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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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04.08.2006
 

Stangs allerneueste Rechtschreibung
Jede Revision bietet auch neue Verdienstmöglichkeiten (s. „Dreck zu Geld“)

Christian Stang hat ganz schnell mancherlei Hilfreiches zum Herunterladen oder Kaufen angefertigt. Hier zwei Proben:

»Verbindungen aus Substantiv + Verb (Namenwort + Zeitwort) schreibt man zusammen, wenn das Substantiv verblasst (also kaum noch als solches zu erkennen) ist:
heimbringen, preisgeben, standhalten, stattfinden, teilnehmen, wettmachen, wundernehmen
Da diese Regel auf weitere Verbindungen ausgedehnt wurde, musst du jetzt auch in den folgenden Fällen zusammenschreiben:
eislaufen, kopfstehen, leidtun, nottun - Ich laufe eis. Es tut mir leid. Er steht kopf. Es tut not.«

Sind das nun die einzigen Fälle? Das wird leider nicht gesagt, man kann daher auf den Gedanken kommen, daß es auch skilaufen heißt; der Unterschied zu eislaufen ist ja nicht evident.

»In festen Begriffen schreibt man das Adjektiv (Eigenschaftswort) gewöhnlich klein:
das schwarze Schaf
die goldene Hochzeit

Bei Begriffen mit einer neuen Gesamtbedeutung kannst du das Adjektiv (Eigenschaftswort) jetzt auch großschreiben:
das schwarze Brett oder: das Schwarze Brett (Bedeutung: Anschlagtafel)
die schwarze Kunst oder: die Schwarze Kunst (Bedeutungen: Buchdruckerei; Magie)«

Wiederum: Sind die ersten Beispiele etwa nicht idiomatisiert? Ist von Fall zu Fall obrigkeitlich festgelegt, was eine neue Gesamtbedeutung hat, oder kann das der Schreibende gemäß der Regel selbst entscheiden? Das ist doch die allerwichtigste Frage, aber Stang beantwortet sie nicht. So ist er ja auch in früheren Schriften schon ausgewichen, weil er sich selbst nicht festlegen will.



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Kommentare zu »Stangs allerneueste Rechtschreibung«
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Kommentar von Ballistol, verfaßt am 05.08.2006 um 13.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=588#5203

Kommt Stängel eigentlich von Stang? Gibt dieser gutbezahlte Erklärer hierzu irgendwo Auskunft?
 
 

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