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27.06.2014
Abschaffung des Buchs
Bertelsmann setzt auf das Internet
Presseinformation
Zuverlässig und sicher:
Online-Recherche mit dem Brockhaus Wissensservice
München/Gütersloh, 3.6.2014 – Schülerinnen und Schüler nutzen häufig das Internet als Recherchemedium ohne die Glaubwürdigkeit und Sicherheit der Quellen zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang rücken Themen wie Medienkompetenz und offene Unterrichtsformen immer stärker in den Fokus und stellen Bildungseinrichtungen und Lehrer vor neue Herausforderungen. Mit dem Brockhaus Wissensservice gibt die renommierte Brockhaus-Redaktion Einrichtungen im Bildungssektor ein Werkzeug an die Hand, das die hohe inhaltliche Qualität eines Brockhaus-Nachschlagewerks besitzt und zudem die Aspekte Sicherheit der Quelle und hohe Unterrichtsrelevanz mit einer technisch ausgereiften und praktikablen Online-Systemlösung verbindet.
Dr. Ulrike Hönsch, Redaktionsleitung Brockhaus: “Alle unsere Inhalte unterliegen strengen redaktionellen Richtlinien. Das gilt für die Überprüfung der Glaubwürdigkeit unserer Quellen und externen Links genauso wie für die Relevanzkriterien der Stichwortauswahl und die Erstellung der Beiträge.“
Die Online-Enzyklopädie umfasst über 300.000 Stichwörter und erklärte Begriffe – prägnant und verständlich formuliert und laufend aktualisiert. Zudem geben rund 25.000 geprüfte Links relevante Zusatzinformationen. Mehr als 33.000 Medien – Filme, Audiodateien, Fotosammlungen und interaktive Grafiken - veranschaulichen die Inhalte und bieten spannenden Zusatzinformationen. In Kürze gehen zudem die thematische Module „Der Mensch in 3D“ und „100 Meisterwerke der Kunst“ online.
Die Arbeit an den Inhalten erfolgt gemäß strenger redaktioneller Richtlinien ausschließlich durch die Brockhaus-Redaktion, die auch die zahlreichen Fachautoren steuert. So werden Qualität und Objektivität der Inhalte gesichert und eine umfassende Zitierfähigkeit garantiert. Darüber hinaus erschließen umfangreiche Nutzungsrechte die Brockhaus-Inhalte für Lehr- und Forschungszwecke.
Der Brockhaus Wissensservice ist ein rein Web-basiertes geschütztes Recherche-Portal. Dabei ist von Seiten des Kunden keinerlei Speicherplatz nötig. Das Portal kann problemlos via IP-Authentifizierung angesteuert werden.
Mit dem Brockhaus Wissensservice steht Nutzern aus dem Bildungsbereich ein intuitiv zu bedienendes, zuverlässiges und sicheres Online-Nachschlagewerk von höchster inhaltlicher Qualität zur Verfügung.
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Vor einem Jahr war angekündigt worden:
Jetzt bestätigt: Brockhaus, InmediaOne und Wissenmedia werden aufgegeben
Jetzt ist offiziell, was gestern schon in Gütersloh Thema war: Die Bertelsmann AG wird das Direktvertriebsunternehmen InmediaOne wegen "mangelnder wirtschaftlicher Perspektive" und damit die Verlagstochter Wissenmedia "schrittweise einstellen und auch das Lexika-Geschäft (vor allem Brockhaus), das zu rund 85 Prozent im Direktvertrieb lief, aufgeben."
InmediaONE wird seine Aktivitäten in den kommenden zwölf Monaten schrittweise einstellen: Der operative Direktvertrieb des Unternehmens wird bis Mitte 2014 eingestellt. Das Buchhandelsgeschäft des zugehörigen Verlags Wissenmedia wird Ende 2013 beendet, deshalb wird es zum Frühjahr 2014 kein neues Verlagsprogramm mehr geben. (Buchmarkt)
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Im Februar wurde dann Vollzug gemeldet:
Der Verlag »wissenmedia« mit den Handelsmarken Brockhaus, Bertelsmann Lexikon und Chronik hat sein Buchhandelsgeschäft zum 01.02.2014 eingestellt.
Bei Fragen auch über den 01.02.2014 hinaus ist unser Kundenservice gerne für Sie da. Wir möchten uns für Ihre langjährige Treue und Verbundenheit mit unserem Haus ganz herzlich bedanken!
Bitte beachten Sie folgenden Termin:
Remissionen nehmen wir bis zum 10.06.2014 entgegen. Bitte senden Sie diese an die bekannte Adresse: VVA – Vereinigte Verlagsauslieferung.
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Kommentare zu »Abschaffung des Buchs« |
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.06.2014 um 10.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26168
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Interessant der Hinweis auf die Bedeutung des Direktvertriebs. Das Geschäftsmodell der Lexikonverlage, damit aber auch die Qualität ihrer Produkte, beruhte auf dem fragwürdigen Erfolg ihrer Drückerkolonnen.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 27.06.2014 um 12.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26169
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Steht da wirklich "Mehr als 33.000 Medien [...] veranschaulichen die Inhalte und bieten spannenden Zusatzinformationen"?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.06.2014 um 13.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26171
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Der Bertelsmann-Buchclub wird auch gerade abgewickelt. Es wundert mich, daß er sich überhaupt so lange gehalten hat, das war wohl nur bei einem Unternehmen mit einigen Reserven möglich. Die hiesige Filiale war der trostloseste Laden der Stadt, ist aber schon seit einigen Jahren verschwunden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.06.2014 um 16.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26181
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Mir ist nicht ganz klar, was Bertelsmann auf dem Gebiet der Lexika überhaupt noch bieten wird. Wenn ich es recht verstehe, wird es die "Wahrig"-Reihe samt Rechtschreibung und Zehetmair-Geleitwort nicht mehr geben, oder? Dann muß man sich eigentlich wundern, daß der Abschied so unbeachtet über die Bühne gegangen ist. Früher waren sich Dieter E. Zimmer und andere nicht zu schade, umfangreiche Vergleiche anzustellen. Wo sind denn all die Matadore geblieben?
Übrigens könnte die Pädagogen-Polemik gegen Wikipedia auch ein Flankenschutz für das neue Bertelsmann-Wissensportal sein, das die Schulen subskribieren sollen, statt die Schüler in die weite Flur der kostenlosen Recherche zu entlassen.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 02.07.2014 um 14.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26209
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Ich hätte statt "gemäß strenger Richtlinien" irgendwie aus dem Bauch raus "gemäß strengen Richtlinien" geschrieben...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.07.2014 um 06.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26239
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Der Leitartikel der FAZ (5.7.16) kommentiert das Ende des Brockhaus, "das kläglichste Ende der Welt", lobt die immer besser werdende Wikipedia. Der Name Bertelsmann wird nicht erwähnt, auch nicht das Verschwinden weiterer Verlagsprodukte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2014 um 10.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#26718
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Online soll der Brockhaus noch "einige Jahre" erscheinen, teilt der Verlag mit, ohne sich auf Termine festzulegen. Also auch hier ist das Ende absehbar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2015 um 07.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1617#30269
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Wie die Zeitung berichtet, stabilisieren die Flüchtlinge den Buchmarkt, schon durch die vielen Lehrwerke "Deutsch als Fremdsprache".
Kürzlich ging durch die Presse, nur 6 Prozent der deutschen Haushalte besäßen mehr als 250 Bücher. Also ein "Billy"-Regal voll, hieß es spöttisch.
Ist das nun viel oder wenig? Die schreibende Zunft erhebt sich gern über die Plebs (mit ihren Ikea-Möbeln).
Ich habe gerade wieder 250 Bände in den Papiermüll gegeben, und es ist immer noch kein Ende abzusehen.
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