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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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24.08.2013
 

Männer sind Kinder
Die Werbung hat es leicht mit ihnen

Kinder träumen davon, selbst eine Schokoladenfabrik zu besitzen. Dann gibt es jeden Tag Schokolade satt.
Mädchen werden erwachsen, Jungen nicht. Als sogenannte Männer hängen sie gern in Kneipen herum, und sie können sich nichts Schöneres vorstellen, als selbst eine Kneipe zu besitzen. Vor einigen Jahrzehnten konnte man es sich allmählich leisten, und es begann die Zeit der Hausbar, mit Theke und unbequemen Barhockern, vorzugsweise im Partykeller. Nach absehbarer Enttäuschung wurden diese Räume in Hobbykeller, Kinderzimmer (für die Heranwachsenden) oder Abstellräume umgewandelt.
Heute ist die eigene Diskothek der Wunschtraum. Der Unterhaltungselektronik-Hersteller bewirbt Sound-Anlagen entsprechend. 2600 Watt! Programmierbare Lichteffekte erzeugen echte "Club-Atmosphäre". Wie andere technische Spielereien wird das Ganze gleichsam seriös gemacht durch geradezu wissenschaftliche Beschreibungen. Immer noch zieht der Hinweis, diese oder jene Einzelheit sei "ursprünglich für die NASA entwickelt" worden.
Ich kann mir keine Frau vorstellen, die mir eine solche Anlage vorführt. Wenn das stimmt, wird es viel zu wenig beachtet.



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Kommentare zu »Männer sind Kinder«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.02.2014 um 07.39 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1577#25259

Samsung galaxy
Ford Galaxy

usw.

Wir sind schwer beeindruckt und müssen das gleich haben.

Apropos NASA. Die muß aus den bekannten Gründen immer wieder mal was Sensationelles melden. Unsere Medien greifen es auf, obwohl ihnen die Finanzierung der amerikanischen Agentur nicht so wichtig sein kann:

Nasa entdeckt 715 unbekannte Welten
Es ist ein Rekordfund: Die Nasa hat hunderte neue Planeten außerhalb des Sonnensystems entdeckt. Das Weltraumteleskop Kepler hatte die sogenannten Exoplaneten erspäht. Einige könnten der Erde erstaunlich ähnlich sein.
(Spiegel online 27.2.14)

... der größte Planetenfund der Geschichte (Focus) usw.

Das klingt, als habe man einen großen Haufen Münzen ausgegraben oder ein Gelege mit besonders vielen Eiern entdeckt. In Wirklichkeit hat die Auswertung der Daten es im Laufe der letzten Jahre ermöglicht, aus Helligkeitsschwankungen und Bahnunregelmäßigkeiten die Existenz einiger Exoplaneten zu errechnen, dazu auch einige physikalische Parameter. Das war von dem neuen Beobachtungsgerät zu erwarten. Einige Planeten könnten ähnliche Daten wie die Erde aufweisen, daran ist auch nichts erstaunlich. Man arbeitet immer noch mit der Spekulation auf "Leben" oder gar "intelligentes Leben" irgendwo da draußen. Diese Sensationsmache hat nicht dazu beigetragen, die kümmerlichen astronomischen Kenntnisse der Bevölkerung aufzubessern.

 
 

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