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24.09.2007
Frische FAZ
Anpassung aus Verzweiflung
Die FAZ soll ab 5. Oktober in neuer Aufmachung erscheinen. Vorbild ist angeblich die erfolgreiche FAS, eigentlich aber wohl die Süddeutsche Zeitung, die denn auch nicht ohne Spott darüber berichtet. Andere sprechen von der sinkenden Auflage als Hintergrund.
Werner d'Inka gibt an, dem Wunsch der Leser entsprechen zu wollen. Bei der Rechtschreibung spielte der Leserwunsch keine Rolle. Das hat Leser verprellt und keine neuen hinzugewonnen. Will der Leser wirklich bunte Bilder auf der ersten Seite? Die SZ spricht von der bisherigen Aufmachung als "Bleiwüste" und haut damit in die Kerbe, die sich von selbst vertieft. Wenn man immer wieder unterstellt, der Leser wolle eigentlich gar nicht lesen, sondern bloß gucken, schaufelt man dem klassischen Typ des Zeitunglesens das Grab. Ob es sich auszahlt? Die Berufung auf Umfragen überzeugt mich nicht. Ich weiß nicht, wonach gefragt wurde. Vielleicht sind auch gar nicht die Leser, sondern die Anzeigenkunden gefragt worden. Wie dem auch sei: Wenn gefragt wurde, ob man weiterhin eine Bleiwüste oder ansprechende Bilder auf der ersten Seite wolle, dürfte die Entscheidung der Mehrheit vorhersehbar gewesen sein. Man könnte ja auch mal fragen, ob die Leser weiterhin ein sperriges Großformat in der U-Bahn entfalten wollen oder ein handliches Tabloid. Und dann fassungslos zusehen, daß die Auflage trotzdem immer weiter sinkt. "Man wird sehen." (d'Inka)
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Kommentar von F.A.Z., 16.10.2008, Nr. 242 / Seite 16, verfaßt am 16.10.2008 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#13286
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F.A.Z. und F.A.S. gewinnen Auflage
F.A.Z. FRANKFURT, 15. Oktober. Die Auflage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist im dritten Quartal 2008 weiter gestiegen. Die Gesamtauflage kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent auf 366 844 Exemplare. Das vor einem Jahr eingeführte neue Erscheinungsbild der F.A.Z. hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verlag nun im vierten Quartal nacheinander Auflagengewinne meldet. Auch die Auflage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erhöhte sich weiter, um 4,8 Prozent auf 336 513 Stück. Hingegen haben "Welt am Sonntag" 0,3 Prozent auf 401 671 und "Die Zeit" um 1,8 Prozent auf 471 668 Exemplare verloren. Die "Süddeutsche Zeitung" hat ihre Auflage um 1,9 Prozent auf 439 536 Stück erhöht, während "Welt" und "Welt kompakt" ein Auflagenminus von 1,1 Prozent auf 272 497 und die "Frankfurter Rundschau" ein Minus von 0,9 Prozent auf 150 816 Stück melden. Unter den Wirtschaftszeitungen legt das "Handelsblatt" 0,9 Prozent auf 144 650 Exemplare zu, die Auflage der "Financial Times Deutschland" fällt um 2,2 Prozent auf 101 192 Stück.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 07.10.2007 um 14.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10380
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Wie die zuletzt von der F.A.Z. nicht mehr verwendete Fette Gotisch aussieht, kann man auf der gleichen Website sehen:
http://www.typografie.info/typowiki/index.php?title=Fette_Gotisch
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Kommentar von Konrad Schultz, verfaßt am 07.10.2007 um 13.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10379
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Zu #10349: Laut der TypoWiki (http://www.typografie.info/
typowiki/index.php?title=Hausschrift-Liste_Unternehmen-zu-Schrift) benutzt(e?) die FAZ eine auf der Fetten Gotik beruhende Fraktur als Hausschrift.
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 07.10.2007 um 07.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10378
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Master Multiple: "Die Frankfurter Rundschau, die hier wohl als abschreckendes Beispiel erwähnt wurde, hat meiner Ansicht nach ein überdurchschnittlich gutes Layout."
Das ist interessant. Meine eigene Beobachtung seit Jahren: Die Zeitschriften linker Lehrergewerkschaften sind gekonnter in Satz und Layout und stechen allein schon in ihrem Erscheinungsbild die konservativen Gewerkschaftsblätter aus.
Mit einem beeindruckenden Äußeren kann man in jedem Lebensbereich Punkte sammeln. Was sagte gestern "mein" Bauer, bei dem ich auf dem Grünmarkt samstags einkaufe: "Verpackung ist alles!" Und er setzte ein "leider" hinzu, als er mir ein Döschen Quark über die Theke reichte.
Und doch lassen sich Kunden auf die Dauer nicht täuschen, wenn das, was sich hinter strahlenden Fassaden verbirgt, von enttäuschend mäßiger Qualität ist. (Des Kaisers neue Kleider ...)
Alles ist eine Frage der Zeit.
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Kommentar von Master Multiple, verfaßt am 07.10.2007 um 02.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10377
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Lustigerweise setzt die FAZ im Fraktursatz wieder das Lang-s, siehe S. 4 in der Freitags-Ausgabe.
Mich würde mal interessieren, wie die FAZ es geschafft hat, den Strichstärkenkontrast der Times Ten (Fließtext) auszudünnen - was wohl beabsichtigt ist, auch wenn es von der Redakion nicht erwähnt wurde, Stichwort: helleres Erscheinungsbild. Auch wenn es nicht so wirkt, sind Zeilenabstand und Laufweite gleich geblieben, die Textmenge sollte also unverändert geblieben sein. Die Times Ten ist weder als Demi-Light- noch als Multiple-Master-Version erhältlich, darum meine Frage. Einige Buchstaben haben sich m.E. in ihrem Charakter sehr verändert (G, g, ß, R). Aufgefallen ist mir auch die gehäufte Verwendung einer serifenlosen Schrift (der Myriad), z.B. in Textkästen - ebenfalls in ungewöhnlich leichter Strichstärke, was hier aber durch Multiple-Master-Technik sehr gut machbar ist.
Die Frankfurter Rundschau, die hier wohl als abschreckendes Beispiel erwähnt wurde, hat meiner Ansicht nach ein überdurschnittlich gutes Layout. Die Frage ist wohl auch, was man von Zeitungslayout überhaupt erwarten kann oder will. Muß eine Zeitung einen ganz eigenes (und möglichst traditionelles) Erscheinungsbild haben? Muß sie sich stark von anderen abheben? Oder dürfen die Unterschiede auch fein sein?
Neuere ästhetische Grundtendenzen belegt man gern mit dem Stichwort "Einheitsbrei". Offenbar müssen die Unterschiede grob sein. Sie wahrzunehmen, kann man aber lernen.
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Kommentar von Michael Schuchardt, verfaßt am 05.10.2007 um 20.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10366
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Herr Köster, damit sind Sie nicht alleine.
Sie haben bestimmt die Kommentare in der FAZ gelesen. Ich besitze zwei Antwortbriefe von Walter Kempowski, die er mir vor Jahren geschrieben hat. Im letzten (1997) widersprach er meinen Vorwürfen, die Schriftsteller hätten sich zu wenig gegen die RSR geäußert. Längst schon habe ich meine damalige kritische Meinung revidiert. Ich mochte seinen trockenen Humor. Sein Tod ist schade für uns.
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Kommentar von Philip Köster, verfaßt am 05.10.2007 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10364
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Noch eine Anmerkung aus aktuellem Anlaß, wenn's gestattet ist: Ich trauere zusammen mit der FDS um Walter Kempowski. Ich gestehe, bisher zwar viel über ihn, aber noch nichts von ihm gelesen zu haben, dennoch habe ich das untrügliche Gefühl, daß dies einer der Tage ist, an denen jemand von uns geht, der eine schmerzliche Lücke im Literaturbetrieb hinterläßt, einer der Tage, der uns in Erinnerung bleiben wird.
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Kommentar von Philip Köster, verfaßt am 05.10.2007 um 16.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10363
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Danke für die wichtige Ergänzung, liebe »Nicht die Redaktion«: Sie haben natürlich recht, und ich sollte nicht voreilig die Falschen schelten. Es ist immer müßig, über Dinge zu spekulieren, die nicht sind, doch frage ich mich, ob man genauso eingeknickt wäre, würde Joachim Fest noch leben.
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Kommentar von Nicht die Redaktion, verfaßt am 05.10.2007 um 15.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10362
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Die Redakteure der FAZ tragen gewiß keine Schuld an der Umstellung der FAZ auf "neue Rechtschreibung". Das Problem dieser Zeitung sind ihre Herausgeber, im besonderen Hr. Schirrmacher.
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Kommentar von Philip Köster, verfaßt am 05.10.2007 um 13.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10360
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Wenn ich sonst, eingedenk der fortschreitenden Verflachung unserer Medien, sogenannte »Modernisierungen« inzwischen instinktiv skeptisch beobachte, glaube ich, daß der FAZ eine optische Auffrischung gut tun wird. Was spräche denn gegen ein farbiges Foto auf Seite eins? Den Verzicht auf die Frakturschrift finde ich hingegen schade, denn es wäre doch schöner, Vorurteile dieser eleganten Schrift gegenüber abzubauen, anstatt ihre Verwendung den Deutschtümelnden zu überlassen und sie somit der völligen Diskreditierung preiszugeben. Auch da droht ein kultureller Verlust.
Zur Orthographie der FAZ nur dieser Kommentar: Ich bin natürlich maßlos enttäuscht und kaufe diese Zeitung nicht mehr. Ich wünsche der Redaktion jedenfalls viel Vergnügen mit zerrupften und sonstwie verunstalteten Wörtern: das habt ihr euch redlich verdient.
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Kommentar von B. Eversberg, verfaßt am 04.10.2007 um 13.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10350
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Für das Erscheinungsbild wurde Allensbach bemüht, für die Orthographie nicht. Was sagt einem das?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 04.10.2007 um 12.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10349
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Die F.A.Z. sieht jetzt aus wie die Frankfurter Rundschau bis zu deren Umstellung aufs Schrumpfformat. Glückwunsch! faz.net vermeldet, die „Fette Gotisch“ sei (wie mutig!) durch die „Times“ ersetzt worden. Stimmt natürlich nicht – die „Fette Gotisch“, Traditionsschrift der Frankfurter Zeitung, wurde schon vor Jahren von einer schmaleren Fraktur abgelöst.
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Kommentar von Retourkutsche, verfaßt am 28.09.2007 um 10.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10314
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Illustre Bleiwüste schrieb:
"Mit dem neuen Outfit der FAZ stirbt ja ein weiteres Stück deutsche Typographie aus! Willkommen im Einheitsbrei!"
Bitte kein Pathos! Ruppige Times Ten ohne Ligaturen, Kerning, Randausgleich - so doll ist das ja nun nicht. Vom Fraktursatz gar nicht zu reden (wurde schon erwähnt).
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Kommentar von Amtsrat Knüsel, verfaßt am 25.09.2007 um 08.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10294
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Das Problem liegt nicht darin, daß man die Intelligenz der FAZ-Leser unterschätzt, sondern darin, daß man die der FAZ-Herausgeber überschätzt. Sie scheinen den Charakter und Wert ihrer eigenen Zeitung gar nicht verstanden zu haben.
Das ist, wie wenn Maybach plötzlich nur noch Mofas bauen würde.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.09.2007 um 19.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10291
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Das Wort "Bleiwüste" habe ich nie leiden können. Es hat was Denuntiatorisches. "Bleiwüste ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ein mit Text überfrachtetes und dadurch schwer lesbares Dokument." (Wikipedia) Ich liebe nun mal Texte. Sie können gar nicht "mit Text überfrachtet" sein. Zur Zeit lese ich Trollopes Romane, jeder 800 Seiten ohne ein einziges Bildchen, also richtige Bleiwüsten ... Nach allen Tips sogenannter Fachleute könnten sie so wenig Erfolg gehabt haben wie die 4000 Seiten Bleiwüste des "Harry Potter", nach dem unbegreiflicherweise die Kinder und Jugendlichen Schlange standen (auf Juist neulich habe ich mindestens zehn Kinder gesehen, die gerade den letzten Band auf englisch lasen). Bilder sind Fernsehen, Text ist Sprache. Wenn man die Intelligenz der Menschen gewohnheitsmäßig unterschätzt, werden sie wahrscheinlich wirklich immer dümmer.
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 24.09.2007 um 16.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10289
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Erfrischend der von Theodor Ickler wohlgewählte Verbzusatz in folgendem Satz des Tagebucheintrags:
"Werner d'Inka gibt an, dem Wunsch der Leser entsprechen zu wollen."
Die Redaktion der FAZ weiß sehr gut, daß die Erwerber ihres Blattes nicht zu denen gehören, wo "eigentlich gar nicht lesen, sondern bloß gucken [wollen]" (Th. Ickler). Das interessiert dort aber eher nicht, also gibt d'Inka etwas vor.
Wie immer, wenn niemand weiß, worum es eigentlich geht, handelt es sich um den Mammon (pardon: die Wirtschaftlichkeit). Jede Ausgabe der FAZ belegt, daß die Redaktion die computer-aided-Justierung der Texte nur noch mit Mühe bewältigt. Die Eigner der FAZ wissen längst, daß heute folgendes anders als früher ist: Der Aufwand für die Produktion eines Quadrat-Inchs Text ist heute höher als der eines Quadrat-Inchs Bilder(chen), denn solche sind unentgeltlich aus einem Fundus oder billig bei einer Knips-Agentur abrufbar und nur von Redaktionvolontairen zu titeln. Der Aufwand für den Druck spielt ohnehin keine Rolle mehr, da ja wohl nicht mehr im Bleisatz. Sicher wird im neuen Layout der tägliche Aufmacher "Bild"gleich in >128-Punkt-Schrift getitelt und auf Papier von Teppichformat gedruckt.
Das wird es dann wohl gewesen sein mit der FAZ.
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Kommentar von Illustre Bleiwüste, verfaßt am 24.09.2007 um 15.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10288
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Zum Thema Aufmachung und typographische Umsetzung:
Heute das Halbjahresprogramm der Typographischen Gesellschaft München e. V. in die Hände bekommen, darin ein bezeichnendes Vorwort:
"Schrift Leben Norm
Ein Essay von Herbert Lechner
... Normierung ist unvermeidlich, wenn die Sprache über einen großen Raum wirksam, d. h. möglichst verständlich sein soll. Über hundert Jahre galt dabei der Duden als höchste Instanz in allen Fragen der Schreibweise. Erschien auch manche Regelung unsinnig, so war damit doch eine geboten, nach der sich Autoren und Leser, nicht zuletzt das grafische Gewerbe richten konnte. In der aktuellen Ausgabe gibt es vielfach Empfehlungen, Alternativen und Kann-Regeln. Mag dies Ausdruck einer pluralistischen Gesellschaft sein oder einer Toleranz, die aus Resignation geboren ist, die Arbeit am Text wird damit nicht einfacher."
Es findet sich natürlich auch ein Kurs für alle Verwirrten unter uns:
"Rechtschreibung nach der Reform
Ein Kurs mit Georg Giering
Allein schon bei der Herstellung dieses Halbjahresprogramms der Typographischen Gesellschaft München gab es immer wieder Stellen, wo auch gestandene Korrektoren nachschauen mussten, wie denn die jetzt nach Duden verbindlichen oder auch alternativ freigestellten Schreibweisen einzelner Worte wohl sein würde: selbständig oder selbstständig, Halbjahres-Programm oder Halbjahresprogramm, Grafikdesign oder immer noch Grafik-Design!
Das halbtägige Kompaktseminar gibt Antworten auf diese Fragen und vermittelt anhand von Übungen den richtigen und systematischen Umgang mit der neuesten neuen und nun ja verbindlichen Rechtschreibung. Für den nachfolgenden typografischen Alltag erhalten die Seminarteilnehmer ein umfangreiches Handout."
Ich stelle die beiden Beispiele kommentarlos hier zur Diskussion, letztendlich für Ihr Archiv, denn es handelt sich hier um erfahrene Profis – und eben auch um ein tonangebendes Netzwerk in der Herstellung.
Der volle Text ist (so glaube ich) noch nicht unter www.tgm-online zu finden, die Broschüre kann aber angefordert werden.
PS: Mit dem neuen Outfit der FAZ stirbt ja ein weiteres Stück deutsche Typographie aus! Willkommen im Einheitsbrei!
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Kommentar von Richard Dronskowski, verfaßt am 24.09.2007 um 15.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10287
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Verzweiflung selbstgemacht
Vermutlich geht die Anpassung an den Zeitgeist manchen qualitätsbewußten FAZ-Redakteuren gehörig auf den Keks, aber die besondere Verantwortung von Herrn d'Inka, dem doch so viel an "den Kindern" liegt, steht für mich außer Zweifel. Jugendliche web.de-Kunden und ICQ-Nutzer sind die neue Zielgruppe der FAZ; diesen Wettbewerb aber wird die FAZ nicht gewinnen, unter gar keinen Umständen. In einem Jahrzehnt geht dann Werner d'Inka als der Totengräber der einstmals besten deutschen Zeitung in die Geschichte ein, da bin ich mir recht sicher.
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Kommentar von Amtsrat Knüsel, verfaßt am 24.09.2007 um 10.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=898#10285
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Die FAZ-Leute geben das Bild fröhlich prassender Erben ab, seit sie vor einigen Jahren mit bewußten Falschschreibungen bei der Fraktur begonnen haben. Wenn man diesem Baum ständig den Saft abzapft, braucht man sich nicht zu wundern, wenn er eines Tages eingegangen ist.
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