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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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12.10.2005
 

Sehr aufmerksam
Offenbar hat jemand meine Tagebucheinträge durchsucht

Und wo er etwas gegen mich Verwendbares gefunden zu haben glaubte, informierte er die Genannten, die sich möglicherweise beleidigt fühlen könnten.
Anders kann ich mir nicht erklären, daß gleich mehrere Leute sich über Einträge beschweren, die schon Monate zurückliegen.



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Kommentare zu »Sehr aufmerksam«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2005 um 08.54 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1149

Mit meinem Wörterbuch verhält es sich so: Es war nicht als Qualitätsprodukt für die Ewigkeit gedacht, sondern als Anschauungsmaterial zur Unterstützung meiner Ansichten über Rechtschreibung und ihre Kodifizierung. Nach der broschierten Probeausgabe wurde die gebundene Ausgabe hergestellt, in die sehr viele Anregungen eingeflossen sind. Dann kamen neben wenigen Kritiken (einer bestellten von Schoebe und einer mit säuerlicher Anerkennung durchsetzten von Meidinger, der zur "Verbändeallianz" gehört) eine Menge Lob, natürlich auch eine Kiste voll weiterer Verbesserungsvorschläge, die ich teilweise in die letzte und neu betitelte Ausgabe einarbeiten konnte. Gerade das Lob war mit der Aufforderung verbunden, das Buch im gewohnten Dudenstil mit Bedeutungsangaben zu versehen, möglichst auch mit Grammatikhinweisen (Artikel usw.). Dem bin ich nachgekommen, aber es war ein Aufwand, den ich kein zweites Mal durchhalten könnte, denn die übrigen Arbeit bleibt ja auch nicht aus. Nun ist es gewissermaßen wider Willen ein ganz brauchbares Wörterbuch geworden und immer noch das einzige, das den bisherigen seriösen Schreibbrauch ziemlich genau nachzeichnet. Also keine heilige Schrift, aber auch nicht mehr so ganz für den Tag bestimmt wie ursprünglich geplant. Am treffendsten wäre es als Arbeitsgrundlage für eine künftige Orthographie bezeichnet. Von der grundsätzlichen Orientierung bin ich fester überzeugt als je.

Ich wechsele jetzt zum Tagebuch und fahre dort unter „Groß und fett“ fort.
 
 

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 12.10.2005 um 19.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1148

Das Wörterbuch von Prof. Ickler gab es zeitweise sowohl bei Manufactum wie danach auch bei Zweitausendeins. Letztere sind ja dann leider zur Neuschreibung übergegangen.
 
 

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 12.10.2005 um 19.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1147

Herr Michael Sonnabend interessiert sich nach eigenen Angaben für Film, Radsport und Internet.
 
 

Kommentar von Alexander Glück www.glueck.eu.tt, verfaßt am 12.10.2005 um 15.01 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1143

Also, Manufactum stellt dieses Öl ja nicht her. Aber bei der Gelegenheit können wir hier auch einmal die gehobene Sprachkultur der Katalogredaktion sowie die exquisiten Texte des gelernten Buchhändlers Thomas Hoof streifen. Gelegentlich sind die Produktbeschreibungen für meine Begriffe ein bißchen zu bemüht, die eigene Bildungsbürgerlichkeit auszukosten. Insgesamt lese ich aber jeden der Kataloge immer mit großem Genuß.
 
 

Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 12.10.2005 um 14.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1141

Es gibt sie noch, die guten Dinge.

Habe ich nicht auch schon den "Ickler" bei Manufactum gesehen?
 
 

Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 12.10.2005 um 14.39 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1140

Ich persönlich finde es seltsam, daß man den Leuten überhaupt Verlagsprodukte verkauft, die lt. Werbung "gerade jetzt" aktuell sind, es aber nicht lange bleiben.

Diese Schnelldrehermentalität gibt es auch bei Waschpulver, Haarwaschmittel und vielem mehr. Jeden Lenz kommt da irgendwas "mega" oder "oxi" daher und straft alle bisherigen Waschpulver Lügen.

Dieser Tage habe ich "Ballistol-Klever" für mich entdeckt. Das ist ein alkalisches Feinmechaniköl, das seit 1904 unverändert hergestellt wird und sich überall bestens zur Pflege von Metallteilen, zur Wundbehandlung (!), zur Tierpflege, im Haushalt, in der Wüste, in den Tropen und sonstwo bewährt hat. Ein Fläschen kostet 3,20 Euro und kann problemlos ein Vierteljahrhundert im Schrank stehen, ohne zu verharzen.

Sowas verdient Vertrauen. Sowas ist ein gutes Markenprodukt. Wann haben wir das wieder im Verlagswesen?
 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 12.10.2005 um 13.14 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1139

Das eigentliche Unding an diesem Marktgeschrei "Aktuell! Auf dem geltenden Stand!" usw. ist nicht, daß die angepriesene Ausgabe bald nicht mehr "Aktuell!" und "Auf dem geltenden Stand!" ist, sondern die Tatsache, daß fast alle bisher verkauften Duden und sonstigen Wörterbücher schon jetzt nicht mehr "Aktuell!" und "Auf dem geltenden Stand!" sind.
 
 

Kommentar von Ein Journalist, verfaßt am 12.10.2005 um 12.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1138

Nachschlag (diesmal von Weltbild, Hervorhebungen von mir):

Sehr geehrter Herr ***,

nochmals vielen Dank für Ihre Einlassungen. Der u.a. Werbetext findet sich ab nächster Woche bei Weltbild.de und im nächsterreichbaren Weltbild-Katalog.

Mit freundlichen Grüßen

***
Verlagsgruppe Weltbild GmbH



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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2005 um 12.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1137

Wer die Reformschreibung, wie schlecht auch immer, kommentarlos weiterverbreitet und dazu noch die Erfindung von den "unstrittigen" Bereichen, treibt Reformpropaganda und macht sich mitschuldig - an den Schülern, an der gesamten Sprachgemeinschaft. Da hilft es auch nichts, sich auf den Standpunkt zurückzuziehen, man gebe nur wieder, was die KMK angeordnet hat. Solche Bücher publiziert ein seriöser Verlag einfach nicht.
Die Bemerkung, der Herr Ickler verfolge seine Interessen, ist eine der gewohnten Unverschämtheiten. Mit meiner Reformkritik verfolge ich das Interesse, die Reform zu kritisieren, und keine weiteren, auf die man dunkel hinweisen könnte, als ob sie die Reformkritik zu relativieren vermöchten.
Insgesamt fehlen die Argumente, es regiert das Geschäftsinteresse. Immerhin bekommt nun die Öffentlichkeit einen Eindruck von den Kräften, die den Rat dominieren.
 
 

Kommentar von Ein Journalist, verfaßt am 12.10.2005 um 10.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1136

Seltsam, daß die Betreiber der RSR sich nicht aus ihren Löchern wagen. Auf eine kurzgefaßte Anleitung zur neuen Rechtschreibung kritisch angesprochen, war zwar von der Pressestelle des Verlags eine lange und aufschlußreiche Stellungnahme zu bekommen. Ich habe den Mann ermutigt, seine Ansichten hier öffentlich zu machen. Hier wird schließlich niemand angegriffen, der mit sachlichen Argumenten auftritt.

Nun, da die Pressestelle dieses alten, großen und gelben Verlags hier wohl selbst nicht aktiv mitmachen will, ein Vollzitat, damit man einmal die luziden Argumente und Ansichten der Vollstrecker sehen kann (Originalschreibung beibehalten, *** bedeutet Weglassung):

»Sehr geehrter Herr ***,

haben Sie besten Dank für Ihr Mail. Ich habe mich bzgl. Ihrer Fragen, bzw. den Aussagen in der Rezension in der Redaktion und bei den Fachkollegen erkundigt und möchte gerne dazu Stellung nehmen. Erlauben Sie mir allerdings noch eine Bemerkung vorab, die mit wichtig erscheint. Der ***-Verlag entwickelt Nachschlagewerke, Lern- und Lehrmaterialien u.v.a.m. So auch diese Hilfestellung "kurz und schmerzlos", die kein anderes Ziel verfolgt, als schnelle, leichte Hilfe bei einem neuen oder komplexen Thema zu vermitteln. Weder propagieren wir oder der Autor etwas, wir produzieren lediglich Verlagswerke zu einem aktuellen Thema. Ebenso erheben wir mit unserem Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sonst hätten wir das Werk "alle Regeln der deutschen Rechtschreibung" genannt. Der Titel "kurz und schmerzlos" entstammt einer höchst erfolgreichen Reihe, die einen schnellen Überblick über die gebräuchlichsten, wichtigsten Regeln der jeweiligen Sprache vermitteln soll. Wie Ihnen ja bekannt ist, ist Herr Prof. Ickler ein Gegner der Rechtschreibreform und verfolgt natürlich seine Interessen.

Nun aber zu den Aussagen:

1. Aussage:

"Das Vorwort verbreitet die von den Kultusministern in die Welt gesetzte Legende, daß nur für die vom Rat bereits besprochenen Bereiche Änderungsvorschläge zu erwarten sind."

Antwort:

Das Vorwort basiert auf den entsprechenden Aussagen der KMK, die beispielsweise in der Pressemitteilung vom 16.07.2005 nachzulesen sind (siehe http://www.kmk.org/aktuell/pm050716.htm):

"Nach bisheriger Beschlusslage werden ab dem 1. August 2005 Fehler im Zusammenhang mit der Neuregelung der Rechtschreibung nicht nur markiert, sondern auch bewertet. Davon ausgenommen sind vorerst die Bereiche, in denen der von der KMK eingesetzte Rat für deutsche Rechtschreibung für die nächste Zukunft Vorschläge angekündigt hat, nämlich die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Worttrennung am Zeilenende und die Interpunktion."

2. Aussage:

"Obwohl der Verfasser wissen dürfte, daß Formen wie Pleite gehen usw. grammatisch falsch sind, propagiert er die gesamte Reform ohne jede Andeutung besserer Einsicht."

Antwort:

Der Titel 29968 basiert auf der neuesten Fassung des amtlichen Regelwerks zur neuen Rechtschreibung und nimmt keine Bewertungen vor.

3. Aussage:

"Der Bindestrich ... führt zu Brenn-Nessel, Press-Sack usw., völlig korrekt, und zu den Adjektiven Fett-triefend, Schnee-erhellt (dieses gesuchte Wort schleppt sich seit Jahrzehnten durch die Rechtschreibliteratur), See-erfahren, für die es im amtlichen Regelwerk keine Beispiele gibt und von denen die Reformkommission zuletzt wegen der unerwünschten Großschreibung abgeraten hat."

Antwort:

Die von der zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission in ihrem vierten Bericht vorgebrachten Empfehlungen zum Fall "See-erfahren" wurden von staatlicher Stelle in der aktuellen Fassung des Regelwerks aus dem Jahre 2004 nicht umgesetzt.

4. Aussage:

"Triumph" hält der Verfasser für ein griechisches Wort.

Antwort:

Hier ist uns auf Seite 15 in der Tat ein Fehler unterlaufen, der selbstverständlich in der nächsten Auflage berücksichtigt werden muss. Korrekt muss es heißen, dass "alle anderen griechischen und lateinischen Fremdwörter mit ph" aufgrund der Rechtschreibreform keine Änderung erfahren haben.

5. Aussage:

"he-ran" ist keineswegs eine Trennung nach Sprechsilben.

Antwort:

Diese neue Trennung ist auch in der aktuellen Auflage des Dudens auf Seite 461, Spalte 3, verzeichnet.

6. Aussage:

"In irrewerden, wettmachen stecken keine ursprünglichen Substantive."

Antwort:

Diese Frage mag aus sprachwissenschaftlicher Sicht umstritten sein. Der Autor folgt in seinen Veröffentlichungen grundsätzlich der gängigen Lehrmeinung, wie sie in den diversen allgemein anerkannten Nachschlagewerken von Duden und anderen zu finden ist.

7. Aussage:

"Fremdwörter wurden bisher nach den in der Herkunftssprache üblichen Regeln getrennt: In-ter-es-se, Päd-ago-ge" (usw.) - Nein, Zusammensetzungen wurden nach ihren Bestandteilen getrennt."

Antwort:

Es ist sicherlich Ansichtssache, wie man hier die bisherige Regelung interpretiert. Die gesamte Reformliteratur hat dies unzählige Male so formuliert.

8. Aussage:

"Das Verbot von Zusammenschreibungen mit sein soll ..."

Antwort:

Im Regelteil der aktuellen Ausgabe des Dudens ist auf Seite 43 unter K 49 nahezu die identische Formulierung zu finden.

9. Aussage:

"Die Möglichkeit der Zusammenschreibung von mehrteiligen Fremdwörtern ist nicht auf das Englische beschränkt (S. 31). Dies bezieht sich vielmehr nur auf Verb+Adverb."

Antwort:

Unsere Aussagen sind hier korrekt und decken sich sowohl mit der aktuellen Fassung des neuen amtlichen Regelwerks als auch mit dem neuesten Duden.

10. Aussage:

"Die Großschreibung fester Begriffe ist nicht auf Botanik und Zoologie beschränkt; Stang widerspricht sich gleich danach selbst ..."

Antwort:

Die aktuelle Auflage des Dudens erläutert dies im Regelteil auf Seite 54 unter K 89 in identischer Form. Hier heißt es:

"Ausnahmen bilden die folgenden Fälle:

... e) fachsprachliche, vor allem botanische und zoologische Bezeichnungen bestimmter Klassifizierungseinheiten ..."

11. Aussage:

"Die Schreibung der Tageszeiten ist falsch dargestellt ..."

Antwort:

Auch hier entspricht die Darstellung der gängigen Lehrmeinung. Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vertritt die Auffassung, dass in Fällen wie "heute Abend" das Wort "Abend" als Substantiv aufzufassen sei, während es sich selbstverständlich hier um ein Adverb handelt.

12. Aussage:

"Die Duden-geprüfte Wörterliste am Ende des Heftes enthält ..."

Antwort:

- Durch die Neuschreibung "jemandem Feind bleiben" wird das Wort "Feind" sozusagen durch die Rechtschreibreform zum Substantiv, was zur Großschreibung bei der Wiedergabe des Stichworts führt.

Natürlich war es nahe liegend, Fälle wie "Aufsehen erregend" vs. "aufsehenerregend" auszuklammern, da gerade diese durch die Beschlüsse des Rechtschreibrats noch eine Änderung erfahren werden.

Soweit die zusammengefassten Antworten. Wir haben Sie auf Ihren Wunsch hin aus der automatischen Bemusterung herausgenommen. Sollten Sie also einen Titel zu Rezension wünschen, können Sie diesen einfach bestellen.

Mit freundlichen Grüßen
*** ***
Leitung Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
*** Verlagsgruppe
***«


Soviel dazu. Ich habe diese Pressestelle ersucht, von der Zusendung unverlangter Rezensionsstücke abzusehen.

 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 12.10.2005 um 09.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1135

Hinweis: Die Reaktion von Michael Sonnabend kann man im Tagebuch unter dem Datum 18.06.2005 nachlesen.
 
 

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 12.10.2005 um 09.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1134

Wie kommt es nur, daß die Einlassungen der Reformbewegten stets so viel unfreiwillige Komik bergen? Endlich meldet sich mal einer zu Wort, weil offenbar der orthographische Nerv getötet wurde, der allerdings schon tot war. Und schon weht einen wieder die ganze Not des etappten Sünders an. Herr Sonnabend, der es auch besser weiß, aber nicht mehr kann (orthographischer Eunuchoidismus infolge Selbstkastration), bezichtigt einen, der die zutreffende Diagnose stellt, der Besserwisserei. Das sollte er aber bei seinem Arzt lieber nicht tun, wie leicht könnte so etwas tödlich enden! Aber wahrscheinlich ist die sprachliche Anästhesie bereits so wirksam, daß es nicht mehr zum rettenden Eingriff, wohl aber noch zum mitternächtlichen Aufschrei reicht. - "Navigare necesse est" können wir leider nicht mehr ins Deutsche übersetzen wg. Verelendung der deutschen Rechtschreibung.
 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 12.10.2005 um 08.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=254#1132

Der petzt bestimmt auch gleich bei der KMK, er habe gelesen, sie sei ein Nullum, und übersetzt dann: "Das bedeutet, ein Nichts! Ich habe extra nachgeschagen. Verstehen Sie? Das ist eine Beleidigung!"
 
 

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