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12.07.2007
Geschäftliches
Wie Bertelsmann und Eisenberg die Reform vermarkten
»Ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Rechtschreibreform und dem Ende der Übergangsfrist in Deutschland Anfang August, sind vielen Schreibenden die neuen Regeln noch nicht vertraut.
Peter Eisenberg, Professor für Linguistik und als Mitglied im "Rat für deutsche Rechtschreibung" maßgeblich an der Erarbeitung der Neuregelung 2006 beteiligt, bringt in seinem neuen Handbuch "WAHRIG Grundregeln der deutschen Rechtschreibung" die neuen Regeln auf den Punkt und zeigt, wie sich die korrekte Schreibung aus dem intuitiven Sprachgebrauch erschließen lässt. "WAHRIG Grundregeln der Rechtschreibung" ist soeben im Bertelsmann Lexikon Institut erschienen und für 6,95 Euro im Buchhandel erhältlich.«
So beginnt der Werbetext, mit dem der Verlag nun die Medien beschickt. Was bedeutet der erste Satz? Ich meine nicht das falsche Komma, sondern "ein Jahr nach dem Ende der Übergangsfrist".
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.07.2007 um 11.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#9458
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Logikfehler dieser Art werden ja recht häufig gemacht. Mir scheint, daß der Verfasser am Ende des Satzes den Überblick über die selbstgewählte Konstruktion verloren hat. Gemeint ist vermutlich: ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Rechtschreibreform und am Ende der Übergangsfrist.
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 13.07.2007 um 18.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#9498
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Bei Bertelsmann gilt übrigens auch die in "WAHRIG Grundregeln ..." noch nicht fixierte Kommaregel "intuitiven Sprachgebrauchs" (was immer das sein mag), gemäß der man nach einem etwas stärker ausgebauten Erstglied eines Behauptungssatzes vorsichtshalber ein Komma vors Finitum setzt. Im nächsten "WAHRIG Grundregeln ..." erscheint hoffentlich diese der bei Bertelsmann gepflegten "Schreibintuition" entfließende "Regel".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.06.2012 um 07.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#20946
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Auch auf die Rechtschreibreform anwendbar:
"It is difficult to get a man to understand something when his salary depends upon his not understanding it!" (Upton Sinclair)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2013 um 12.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#23250
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Die ZEIT berichtete gerade über Lobbyismus an Schulen, Werbung durch Unterrichtsmaterialien, auch über eine Studie von lobbycontrol. Die Kultusministerien sind natürlich froh, wenn sie nicht selbst zahlen müssen.
Daß auch mit Rechtschreibreform und Vereinfachter Ausgangsschrift gutes Geld verdient worden ist und immer noch verdient wird, kommt gar nicht in den Blick.
Die Bertelsmann-Stiftung will sogar die ganze Gesellschaft so umbauen, daß jeder Bürger zugleich ein Bertelsmann-Kunde ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2013 um 09.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#24127
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Irina Luft, eine energische Lehrerin mit kurzen roten Haaren und Perlenkette, steht vor den neun Schülern im kleinen Klassenzimmer und schreibt Beispiele aus der Rechtschreibreform auf. Majonäse statt Mayonnaise, behände statt behende, dass statt daß. Es ist frontaler Auswendiglern-Unterricht, mit grüner Tafel und Kreide. (SZ jetzt.de 23.9.13 über Schulunterricht in der JVA Vechta)
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