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28.03.2005
Tausendmal gelogen
Schon 1995 und dann immer wieder behaupteten die Kultusministerien eine Verminderung der Regeln von 212 auf 112.
Da die Mitarbeiter Krimm, Pohle, Habedank, Stillemunkes usw. jahrelang an der Neuregelung mitgearbeitet hatten, wußten sie zweifellos, daß nicht die Zahl der Regeln, sondern nur deren Numerierung geändert worden war. Der Dudenredaktion war das ebenfalls klar, sie bekannte sich ausdrücklich zur politisch erwünschten Täuschung der Öffentlichkeit. Doris Ahnen wiederholte die falsche Behauptung noch in ihrem Spiegel-Interview Ende 2004.
Die Kultusminister haben also die Bevölkerung zehn Jahr lang belogen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.
Leider haben die Medien überwiegend nachgesprochen, was ihnen die Obrigkeit vorsagte. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, braucht bei Google nur einzugeben "von 212 auf 112" oder "nur noch 112".
Interessant ist noch, daß die Kultusministerien auch immer wieder behaupteten, das neue Regelwerk sei leichter verständlich usw. Damit gingen sie über das hinaus, was die Reformertruppe von ihnen erwartete, denn die Reformer selbst gaben durchaus zu, daß die Neuregelung für Laien nicht verständlich und nicht handhabbar ist, sondern erst noch gebrauchsfertig "umgesetzt" werden müsse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2014 um 18.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=47#27094
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Zu Beginn der Reform hat der FOCUS einmal Zabel interviewt, der allerlei Seltsames von sich gab (25.11.96). FOCUS selbst setzte unter den Text die Mitteilung:
"Die Refom soll das geschriebene Deutsch vereinfachen. 100 Rechtschreibregeln und 48 Kommaregeln fallen weg."
Solche Produkte journalistischer Faulheit haben den größen Schaden verursacht. Von keinem Journalisten (außer Kurt Reumann) würde ich mit Bestimmtheit sagen, daß er das Regelwerk in der Hand gehabt hat.
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