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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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16.03.2006
 

Die Botschaft
Die Werbekampagne für den neuen Duden beginnt

Mannheim, den 6. März 2006

Sehr geehrte Buchhändlerin, sehr geehrter Buchhändler,

nachdem die Kultusminister der deutschen Bundesländer die Vorschläge des Rates für deutsche Rechtschreibung für eine Modifizierung des amtlichen Regelwerkes der deutschen Rechtschreibung angenommen haben, kann die Rechtschreibreform als abgeschlossen betrachtet werden. Auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen wird ab dem Schuljahr 2006/2007 nur noch nach den neuen Regeln unterrichtet und zensiert werden. Danach ist die neue rechtschreibung an sämtlichen Schulen in Deutschland flächendeckend eingeführt.

Aus Sicht der Dudenredaktion wird mit der Entscheidung der Kultusminister die von ihr seit Jahren geforderte Sicherheit in Fragen der Orthografie wiederhergestellt. Es ist deshalb nur folgerichtig, wenn eine Neuauflage des Rechtschreibdudens den letzten Stand der amtlichen Rechtschreibregelung allen Schreiberinnen und Schreibern leicht zugänglich macht.

Auf diese neue, 24. Auflage des Standardwerkes »Duden – Die deutsche Rechtschreibung« möchte ich Sie schon heute hinweisen. Sie wird in der Wörterbuchlandschaft neue Maßstäbe setzen. Außerdem bereitet unsere Vertriebsabteilung ein besonderes Angebot für Sie vor, damit der neue Duden auch für Sie ein großer Erfolg werden wird.

Der neue Duden kommt am 22.Juli 2006.

Das ist die Botschaft, die Sie mit dem beiliegenden Streifenplakat auch Ihren Kundinnen und Kunden vermitteln können.

Mit dem neuen Duden leistet die Dudenredaktion ihren Beitrag zu einer verlässlichen deutschen Rechtschreibung. Bauen Sie auch darauf, dass wir Ihnen ein verlässlicher Partner bei seiner Vermarktung sein werden.

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Wermke



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Kommentare zu »Die Botschaft«
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Kommentar von Ballistol, verfaßt am 16.03.2006 um 18.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3383

Der Wegwerfduden!
Der Einwegduden — ein Werk für Lotterbuben!

Nichts von Bestand; nichts, in das man seinen Namen schreiben braucht. Talmiware für den Kirchenflohmarkt, weiter nichts.

Der "neue Ickler" bräuchte im Juli gar nicht zu kommen, denn er steht wohlbehütet auf dem Schreibtisch. Man nimmt ihn gern zur Hand, man schätzt ihn, konsultiert ihn in tiefer Achtung. Sein Platz ist fest, nichts rückt ihm nach, braucht es auch nicht.

Beim Dood'n war das, glaube ich, auch einmal so, irgendwann zu Olims Zeiten.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 16.03.2006 um 18.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3384

Wenn man genau liest, sind es nur Ansichten und Meinungen:
"... kann die Rechtschreibreform als abgeschlossen betrachtet werden.": "kann"!
"Aus Sicht der Dudenredaktion ... wird die Sicherheit in Fragen der Orthografie wiederhergestellt.": "Aus Sicht der Dudenredaktion"!
 
 

Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.03.2006 um 18.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3385

Kultusministerinnen und Kultusminister, bitte!

Interessant auch, welch großes Gewicht man offensichtlich der Ministerpräsidentenkonferenz beimißt, die das Ganze ja erst noch absegnen muß, damit es verbindlich werden kann.
 
 

Kommentar von Calva, verfaßt am 16.03.2006 um 19.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3387

Es fehlt eigentlich nur noch die Möglichkeit, alte Duden beim Erwerb der neuen Ausgabe in Zahlung zu geben.
 
 

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 16.03.2006 um 19.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3388

Akrobatik

Der DUDEN muß eben das Kunststück vollbringen, jede neue Ausgabe als die nunmehr endgültige anzupreisen und gleichzeitig die nächste endgültige nicht auszuschließen. Darum diese pflaumenweichen Formulierungen.
 
 

Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.03.2006 um 20.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3390

Calva: Es fehlt eigentlich nur noch die Möglichkeit, alte Duden beim Erwerb der neuen Ausgabe in Zahlung zu geben.

Gibt's ja längst! Bei mindestens einer der Reformausgaben (meiner Erinnerung nach bei den beiden letzten, also 2000 und 2004) hat man das so gemacht, da bekam man ein paar Euro Ermäßigung auf den neuen Duden, wenn man einen alten zurückgab.
 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 17.03.2006 um 05.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3393

Duden will das auch diesmal so machen. Wie bei Rostlauben, die ein Kfz-Händler in Zahlung nimmt. Duden könnte also anbieten: "Geben Sie uns Ihren schrottreifen Duden von 1996 oder 2000 in Zahlung - Sie bekommen einen nagelneuen. Mit allen Innovationen der aktuellsten Rechtschreibtechnik, garantierte Qualität auf dem Niveau der Kultusministerkonferenz. Zukunftssicher: Sie können davon ausgehen, daß die neue Ausgabe mindestens ein Jahr gültig bleiben wird!"
 
 

Kommentar von Ballistol, verfaßt am 17.03.2006 um 09.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3395

Ob der Dood'n-Verlag dadurch verhindern will, daß die ganzen peinlichen Ausgaben später noch antiquarisch zu finden sein werden?

Schlau! Aber warum dann nicht als Loseblatt-Ausgabe?
 
 

Kommentar von Deutsch, verfaßt am 03.04.2006 um 07.14 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3641

Gehört der Zwitter "Orthografie" auch zu der verläßlichen Duden-Rechtschreibung der Zukunft?
 
 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 03.04.2006 um 19.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3661

Der entsprechende Eintrag in der amtlichen Wörterliste, Fassung 2006, lautet: Orthografie, Orthographie. – Damit ist wohl klar, was die neuen Wörterbücher als Vorzugsvariante empfehlen werden.

(Eigentlich ganz geschickt gemacht von Bertelsmann, Duden & Co., sich mit der amtlichen Wörterliste selber eine Vorlage für die neuen Wörterbücher geliefert zu haben, auf die sie jetzt bei ihren Entscheidungen für die Empfehlungen „verweisen“ können.)
 
 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 05.04.2006 um 20.00 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=457#3698

Zur Neuauflage des ÖWB:

»Neu zum Schuljahr 2006/07: das Österreichische Wörterbuch in aktueller Rechtschreibung

Die 40. Auflage des Österreichischen Wörterbuchs erscheint zum Schuljahr 2006/07 nach Abschluss der Rechtschreibreform, dokumentiert also die amtliche Schreibung in Österreich auf dem Letztstand aller Regelungen der neuen Rechtschreibung seit 1996. Das neue ÖWB – erstmals in Farbe und mit Infokästchen – berücksichtigt aber auch die Entwicklungen der Sprache und des Wortschatzes der letzten Jahre. Um die Arbeit mit dem Wörterbuch zu erleichtern, gibt es diesmal wieder zahlreiche Verbesserungen: übersichtlichere Artikelstruktur, mehr schülergerechte Definitionen, Beispiele und Redewendungen, benutzerfreundliche Infokästen und etymologische Angaben bei Fremdwörtern.

* Das einzige amtliche Wörterbuch Österreichs
* Mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Besonderheiten
* Zweifärbig und mit Infokästchen«

(siehe http://www.oewb.at)
 
 

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