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21.10.2005
Königstochter
Manche Politiker vergessen, daß ihre Macht nur abgeleitet und vorübergehend ist
Gerade lese ich in der FAZ, wie die ehemalige Schulministerin Hohlmeier („Ich schreibe nur noch Gämse“) nun auch von schikanierten Lehrern entblättert wird: „Gnadenlose Drohkulisse“.
Sie habe „jegliche Berrschung verloren“. „So was habe ich noch nie erlebt, und ich hätte es auch nicht für möglich gehalten“, berichtet ein Nürnberger Oberstudiendirektor. Was hatten die armen Sünder verbrochen? Sie hatten die überstürzte Einführung des achtstufigen Gymnasiums kritisiert (übrigens mit Recht, wie man jetzt überall sieht). Wie viele Lehrer sind mit einer „Abwatsch- und Anschißphase“ (so ein Schulleiter laut dpa) traktiert worden, weil sie die Rechtschreibreform zu kritisieren wagten?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.02.2024 um 14.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#52784
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Die Unschuldsvermutung ist eigentlich eine Schuldvermutung mit Unschuldsvorbehalt. Niemamnd kommt ja wegen einer Unschuldsvermutung vor Gericht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2023 um 06.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#50921
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Die Unschuldsvermutung ist also eigentlich eine Schuldvermutung. Bemerkenswert ist, mit welcher Selbstverständlichkeit wir das Fugen-s im ersten Fall einfügen, im zweiten nicht. Jeder Deutsche kann das, aber kaum einer ist sich dessen bewußt, vgl. Handwerkszeug/Werkzeug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2023 um 09.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#50422
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Frau Tandler hat mit dem Maskendeal nicht nur 48 Mill. Provision erwirtschaftet, sondern von der Stadt München auch noch 9.000 Euro Coronahilfe für ihr notleidendes Kleinunternehmen. Das ist Gegenstand der Ermittlungen. Es erinnert an jenen Mafioso, der nach langer erfolgreicher Berufslaufbahn schließlich verurteilt wird, weil er bei Rot über die Kreuzung gefahren ist.
Natürlich gilt die Unschuldsvermutung, wie uns die Zeitung ständig einschärft. Aber manche häufen einen solchen Berg von Unschuld auf sich, daß sich die Staatsanwaltschaft dafür interessiert. Und die ermittelt nicht wegen des Verdachts der Unschuld. Irgendwie stimmen die Begriffe nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.12.2021 um 05.46 Uhr
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In Bayern will der personell unterbesetzte Fiskus jetzt mal in die Steuervermeidungspraxis hineinleuchten. Viel wird nicht dabei herauskommen.
Die Briefkastenfirmen haben den Zweck, die weniger begünstigten Mitbürger zu bestehlen. Gemeinden wie Grünwald oder Pullach leisten Beihilfe.
Die Geschädigten, also die Steuerzahler, sitzen ja nicht nur in der betreffenden Steueroase, sondern überall im Land, und zahlen unverkürzte Steuern. Und die Nutznießer sitzen auch nicht in der Gemeinde, sondern haben dort nur einen Briefkasten.
Der Höhepunkt der weltweiten Praxis war jenes Gebäude in Delaware, wo 280.000 Firmen ihren Sitz hatten (und wohl immer noch haben).
Auch wenn das alles legal ist – die Nutzung von Gesetzeslücken durch Unternehmen, die sich Steueranwälte leisten können, ist nicht im Sinne des Gesetzes und in einem höheren Sinne ein gigantisches, die Gesellschaft zerstörendes Unrecht. Das wissen die Täter auch ganz genau und scheuen das Licht. Aber dagegen gehen keine Demonstranten auf die Straße, obwohl gegen niemanden ein „Wir sind das Volk“ angebrachter wäre als gegen die Steuervermeider und -betrüger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2021 um 06.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#47926
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Ergänzend:
Zunächst kaufte Bayern Masken zum Stückpreis von 8,90 Euro. Dann NRW für 9,90 Euro (...) schließlich der Bund, der im Schnitt 5,58 Euro zahlte. Zu den bis heute ungelösten Rätseln gehört, warum Spahns Ministerium in den folgenden Monaten in so exorbitanter Menge Ware bei der bis dato unerfahrenen Emix orderte. Es bestellte für 967 Millionen Euro und nahm am Ende tatsächlich Ausrüstung für 712,5 Millionen Euro ab. (SPIEGEL 14.12.21)
(Die Masken kosten im hiesigen Supermarkt 68 Cent und werden bestimmt nicht verschenkt.)
Wenigstens die Steuerfahnder interessieren sich inzwischen für die christlich-sozialen Geschäfte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2021 um 09.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#47638
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Man schämt sich fast, in Bayern zu wohnen (und nur in Bayern wählen zu können).
Während das Klinikpersonal bis zum Umfallen schuftet, erleichtern die christlich-sozialen Mafiosi ihre steuerzahlenden Mitmenschen ganz unchristlich um zig Millionen. Selbst wenn die „liebe Moni“ nichts davon abbekommen hat, hat sie doch der „lieben Andrea“ dabei geholfen. Besonders seltsam finde ich in den Texten der Provisions-Abgreiferin die Rede von „unseren Masken“, wo es sich doch um Ware ihrer jungen „Freunde“ in der Schweiz handelt. Und selbst die mußten das Zeug, das sie gegen enorme Vorauszahlung verkauft hatten, erst noch in fernen Ländern besorgen.
Manchen Menschen fehlt das Unrechtsbewußtsein. Warum auch nicht? Die bekanntesten dürfen ihren Gewinn sogar behalten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.05.2021 um 04.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#45893
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Laut SZ hat bei den Maskendeals von CSU-Leuten (wo zig Millionen Euro "Provision" abgegriffen wurden) auch die Rechtschreibkünstlerin Monika Hohlmeier eine Rolle gespielt, außerdem die Familie Tandler.
Manche "verdienen" durch ein Telefongespräch mehr als ein Handwerker in seinem ganzen Leben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 14.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#34831
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Und den Religionsunterricht dorthin verlagern, wo er hingehört.
In vielen Schulen und Klassen fällt der Unterricht aus, obwohl er stattfindet...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.04.2017 um 10.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#34830
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Im DLF kam kürzlich ein Beitrag über den hohen Unterrichtsausfall. Auf die gesamte Schulzeit bezogen soll bis zu einem Jahr Unterricht ausfallen.
Als meine Kinder noch zur Schule gingen (90er Jahre), war der Ausfall auch sehr hoch. Einmal war Lehrerausflug, ich dachte, ich höre nicht richtig, ein ganzer Schultag fiel für alle Schüler aus. Warum man diesen Ausflugstag nicht in die Ferien verlegen kann, habe ich nie erfahren.
Das G8 wurde nie vernünftig eingeführt. Statt wieder ein Jahr ranzuhängen, sollten die Ministerien etwas gegen den Unterrichtsausfall tun, da ist auch ein Jahr zu sparen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 04.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#34826
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Bayern kehrt zum G9 zurück und ist nach wie vor die beste aller Welten. Die Staatsregierung macht immer alles richtig.
Mal im Ernst: Das Hinzufügen von Nachmittagsunterricht hatte aus den Gymnasien keine richtigen Ganztagsschulen gemacht. Das alles wurde ohne pädagogisches Konzept eingeführt, und jetzt ist die Rückkehr ebenso kopflos. Das Ausmaß der Unruhe und des Improvisierens ist unbeschreiblich.
Wie gelegentlich schon erwähnt: Unsere Jüngste durchlitt ab Quinta die Umstellung, es gab aber ein bis zwei Jahre lang nicht einmal neue Bücher oder auch nur Lehrpläne für das G8. Der Nachmittagsunterricht brachte viele private Musiklehrer in eine Existenzkrise, wie ich aus erster Hand weiß. Kinder sind zäh, sie überleben schlimme häusliche Verhältnisse und sogar die Schule, darauf konnte sich das Kultusministerium auch in dieser selbstverschuldeten Misere verlassen. Ebenso auf die Leidensfähigkeit der Lehrer, die ja auch keine Alternative haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2016 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#33009
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Die bayerische Staatsregierung gibt mehr oder weniger zu, daß das G8 gescheitert ist, und überläßt es den Schulen, zum G9 zurückzukehren. Das wird, hübsch demokratisch auf Elternwunsch, flächendeckend geschehen.
Das Scheitern der Rechtschreibreform gesteht die Politik dadurch ein, daß sie es einem unkontrollierten Rat überläßt, den Rückbau zu vollziehen.
Monika Hohlmeier, Einpeitscherin beider Reformen, sitzt im Europaparlament und in der BayWa, schweigt und genießt.
Monika Hohlmeier: „G 8 wird eine Erfolgstory“
(http://protest-muenchen.sub-bavaria.de/artikel/3187)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.11.2015 um 15.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30694
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Vielen Dank!
Im Erzgebirge ist 'ne Faunz immer noch ein ganz alltäglicher Ausdruck, allerdings nicht für einen Faustschlag, sondern für eine ganz normale Backpfeife, außerdem auch nicht in übertragener Bedeutung (etwa wie die Watschn für Seehofer), sondern man meint schon ein richtige Ohrfeige (auch wenn sie nur angedroht wird). Ein Verb faunzen ist nicht gebräuchlich, man kriegt oder gibt sie oder haut sie jemandem rein.
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Kommentar von Gunther Chmela, verfaßt am 27.11.2015 um 13.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30693
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Lieber Herr Riemer,
ich kenne das Wort aus dem lebendigen bairischen Wortschatz nicht. Auch Zehetner (Bairisches Deutsch) erwähnt es nicht. Bei J. A. Schmeller (Bayerisches Wörterbuch, 1872) allerdings findet sich:
faunzen - Einen, ihm Fauststöße ins Gesicht, besonders unter die Nase versetzen.
Die Fauzen, solch ein Fauststoß.
Die Aussprache wird mit fauzn angegeben, ohne das erste n und mit nasaliertem Vokal. Das läßt in mir den Verdacht aufkommen, daß sich davon unser heute gebräuchliches Fotzen (fem., gespr. Fôdsn) für Ohrfeige ableitet, obwohl dafür normalerweise die Herleitung von Fotz (mask., gespr. fôds) = Lippe, im übertragenen Sinn auch Mund, Maul, angegeben wird.
Ich werde bei Gelegenheit Zehetner fragen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.11.2015 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30692
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Lieber Herr Chmela,
auf erzgebirgisch nennt man das Faunz (fem.).
Im Grimmschen Wörterbuch steht, das sei bairisch für Faust.
Da würde mich interessieren, ob Faunz auch im Bairischen heute noch geläufig ist und wenn ja, welche Bedeutung es heute genau hat.
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Kommentar von Elektroingenieur, verfaßt am 26.11.2015 um 22.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30691
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"so gleichgeschaltet sind die Medien nicht"
Wer sollte die Medien denn gleichschalten, etwa die gleichgeschaltete politische Klasse?
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Kommentar von Gunther Chmela, verfaßt am 26.11.2015 um 21.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30690
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Bitte, Herr Achenbach - die Watschen (auch im Singular!)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 26.11.2015 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30689
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Seehofer hatte ja kurz vorher Söder sehr deutlich abgewatscht. Niemand, auch nicht die FAZ, weiß, ob der Watschen für Söder, der Watschen für die Kanzlerin oder etwas ganz anderes die CSU-Delegierten zu ihrem Wahlverhalten veranlaßt hat.
Der Berichterstatter der FAZ hat zwar insinuiert, daß es das Verhalten gegenüber der Kanzlerin war, konnte sich aber allenfalls auf einzelne Aussagen von Teilnehmern stützen. Eine repräsentative Umfrage hat er jedenfalls nicht durchgeführt.
Wenn nun alle nachplappern, daß es die Behandlung der Kanzlerin war, so spricht daraus wohl auch ein erhebliches Maß an Wunschdenken.
Übrigens sind seit geraumer Zeit die Berichte der FAZ zur CSU, besonders aber zu Seehofer sehr häufig in einem ironisch-spöttischen Ton gehalten, der für eine Sachberichterstattung unangemessen ist. Das erzeugt bei mir doch erhebliche Zweifel an ihrer Unvoreingenommenheit.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 26.11.2015 um 10.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30687
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Merkel redet so, daß sie im Klartext auch sagen könnte: "Ich mache, was ich für richtig halte. Wenn die CSU eine Obergrenze haben will, brauche ich darauf nicht einzugehen." Oder verallgemeinert: "Sehr viele Menschen im Land wollen eine Obergrenze, aber darauf brauche ich nicht einzugehen." Sie redet sogar als Gast auf dem CSU-Parteitag so, daß die Zusammenfassung lauten könnte: "Die Meinung der CSU interessiert mich nicht."
Dieser langfristig durchgehaltene "Stil" von Merkel macht es ja ebenfalls außerordentlich schwierig, ins Einvernehmen zu kommen. Er ist an sich bedeutender als ein falscher Stil, den Seehofer bei seinem relativ kurzen Auftritt gewählt hat. Ich weiß auch nicht, ob Seehofer eine Situation des Triumphs auskosten wollte. Ich könnte mir vorstellen, daß er sich als Parteichef genötigt gefühlt hat, das Anliegen seiner Partei zur Sprache zu bringen, nachdem es von Merkel wieder einmal ignoriert worden war.
Dann allerdings hat er es übertrieben. Er hätte sich vor allem kürzer fassen müssen. Das relativ schwache Ergebnis von Seehofer führe ich auf jene Situation zurück, die auch für die Teilnehmer mitzuerleben peinlich war, also von ihnen "abgelehnt" wurde. Solche unmittelbar erlebten gefühlsträchtigen Situationen schlagen sich eben in Wahlergebnissen nieder, auch auf CSU-Parteitagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2015 um 04.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30684
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Lieber Herr Riemer, so gleichgeschaltet sind die Medien nicht. Die FAZ z. B. feuert seit je aus allen Rohren auf Merkel und in der Flüchtlingspolitik erst recht. Das Innenleben der CSU hat sie immer treffend beschrieben und weiß Seehofers Wahlergebnis richtig einzuschätzen.
Seehofer hat ein paar Minuten ausgekostet, die er wohl als Triumph erlebte. Den meisten, sogar von Merkels Gegnern, kam es nicht so vor. Man muß sich auch in der Politik immer so verhalten, daß man sich mit denen anderen wieder an einen Tisch setzen kann, nicht wahr? Mehr will ich darüber hier nicht sagen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.11.2015 um 01.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30683
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Zur Erinnerung:
Söder brachte den Terror in Paris mit der unkontrollierten Zuwanderung in Verbindung und forderte strenge Kontrollen und Begrenzung. Dafür erhielt er auf dem gleichen Parteitag 90,8% der Stimmen.
Waren Seehofers 87,2 Prozent also eher ein Dämpfer wegen seiner Merkel-Watschn, oder waren sie eine zweite Chance eben deswegen?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.11.2015 um 23.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30682
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Es gibt eben nicht nur den Cäsarenwahn, sondern auch den Cäsarinnenwahn und den Cäsarentöchterwahn. Die Kanadier haben kürzlich auch noch eine Dynastie gestiftet und sich kurzerhand in die siebziger Jahre zurückgewählt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.11.2015 um 23.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=262#30679
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Ich habe den Stamm watsch gesucht und wurde u. a. hier fündig.
Obwohl sie keine Königstochter ist, der Untertitel paßt ganz gut. Merkel hat meiner Ansicht nach nicht vergessen, daß ihre Macht nur abgeleitet und vorübergehend ist, aber sie ist darüber, beim Gedanken an ihre Macht, verrückt geworden, was ebensogut ist wie vergessen.
Seehofer wird von den Medien, den gleichgeschalteten, dafür kritisiert, daß er Merkel abgewatscht hat. Ja, gleichgeschaltete Medien kritisieren das, "parteilich", unabhängige hätten davon berichtet. Seine "nur" 87,2 Prozent seien der Beleg dafür, daß er dafür von seiner Partei wiederum abgewatscht wurde. Woher wollen diese Medien wissen, daß er nicht einen so hohen Prozentsatz gerade deswegen noch erreicht hat, eben weil er Merkel abgewatscht hat?
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