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16.07.2006
Schwächliche Akademie
„Zweifrontenkrieg“
Vor sechs Jahren begrüßte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung die Rückumstellung der FAZ.
Aber es war ein Wurm drin: "Die Reform habe jedoch auch Vorteile gebracht, die beibehalten werden sollten." Welche Vorteile denn? Das wurde leider nicht gesagt, und so blieb nur der Eindruck einer flauen Kompromißbereitschaft. Sechs Jahre später ließ Präsident Reichert die Katze aus dem Sack: "Sind politische Entscheidungen erst einmal gefallen, wie unsinnig sie auch sind, ist ihre pragmatische Umsetzung nicht aufzuhalten (...)" Das ist an sich schon eine erstaunliche These. Träfe sie zu, könnten politische Entscheidungen niemals revidiert werden. Aber das meint Reichert natürlich nicht, sondern er will einfach nicht, daß die Reform zurückgenommen wird. Tatsächlich spricht er dann von einem "Zweifrontenkrieg" (!), den er zu führen hatte: gegen die Reformer außen und die Reformverweigerer innen, also einem Krieg gegen die eigenen Mitglieder Wulf Kirsten, Reiner Kunze usw. Auch die Dolchstoßlegende fehlt nicht. Wer so etwas schreibt, dem sollte man die gebührende Antwort erteilen. Haben die Mitglieder es überhaupt zur Kenntnis genommen? Bei dieser "Akademie", der eigentlich alles fehlt, um diesen Namen zu verdienen, ist es eher unwahrscheinlich.
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