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10.07.2005
o-bligat, su-blim
Diese Trennungen sind paradox.
Mit der Nichttrennung von bl setzt man die altsprachliche Bildung voraus, die man mit der Dissimulierung der Präfixe gerade verleugnet. (Der Duden hält außerdem su-blim für alt und sub-lim für reformiert.)
Zum Duden-Jubiläum ist mir eine besondere Bosheit eingefallen: Man sollte den Reform-Duden nur noch als "das schönste deutsche Buch" bezeichnen.
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Kommentare zu »o-bligat, su-blim« |
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 11.07.2005 um 21.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=181#682
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Ich glaube nicht, daß hier altsprachliche Bildung vorausgesetzt werden muß. Die genannten Trennungen ergeben sich aus der von den Reformern ja so gewünschten "formalen" Anwendung von § 110 der Amtlichen Regeln.
Hinzu kommt, daß bei solchen Fremdwörtern die deutschen Regeln der Silbenbildung (geschlossene kurze und offene lange Silbe; Stimmlosigkeit der Konsonanten im Silbenauslaut) nicht gültig sind. Allein die Stimmhaftigkeit des b rechtfertigt phonetisch in einem gewissen Sinn die angeführten Trennungen.
Der Patzer des Duden ist natürlich unverzeihlich.
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Kommentar von Matthias Künzer, verfaßt am 12.07.2005 um 07.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=181#683
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> Zum Duden-Jubiläum ist mir eine besondere Bosheit eingefallen:
> Man sollte den Reform-Duden nur noch als "das schönste
> deutsche Buch" bezeichnen.
Solche Albernheiten sind nicht wirklich nötig. Wenn man boshaft sein will, genügt es bei weitem, die neuerfundenen Regeln ernstzunehmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2005 um 15.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=181#684
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Für den Fall, daß noch anderen Besuchern die reale Grundlage meiner Anspielung nicht mehr gegenwärtig sein sollte: der Duden ist vor vier Jahren unter die "schönsten deutschen Bücher" gewählt worden. Damals kam uns das auch wegen der Zusammensetzung der Jury schon verdächtig vor, geradezu albern aber wegen der leicht erkennbaren miesen Qualität dieses schnell zerfallenden gelben Pappbandes, der auch typographisch zu wünschen übrig läßt. Die 23. Auflage ist eher noch schlechter.
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