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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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31.10.2005
 

Nahles
„Hundert Regeln weniger als früher“

Es ist noch nicht lange her, daß Frau Nahles sich ganz besonders ignorant über die Rechtschreibreform geäußert hat.
Damals haben wir das nicht ernst genommen, aber nach dem politischen Wirbel, den sie nun verursacht hat, sollte man sich die Person vielleicht einmal etwas näher ansehen.



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Kommentare zu »Nahles«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.08.2019 um 17.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#41971

Zum vorigen: mit dem "mutmaßlichen Nachfolger" hatte ich natürlich Olaf Scholz gemeint, wundere mich aber nun doch, welcher Eiertänze die SPD bedurfte, bis sie das Offensichtliche ebenfalls erkannte.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.06.2019 um 11.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#41620

Mit dem Rückzug von Frau Nahles können wir dieses Kapitel abschließen. Fast möchte man Äußerungen zur Rechtschreibreform als eine Art Lackmustest ansehen.

Der mutmaßliche Nachfolger hat sich zur Rechtschreibreform und anderen Sprachfragen nicht geäußert.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2019 um 07.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#40776

Auf Frau Nahles haben wir zu achten begonnen, als sie sich zur Rechtschreibreform äußerte. Das ist eine kleine Ewigkeit her. Wie in ählichen Fällen hat sich das Urteil, das wir uns damals von ihren Fähigkeiten gebildet haben, im Laufe der Jahre durchaus bestätigt. (Vgl. auch http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=69)

Nun wird sie vielleicht bald im Dunkel der Geschichte verschwinden, nach so viel Quälerei in der Partei, deren Niedergang sie eher beschleunigt als gebremst hat. Manche versuchen, das angebliche politische Supertalent Gabriel zu reaktivieren. Die "Personaldecke" ist offenbar sehr dünn.

Gruppendynamisch bleibt interessant, wie schwer es ist, gute Leute und nicht nur "kleinste gemeinsame Nenner" nach oben zu befördern.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2013 um 07.18 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#24399

Nahles müßte jetzt an ihren eigenen Ohren ziehen, denn sie verhandelt ja über eine Große Koalition.

„So hättet ihr mit Andrea nicht umgehen dürfen“, beschimpfte SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks von der Bühne der Leipziger Messehalle herab die Delegierten. Denn wieder war es die Generalsekretärin Nahles, die das schlechteste Ergebnis aller Kandidaten des Vormittags einfuhr. (fr-online 15.11.13)

Also: "Ihr dürft abstimmen, wie ihr wollt, es muß aber ein Ja sein!"

Auf diese Weise macht man es sich selbst unmöglich, das Führungspersonal auszuwechseln, auch wenn es ein ums andere Mal versagt hat.
 
 

Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 18.09.2013 um 08.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#24043

Würd' ich gern mal sehen, wenn die Nahles wem die Ohren langzieht!
Und auch die Reaktion vom Mißhandelten wäre nicht uninteressant ...
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.09.2013 um 20.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#24041

Die Radiosender verbreiten heute mit erkennbarer Freude den neuesten Ausspruch von Andrea Nahles: Wenn sie in ihrer Partei jemanden "erwische", der über eine Große Koalition spekuliere, werde sie ihm „die Ohren langziehen. Das können Sie mir glauben.“ Jeder weiß, daß die SPD längst über eine Große Koalition berät, weil die FDP vielleicht nicht mehr in den Bundestag gelangt, andererseits auch die Grünen sich verflüchtigen.

Ich versuche, mich in ein SPD-Mitglied hineinzuversetzen, das nun um seine Ohren fürchtet, während es noch an Steinbrücks Finger knabbert. Wehner und Münte konnten als "Zuchtmeister" mit solchen Sprüchen noch durchgehen, aber Nahles?
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 04.03.2013 um 22.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#22750

Die Sprachkünstlerin Nahles soll nun die Leitung des SPD-Wahlkampfes übernehmen. Daß sie Steinbrücks Mundwerk zu bändigen weiß, darf hingegen bezweifelt werden. Da werden wir uns auf so manche Stilblüte freuen können. Eine kommt schon gleich nach der Bekanntgabe ihrer neuen Aufgabe:

„Wir sind gemeinsam überzeugt, dass wir dadurch jetzt die Schubkraft entwickeln, die wir brauchen, um am 22. September unsere SPD zum Sieg zu führen“, äußerte Nahles in einer Hausmitteilung an die Mitarbeiter des SPD-Vorstands. „Die Wahlkampfleitung liegt bei der Generalsekretärin“, wird darin klargestellt.

(Vgl. hier: www.faz.net)

Das Personalpronomen "wir" bedeutet nun einmal, daß mehrere Personen etwas zusammen oder gemeinsam machen. Bei Tätigkeiten mag das durchaus gehen, aber bei Adjektiven (oder Partizipien)? Na klar geht das, die Germanistin Nahles macht es vor, "[w]ir sind gemeinsam überzeugt". Ist so kein richtiges Hendiadyoin, aber doch irgendwie anders, auf jeden Fall doppelt und hält so bestimmt auch länger. So echt Nahles eben, bei der nun zwar die Wahlkampfleitung liegt, aber immer noch nicht die Beherrschung der deutschen Sprache.

Macht nichts, Frau Merkel kann es eigentlich gar nicht besser haben. Bei Steinbrück und Nahles sollte die CDU nun ernsthaft überlegen, ob sie den SPD-Wahlkampf nicht finanziell unterstützt, wo er ihr doch schon zuarbeitet.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2011 um 09.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#19666

"Merkel und Rösler, die große Glucke und das halbe Hähnchen" (Nahles auf dem SPD-Parteitag)

Man gerät in Versuchung, die beiden gegen Nahles verteidigen zu wollen, wenn diese Rhetorik sich nicht von selbst erledigte. Scherze wie "Übelkrähe" (statt Wohlrabe) konnte sich ein Wehner vielleicht gerade noch erlauben, aber aus dem Munde einer Frau Nahles klingt so etwas nur noch hohl. Übrigens könnte es zu einer großen Koalition kommen, dann muß Nahles sich ja mit der Glucke zusammenraufen.

Nahles findet auch, daß die neue Purpurfarbe der SPD "zischt". Das finde ich nun gar nicht. Es gibt wohl keine Farbe, die von vornherein so viele spöttische Kommentare auf sich ziehen könnte wie diese. Der Gedanke an altrömische Togen kommt vielleicht nur wenigen, aber an die evangelischen Kirchentage denkt man sofort. Auch das Magenta der Telefonzellen liegt nicht fern. Auf mich wirkt es unfrisch, welk, depressiv. Und eine Modefarbe der Saison soll es auch sein, was ja schon alles sagt. Die Werbeagentur scheint es mit der SPD nicht gut zu meinen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.01.2011 um 18.09 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#17846

Über das Neugeborene von Frau Nahles freuen wir uns ganz aufrichtig, nur über die Erziehungsmethode, die sich das Elternpaar ausgedacht hat, wundern wir uns ein wenig:
"Der Vater soll das Erziehungszepter in die Hand nehmen." (Bild.de 18.1.11)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.09.2009 um 10.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#15038

Rechtschreibkünstlerin Nahles (nach Umfragen die unbeliebteste deutsche Politikerin, Männer eingeschlossen) soll wohl noch weiter nach oben befördert werden. Auch andere Personalentscheidungen der SPD führen selbst bei Freunden zu Kopfschütteln (z. B. heute bei Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung).
 
 

Kommentar von Paul Westrich, verfaßt am 02.08.2009 um 10.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#14876

Ich habe mich bei Andrea Nahles umgesehen. Sie scheint ja nicht einmal ihre im Netz veröffentlichten Texte durchzulesen und gegebenenfalls zu korrigieren bzw. korrigieren zu lassen. In der Überschrift und dem Hinweis auf den Pressespiegel heißt es noch "muß", aber bereits in der ersten Zwischenüberschrift "muss".
Für fehlendes oder mangelhaftes Korrekturlesen spricht auch folgendes: "für einen Neustart der sozialen, sozial gerechten, Marktwirtschaft stehen wenn es um die Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise geht."
 
 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 01.08.2009 um 23.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#14873

"Schauen Sie sich in Ruhe um und erfahren Sie mehr über meine Arbeit, die Themen, die mir besonders am Herzen liegen und natürlich auch über mich. [/] Andrea Nahles" (www.andrea-nahles.de. [Als Germanistin sollte sie eigentlich besser schreiben, oder?])
Auf der gleichen Seite an der Seite: "Presse-Spiegel [/] Nahles: Der Staat muß Arzt sein, nicht Sanitäter [/] Andrea Nahles im Interview mit dem Nachrichtenportal News.de".
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2009 um 15.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#14871

Zum "Kompetenzteam" des Kandidaten Steinmeier gehört ja nun auch Andrea Nahles, und zwar für – Bildung. Mit Frau Nahles haben wir uns ja schon öfter beschäftigt. Steht eigentlich ihr Text von 2005, den wir seinerzeit kommentiert haben, hier irgendwo? (Er ist hier verlinkt. – Red.) Ich meine diesen:

"18. Juli 2005
Rechtschreibung: Wieder 100 Regeln mehr?
Es ist schon erstaunlich, was die Gemüter der Deutschen so richtig in Wallung bringt: Rechtschreibreform heißt das Zauberwort. Nicht die Tatsache, das 1,3 Millionen Kinder in Sozialhilfe leben, das wir immer noch zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten haben oder der braune Sumpf in Deutschland nicht auszutrocknen ist.... Nein, es geht um einige "ß" oder "sss" oder was auch immer. Ich selber kann es ganz und gar nicht leiden, wenn jedes neue Wort in Deutschland ein englischsprachiger Ausdruck ist. Ich selbst ärgere mich, wenn ich umlernen muss. Statt Du mit Großbuchstabe jetzt alles klein etc. Aber es ärgert mich noch mehr, wenn Herausgeber deutscher Zeitungen und einige Länderchefs gemeinsame Vereinbarungen und Gesetze mit einem Federstrich vom Tisch fegen wollen, so als wäre das die Heldentat, auf die wir nun alle gewartet haben.
An diesem Wochenende war es erneut soweit. Hatten alle Ministerpräsidenten noch vor wenigen Wochen die verbindliche Einführung der Rechtschreibreform zu Anfang August beschlossen, sind jetzt die unionsregierten Länder Bayern und NRW ausgeschert. Niedersachsen denkt noch darüber nach, während das Saarland und Sachsen-Anhalt an den Plänen festhalten wollen. Für manche Unionsministerpräsidenten, das zeigt dieser Vorgang, gilt das Wort von gestern schon heute nichts mehr. Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger will jetzt eine Telefonkonferenz, um ein gleichförmiges Vorgehen zu erreichen – bezogen auf einen längst getroffenen Beschluss. Leidtragende sind die Kinder, die in der Schule dieses Hick-Hack auszubaden haben.
Worum geht es bei dieser Reform eigentlich? Den Ansatzpunkt lieferte Konrad Duden, der vor über hundert Jahren formulierte: Wir haben zwar die Rechtschreibung vereinheitlicht, aber noch nicht vereinfacht. Die Frage ist also: Wie kann man die Orthografie so gestalten, dass sie besser erlernbar ist? Es geht um die Frage, wie man die Rechtschreibung leichter erklärbar und logischer gestalten kann. Dafür mussten die Anzahl der Regeln reduziert werden. Mit der Rechtschreibreform sind es hundert weniger als früher. Insgesamt sind von der Reform nur zwei Prozent der Wörter betroffen. Sprache hat mit Gewohnheit und Identität zu tun. Deshalb gibt es wohl so viele Aufgeregtheiten. Aber Sprache ist eben etwas Lebendiges. Sie verändert sich – zum Glück. Wer wollte heute noch in der alten Sütterlin-Schreibweise schreiben und geschwungene Höflichkeitsformeln des 19. Jahrhunderts wiederholen?
Für etwaige Rechtschreibfehler bitte ich schon im Voraus um Verzeihung :-)."


In jüngster Zeit haben Umfragen ergeben, daß Frau Nahles unter 97 Politikern den 97 Platz in der Beliebtheit innehat. Man traut ihr nichts zu und ärgert sich darüber, daß sie zu allem eine Meinung hat, aber keine Sachkenntnis. Herr Steinmeier hat vor ein paar Tagen angekündigt, daß er jetzt Aufbruchsstimmung erzeugen wolle oder so ähnlich, was mich wieder an jenes "Mit Werten überzeugen" erinnert.
 
 

Kommentar von F.A.Z., verfaßt am 06.11.2005 um 20.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#1427

»Dr. h.c. Nahles

Soeben hat die entsprechende Unterarbeitsgruppe der Koalitionsgespräche beschlossen, daß die Koalition es gut meinen wird mit den Geisteswissenschaften. Unklar ist, was das angesichts der Tatsache heißen kann, daß in den Geisteswissenschaften das Geld ohnehin nach wie vor reichlicher vorhanden ist als die Ideen. In der typischen Sequenz wissenschaftlicher Projektbeantragung stehen verständliche Einkommensbedürfnisse an erster Stelle und machen sich dann auf die Suche nach beantragungsfähigen Themen - nicht die Forschungsvorhaben umgekehrt auf die nach Unterstützung. Man weiß zunächst und zumeist, daß man Geld braucht, und erst dann, wofür. Der Eindruck, daß es den Geisteswissenschaften nicht gutgeht, oder sogar, daß es ihnen schlechter geht als den Natur- und Ingenieurswissenschaften, rührt also nicht vom Mißverhältnis zwischen dem aussichtsreichen und dem finanzierten Erkenntnisgewinn her. Er ergibt sich ausschließlich in Ansicht der vorhandenen Stellen im Verhältnis zur Zahl der Forscher, die sich selbst eingeredet haben und einreden haben lassen, dermaleinst würden sie bestimmt Professor. Ungewöhnlich ist insofern eine Karriere wie die von Andrea Nahles. Frau Nahles nämlich ist Germanistin, hat in Bonn eine Magisterarbeit über den amerikanischen Trivialroman hingelegt und arbeitet seit 2004, sofern sie dazu kommt, jetzt vielleicht wieder ein bißchen mehr, an einer Dissertation über "Funktionsweisen identifikatorischer Lektüre am Beispiel des historischen Romans". Sie tut es bei einem der fleißigsten und geistesgegenwärtigsten Projektemacher der deutschen Germanistik, Jürgen Fohrmann. Beteiligt gleich an drei Sonderforschungsbereichen, Dutzenden von Sammelbänden und einem kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg, war er als Herausgebermeister aller Klassen maßgeblich daran beteiligt, die Begriffe "System", "Medien", "Performanz", "Diskurs" und "rhetoric turn" nacheinander der germanistischen Alltagssprache einzufügen - was nie ohne die Kreation einer neuen Sichtweise, das folgerichtige Bedürfnis nach neuerlicher Lektüre alles bis dahin schon einmal, aber eben anders Gelesenen und die entsprechenden Stellenpläne für den Nachwuchs einherging. Vor diesem Hintergrund erscheint Andrea Nahles doppelt beispielhaft. Sie, die von Fohrmann Hochgeschätzte, hat in unmittelbarer Nähe einer der größten germanistischen Projekterzeugungsmaschinen der Versuchung widerstanden, das edle Geschäft des fortgesetzten Paradigmenwechsels zu ergreifen, hat Einsamkeit und Freiheit gegen das nächtliche Herumdiskutieren in undankbaren Kommissionen sowie das Nachdenken über Diskurse gegen das Interviewtwerden eingetauscht. Zugleich aber, und das macht den ihren zu einem wirklich seltenen Fall, hält sie, wenn der Eindruck nicht täuscht, an einer wissenschaftlichen Arbeit fest, ohne einen einzigen Grund dafür im Bereich ihres persönlichen Fortkommens zu haben. Ihre Dissertation wird kein Bewerbungsschreiben sein, ihr Projekt entspringt erkennbar nicht dem Bedürfnis, Projektgelder zu erhalten. Ja, man findet in ihrer Person nicht einmal Gründe, zu witzeln, sie selber entspreche ebenjenem Typ von Politiker, der an einem Übermaß identifikatorischer Lektüre von historischen Romanen leidet. Den meisten Politikern wie den meisten Germanisten dürfte ihr Verhalten darum fremd sein. Es wird immer wieder gesagt, wir bräuchten mehr Unternehmer in der Politik. Der Geisteswissenschaft, kann man umgekehrt sagen, wären mehr Leute zu wünschen, die auch dann an ihr hängen, wenn sie gar nichts anderes davon haben. kau«


( F.A.Z. [Jürgen Kaube], 07.11.2005, Nr. 259 / Seite 33 )
 
 

Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 01.11.2005 um 10.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#1312

Dafür mussten die Anzahl der Regeln reduziert werden.

Au weia!
 
 

Kommentar von F.A.Z., verfaßt am 31.10.2005 um 18.47 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#1307

»Nicht gut für die SPD

Zum Artikel ''Die SPD ordnet sich neu'' (F.A.Z. vom 14. Oktober): Die Berufung Andrea Nahles' zur Generalsekretärin wird der SPD nicht guttun. Mit ihr wird es mitnichten gelingen, einen Generationenwechsel zu vollführen und eine Führungsmannschaft zu etablieren, die die SPD in der Zeit nach der starken Enkel-Generation der Achtundsechziger führen wird. Andrea Nahles hat die Schrödersche Agenda 2010 stets vehement kritisiert. Sie gehört zu jenen in der SPD, die die Verantwortung für die Vertrauensfrage und schließlich für die Abwahl Schröders tragen. Mit ihr wird es nur zurückgehen in die Rhetorik des Klassenkampfes und einer anachronistischen Sozialstaatsromantik. Überdies gelangt eine Frau in eine Führungsposition, die nie außerhalb des politischen Betriebes Erfahrungen gesammelt, geschweige denn gearbeitet hat. Diese ''Insider-Karrieren'', bei denen man am besten als Jugendlicher beginnt, seine politische Karriere zu planen, tun weder den Parteien noch unserem Land gut. Außerhalb der Politik wäre diese laute Rheinland-Pfälzerin nie in eine entsprechende Führungsposition gelangt. Die SPD sollte sich fragen, ob Leute wie Frau Nahles das Format, die Reife und die Qualifikation haben, Schlüsselpositionen in unserem Land zu übernehmen. Marcel du Moulin, Mölln«


( F.A.Z. / Briefe an die Herausgeber, 19.10.2005, Nr. 243 / Seite 41 )
 
 

Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 31.10.2005 um 18.36 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#1306

Zumindest die Reaktion des bisherigen Parteivorsitzenden findet mein vollstes Verständnis. Erinnert sich noch jemand an den Abgang von Willi Brandt als Parteivorsitzender? Und Frau M. Mathiopoulos?
 
 

Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 31.10.2005 um 18.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=272#1305

Sie tut es immer noch auf ihrer Homepage. Abgesehen von zwei falschen "das" (statt "dass / daß") in einem Satz verbreitet sie immer noch das alte Märchen:

"Es geht um die Frage, wie man die Rechtschreibung leichter erklärbar und logischer gestalten kann. Dafür mussten die Anzahl der Regeln reduziert werden. Mit der Rechtschreibreform sind es hundert weniger als früher.
 
 

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