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08.09.2006
ZEIT-Schreibung
Was davon übrig ist
Im Urlaub habe ich mir auch mal die ZEIT gekauft und durchgesehen. Das Blatt ist rückständiger als der SPIEGEL, der nun schon so ziemlich wieder die herkömmliche Rechtschreibung pflegt, bis auf das bekannte Unterwerfungssignal natürlich.
Außer ss wird in der ZEIT geschrieben: so genannt, Ersteres, Letzteres, im Übrigen, tausende Deutsche, hat Recht, aufwändig, hi-naus, eine Hand voll, jedes Mal. Niemand wird behaupten wollen, daß dies Verbesserungen oder Erleichterungen gegenüber der herkömmlichen Schreibweise sind. Jeder einzelne Punkt ist nachweisbar schlechter als vor der Reform, im besten Falle einfach altmodisch. Warum also schreibt die Zeitung so? Angeblich um der Schüler willen, damit sie eine einheitliche Rechtschreibung haben. Aber es war die Reform, die mit der Einführung solcher Schreibungen die Einheitlichkeit zerstört hatte. So bekommen die Reformer auf die schäbigste Weise ihren Willen.
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Kommentar von Bernhard Eversberg, verfaßt am 08.09.2006 um 12.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=602#5473
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Non vitae sed scholae - die Springer-Devise. Voriges Jahr hatte Naumann doch wissen lassen, man wolle dann die endgültige Reform übernehmen. Entweder glaubt man Duden nicht, daß die nun da ist, oder man wird bald den Abschied von der ZEIT-Schreibung bekanntgeben. Und eine neue Ausgabe des 20-Bändigen ZEIT-Lexikons präsentieren. Darin fehlt jeder Hinweis, welcher Orthographie man folge. Unter "Rechtschreibreform" heißt es: "Als oberster Grundsatz gilt, dass die Einheitsschreibung im dt. Sprachraum nicht infrage gestellt werden darf."
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