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15.09.2007
Lesebücher
„Zusätzlicher, zeitloser Lesestoff“
In der Passauer Neuen Presse wird von einem Vater berichtet, der sich über Lesebücher in alter Rechtschreibung beklagt. Er weiß nicht, daß auch die neuesten Lesebücher Texte in herkömmlicher Rechtschreibung enthalten. Der Schulrektor hat sehr vernünftig geantwortet:
Das Uralt-Buch sei eine reine Ergänzung und biete den Schülern zusätzlichen, zeitlosen Lesestoff. "Dabei geht es mehr um die Literatur an sich. Dass die Rechtschreibung nicht mehr aktuell ist, ist den Kindern im Unterricht natürlich entsprechend zu vermitteln. Aber auf die alte Rechtschreibung stoßen wir alle noch bei vielen Werken großer Schriftsteller."
Tatsache ist, daß die neueren Lesebücher mit ihrer ephemeren Rechtschreibung auch inhaltlich ziemlich öde sind. Ich weiß noch sehr gut, daß ich mich als Schulkind immer sehr auf die Ausgabe der neuen Bücher gefreut habe, ich habe immer nach Lesestoff gelechzt. Die heutigen Deutschbücher würden keine solche Vorfreude hervorrufen. Es ist ganz furchtbar, wie viele Seiten auf die Herstellung von Protokollen und Referaten verwendet werden, nutzlose und weltfremde Kommunikationsmodelle, "Textsorten" usw.
Jener Hauptschulrektor gibt indirekt zu verstehen, daß er ungern auf die nur noch in alten Büchern wiedergegebene Literatur verzichten würde.
Übrigens sollte man auch einmal diskutieren, ob der Deutschunterricht wirklich der richtige Ort ist, Übersetzungen aus anderen Sprachen zu lesen und zu diskutieren.
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