zurück zur Startseite Schrift & Rede, Forschungsgruppe dt. Sprache    FDS - In eigener Sache
Diskussionsforum Archiv Bücher & Aufsätze Verschiedenes Impressum      

Theodor Icklers Sprachtagebuch

Die neuesten Kommentare


Zum vorherigen / nächsten Tagebucheintrag

Zu den Kommentaren zu diesem Tagebucheintrag | einen Kommentar dazu schreiben


26.04.2005
 

Regeltafeln

Bei www.deutschland-kehrt-zurueck.de sind kürzlich meine Regeltafeln zum Runterladen eingestellt worden. (Nachtrag: Mittlerweile sind sie hier zu finden.)

Inzwischen habe ich für den "Rat" auch eine Neufassung der gesamten Zeichensetzung hergestellt. Sie folgt in der Gliederung der Neuregelung, aber inhaltlich ist sie ungefähr das, was auch in "Normale deutsche Rechtschreibung" steht. Sie umfaßt 19.000 Zeichen gegenüber den 55.000 der Neuregelung.
Die Regeln zur Silbentrennung habe ich auch neu gefaßt.
Beide Texte sende ich auf Anfrage gern jedem zu, der sich dafür interessiert.



Diesen Beitrag drucken.

Kommentare zu »Regeltafeln«
Kommentar schreiben | neueste Kommentare zuoberst anzeigen | nach oben

Kommentar von rrbth, verfaßt am 26.04.2005 um 21.57 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=75#137

„Beide Texte sende ich auf Anfrage gern jedem zu, der sich dafür interessiert.“

Ja, bitte. Wenn ich darf, hänge ich das dann in unserer Schule aus.

Was ist davon zu halten?
Ist dieser Test verläßlich? Nach welchem Re-Reformstand richtet er sich?
 
 

Kommentar von Deutschland kehrt zurück, verfaßt am 27.04.2005 um 08.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=75#138

Der Rechtschreibtest bei "Deutschland kehrt zurück" entspricht dem Stand August 2004 und kann bei Duden Online (http://www.duden.de) überprüft werden.
 
 

Kommentar von Dr. Martin Henkel, verfaßt am 10.05.2005 um 12.15 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=75#153

Ich habe erhebliche Einwände gegen die Systematik und manche Formulierungen des Icklerschen „Regelwerks“. Grundsätzlich: Selbstverständlichkeiten müssen nicht geregelt werden, und der Hinweis, im Zweifelsfall im Wörterbuch nachzuschauen, hat in einem Regelwerk nichts zu suchen; wo keine Regel gefunden wird und beschrieben werden kann, muß eine Ausnahme konstatiert werden. Gänzlich verkehrt scheint mir, das sog. Problem der Zusammen-/Auseinanderschreibung unter der Überschrift „Zwischenräume“ abzuhandeln, statt von der Sprache, also vom Wort auszugehen. Eine geregelte Rechtschreibung soll doch in erster Linie dem Leser dienen, und der interessiert sich für das, was zwischen den „Zwischenräumen“ steht.
Man kann einen Text mit anderen zusammen schreiben; man kann auch manchen Unsinn zusammenschreiben. Dagegen kann man im Deutschen Wörter nicht auseinander- oder zusammenschreiben. Es war m. E. ein Fehler der Gegner der „Reform“, sich diese falsche Fragestellung aufdrängen zu lassen. Das Problem existiert nicht, und deshalb brauchte Konrad Duden es auch nicht zu regeln.
M. E. genügen folgende Grundregeln:
1. Ein Wort wird, anders als im Englischen („radio show, lady teacher, man-in-the-street“) und im Französischen („n’est-ce pas?“) als ein Wort geschrieben. (Daraus folgt, das muß nicht ausdrücklich formuliert werden: Zwei Wörter werden als zwei Wörter, also mit „Zwischenraum“ – ich würde „Abstand“ vorziehen – geschrieben.)
2. Ein Wort hat (anders als im Französischen: „un Bonaparte manchot“ ist nicht zu unterscheiden von „un bon appartement chaud“) einen Hauptton.
3. Wörter, die aus mehr als zwei (auch selbständig vorkommenden) Wörtern zusammengesetzt sind, kann man sinnvoll durch Bindestriche gliedern. Durch den Bindestrich kann man auch die Lesung verdeutlichen (Rum-Aroma) oder die einzelnen Glieder der Zusammensetzung hervorheben. Nach einem Bindestrich in einem zusammengesetzten Substantiv steht (anders als nach dem Trennstrich) wie am Wortanfang ein Großbuchstabe.
Ich denke, daß damit die meisten Fälle geregelt wären. Da die Sprache im Fluß ist, bleiben natürlich Zweifelsfälle, wie z. B. „leidtun/leid tun“.

Dr. Martin Henkel
 
 

Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 10.05.2005 um 13.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=75#154

Das viel strapazierte "leidtun/leid tun" war bis zur Reform kein "Zweifelsfall". Es gab nur "leid tun". Als die Reformer schließlich erkannten, daß sich ihr neues "Leid tun" nicht so durchdrücken läßt, ließen sie als Alternativschreibung "leidtun" gelten, allerdings ohne den grammatischen Verstoß bei "Leid tun" einzugestehen. Wegen der bereits gedruckten reformierten Wörterbücher - und nur darum - entstand im Zuge der Reform der Reform der Propagandaspruch: "Altes [gemeint ist die reformierte Schreibung von 1996] wird nicht falsch." Das allgemein anerkannt richtige "leid tun" gilt damit reformiert immer noch als "falsch". Aber: Es wird ihnen noch leid tun!
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2005 um 12.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=75#189

Man kann in der Orthographie wie auch sonst zwischen zwei Perspektiven wählen: Wie schreibe ich dieses Wort? vs. Wozu dient der Bindestrich? Eine geregelte Rechtschreibung dient dem Leser, aber die Rechtschreibregelung dient dem Schreiber, daher sind beide Perspektiven berechtigt.

Es trifft nicht zu, daß man im Deutschen Wörter zusammen- und Wortgruppen getrennt schreibt. Auch wenn ich "kaputtsparen" zusammenschreibe, wird es kein Wort in irgendeinem grammatischen Sinn. Das Ungekehrte kommt nur bei wenigen Univerbierungen vor, denen die Schreibweise noch nicht gerecht wird.

Nicht nur Wörter enthalten einen Hauptton (mit Ausnahmen wie "stocksteif"), sondern auch Wortgruppen: gEhen, hEImgehen, nach HAUse gehen usw., das läßt sich so nicht unterscheiden.

Die Regeln enthalten das, was sich aus den Beobachtungen am Wortschatz verallgemeinern läßt, sie sind die Theorie dazu. Ich glaube nicht, daß es einfach ist, Selbstverständlichkeiten sauber von Problemfällen zu trennen und gar nicht erst aufzunehmen. Außerdem sind sie manchmal sehr nützlich, weil sie das übrige erst durchsichtig machen.

Ich behandele die GZS nicht unter der Überschrift "Zwischenräume", aber man könnte das ohne weiteres tun. "Zwischenraum" ist eine übliche Übersetzung von "Spatium", "Abstand" geht natürlich auch.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.02.2017 um 17.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=75#34526

In der "Gesamtbibliografie" auf der Website des Rechtschreibrates (http://www.rechtschreibrat.com/DOX/gesamtbibliografie.pdf) gibt es einen Eintrag "Ickler, Theodor 1998b Regeltafel für die deutsche Zeichensetzung. Tübingen." - Davon ist mir nichts bekannt. Die Tafel ist an der im Haupteintrag genannten Stelle herunterzuladen. Matthias Dräger hatte die beiden Tafeln in St. Goar gedruckt.
 
 

nach oben


Ihr Kommentar: Sie können diesen Beitrag kommentieren. Füllen Sie dazu die mit * versehenen Felder aus und klicken Sie auf „Kommentar eintragen“.

Sie können in Ihrem Kommentar fett und/oder kursiv schreiben: [b]Kommentar[/b] ergibt Kommentar, [i]Kommentar[/i] ergibt Kommentar. Mit der Eingabetaste („Enter“) erzwingen Sie einen Zeilenumbruch. Ein doppelter Bindestrich (- -) wird in einen Gedankenstrich (–), ein doppeltes Komma (,,) bzw. ein doppelter Akut (´´) werden in typographische Anführungszeichen („ bzw. “) umgewandelt, ferner werden >> bzw. << durch die entsprechenden französischen Anführungszeichen » bzw. « ersetzt.

Bitte beziehen Sie sich nach Möglichkeit auf die Ausgangsmeldung.
Für sonstige Diskussionen steht Ihnen unser Diskussionsforum zur Verfügung.
* Ihr Name:
E-Mail:
(Wenn Sie eine E-Mail-Adresse angeben, wird diese angezeigt, damit andere mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.)
* Kommentar:
* Spamschutz: refresh Image CAPTCHA Image
  Bitte tragen Sie die Zeichenfolge in das Feld rechts ein. Falls Sie Schwierigkeiten haben, sie zu erkennen, können Sie sich mit einem Klick auf die grünen Pfeile eine andere Zeichenfolge vorgeben lassen.
  TESTBETRIEB; das funktioniert noch nicht! Bitte wählen Sie zur Kommentareingabe wieder die neuesten Kommentare zuoberst aus.


Zurück zur vorherigen Seite | zur Tagebuchübersicht


© 2004–2018: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.

Vorstand: Reinhard Markner, Walter Lachenmann, Jan-Martin Wagner
Mitglieder des Beirats: Herbert E. Brekle, Dieter Borchmeyer, Friedrich Forssman, Theodor Ickler, Michael Klett, Werner von Koppenfels, Hans Krieger, Burkhart Kroeber, Reiner Kunze, Horst H. Munske, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Bernd Rüthers, Albert von Schirnding, Christian Stetter.

Webhosting: ALL-INKL.COM