und_interviews/doc/38121.php).
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Kommentar von Red., verfaßt am 16.04.2008 um 16.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11917
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Es versteht sich eigentlich von selbst, aber es sei aus gegebenen Anlaß noch einmal klargestellt, daß dieses Forum nicht der Diskussion der Erträge der Klimaforschung dienen kann.
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Kommentar von stefan strasser zu 11915, verfaßt am 16.04.2008 um 20.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11919
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"Der Beweis, daß ihre Kernaussage – i.e. die über die Eigendynamik und deren Begleiterscheinungen – richtig ist, wird umgehend von Strasser und Weiers erbracht.
Strasser wählt die Methode, Aussagen zu unterstellen, die gar nicht getroffen wurden, um sie dann als falsch hinstellen zu können."
Die einzige Aussage, die ich sinngemäß zitiert habe (nicht unterstellt), ist: "Der Winter 2007/2008 gilt schon jetzt in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre als der kälteste und schneereichste seit Menschengedenken."
Alles andere, was ich schrieb, unterstellt keine Aussagen, sondern reflektiert lediglich, daß ich es gewagt finde, Rechtschreibreform und Klimawandel, eimal als Faktum aber auch bezüglich der Berichterstattung darüber, nebeneinander zu stellen.
Der große Unterschied zwischen Rechtschreibung und Klima ist doch, daß sich jeder halbwegs gebildete Muttersprachler durch eigene Anschauung selbst ein Urteil bezüglich der meisten Ungereimtheiten der hier diskutierten Rechtschreibreform bilden kann, wenn er es denn will.
Zum Thema Klimawandel stellt man jedoch fest, daß es renommierte Wissenschaftler gibt, die einen CO2-Einfluß durch den Menschen konstatieren, und andere, die behaupten, sowas kann nicht eindeutig nachgewiesen werden (wobei natürlich die Frage bleibt, ob etwas, das nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, nicht trotzdem stattfindet).
Was soll sich der Einzelne also nun denken? Speziell dann, wenn ein Satz im Endstatement der in #11880 genannten Veranstaltung lautet: Noting that warmer weather is generally less harmful to life on Earth than colder.
Der Sachverhalt, daß politisch einmal gefaßte Aussagen schwer bis nicht revidierbar sind, weil sie zum Gesichtsverlust jener führen würden, die sie aufgestellt haben, ist evident und wurde bereits mehrfach thematisiert.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 16.04.2008 um 22.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11920
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Also jetzt will ich auch noch einmal die Gelegenheit haben, mich zu wehren. Kurz nur. Bitte!
Lieber Herr Gerlach, ich habe mich in meinem Beitrag (#11887) nur gegen (und jetzt muß ich aufpassen, wie ich formuliere, sonst versteht es nachher wieder jemand nicht richtig!) sachlich falsche Aussagen gewehrt. Ich habe mit keinem Wort bestritten, daß die Berichterstattung über den Klimawandel (jetzt ganz platt:) zu guten Teilen aber wirklich unter aller Kanone ist. Ich wollte deutlichmachen, daß es darauf ankommt, dieses Unterkanonige anzuprangern, nicht ihm wegen fachlicher Unkenntnis aus Versehen das Wort zu reden.
Und die Aussagen explizit des PIK zu widerlegen, habe ich nie gefordert, schon gar nicht frech!
Ach ja: die "einleitenden Aussagen zur Klimaentwicklung, die gar nicht das Thema ist" – genau das war meine "Sache". Und es gehört auch wirklich nicht zum Thema; auch das habe ich betont.
Ich bedaure ja meine Renitenz und bitte die Redaktion noch einmal um Nachsicht!
Also an dieser Stelle keine chemisch-physikalische Grundlagendiskussion, die ja das Wörtchen "Unsinn" und die Formulierung "einfach falsch" durchaus ein wenig durchleuchten könnte.
Um aber mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Ein Schüler, der an sogenannter "Lese-Rechtschreibschwäche" (ist das überhaupt ein pathologischer Befund?) leidet, kann ja (mehr oder minder) professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Meine Frage an diejenigen, die sich damit auskennen: Wie sieht diese Hilfe eigentlich genau aus? Vor allem: werden da auch Rechtschreibregeln richtiggehend gepaukt?
Wenn das so sein sollte, wenn also eine vermeintlich pathologische Rechtschreibschwäche wirklich anhand des systematischen und nachgerade therapeutischen Einübens von Regeln behandelt wird, dann werden zu diesem Zweck bestimmt nur die "Regeln" des amtlichen Regelwerks verwendet. Und wenn diese Therapiemaßnahme auch nur halbwegs seriös gehandhabt wird, dann muß doch aufgefallen sein, daß die reformierten "Regeln" nicht zuletzt durch ihre Inkonsistenz zu erhöhter Schreibunsicherheit führen.
Gibt es (auch von Seiten des IDS) hierzu vielleicht irgendwelche entlarvenden Äußerungen bzw. Verlautbarungen? Ist diese "Hintertür" der RSR überhaupt einmal näher beleuchtet worden?
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 17.04.2008 um 08.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11922
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Noch mal genauer (und ausgeschlafen, halbwegs zumindest):
Ich wittere auf dem Gebiet der Lerntherapien gewaltige Reformpropagandatätigkeiten und suche nun nach Hinweisen. Bin für einen jeden solchen dankbar.
Und eine Frage noch zum Tagebucheintrag: Was kann ich mir unter einem Ganztagsseminar zur "Neuen" deutschen Rechtschreibung im Bundestag vorstellen?
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Kommentar von Karl Hainbuch, verfaßt am 23.04.2008 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=992#11971
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Zu den Beiträgen von Frau Pfeiffer-Stolz:
Uns, die wir die aktuelle Rechtschreibreform seit Jahren unter der Führung von Herrn Prof. Ickler – ein herzliches Dankeschön! – verfolgen, sind zum Thema dieses Tagebuchs die Medien und die Parteien als Monolith entgegengetreten.
Das ist doch nicht nichts.
Ist es nicht unsere Pflicht, jetzt über den Tellerrand hinauszuschauen: Zu welchen Themen verhalten sich Medien und Parteien ähnlich gleichgerichtet?
Wann, zum Beispiel, haben wir zuletzt etwas über die Gewalt gelesen, die Zuhälter Frauen antun?
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