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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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04.08.2006
 

Der Nutz
Nutz(en) bringend 1996–2006

War schon die Wiederbelebung des Nutzes in zu Nutze machen ziemlich überflüssig, so hatten die Wörterbücher mit den partizipialen Verbindungen erst recht ihre liebe Not.
Nach der Reformregel, daß die Partizipien ebenso geschrieben werden sollen wie die verbalen Verbindungen, ergab sich zwingend Nutzen bringend, und das war dann zehn Jahre lang im Angebot, teils als Stichwort, teils als Paraphrase zu nutzbringend. In den allerersten Ausgaben der ersten Auflage des Bertelsmann (von Lutz Götze) fand man sogar Nutz bringend, aber das verschwand noch im selben Jahr, vielleicht im dritten und vierten stillschweigend korrigierten Nachdruck (das ist ja nicht zu erkennen). Dieselbe Dummheit gab es dann nur noch einmal 1997 zu bestaunen, in Zabels Rechtschreiblehre.
Die neuen Wörterbücher kennen Nutzen bringend nicht einmal mehr als Variante, es ist schlichtweg unmöglich, hat nie existiert! Und doch haben die Leute es zehn Jahre lang gelernt, und es steht auch in vielen Büchern. Wikipedia schreibt z. B. über Milton Friedman: "Er hält die freie Wahl des Einzelnen für Nutzen bringender als staatliche Regelungen." Tja, was soll man zu soviel Gehorsam sagen? Und zu der "Menschen verachtenden" Art, mit der sich die Reformer nun davonstehlen?



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Kommentare zu »Der Nutz«
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Kommentar von rrbth, verfaßt am 04.08.2006 um 21.23 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=590#5189

Wenn ich also einen Bertelsmann-Rechtschreibung von 1996 habe und auf Seite 693 in der mittleren Spalte finde ich

nutz|brin|gend ► Nutz brin-
gend

habe ich dann einen Ur-Bertelsmann? Woran kann ich noch erkennen, ob ich die Allererst-1996er-Ausgabe habe?

Dieses Zeichen ► wird auf jeder Seite erklärt:
► = wird zu
 
 

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