Kommentare zu »Buchtitel« |
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2012 um 16.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#22102
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Die 13 Jahre des Rainer Werner Fassbinder
Die Sehnsucht des Rainer Werner Fassbinder
Schlafen kann ich, wenn ich tot bin. Das atemlose Leben des Rainer Werner Fassbinder
Der langsame Tod des Rainer Werner Fassbinder.
(Aus den Sammlungen des Theodor Ickler)
Vielleicht nach diesem Muster:
Die bitteren Tränen der Petra von Kant
Die Ehe der Maria Braun
Die Sehnsucht der Veronika Voss
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Kommentar von jueboe, verfaßt am 11.12.2012 um 19.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#22103
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Er heißt ja richtig Rainer Werner Faßbinder.
Wenn man Zeitungen, Zeitschriften oder die Untertitelungen im Fernsehen liest, fällt immer wieder auf, daß Eigennamen mit ß und kurzem Vokal davor "reformiert" werden (entgegen der reinen "Reform"-Lehre).
Allerweltsnamen wie Keßler, Roßmann oder eben auch Faßbinder werden ss-gewandelt.
Da stellt sich die Frage nach dem Warum. Mir fallen als Erklärungsversuch drei Möglichkeiten ein:
1. Es hat einen Massenansturm auf die Standesämter zwecks Namensänderung gegeben
2. Die Betroffenen benutzen freiwillig und aus Feigheit und "Linientreue" ihren Namen in der ss-Variante
3. Die Medien wandeln die Namen ungefragt und ohne Zustimmung der Betroffenen.
(Bei Rainer Werner Faßbinder bleibt wohl nur 3. übrig)
Meine Frage an die Damen und Herren Sprachwissenschaftler: gibt es zu diesem Themenkomplex irgendwelche Erkenntnisse?
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.12.2012 um 23.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#22104
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Nun bin ich zwar nicht die "Damen und Herren Sprachwissenschaftler", und weiß zudem auch gar, warum dieses Problem einen Linguisten braucht, aber bei den Namen ist einiges durcheinander geraten.
Dirk Roßmann heißt tatsächlich so und ich glaube auch nicht, daß er seinen Namen nach 1996 geändert hat. (Genau weiß ich es freilich nicht.) Die Schreibung mit Doppel-s kommt daher, daß über den Filialen der Drogeriekette stets in Großbuchstaben ROSSMANN zu lesen ist.
Was schließlich Fassbinder und Kessler betrifft, so schreiben sich Rainer Werner Fassbinder und Alice und Ellen Kessler (falls die überhaupt mit dem "Allerweltsnamen" gemeint waren) tatsächlich mit Doppel-s. Warum sollte man nun ihre Namen anders herum mit ß verfälschen. (Daß die Kessler-Zwillinge in Frankreich ihren eigentlichen Familiennamen "Kaessler" in "Kessler" verändert haben, tut der Sache keinen Abbruch, weil das Doppel-s davon unberührt bleibt.)
Was ist also das Problem und was hat das alles mit der Rechtschreibreform zu tun?
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Kommentar von jueboe, verfaßt am 12.12.2012 um 20.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#22106
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Dann möchte ich das Anliegen präzisieren.
Mir fällt schon seit längerer Zeit auf, daß in den Medien, insbesondere im Fernsehen (Videotext und Untertitel), fast keine Eigennamen mehr mit ß nach kurzem Vokal mehr zu finden sind.
Ich habe leider kein Buch geführt und kann diese subjektive Wahrnehmung nicht durch Fakten untermauern.
Meine Frage war nun, ob ich unter einer Wahrnehmungsstörung leide oder ob anderen Menschen ebenfalls diese wundersame Vermehrung der ss in den Eigennamen auffällt.
Wenn diese Vermehrung der ss nachweisbar und quantifizierbar ist, kann die Ursache ja nur in der Rechtschreibreform liegen. Worin sonst?
Mit den Roßmännern und Keßlers waren übrigens keine bestimmten gemeint.
Falls sich jemand durch die "Damen und Herren Sprachwissenschaftler" auf den Schlips getreten fühlt, bitte ich um Entschuldigung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2014 um 05.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#25085
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Ein Sachbuch über den Schmerz ist erschienen: „Schmerz. Eine Biografie“. München 2013.
Der König der Buchtitel ist aber:
"Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie"
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2014 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#25378
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In den 70er Jahren schrieb jemand ein Buch über das Eisenbahnwesen der Volksrepublik China. So hätte er es auch nennen können; jeder hätte gleich gewußt, wovon es handelt, und die Bibliothekare wären auch zufrieden gewesen. Vielleicht war es dem Verlag nicht originell genug. Das Buch erschien dann unter dem Titel Maos stählerne Transportlinien. Das Eisenbahnwesen der Volksrepublik China.
Man sieht richtig die Mühle des Geistes arbeiten, jedes einzelne Wort ins Geistreiche umbildend. Allerdings darf die Rückübersetzung in Normaldeutsch dann doch nicht fehlen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.03.2014 um 22.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#25419
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Aufgrund dieses Eintrags habe ich das Buch
Mit Volldampf durch China
Den letzten Dampfloks auf der Spur
von Torsten Sewing und Eric Langhammer, Brandenburgisches Verlagshaus 1996
noch mal vorgeholt, ein sehr schönes Buch, herrlich bebildert und noch in guter Rechtschreibung. Dieser Titel und der Untertitel gefallen mir.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2014 um 05.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#26376
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Naomi Wolf: Vagina. A New Biography.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.09.2014 um 10.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#26878
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Generation Golf (Florian Illies)
Generation Mauer (Ines Geipel)
Generation Maybe (Oliver Jeges)
Generation Ego (Bernhard Heinzlmeier)
Generation Doof (Stefan Bonner)
Generation Geil (Katharina Weiß)
Generation Facebook (Oliver Leistert)
Generation Burn-Out (Annina Dessauer)
u. v. a.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2016 um 15.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#31194
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Der Buchtitel Ich ist nicht Gehirn von Markus Gabriel ist so linkisch, daß man etwas dahinter vermutet. Ich nehme an, der Verlag mußte sich von Alva Noës Du bist nicht dein Gehirn absetzen. Dieses Buch ist Gabriel auch bekannt, er erwähnt es beiläufig.
(Letzteres ist streckenweise ganz gut, aber beide sind tief in Mentalismus und Phänomenologie befangen, so daß sie für mich jedenfalls nicht viel bringen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2018 um 03.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#39626
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Wer ein Sachbuch zum Bestseller machen möchte, sollte ihm den Titel geben "Eine kurze Geschichte ...", dann kann nichts mehr schief gehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2020 um 04.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#44345
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Zahavis bekanntestes Buch heißt informativ: The handicap principle: a missing piece of Darwin’s puzzle. Das war dem Insel-Verlag nicht gut genug: Signale der Verständigung. Das Handicap-Prinzip.
Was hat man sich dabei gedacht? Signale der Verständigung... So schräg geht es an keiner Stelle des Buchs zu.
(Übrigens: https://archive.org/details/handicapprincipl0000zeha)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.04.2021 um 04.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#45602
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„Der heilige Geist – Eine Biografie“. Der modische Titel wird sogar dem theologischen Rezensenten ein bißchen zuviel. Aber natürlich soll das Buch „auch für Nicht-Theologen“ eine Lesefreude sein usw. (SZ 7.4.21)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2023 um 14.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#50284
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Zufällig gefunden:
„...perfectly foul blighter. Has his photograph on the dust-cover of his books, you know, that’s the sort of squit he was.“ (Dorothy Sayers: Strong poison. 1930)
Heute muß man suchen, bis man ein Buch findet, dessen Verfasser nicht auf dem Schutzumschlag abgebildet ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.08.2023 um 06.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#51608
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Jenen heute wieder modischen Typ von Buchtitel („Gott: eine Biografie“ usw.) hat Fritz Mauthner in seiner Geschichte des Atheismus schon vor 100 Jahren kommentiert. Er sagt über den Buchtitel „Geschichte des Teufels“:
„Auch da wäre es gewiß sorgfältiger gewesen, ‚Geschichte des Teufelswahns‘ zu sagen oder so ähnlich, denn ein Wahn kann als eine seelische Tatsache eine Geschichte haben, nicht aber der unwirkliche Gegenstand des Wahns. So kann man – genau genommen – auch nur eine Geschichte der Hexenprozesse oder des Hexenwahns schreiben, nicht aber eine Geschichte der Hexen, der niemals wirklichen Zauberweiber. Immerhin ist in den Kreisen der bücherlesenden Menschen der alte Teufelswahn so völlig abgestorben, daß der Titel ‚Geschichte des Teufels‘ allgemein richtig verstanden wird als eine nicht ganz genaue Bezeichnung für die Entwicklung und den Tod des Glaubens an ein Fabelwesen; als ob jemand mit behaglicher Ironie eine Geschichte des Zeus oder der Chimära ankündigen wollte.“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2023 um 07.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1504#51664
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Martin Urban: Die Bibel – eine Biographie (2009)
Martin Urban: Die Bibel: Geschichte eines Buches (2010 in sonst gleicher Aufmachung)
Hat es Probleme mit dem Titel gegeben? Oder wurde es dem Verfasser zu albern?
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