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22.05.2005
Schweiz komplett?
Wie letzte Woche zu erfahren war, soll der Gallmann-Schüler Roman Looser die Schweizer Delegation vervollständigen.
Bemerkenswert ist die Kontinuität auf seiten unserer Nachbarländer, die sich durch Klonierung ihrer jeweiligen Reform-Wortführer vertreten lassen. Der Bruch bei den Deutschen wird um so auffälliger, vor allem das Ausscheiden aller Ostdeutschen, deren Pionierarbeit in bisherigen Veröffentlichungen stets hervorgehoben wurde. Wenn man Nerius genau liest, stößt man eigentlich auf totale Ablehnung der gesamten Reform. Er war genauso festgelegt wie Mentrup oder B. Weisgerber: entweder Kleinschreibung oder gar nichts! Die Österreicher und Schweizer (mit den bekannten Ausnahmen) sind flexibler, wollen nur die Reform an sich und sind auch mehrheitlich an der Vermarktung beteiligt, weshalb es auf die Inhalte gar nicht so sehr ankommt. Man sollte diese Grundmuster nicht aus den Augen verlieren, wenn man nun im Rat über Details streitet.
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Kommentar von Jean M. Wittolsheimer Schweiz, verfaßt am 22.05.2005 um 11.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=96#216
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Die persönliche Distanz der Schweizer zur Schriftsprache ist recht hoch, so dass Schweigen der Bevölkerung nicht als Zuspruch zur Reform gewertet werden darf. Die vielen Schweizer Dialekte werden weder in der Sprache noch in der Dialektschrift durch die Reform betroffen. Ausserdem findet man, wie auch im Elsass, seit Jahren eine Wiederbelebung des Dialekts. Auf jeden Fall sollte man sich dagegen verwahren, die Reformakzeptanz der Schweizer zu rühmen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.05.2005 um 12.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=96#217
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»Mehr Aussicht auf Erfolg hätte nur ein Vorgehen, in dem die zuständigen Politiker weniger Rücksicht auf die Sprachgemeinschaft nähmen« (Roman Looser in seiner von Horst Sitta betreuten Dissertation).
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