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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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29.07.2005
 

Wie geschmiert
Die „alte Verbändeallianz“ funktioniert reibungslos

Genau wie vorausgesagt melden sich nun die Landesschülervertretungen und loben die „Verlässlichkeit“ mit jenen Vokabeln, die ihnen die Schulbuchlobby in den Mund legt. Siehe „Volksstimme“ (Magdeburg) über die Schülervertretung von Sachsen-Anhalt.
Natürlich wissen die Jugendlichen gar nicht, was sie da eigentlich preisen, daß ihnen nämlich ab Montag mehr Fehler angestrichen werden!

Man könnte wieder einmal versuchen, die jungen Verbandsfunktionäre darüber aufzuklären, an wessen Drähten sie eigentlich agieren, aber das ist erfahrungsgemäß vollkommen nutzlos. Wie stolz muß der Bundesschülervertreter gewesen sein, als er neben zwei Ministerinnen (und dem VdS-Mann natürlich) auf einem Berliner Podium sitzen durfte. Meine Zuschrift hat er nicht einmal beantwortet, wozu auch?

Die Elternvertretungen werden nicht lange auf sich warten lassen, der VdS wird sie alle schon bearbeitet haben.

Das ist die Reserve-Armee, auf die die KMK rechnet; ihr werden die Ratsbeschlüsse vorgelegt werden, so daß am Ende etwas übrig bleibt, was dem VdS gefällt.

Das Spiel mit der verführbaren Jugend hat etwas so Abstoßendes, daß man nicht einmal eingreifen möchte.



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Kommentare zu »Wie geschmiert«
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 29.07.2005 um 18.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=200#823

...Ohne zu ahnen, wissen sie.
Ohne zu fragen, beherrschen und tanzen
Sie jede Zurzeit-Melodie.

Gönnt doch den jungen, frischen
Tieren ihr freudiges Weichmaulgefräß.
Ihrem Zahnarzt entwischen
Sie doch nicht. Bestimmungsgemäß.

(Aus "Gewisse junge Burschen" v. J. Ringelnatz)
 
 

Kommentar von Norbert Schäbler, verfaßt am 29.07.2005 um 13.34 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=200#820

Kein Rechtsanspruch auf Anhörung

Wie aus den Statuten des Rates für deutsche Rechtschreibung hervorgeht, besteht nach „3.4“ kein Rechtsanspruch auf Anhörung der nachgeordneten Einrichtungen. Dazu gehören u.a. Schüler- und Elternvertretungen.
Die Statuten sind nachzulesen im Eintrag vom 30.06.2005 in „Icklers Rechtschreibtagebuch“.

Im übrigen lassen sich "Gackern" und "Krähen" sehr leicht einer bestimmten Tiergattung zuordnen.
 
 

Kommentar von Jürgen Kern, verfaßt am 29.07.2005 um 12.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=200#819

Könnte diese "Verbändeallianz" wirklich alles gefährden, d. h. die stetige Rücknahme der Reform? Irgend etwas muß man da doch tun können. Haben wir etwa keine Verbändeallianz oder ähnliches? Es kann doch einfach nicht sein, daß es in einem Land wie Deutschland, einer Demokratie, ernsthaft sein kann, daß so etwas Unsinniges wider den Volkswillen durchgesetzt werden kann, nur weil sich auf seiten der Reformer eine "Verbändeallianz" gebildet hat.
Da müssen wir doch was tun können, irgendwas - oder?
 
 

Kommentar von Kai Lindner, verfaßt am 29.07.2005 um 12.46 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=200#817

Die sogenannten (oder so genannten ;-) "Schülervertreter" vertreten selbstverständlich nicht die Interessen der Schüler... hier hat man mal wieder das typisch deutsche Phänomen, daß ein eigentlich eindeutiger Begriff sehr weit an der Realität vorbeigeht.

In meiner Schulzeit waren es immer die Möchtegernpolitiker, die sich zum Klassen- oder Schulsprecher haben wählen lassen. Später waren diese dann im AStA tätig und dann bei den Jungpolitikern (oder der FDJ -- weiß jemand eigentlich, ob Angela Merkel auch mal Schülersprecherin war?) um schließlich die große Kohle in der "großen" Politik zu machen.

Früh übt sich, wer sich für die "große" Politik korrumpieren lassen will, um später einmal Mittläufer oder Stimmvieh im Bundestag zu werden...

 
 

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