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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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13.09.2007
 

Goethe-Institute
Eine Frage an die Leser

Es geht das Gerücht, daß den Goethe-Instituten anempfohlen worden sei, die Kritik an der Rechtschreibreform zu ignorieren, reformkritische Literatur nicht anzuschaffen und nicht zu erwähnen – oder so ähnlich.
Weiß jemand etwas Näheres darüber? Insider-Mitteilungen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.



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Kommentare zu »Goethe-Institute«
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Kommentar von b.eversberg, verfaßt am 29.02.2008 um 11.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=891#11572

Es ist ja nicht allein die Anmaßung, Ausländern einen Standard aufzuzwingen, der keiner ist sondern Kuddelmuddel, keine Rechtsverbindlichkeit hat und nicht der Schreibwirklichkeit entspricht. Nebenher werden dadurch ja auch Literatur und Schriftgut eines ganzen Jahrhunderts abgewertet, denn diese Praxis muß ja den Lernwilligen nahelegen, den alten Kram nicht zu lesen, um sich damit nicht zu verwirren. Sind das eigentlich Kulturinstitute oder was?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.02.2008 um 06.44 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=891#11567

Noch immer ist, soweit ich sehe, die Frage unbeantwortet, mit welchem Recht das Goethe-Institut seine Absolventen auf die Reformorthographie verpflichtet. Hier der Auszug aus der Erklärung vom März 2006:

"Das Goethe-Institut hat die neuen Regeln von Anfang an sowohl für den Unterricht als auch bei seiner Materialproduktion übernommen.

Mit der verbindlichen Einführung der neuen Rechtschreibung wird an den Goethe-Instituten im In- und Ausland nunmehr ausschließlich die neue Rechtschreibung verwendet.

Auch für Tests und Prüfungen ist ausschließlich die neue Rechtschreibung verbindlich."

Meiner Ansicht nach ist das rechtswidrig.
 
 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 14.09.2007 um 03.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=891#10189

Auf irgendeinem von Goethe-Institutsleuten geleiteten Seminar hier stellte mal wer die Gretchenfrage nach der Einstellung des Goethe-Instituts zur Rechtschreibreform (und das war noch, bevor die Springerpresse ihren Rückumfall hatte), worauf der Leiter antwortete, sie im Goethe-Institut "schreiben doch nicht wie die Bild-Zeitung." Der Ton war sowohl unwirsch wie auch der Gesichtsausdruck autoritätsheischend war (letzteres gibt's ja bei so manchen Goethe-Institutlern, das fällt schon auf); aber ich kannte den Mann, und so beschlagen mit Wissen zur Struktur der deutschen Sprache war er nun wieder auch nicht. Doch mit der Abgesichertheit eines Instruierten sprach er schon, das war für mich dabei sehr klar.

 
 

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