zurück zur Startseite Schrift & Rede, Forschungsgruppe dt. Sprache    FDS - In eigener Sache
Diskussionsforum Archiv Bücher & Aufsätze Verschiedenes Impressum      

Theodor Icklers Sprachtagebuch

Die neuesten Kommentare


Zum vorherigen / nächsten Tagebucheintrag

Zu den Kommentaren zu diesem Tagebucheintrag | einen Kommentar dazu schreiben


19.09.2006
 

Birkenbihl kehrt zurück
Ein bemerkenswertes Signal aus der Welt der Bestseller

"Die Rechtschreibreform wurde eingeführt, um das Schreibenlernen und das Lesen zu erleichtern. Da sie in der Praxis jedoch das Gegenteil bewirkt, schreibe ich in dieser zweiten Auflage das Wort 'Schluss' wieder mit Schluß-ß als 'Schluß'."
(Vera F. Birkenbihl: „Das Falschschreib-Spiel“, 2. Auflage; siehe dazu hier)

(Diesen Hinweis verdanke ich der famosen Seite „Deutschland kehrt zurück“ bzw. „vernünftig schreiben“.)



Diesen Beitrag drucken.

Kommentare zu »Birkenbihl kehrt zurück«
Kommentar schreiben | neueste Kommentare zuoberst anzeigen | nach oben

Kommentar von Heinz Erich Stiene, verfaßt am 18.10.2006 um 16.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=625#5913

Im kürzlich publizierten Forschungsbericht "16 Jahre Ausonius-Forschung - ein Überblick" (in: Gymnasium 113, 2006, S. 359-382) äußert sich der Erlanger Philologe Joachim Gruber kritisch zu einer 2004 erschienenen Studienausgabe, vermerkt aber lobend dazu: "Besonders erfreulich ist jedoch, daß sich auch die Studienausgabe nicht der unsinnigen sog. neuen deutschen Rechtschreibung bedient."
 
 

Kommentar von News-Ticker.org, 9. 12. 2006, verfaßt am 21.12.2006 um 10.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=625#7063

Neues E-Book bei Ciando: Das Falschschreib-Spiel nach Birkenbihl – siehe hier.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2011 um 09.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=625#19674

Vera F. Birkenbihl ist am 3. Dezember verstorben. Näheres hier:

http://birkenbihlakademie-potsdam.de/themen/aktuelles/

Esoterik und Neuro-Wahn ...

Mit den Sprachkursen, die B. angeblich "gehirngerecht" entwickelt hat, habe ich leider keine Erfahrung.

In der Todesanzeige ist eine Traueradresse angegeben, aber unterzeichnet ist sie vom Bestattungsunternehmen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2013 um 17.09 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=625#23794

Paul Dräger hat inzwischen Ausonius neu herausgebracht, die FAZ bespricht das Werk heute und hebt auch besonders die heiße Story um Bissula hervor, das blonde Mädchen aus dem Schwarzwald, dem alten Ausonius als Sklavin geschenkt, von ihm freigelassen, geheiratet und bedichtet usw. Vor allem aber lernte sie perfekt Latein von ihm, und die Parallele zu Eliza Dolittle und noch manches andere ist hier nachzulesen: http://gfa.gbv.de/dr,gfa,004,2001,a,09.pdf.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2016 um 16.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=625#31460

Bin einem Hinweis Drägers nachgegangen und weiß nun auch, wie die kleine Bissula aussah:

In seiner zierlichen und leuchtenden Schöne, in der fast kindlichen Kleinheit seines ganzen Gliederbaus glich das Wesen weniger einer Menschenmaid, als einer Lichtelbin. Sie trug keinen Mantel. Das weiße Linnengewand mit kirschrotem Saum und gleichfarbigem, handbreitem Gürtel ließ Hals und Arme frei: blendend weiß wie Elfenbein leuchtete alles, was man von dem fast allzufein modellierten Leibe sah; dunkelrot dräuten die auffallend starken, in der Mitte beinahe zusammenstoßenden, sehr edel geschwungenen Brauen; aus den hellblauen Augen sprühten jetzt helle Blitze des Zorns. Mehr noch durch lebhafteste Anmut des Ausdrucks und durch die vollendete Zierlichkeit des kleingliedrigen Leibes fiel die Erscheinung auf, als durch regelmäßige Schönheit.
Denn – es kann nicht verschwiegen werden! – das reizend schnuppernde, neugierige Näslein ragte zwar nicht etwa in die Höhe, – gewiß nicht! – aber es war ein klein wenig zu kurz ausgefallen. Und da es nun auch an der Spitze jäh nach unten abfiel, war der Raum zwischen dem Näslein und der Oberlippe etwas lang geraten: so erhielt das ovale Gesicht in der Ruhe den Ausdruck eines halb wachsam erstaunten, halb schelmisch-übermütigen Ausblicks in die Welt.
Alles war an dieser zierlichen Libelle so zart und duftig gehalten, daß man das Mädchen fast noch ein Kind erachten mochte; aber die lieblich schwellenden Formen verkündeten anmutvoll das junge Weib. Und von höchstem, auch die Sinne berückendem Reiz war der, obzwar so kleine, doch sehr üppige, wie in scherzendem Schmollen aufgeworfene Mund: – so kirschrot, wie der Saum ihres Gewandes. – Ein Grübchen im Kinn, ja der ganz leise Ansatz sogar zu einem Doppelkinn verliehen dem Antlitz jene holdselige Weichheit, ohne welche Weibesschönheit kalt läßt. Das Auffallendste jedoch an dem wundersamen Elbengebilde war das Haar, das ganz lichthell-rote, dem Brandgelb der Flamme gleichende Haar, das Stirn und Schläfe umspielte in tausend mutwillig krausen, ganz kurzen Ringelchen: – je aus einem für sich allein gelockten Haar. Wie ebensoviele Dornen ein Röslein schienen sie das Gesicht schützend zu umhegen. Das übrige Haar war, nach suebischer Sitte, gegen den Wirbel hinaufgekämmt, hier zusammengeschnürt und flutete von da in prachtvollem, bedeutend dunkler gefärbtem Rot, wie ein Purpurstrom, über den blendend weißen Nacken bis tief über die Hüften herab.


Erotische Phantasie eines deutschen Professors, zugleich auch ein Stück Prosa aus der "Welt von gestern".
 
 

nach oben


Ihr Kommentar: Sie können diesen Beitrag kommentieren. Füllen Sie dazu die mit * versehenen Felder aus und klicken Sie auf „Kommentar eintragen“.

Sie können in Ihrem Kommentar fett und/oder kursiv schreiben: [b]Kommentar[/b] ergibt Kommentar, [i]Kommentar[/i] ergibt Kommentar. Mit der Eingabetaste („Enter“) erzwingen Sie einen Zeilenumbruch. Ein doppelter Bindestrich (- -) wird in einen Gedankenstrich (–), ein doppeltes Komma (,,) bzw. ein doppelter Akut (´´) werden in typographische Anführungszeichen („ bzw. “) umgewandelt, ferner werden >> bzw. << durch die entsprechenden französischen Anführungszeichen » bzw. « ersetzt.

Bitte beziehen Sie sich nach Möglichkeit auf die Ausgangsmeldung.
Für sonstige Diskussionen steht Ihnen unser Diskussionsforum zur Verfügung.
* Ihr Name:
E-Mail:
(Wenn Sie eine E-Mail-Adresse angeben, wird diese angezeigt, damit andere mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.)
* Kommentar:
* Spamschutz: refresh Image CAPTCHA Image
  Bitte tragen Sie die Zeichenfolge in das Feld rechts ein. Falls Sie Schwierigkeiten haben, sie zu erkennen, können Sie sich mit einem Klick auf die grünen Pfeile eine andere Zeichenfolge vorgeben lassen.
  TESTBETRIEB; das funktioniert noch nicht! Bitte wählen Sie zur Kommentareingabe wieder die neuesten Kommentare zuoberst aus.


Zurück zur vorherigen Seite | zur Tagebuchübersicht


© 2004–2018: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.

Vorstand: Reinhard Markner, Walter Lachenmann, Jan-Martin Wagner
Mitglieder des Beirats: Herbert E. Brekle, Dieter Borchmeyer, Friedrich Forssman, Theodor Ickler, Michael Klett, Werner von Koppenfels, Hans Krieger, Burkhart Kroeber, Reiner Kunze, Horst H. Munske, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Bernd Rüthers, Albert von Schirnding, Christian Stetter.

Webhosting: ALL-INKL.COM