Kommentare zu »Wikivandalen« |
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2022 um 11.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#48724
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1587#44525
Freiheit, die ich meine wird, wie sehe, durchweg nicht mehr verstanden und auch falsch übersetzt (mean statt love), auch wenn das keinen Sinn gibt.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.05.2015 um 22.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28843
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Später, eben. (Die deutschen Nordschleswiger haben sicher nicht auf die Abstimmung gewartet.) Besser ist es, einfach »Tingleff bei Flensburg« zu schreiben. Das stimmt immer.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 08.05.2015 um 21.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28842
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Immerhin hat die Bezeichnung "Nordschleswig" im Zusammenhang mit Schacht ihren Sinn, um zu kennzeichnen, daß er aus dem Teil Schleswigs stammte, der später zu Dänemark kam. (Anders als etwa "Straßburg, Frankreich", was ja im Zusammenhang mit Friedeburg ganz unsinnig ist.) Übrigens war bereits im Friedensvertrage von 1865 eine Volksabstimmung in Nordschleswig vorgesehen, der Begriff also schon im Schwange. Die Nordschleswiger mußten dann aber noch über ein halbes Jahrhundert darauf warten.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.05.2015 um 20.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28841
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Der Begriff »Nordschleswig« stammt aus der Zeit nach der Teilung des Landes bzw. hat erst dann seine heutige und an der zitierten Stelle gemeinte Bedeutung erlangt.
In der Tat wäre »Südschleswig-Holstein« so genau wie »Mecklenburg-Vorpommern«. Allerdings müßte es dann auch »Südrheinland-Pfalz« heißen. Oder »Nordtirol«.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 08.05.2015 um 19.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28840
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Lieber Herr Markner,
von Friedeburg ist, da Marineoffizier, wohl kaum irgendwo „einmarschiert“, höchstens „eingelaufen“.
Mir ist nicht recht klar, was an den Angaben zu Schacht „anachronistisch“ sein soll.
Anachronistisch ist allerdings die Bezeichnung „Schleswig-Holstein“. Das Bundesland müßte doch eigentlich „Südschleswig-Holstein“ heißen.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 07.05.2015 um 20.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28832
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Tatsächlich, ich muß mich korrigieren, das geht wohl auf das Konto von Google. Dort erscheint ein Kasten mit Kurzangaben und dem Verweis "Wikipedia". Ich habe das als Quellenangabe aufgefaßt und im Artikel selber nicht mehr nachgesehen. Schacht ist diesem Kasten zufolge in Dänemark geboren. Also: Wikipedia ist entlastet, in der Sache ändert sich allerdings nichts.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 07.05.2015 um 19.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28831
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Lieber Herr Strowitzki,
wo haben Sie diese Angaben bei Wikipedia gefunden? In den Einzelbeiträgen von Wikipedia zu diesen drei Personen heißt es nur Posen, Straßburg und Kolberg, und das ausweislich der Versionsgeschichten schon seit geraumer Zeit.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 07.05.2015 um 18.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28829
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Heimweh war ihr Motiv, in Polen und Frankreich einzumarschieren. Außerdem kannten sie sich da gut aus, deshalb waren sie so schnell unterwegs.
Die Angabe 'Horace Greeley Hjalmar Schacht (* 22. Januar 1877 in Tingleff, Nordschleswig)' ist nicht annähernd so dumm, aber doch anachronistisch.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 07.05.2015 um 12.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#28827
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Bin auf einige bemerkenswerte biographische Angaben bei Wikipedia gestoßen:
Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg Geboren: 15. Juli 1895, Straßburg, Frankreich
Gernalleutnant Günther von Kluge Geboren: 30. Oktober 1882, Posen, Polen
Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff Geboren: 15. Juni 1889, Kołobrzeg, Polen
Interessant, welche Leute Karriere in der deutschen Wehrmacht gemacht haben. Scheint eine Art Fremdenlegion gewesen zu sein...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2014 um 17.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#26977
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Als Halteren werden die zu so genannten Schwingkölbchen reduzierten Flügel bezeichnet. (...) Diese Flügelstummel bestehen aus einem Stiel und einer Verdickung am Ende und ähneln in ihrer Form Trommelschlegeln. (Wikipedia s. v. Haltere)
Der Wille zur Reformschreibung ist da, wie man sieht, aber die Sache mit den Trommelschlägeln vs. Rehschlegeln ist an den Reformwilligen vorbeigegangen. Nun ist das Verständnis der Halteren auch nicht leicht, und man muß leider sagen, daß der unzulängliche Eintrag durch den Verweis auf Vibrationskreisel nicht besser wird, denn dort geht es noch unverständlicher zu.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 12.02.2014 um 21.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#25120
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Wie der Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Typen_von_Argumenten zeigt, bemüht man sich bei Wikipedia in Sachen RSR nicht einmal um den Anschein von Neutralität.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 17.11.2013 um 17.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#24408
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Die biographischen Artikel ähneln sehr häufig nachrichtendienstlichen Dossiers.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2013 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#24407
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Für Herrn Klonovsky sind wir alle zu links.
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 17.11.2013 um 16.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#24406
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Ziemlich ignorante Behauptung.
Es treffen sich da sehr verschiedene Leute mit sehr verschiedenen Ansichten – einseitiger Unfug entsteht nach meiner Erfahrung überwiegend dort, wo Bearbeiter mit Spezialinteressen Themen bearbeiten, die ansonsten wenig Beachtung finden (z.B. esoterische), sodass es seltener zu Korrekturen kommt. Bei politischen Themen mag das sehr vereinzelt auch der Fall sein (links wie rechts), grundsätzlich werden aber einseitige Darstellungen sehr schnell geändert, sobald sich mehr als ein paar wenige Leute um ein Thema kümmern.
Als "linkes Denunziantenstadl" habe ich die deutsche Wikipedia bislang nie wahrgenommen, aber vielleicht bin ich Klonovsky selbst zu links, um so etwas zu bemerken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2013 um 08.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#24405
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Michael Klonovsky hat über Wikipedia mal bemerkt:
„Im Grunde ist es fast schade, dass sich andere Autoren parallel um eine ausgewogene Darstellung bemühen und der Artikel so eine partiell seriöse Anmutung bekommt. Sonst würde sich schneller herumsprechen, dass in gewissen politischen Fragen die deutsche Wikipedia nichts anderes ist als ein linker Denunziantenstadl.“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.11.2013 um 05.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#24345
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Manche Quellen geben an das er Arzt war, andere sagen, das er Soldat war, der in Frankreich gekämpft hatte. (Wikipedia über Jack Cade)
Dieser Jack Cade sagt übrigens bei Shakespeare die unsterblichen Worte:
It will be proved to thy face that thou hast men about thee that usually talk of a noun and a verb, and such abominable words as no Christian ear can endure to hear. (2 Henry VI)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2013 um 14.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#24264
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„Marxismus historisiert alles Wissen, bis auf jenes, dass er selbst als Wahrheit anbietet.“ (Wikipedia: Althusser)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2013 um 08.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#23171
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„Die ebenfalls zulässige Schreibweise Einkommenssteuer mit Fugen-s wird in der offiziellen Rechtssprache nicht verwendet.“ (Wikipedia)
Man hält also das Fugen-s für eine Frage der Rechtschreibung statt der Wortbildung. Das ist wie bei selbstständig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.02.2013 um 05.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#22671
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„In zwei Meinungsbildern, eines am 8. Mai 2004, das zweite am 14. Juli 2006, hat die Wikipediagemeinde sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass Falschschreibungen nicht als Weiterleitungen auf das richtig geschriebene Lemma eingerichtet werden sollen. Ausnahme sind die Schreibungen, die vor der Rechtschreibreform richtig waren.“
(de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:H%C3%A4ufige_Falschschreibungen)
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Die Wikipedia hat ihre "Gemeinde" systematisch in dem Irrglauben erzogen, die Reformschreibung sei allgemeinverbindlich. Natürlich sind Schreibungen, die vor der Reform richtig waren, auch nach der Reform noch richtig. Aber das kann dieses Volk von Ja-Sagern nicht anerkennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.08.2012 um 14.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#21247
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Für manche Themen interessieren sich die Vandalen wohl nicht, so ist unter "Pflug" folgendes stehengeblieben:
Pflügen ist das Lockern und Wenden der Ackerkrume mit Hilfe eines Pflugs. Durch Pflügen wird die Bodenstruktur aufgelockert. Somit ergibt sich eine größere, rauhe (!) Oberfläche.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2012 um 09.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#21207
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Daß der Rechtschreibreformpolizei bei Wiki so viel mißlingt, stimmt fast wieder versöhnlich:
Die Theorie der opaken Kontexte ist relevant für die Epistemische Logik, also diejenige Unterdisziplin der Logik, die sich mit der Analyse von Ausdrücken wie „glaubt, dass“, oder „weiss, dass“. (Wiki „Opaker Kontext“, August 2012)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2010 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#17563
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Unter dem Stichwort "Carpe diem" findet man bei Wiki auch das bekannte Gedicht von Martin Opitz. Es ist auf Reformschreibung umgestellt, aber der Text ist in anderer Hinsicht so fehlerhaft wiedergegeben, daß sich gar keine ordentlichen Verse mehr ergeben – beim Altmeister der deutschen Poeterey eine Schande!
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 12.02.2010 um 09.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15718
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Nicht Wikipedia ist ein Verein, sondern es ist eher so, daß der Verein Wikimedia der rechtliche Träger der Infrastruktur ist, also für die Server, Internetanbindung etc. sorgt. Er ist aber auch derjenige, der in Rechtsfragen wie Urheberrechts- und Persönlichkeitsverletzungen verantwortlich ist.
Das Urteil, daß die Wikipedia teilweise in falsches Fahrwasser geraten ist, bleibt natürlich möglich, und nach meiner Ansicht auch richtig. Es bleibt jedoch das Verdienst, daß verhindert wurde, daß die Versorgung mit dieser Art von öffentlichem Wissen nicht in die Hand eines Monopolisten gefallen ist (Encarta), was der schlimmere Fall gewesen wäre.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.02.2010 um 19.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15716
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Wikipedia scheint sich seit einiger Zeit (ich habe wohl den Anschluß verpaßt, wann genau) als Verein zu definieren. Und nun geben sie auch gleich eine Vereinszeitung heraus, die den phantasievollen Namen "Wikimedia" trägt. Abgesehen von der orthographischen Gleichschaltung lese ich die 12sätzige Vision für freies Wissen des Jahres 2020 (seltsamerweise wird das von Wiki jetzt schon als etablierter Eigen- oder Markenname "Freies Wissen" verstanden) eigentlich eher wie die Werbebroschüre einer Sekte (naja "Community" eben).
Es wird vor allem Herrn Westrich zu hören freuen, daß der Wiki-Verein in Zukunft vom Gesetzgeber "in bestimmten politischen Bereichen wie Urheberrecht, Bildung, Wissen, Informationspolitik" als Experte konsultiert werden möchte.
www.wikimedia.de/fileadmin/wiki/images/Downloads/Wikimedium_2009-04.pdf
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.12.2009 um 17.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15428
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Tut mir leid, daß die Diskussion hier auf ein falsches Gleis geraten ist. Lassen wir es gut sein, ja? Es ging doch um Wikipedia.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 11.12.2009 um 08.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15390
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@Riebe: Genau solche Unverschämtheiten meinte ich.
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Kommentar von PL, verfaßt am 11.12.2009 um 01.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15388
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Lieber Herr Riebe!
Was nützt die ganze Gelehrsamkeit, wenn der Bauch voller Feigheit ist? Nichts! Ohne Wut im Bauch und Mut in der Brust ist kein Ankämpfen gegen Dummheit und Behördenwillkür möglich. Ist es nicht lächerlich, wenn die Schriftgelehrten heute kommen und sich künstlich über die Machenschaften der Wikipedia-Sektierer aufregen? Wären diese hochgelahrten und fleißigen Sucher nach Rechtschreibfehlern aufrechten und aufrichtigen Leuten wie Ihnen, Herr Riebe, mannhaft zur Seite gestanden, dann wäre die Wikipedia heute les- und zitierbar, und sie könnten in aller Ruhe Pilze sammeln gehen.
Gruß von Peter Lüber
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Kommentar von Manfred Riebe, verfaßt am 11.12.2009 um 00.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15387
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Glasreiniger alias [...], Ihre Behauptung, meine Vorgehensweise sei „außerordentlich rücksichtslos“ ist eine Ihrer Verleumdungen. Sie blasen in das Horn der Wikipedia-Lösch-Mafiosi und in das von Professor Hermann Zabel, ehemaliges Mitglied der Rechtschreibkommission, ehemaliger Lehrstuhlinhaber am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Dortmund. [...]
(Das genügt. Red.)
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Kommentar von PL, verfaßt am 10.12.2009 um 20.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15384
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Rücksichtslos waren die Initianten der RSR, die Kultusminister, Politiker, Richter, Verleger und Journalisten.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 10.12.2009 um 19.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15383
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Der (M.R.) ist nun leider gar kein gutes Beispiel. Sein Vorgehen dort war, wie übrigens auch im seinerzeitigen Rechtschreibforum der SZ, außerordentlich rücksichtslos. Die Sperrung war unvermeidbar, und auch nach meiner Ansicht berechtigt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2009 um 18.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15381
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Daß es manchen Wiki-Administratoren nicht um die Einheitlichkeit des Erscheinungsbildes geht, kann wohl am besten Manfred Riebe bestätigen, der reiche Erfahrungen mit Löschfanatikern gemacht hat.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 10.12.2009 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15380
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A propos Wiki-Polizei: Wer mag, werfe mal exemplarisch einen Blick auf die Änderungshistorie des deutschen Wikipedia-Artikels "Illuminatus", über den ich gerade stolperte, so etwa ab Mitte November. Das ist Krieg, und die Umschalttasten-Anhängergemeinde gewinnt ihn.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 09.12.2009 um 20.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15364
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Es geht weder um die Richtigkeit der Reform oder einen Gesichtsverlust irgendeines, der darauf reingefallen ist, sondern um die schlichte Frage, ob man Fakten richtig, falsch oder gar nicht berichtet.
Zur Abwechselung möchte ich das Interesse des hiesigen Publikums auf einen Blog richten, der das Kunststück fertigbringt, sich gleichzeitig bertelsmann-kritisch zu geben und rechtschreibmäßig 150%ig aufzutreten: http://nachdenkseiten.de
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Kommentar von B. Janas, verfaßt am 09.12.2009 um 20.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15363
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Interessante Frage, da kann man nur mutmaßen: ich denke, daß viele längst gemerkt haben, auf einen Unfug reingefallen zu sein. Das erzeugt Wut, aber auch Angst vor Gesichtsverlust, wenn man zugibt, sich getäuscht zu haben, übereifrig auf den falschen Dampfer gesprungen zu sein, oder sowas. Deshalb dann Überreaktion in die andere Richtung: wenn wir nicht zurück können, dann soll keiner! Nüchterne Überlegungen sind das nicht, und viel Sachkenntnis liegt auch nicht vor. Der mögliche Schaden am eigenen Image wird allemal höher bewertet als der an der Schriftkultur.
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Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 09.12.2009 um 19.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15362
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@B. Janas: Soweit ist das nachvollziehbar. Aber warum muß man dort den Plan übererfüllen, indem man die Faktenlage der bisherigen Rechtschreibung planmäßig verfälscht? die Tatsache und die Umstände des schleswig-holsteinischen Volksentscheids totschweigt?
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Kommentar von B. Janas, verfaßt am 09.12.2009 um 19.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15361
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Ob die Wikinger alle "gefügige Handlanger" sind, da bin ich nicht so sicher. Wenn man so etwas wie Wikipedia betreibt, muß man sich eben entscheiden – wie bei einem gedruckten Werk auch. Alt und neu zugleich zulassen, das geht in einem Buch oder einer Zeitung nicht und auch nicht in einem Online-Lexikon. Ich vermute, die meisten, die für solche Entscheidungen zuständig sind, haben keine Angst vor den Kultusministern, sondern davor, aus Sicht der Leser alt auszusehen. Man wähnt sich in dieser Situation wohl mit Neuschrieb am ehesten auf der sicheren Seite.
Insgeheim mögen viele Verantwortliche sogar die Reform verfluchen, weil sie ihnen überflüssigen Ärger verursacht, weniger aus einer Erkenntnis ihrer Minderwertigkeit heraus, aber was sollen sie machen? Die Sache ist gelaufen, man muß sich arrangieren, Querulantentum ist zwecklos usw. usf., aber bloß nicht alt aussehen oder den Kohlhaas spielen. Diese Haltung, womöglich kaum kritisch reflektiert, könnte sehr verbreitet sein.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.12.2009 um 17.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15360
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Leider hat das mit Wikipedia wenig zu tun. Die Zeichenkette etwas, dass erzielt bei Google 125.000 Treffer. Fast immer müßte es etwas, das heißen.
Nehmen wir an, abzüglich vieler kopierter Quellen und mancher korrekten Anwendungen von etwas, dass handelte es sich nur um 40.000 separate Belege. Wir erfassen diese nun in einem großformatigen, dichtbedruckten Buch mit 40 Zitaten pro Seite. Dann könnten wir allein mit diesem einen Fall einen Wälzer von 1000 Seiten füllen!
Sprich, mit den Fehlern, die wir der Reform verdanken, könnten wir mittlerweile Bibliotheken füllen. (Ich bleibe bei meiner Schätzung, daß sich dieser Fehlertyp, daß/dass statt das, mit der Reform mindestens verzehnfacht hat.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2009 um 15.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#15358
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Manches entgeht den Wikingern allerdings auch. So findet man im Artikel "Semantische Rollen" nacheinander:
"Etwas, dass bei einer Handlung so bewegt wird, dass es entweder in den Besitz oder die Verfügungsmacht einer Person gerät, oder Teil einer Sache wird.
Etwas, dass bei einer Handlung so bewegt wird, dass es entweder aus dem Besitz oder der Verfügungsmacht einer Person entfernt wird, oder aus einer Sache weggenommen wird.
Das von Nietzsche zitierte Fragment, dass den Gedankengang zweimal um sich selbst dreht ..."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.06.2009 um 11.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#14664
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Die deutsche Wikipedia offenbart sich unter dem Stichwort "Rechtschreibung" als absolut gefügiger Handlanger der Kultusminister. Über die Wünsche der Bevölkerung hat man sich von Anfang an hinweggesetzt. So demokratisch ist man also gar nicht.
(Dem entspricht, daß die Beiträge zur deutschen Grammatik größtenteils miserabel sind und sich auf Quellen stützen, die hier teilweise schon in ihrer Dürftigkeit entlarvt wurden.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2009 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#14378
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Der rabiaten Durchsetzung der Reformschreibung entspricht bei Wiki eine Unbeholfenheit, die schon wieder rührend anmutet:
Die Abgrenzungskriterien sind oft die Folgenden: ... (unter „Aktionsart; auch sonst etliche Fehler und Versehen, auch zum Chinesischen)
Nicht Indogermanische Sprachen (ebd., Überschrift)
Man kommt sich ganz modern vor, ist aber bloß gestrig.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 30.12.2007 um 19.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#11069
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Wikipedia breitet sich aus
Nicht daß ich kurz vor dem Jahreswechsel noch pessimistisch(er) werden möchte, aber seit einiger Zeit – wieder weiß ich nicht genau, seit wann – bekommt man bei Recherchen im GBV automatisch einen Verweis zu Wikipedia.
Der GBV ist der Gemeinsame Bibliotheksverbund der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und versorgt somit recht viele Menschen in einem großen Gebiet mit Informationen.
Durch diesen Verweis sieht es nun so aus, als handele es sich bei Wikipedia um ein seriöses Referenzwerk, dem man sich bedenkenlos für weiterführende Informationen anvertrauen kann.
Auf der Suche nach Titeln von Rémy de Gourmant folgte ich heute arglos diesem Verweis und fand einen banalen Artikel, der in furchtbarem Deutsch geschrieben ist. Entstellende Hausorthographie hin oder her, hier fehlen schlicht und einfach zahlreiche Wörter, die Grammatik wackelt und Eduard Engel würde sich sowieso Bart und Haare raufen. Ich erspare mir daher hier die Reverenz vor Wikipedia, indem ich ebenfalls einen Verweis setze. Aber sieht so das Niveau aus, auf das ein Bibliotheksverbund verweist?
Meine Frage an Foristen aus Süddeutschland ist nun: Hat Wikipedia inzwischen mit noch weiteren Bibliotheksverbundsystemen so etwas wie eine Kooperation geschlossen?
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Kommentar von AG, verfaßt am 06.12.2007 um 10.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10888
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In der Diskussion zum Eintrag "Boussole" der französischen Wikipedia ist dokumentiert, wie man sich als Gegner der Wiki-Rechtschreibregelung wehren kann:
Le site de M. Glück fournit des informations très intéressantes mais il a refusé de me donner l'autorisation de me servir de son texte et de dévoiler ses sources (il y aurait à l'origine, semble-t-il une stérile querelle entre lui et les administrateurs du Wikipedia allemand à propos d'une bête histoire d'orthographe, citation: sicher ist Ihnen bekannt, mit welchen Methoden in der Wikipedia gegen Leute vorgegangen wird, die sich nicht dem Diktat der "Neuen Rechtschreibung" beugen. Ich untersage daher ausdrücklich jede wie auch immer geartete Verwendung meiner Texte, gleich ob als Zitat oder sonstwie, auch unabhängig von der Bézard-Thematik.). Je ne peux donc garantir la véracité de ses affirmations. Je lui ai proposé de lui faire gratuitement une traduction de son article et de me citer en contrepartie l'origine de ses sources (la Sté Lufft ?). Par ailleurs j'ai suggéré à Lufft de consacrer sur son site officiel une page à son historique. À suivre. Jaypee Servus! 23 septembre 2007 à 12:07 (CEST)
Récupérée de « http://fr.wikipedia.org/wiki/Discuter:Boussole »
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 15.10.2007 um 20.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10434
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Dies ist das wunderbare Ergebnis der Wende von einer vertikalen zur horizontalen Verteilung von "Wissen" und "Können": jeder ein Künstler, jeder ein Schriftsteller, jeder ein Fachmann (besonders für Wirtschaft und Politik), jeder ein Psychologe usw. Und jede Stimme zählt gleichviel, egal aus welchem Teil der Intelligenzpyramide sie stammt. Wohin wird sich die Schale neigen? Wir leben im Zeitalter der Dilettanten und Wichtigtuer. Aber das eben ist durch und durch demokratisch, nicht wahr. Ist das nicht schön?
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 15.10.2007 um 09.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10432
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Wikipedia-Artikel taugen nicht zur Zitierung in wissenschaftlichen Arbeiten, weil ihre Inhalte dauernd verändert werden und zum Zeitpunkt des Lesens schon wieder anders sein können als zum Zeitpunkt des Schreibens des Zitates. Sie sind immer nur eine Momentaufnahme der augenblicklichen Meinungen der Wikipedia-Bearbeiter.
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Kommentar von Lukas Berlinger, verfaßt am 15.10.2007 um 00.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10431
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Die Mitarbeit an Wikipedia ist verlorene Zeit. Fundierte Beiträge provozieren nur die Auseinandersetzung mit Prinzpienreitern, bei denen der Löschfinger schneller arbeitet als der Hirnkasten. Wikipedia fehlt es an fundierten Sachkennern. Diese werden aber schnell entmutigt, wenn sie erleben, weil ihre Texte – meist kommentarlos – gelöscht oder verflacht werden.
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Kommentar von www.sprachpflege.info, verfaßt am 17.09.2007 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10210
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Hier gibt es die Möglichkeit, die Lücken, die Wikipedia hat, zu schließen: www.sprachpflege.info
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Kommentar von K.Bochem, verfaßt am 16.09.2007 um 22.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10209
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Zu Mike R. #10202
Ich habe mir (zum erstenmal) die Mühe gemacht, einen solchen Wikipedia- Diskussionsstrang bis zum Ende durchzulesen. Ich habe es bis jetzt nicht für möglich gehalten, mit welcher Arroganz und erkennbar nicht sachbezogener Argumentation – wenn es denn eine solche überhaupt genannt werden kann – Autoren und Ereignisse manipuliert werden können. Das nenne ich faschistoides Gebaren, das man schnellstens beim Kragen packen sollte.
Mich würde interessieren, wieso solche (ziemlich inkompetent wirkenden) Datenmanipulierer an diese Machtpositionen kommen und wer sie deckt.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 16.09.2007 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10206
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Freiheit, die ich meine: Die englische Entsprechung von "frei" bedeutet hier eben für die Benutzer zuallererst "kostenlos" (im Gegensatz zur *Encyclopædia Britannica* z. B.); aber jeder einigermaßen Welterfahrene weiß, "that there is no such thing as a free lunch." – Und zu den rechtschreibdeformierenden Machenschaften bei der deutschen Wikipedia kann Manfred Riebe ein besonderes Lied singen. – "With no quality control whatsoever": Viele akademische Lehrer nehmen Arbeiten mit Zitaten aus Wikipedia einfach nicht mehr an.
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Kommentar von S.L., verfaßt am 15.09.2007 um 19.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10203
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Bei Wikipedia entscheidet nicht die Qualität über die Gestaltung der Artikel, sondern die Beharrlichkeit der Autoren. Gerade bei kontroversen Themen ist das äußerst problematisch. In der 'Jungen Freiheit' gab es vor einigen Monaten dazu eine interessante Analyse.
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Kommentar von Mike R., verfaßt am 15.09.2007 um 14.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=893#10202
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Es wurde zum Beispiel der Artikel über die Henning-Kaufmann-Stiftung gelöscht. Hier läßt sich die Diskussion nachlesen, die schließlich zur Löschung führte.
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