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23.02.2012
Buch oder Bildschirm
Warm werden mit einem Abstraktum?
Neulich sah ich jemandem längere Zeit zu, der in einem E-Book las, einen Roman. Irgend etwas fehlt.
Ich lese ja selbst sehr viel am Bildschirm, Tausende von Texten habe ich schon gespeichert. Friedrich Forssmans Plädoyer für das gedruckte Buch hat mich noch einmal auf die Frage gebracht, was mir eigentlich zu fehlen scheint, abgesehen von gewissen optischen Problemen.
Ich glaube, es liegt an meinem ziemlich ausgeprägten "Ortsgedächtnis". Ich erinnere mich noch lange daran, daß eine bestimmte Textstelle auf einer rechten Buchseite links oben stand usw. Beim Scrollen und Verändern der "Ansicht" auf dem Bildschirm verlieren die Textstellen diese "Lokalfarbe", der Text wird vollkommen abstrakt. Fußnoten erscheinen oft auch nicht auf derselben Fläche, sondern werden per Link eingeblendet. Das ist wie eine Rede aus dem Nirgendwo, ohne sinnlich wahrnehmbaren Sprecher. Für bestimmte Informationen genügt es, aber so richtig warm werden kann ich mit einem solchen Abstraktum nicht. Ob es anderen auch so geht?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.12.2024 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54283
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Ein Werbefilmchen der CDU („Ein Land, auf das wir wieder stolz sein können“) zeigt angeblich eine dänische Landschaft, in der ein amerikanischer Junge spielt. Beides Stock-Fotos, die von Werbeagenturen nicht zum erstenmal benutzt wurden. Das ist aber ziemlich egal, weil wir daran gewöhnt sind, mit „Symbolfotos“ bedient zu werden. Die Welt, wie sie sein könnte, ist so gut wie die wirkliche Welt, ja besser, schon rein fototechnisch. Warum sollte die Virtualisierung, die zum Beispiel in der Pädagogik gefeiert wird, die Politik ausklammern?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 24.11.2024 um 12.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54256
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LLMs wie ChatGPT wirken immer leicht opportunistisch, ihnen fehlt wohl der Wettbewerbsgeist tatsächlicher Lebewesen. Sie sind zu 100% sozialisiert. Insofern können sie Dinge nur hinterfragen, wenn man sie dazu auffordert. Sie bleiben dabei aber immer brav.
Gut beschrieben mit existentiell vs. referentiell.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2024 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54240
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Noch einmal zum "Wörterbuch des Aberglaubens" von Dieter Harmening. Ein solches Buch ist ja kein schnell kompilierter Ramsch (das gibt es bei Reclam auch, z. B. ein Buch über das Gehirn von einem Rhetorik-Kleinunternehmer), sondern mit aller Sorgfalt erarbeitet. Leider vergebens. Über "Poimandres" zum Beispiel wußte ich bisher gar nichts und weiß nach Lektüre des knappen Eintrags nicht viel mehr. Dagegen nun https://de.wikipedia.org/wiki/Hermetik#Der_Poimandres! Es hat fast etwas Tragisches mit der traditionellen Gelehrsamkeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2024 um 19.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54238
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Man sollte nicht immer nur auf den Turing-Test starren. Kann KI auch begriffskritische Überlegungen anstellen, die über die Gedanken ihrer Urheber hinausgehen und deren Ansichten widersprechen oder deren Sprachgebrauch kritisieren? Kann sie den Kognitivismus und Mentalismus als verfehlt entlarven? (= Ist sie so gescheit wie ich?)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.11.2024 um 06.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54211
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Bei aller Skepsis gegen die Digitalisierung (auf Jonathan Haidts neuestes Buch komme ich zurück) muß man natürlich die Vorteile würdigen, die wir täglich nutzen. Zum Beispiel läßt sich gegen das in den letzten Tagen hier mehrmals erwähnte "Wörterbuch des Aberglaubens" von Dieter Harmening (Reclam) einwenden, daß praktisch jeder Eintrag durch einen entsprechenden Artikel bei Wikipedia weit übertroffen wird. Und das hat ja nun wirklich jeder auf dem Schreibtisch. Solche gedruckten Bücher sind einfach Steinzeit und gehören in die Tonne.
Ich habe mehrmals die Probe gemacht, z. B. am hier schon besprochenen "Niesen".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.11.2024 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54182
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Als Sokrates seinen Mitmenschen lästig fiel, indem er ihr Wissen prüfte, machte er eigentlich eine Art Turing-Test mit ihnen. Sie fielen allesamt durch. Es zeigte sich nämlich, daß sie nur redeten, aber nicht wußten, was sie sagten. Hauptsächlich gaben sie wieder, was sie gehört oder gelesen hatten. Das kann ein Computer auch. Dabei hatten sie den Eindruck, sie wüßten etwas, hätten etwas verstanden, meinten etwas. Dieser Eindruck erwies sich als Illusion (wie unser Eindruck, wir sähen etwas am Rande des Gesichtsfeldes).
„Mir persönlich erscheint es mehr als zweifelhaft, daß ein Computerprogramm jemals in der Lage sein sollte, selber Sonette zu verfassen und anschließend zu interpretieren bzw. gegenüber literaturwissenschaftlicher Kritik ästhetisch zu rechtfertigen.“ (Wolfgang Lenzen: „Searles chinesischer Zauber oder Wahrnehmung, Sprachverständnis und der Turing-Test“, 1997)
Es gibt im Internet Gedichtgeneratoren, die für ein Sonett nur 1 Sekunde brauchen. Was ich kostenlos ausprobiert habe, ist überarbeitungsbedürftig, aber immerhin... Bessere, kostenpflichtige Programme dürften kaum Wünsche offen lassen. Und es ist ja gerade mal der Anfang gemacht. „Interpretationen“ im Stil des schulüblichen Geschwätzes sind natürlich noch viel leichter.
ChatGPT ist erst zwei Jahre alt und verfaßt im Handumdrehen einen annehmbaren Aufsatz oder Vortrag zu jedem beliebigen Thema, z. B. über den richtigen Zeitpunkt der Heimunterbringung von Demenzkranken. Der einzige Unterschied ist allenfalls, daß der Computer keine kranke Mutter hat, um die er sich Sorgen macht. Das ist es, was ich die „existentielle“ Bedeutung neben der „referentiellen“ nenne. Diese Kluft zum Menschen ist einstweilen unüberbrückbar, und zwar deshalb, weil Computer sich nicht selbst vermehren (s. John von Neumann) und dabei unter den Kontingenzen des Überlebens in einer Welt begrenzter Ressourcen einer evolutionären Auslese unterworfen und folglich auch sterblich sind.
Der Turing-Test prüft das referentielle Verstehen, nicht das existentielle. Dieses kann er allenfalls simulieren, wie man ja auch den Lebenszyklus simulieren kann, indem man ein Äquivalent der „Not“, die es zu „wenden“ gilt, in einen Roboter einbaut.
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Die Virtualisierung der Dinge ersetzt die Erfahrung, und neuerdings kommt noch die Fiktionalisierung hinzu, so daß niemand mehr sagen kann, ob er wenigstens eine Dokumentation gesehen hat oder eine künstliche Welt. Auch die Film- und Fernsehindustrie gibt sich alle Mühe, diesen Unterschied zu verschleiern, ebenso die Romanproduktion.
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Wirkliches oder „existenzielles“ Verstehen bezieht die Erfahrung ein, die jemand mit dem Gegenstand gemacht hat, seine Betroffenheit.
Man warnt davor, Maschinen mit psychologischen Begriffen zu beschreiben, aber man sollte auch Menschen nicht psychologisch beschreiben.
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Gerade die herkömmliche mentalistische Psychologie hat keine Möglichkeit, zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden. Sie behauptet nur wie Searle, ein Computer könne nicht wirklich denken, nicht wirklich verstehen. Searles „Chinesischzimmer“ soll das beweisen, aber es ist nur eine trickreiche Wiederholung der Behauptung.
Paradoxe Einsicht: Nur die naturalistische Verhaltensanalyse, die als mechanistisch verschrien ist, kann den grundsätzlichen Unterschied zwischen einer konstruierten Maschine und einem unter den Kontingenzen des Überlebens entwickelten Organismus objektiv erfassen (Evolution plus Konditionierung).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.11.2024 um 04.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54181
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Als Sokrates seinen Mitmenschen lästig fiel, indem ihr Wissen prüfte, machte er eigentlich eine Art Turing-Test mit ihnen. Sie fielen allesamt durch. Es zeigte sich nämlich, daß sie nur redeten, aber nicht wußten, was sie sagten. Hauptsächlich gaben sie wieder, was sie gehört oder gelesen hatten. Das kann ein Computer auch. Dabei hatten sie den Eindruck, sie wüßten etwas, hätten etwas verstanden, meinten etwas. Dieser Eindruck erwies sich als Illusion (wie unser Eindruck, wir sähen etwas am Rande des Gesichtsfeldes).
„Mir persönlich erscheint es mehr als zweifelhaft, daß ein Computerprogramm jemals in der Lage
sein sollte, selber Sonette zu verfassen und anschließend zu interpretieren bzw. gegenüber literaturwissenschaftlicher Kritik ästhetisch zu rechtfertigen.“ (Wolfgang Lenzen: „Searles chinesischer Zauber oder Wahrnehmung, Sprachverständnis und der Turing-Test“, 1997)
Es gibt im Internet Gedichtgeneratoren, die für ein Sonett nur 1 Sekunde brauchen. Was ich kostenlos ausprobiert habe, ist überarbeitungsbedürftig, aber immerhin... Bessere, kostenpflichtige Programme dürften kaum Wünsche offen lassen. Und es ist ja gerade mal der Anfang gemacht. „Interpretationen“ im Stil des schulüblichen Geschwätzes sind natürlich noch viel leichter.
ChatGPT ist erst zwei Jahre alt und verfaßt im Handumdrehen einen annehmbaren Aufsatz oder Vortrag zu jedem beliebigen Thema, z. B. über den richtigen Zeitpunkt der Heimunterbringung von Demenzkranken. Der einzige Unterschied ist allenfalls, daß der Computer keine kranke Mutter hat, um die er sich Sorgen macht. Das ist es, was ich die „existentielle“ Bedeutung neben der „referentiellen“ nenne. Diese Kluft zum Menschen ist einstweilen unüberbrückbar, und zwar deshalb, weil Computer sich nicht selbst vermehren (s. John von Neumann) und dabei unter den Kontingenzen des Überlebens in einer Welt begrenzter Ressourcen einer evolutionären Auslese unterworfen und folglich auch sterblich sind.
Der Turing-Test prüft das referentielle Verstehen, nicht das existentielle. Dieses kann er allenfalls simulieren, wie man ja auch den Lebenszyklus simulieren kann, indem man ein Äquivalent der „Not“, die es zu „wenden“ gilt, in einen Roboter einbaut.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.11.2024 um 07.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54168
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Zum Schluß gab es übrigens noch eine automatische Gesichtserkennung, die mich staunen ließ. Sie gehörte bestimmt nicht zu den aufwendigsten, erkannte aber zum Beispiel unser aller Geschlecht sehr zuverlässig, und auch bei der Einschätzung des Alters lag sie ziemlich richtig – bis auf mich, den sie trotz meiner weißen Haare rund 25 Jahre jünger fand, als ich wirklich bin. Das ist aber mein Fehler, Ihr kennt mich ja als etwas kindlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.11.2024 um 04.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#54167
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Im Stadtmuseum Erlangen gibt es eine ausgezeichnete Wanderausstellung, in der Kinder und Jugendliche die Grundlagen der Physik kennenlernen, alles mit kleinen Experimenten, die sie selbst durchführen können. Unsere Enkelkinder sind noch zu klein, um viel zu verstehen, aber die Sache hat ihnen trotzdem viel Spaß gemacht. (Polarisation des Lichts ist noch zu schwer, aber die Konstruktion eines Gewölbes aus unverbundenen Bauklötzen, auf der man anschließend stehen kann, hinterläßt wohl doch einen Lerneffekt. Höhepunkt war das Verhalten von Mohrenköpfen in der Druckkammer: Aufblähung, Schrumpfung, Verzehr...) Ich erwähne dies, weil es meine Vermutung bestätigt, daß die handgreifliche Wirklichkeit mehr bringt als die zunehmende Virtualisierung, die ich in anderen Ausstellungen erlebt habe: Riesenbildschirme mit wunderbaren Animationen, denen man aber nur zuschauen kann wie vom heimischen Bildschirm gewohnt – das beeindruckt heutige Kinder nicht einmal besonders und dürfte auch die Einsicht nicht fördern. Man sollte das besser erforschen, bevor man die ganze Bildung „digitalisiert“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.10.2024 um 18.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#53993
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Über eine japanische Grundschule:
„Das Tablet wird fast in jedem Fach genutzt. Im Sport filmen sich die Schüler gegenseitig, um ihre Bewegungen zu analysieren.“ (SZ 1.10.24)
Eigentlich sollen sich die Kinder bewegen; stattdessen werden sie in Sportwissenschaft ausgebildet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2024 um 04.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#53880
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Harari warnt vor der Machtübernahme durch die KI. Mit solchen apokalyptischen Visionen kann man Bestseller landen. Die wirklichen Probleme sind sehr viel konkreter.
Der entscheidende Schritt wäre der selbstreproduzierende Computer, für den John von Neumann vor langer Zeit die theoretischen Grundlagen geschaffen hat. Ich glaube aber nicht, daß es ihn je geben wird. Im Gegenteil: Je anspruchsvoller die Computer werden, desto unwahrscheinlicher wird es, daß sie sich selbst reproduzieren. Sie werden also weiterhin vom Menschen entwickelt und entwickeln sich nicht selbst.
Spionage und Überwachung, Aufhebung des Urheberrechts, automatisierter Börsenhandel usw. – das sind die konkreten Probleme.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 29.07.2024 um 10.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#53622
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Vorhin habe ich beim Durchblättern eines Supermarktprospekts versucht, mit Daumen und Zeigefinger ein kleines Foto zu vergrößern! Ich glaube, ich bin urlaubsreif.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 20.07.2024 um 01.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#53558
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Wer wirklich um seinen Schlaf gebracht werden möchte, dem sei der seriöse niederländische Journalist Huib Modderkolk empfohlen. Sein vorletztes Buch ist ins Deutsche übersetzt worden ("Der digitale Weltkrieg, den keiner bemerkt", 2020). Das vor kurzem erschienene "Dit wil je écht niet weten" ("Das willst Du wirklich nicht wissen") ist hoffentlich bald auf deutsch verfügbar und liest sich wie ein Krimi. Empfehlenswert sind auch seine Artikel für "De Volkskrant" (https://www.volkskrant.nl/auteur/huib-modderkolk/), die man sich mit Google Translate in akzeptables Deutsch übersetzen lassen kann.
Wer ein Smartphone besitzt und nach der Lektüre nicht das Bedürfnis hat, das Ding mit dem Hammer kurz und klein zu schlagen, ist wohl, wie die Amerikaner sagen, "online im Endstadium". Modderkolk dokumentiert seit Jahren, wie wir uns durch gedankenlose bzw. undurchdachte Digitalisierung und Vernetzung ohne Netz (!) und doppelten Boden unglaublich verwundbar machen.
Vor einigen Monaten habe ich zwei niederländischen Radiomoderatoren, deren Sendung auch als Podcast verfügbar ist, eine Mail geschrieben, nachdem sie sich darüber lustig gemacht hatten, daß viele deutsche Behörden und Unternehmen noch analoge Alternativen für den Fall der Fälle oder "analoge Bürger" vorhalten (z.B. das Bezahlen mit Bargeld, Papierformulare, Faxgeräte). Sie sind dann in der Nachfolgesendung darauf eingegangen und haben zugegeben, daß ein Ausfall der überwiegend digitalen und vernetzten Infrastruktur nach einem Cyberangriff desaströse Folgen für das gesamte Land hätte, zeigten aber genau die typische und von Modderkolk kritisierte Reaktion: Man solle am besten gar nicht darüber nachdenken, daß etwas schiefgehen könnte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2024 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#53553
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Heute sind nur Ladenkassen ausgefallen, Operationen verschoben und Flughäfen stillgelegt worden. Wenn schon eine kleinere Panne bei einer einzigen IT-Firma solche weltweiten Folgen hat, dann kann man sich ausmalen, was bei einem gezielten Angriff geschieht.
Wie kann man da so ruhig weiterschlafen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2024 um 06.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52722
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Seit einiger Zeit wird in Dänemark und den anderen skandinavischen Ländern über unerwünschte Folgen der dort besonders vorangetriebenen Digitalisierung der Schulen diskutiert. Man erkennt die Folgen der Unterwerfung unter Konzerninteressen.
"Die Moderaten-Partei, die Teil der Regierungskoalition ist, hat angekündigt, so schnell es geht einige Hundert Millionen Kronen dafür bereitzustellen, dass alle Schulen wieder mit sogenannten Büchern ausgestattet werden."
Ein Handyverbot in Schulen ist geplant, und die Schüler sollen die Notebooks nur noch benutzen, wenn es nötig ist. Außerdem sollen sie durch eine Sperre daran gehindert werden, auf schulfremde Websites zu zappen.
Mit dem Nürnberger Trichter war es wohl wieder mal nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2024 um 07.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52683
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Kinder sind unbekannte Wesen. Darum kann man nie wissen, welches Buch usw. wirklich erfolgreich sein wird. Wer hätte der "Kleinen Raupe Nimmersatt" eine Auflage von mehr als 50 Millionen voraussagen können!
Sie ist nun das Lieblingsbuch des Enkels (2;8). Er erzählt seine erste eigene Geschichte: "Einmal war die satt." Das ist der ganze Text, in seiner eigenen Vorstellung offenbar ein vollendetes Werk. Immerhin gibt es die universale Einleitungformel, was ja schon die halbe Arbeit ist und den Verfasser in die Weltliteratur stellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.12.2023 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52484
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In der aktuellen Diskussion über KI wird oft und zu Recht Kubricks "2001" zitiert, also "HAL 9000". Ich habe mir gerade nach 50 Jahren den Film noch einmal angesehen, wenn auch nur im Heimkino, wo natürlich die Bilder trotz relativ großem Bildschirm (Geschenk meiner Kinder) nicht so prachtvoll herauskommen.
Über keinen Film gibt es wahrscheinlich einen so umfangreichen Wikipedia-Eintrag, wo man nun wirklich alles erfährt, bis hin zur Empfindlichkeit des Polaroid-Materials, mit dem Kubrick den herkömmlichen Belichtungsmesser umging.
Über das philosophische Brimborium und das "Psychedelische" kann man verschiedener Meinung sein, aber ein filmgeschichtliches Ereignis war es allemal.
"HAL" gibt es wahrscheinlich schon...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2023 um 06.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52388
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Nun soll es auch die BahnCard nicht mehr als stoffliches Plastikteil geben, sondern nur noch als App auf dem Smartphone. Ähnlich bisher schon bei immer mehr Dienstleistungen.
Heribert Prantl hat kürzlich auf verfassungsrechtliche Bedenken hingewiesen, und ich stimme ihm zu. Kann man alle Bürger verpflichten, ein Smartphone zu erwerben und zu betreiben, nur um Dienste in Anspruch zu nehmen oder gar Pflichten nachzukommen, die damit gar nichts zu tun haben?
Das Einsparen von Plastik ist natürlich ein Vorwand. Es geht um Rationalisierung und Einsparungen der Bahn usw. Immerhin rund zwei Millionen Nutzer haben die BahnCard noch als Kärtchen. Sie werden wahrscheinlich übergangen wie die Nichtfernseher, die aufgrund einer angeblich berechtigten Pauschalisierung wie Fernsehteilnehmer behandelt, nämlich abkassiert werden. – Leider ist von den Gerichten nicht viel zu erwarten. Paul Kirchhof hat die Richtung vorgezeichnet.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.12.2023 um 14.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52335
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Zwar soll es den Begriff KI laut Wikipedia schon seit 1955 geben, aber ich glaube, allgemein bekannt wurde er erst 2001 mit dem Spielberg-Film "A.I. – Künstliche Intelligenz". Und seit dem wiederum scheint mir seine Bedeutung immer mehr zu verflachen, von der Schöpfung eines künstlichen Bewußtseins mit sogar übermenschlichen Fähigkeiten hin zu einem Allerweltswort für Datenverarbeitung.
Sprach man früher z.B. noch bei Musikplatten von "digitally remastered", wurde jetzt für das neue Beatles-Lied angeblich KI eingesetzt. Es ist vielleicht nicht ganz dasselbe, aber etwas ähnliches wohl schon. Die benutzte Software wird sicher immer raffinierter, aber ist das nun gleich "KI"?
Mir scheint, darin drückt sich auch ein wenig Ungeduld in der Gesellschaft aus. Wir haben nun langsam genug über KI phantasiert, jetzt wollen wir sie endlich auch haben, also tun wir mal so, als steckte KI schon überall drin.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2023 um 04.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52334
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Zur Zeit wird die Künstliche Intelligenz besonders heftig diskutiert. Da gewinnt auch ein klassischer Text wieder an Aktualität, den Samuel Butler unter dem Eindruck Darwins 1863 verfaßt hat: https://nzetc.victoria.ac.nz/tm/scholarly/tei-ButFir-t1-g1-t1-g1-t4-body.html
Besonders aktuell auch der Gedanke der Miniaturisierung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2023 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52230
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„Onlyfans“ ist eine Plattform, die anscheinend hauptsächlich Pornographisches verbreitet. Eine komische Folge der automatischen Filterung von Inhalten durch „soziale Medien“ ist diese:
„WienTourismus initiierte eine ab Oktober 2021 laufende PR- und Protestaktion, nachdem künstlerische Darstellungen von Akten von Plattformen wie Facebook oder YouTube wiederholt als Pornografie zensiert worden sind. Vier Museen, das Kunsthistorische, die Albertina, das Naturhistorische und das Leopold Museum eröffneten einen gemeinsamen Account bei Onlyfans und posten die Akte dort. Nutzer, die den Account (gegen Bezahlung) abonnieren, erhalten eine Eintrittskarte oder eine ViennaCard.“ (Wikipedia)
Und das in einer Zeit, wo jedes Kind bloß anzuklicken braucht, daß es 18 oder älter ist, um seine sexuelle Neugier zu befriedigen. Niemand muß ins Museum gehen, um einen "Akt" zu sehen. (Komisches Wort. Bald werde ich hören: "Opa, was ist ein Akt?")
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2023 um 15.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#52227
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Eine ernsthafte Beschäftigung mit Sprache wäre die Grundlage der Bildung. Stattdessen haben wir Wort, Unwort und Jugendwort des Jahres, Sick, feministischen Unsinn usw. Vertane Chance, und die Medien liefern die Quittung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2023 um 04.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#51752
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Eine Einzelprüfung ist nicht zu leisten...
Das ist es wieder, das Recht zu pauschalisieren. Ob jemand am Fernsehen teilnimmt, Mitglied der Kirche ist usw. – das können wir nicht einzeln prüfen, sondern nehmen es einfach an.
Wir sind ein großer Verlag, da können Sie nicht von uns verlangen, daß wir wissen, was wir tun!
Die pauschale Epochenzuordnung erinnert wieder an die vielen tausend Schülertexte, die sich mit dem leidigen "Interpretieren" beschäftigen. Ein Gedicht von Storm? Kein Problem! Wir sehen nach den Lebensdaten und schreiben: "Realismus". Das ist schon die halbe Miete.
Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.
Das ist realistisch, oder etwa nicht?
Wikipedia macht es auch so, und die Lehrer sind sowieso genauso doof wie wir (Volkslied).
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Kommentar von Frank Daubner, verfaßt am 15.09.2023 um 07.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#51745
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Die wissen nicht, was sie vor sich haben. Als ich kürzlich auf der De-Gruyter-Website Franz Dornseiffs schönes Buch "Echtheitsfragen" aufsuchte, sprang mir, teils in rot, der Warnhinweis entgegen:
"Über dieses Buch
De Gruyter Book Archive (1933-1945)
Dieser Titel aus dem De Gruyter-Verlagsarchiv ist digitalisiert worden, um ihn der wissenschaftlichen Forschung zugänglich zu machen. Da der Titel erstmals im Nationalsozialismus publiziert wurde, ist er in besonderem Maße in seinem historischen Kontext zu betrachten."
Ich habe mich beim Verlag beschwert; bei Dornseiff ist eine solche Nazi-Warnung geradezu unverschämt. In der Antwort hieß es, das würde pauschal bei allen zwischen 33 und 45 erschienenen Büchern gemacht; eine Einzelprüfung sei nicht zu leisten. Man danke aber für den Hinweis und weise im übrigen auf die vorbildliche Vergangenheitsbewältigung des Verlages hin.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2023 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#51741
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Es ist dankenswert, daß die inzwischen lizenzfreien Werke des 19. Jahrhunderts und darüber hinaus billig nachgedruckt werden; antiquarisch kriegt man sie dann noch billiger. Ich lese gerade Eduard Meyers Urgeschichte des Christentums, alles zusammen für knapp 3 Euro – dafür lohnt es sich kaum, zweimal zur UB zu radeln. Diese Ausgaben sind aufgrund ihrer Herstellung im Text zuverlässig, das Drumherum ist oft sehr schlampig. Meyers Geburtsdatum ist falsch, es gibt Bücher, die schon im Titel den Namen des Verfassers verdrehen usw. Das läßt sich aber verschmerzen, das Internet hilft ja auch. Dort findet man auch vieles zum Lesen, aber 1.500 Seiten am Bildschirm neben all der sonstigen Guckerei vertrage ich nicht. Ein fester Schmöker und ein Bleistift sind mir am liebsten.
Umgekehrt druckt de Gruyter alles mögliche nach und versucht es zu horrenden Preisen zu verkaufen, bis es dann doch im Ramsch landet, z. B. Heringers „Deutsche Syntax“ von 1970, von der der Verfasser heute selbst nichts mehr wissen will. Niemand liest so etwas, und selbst für 2 Euro wird sie kaum gekauft werden. Gibt es in den großen Verlagen überhaupt noch Lektoren, die einigermaßen wissen, was sie vor sich haben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2023 um 09.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#50338
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Die Zeitung klagt, wie Verleger Klett, über die Rückständigkeit des deutschen Schulwesens, wo es immer noch gedruckte Bücher gibt, während in anderen Ländern alles digitalisiert ist. Die Effizienz wird nicht in Frage gestellt, digital ist synonym mit gut. Verleger, die sich die Parole „Weg vom Buch!“ zu eigen machen... Vielleicht um den Markt so leerzufegen, daß irgendwann „Zurück zum Buch!“ wieder reichen Gewinn verspricht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.12.2022 um 08.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#50114
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Auf guten Kinderbuchillustrationen gibt es etwas zu sehen, und nach meiner Beobachtung vertiefen sich Kinder tiefer und nachhaltiger in gedruckte Bilder als solche (und wären es die gleichen) auf dem Bildschirm. An manche Bilder in Büchern erinnert man sich ein Leben lang. Beim Bildschirm kommt hinzu, daß man ständig versucht ist weiterzuklicken – das hat etwas von Surfsucht. Alles wird sofort vom nächsten zugedeckt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2022 um 04.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#49812
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„Das Schlaraffenland ist Wirklichkeit geworden – nämlich durchs Fernsehen. Der gänzlich anstrengungslose Genuß.“ (Johannes Gross: Notizbuch 7.7.89)
Er kannte das Internet noch nicht. Wer von uns kennt nicht dessen ablenkende, zerstreuende, unterhaltende Wirkung? Dabei kann „Unterhaltung“ ein hohes Niveau haben, etwa beim „Surfen“ durch die Wikipedia und andere Quellen von „Information“. Es mehrt unser Wissen, aber nicht unsere Weisheit (um es mal mit einem ganz uralten Sprüchlein auszudrücken, dessen Herkunft man wo findet? Ihr ahnt es.).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2022 um 16.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#49502
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Pädagogen kämpfen gegen Verschwörungstheorien, alles durchgegendert, sogar mit einem generischen Femininum, das es weder im Deutschen noch anderswo gibt. Sie merken nicht, daß die Gendertheorie selbst vom Typ der Verschwörungstheorien ist.
Gegen die Verbannung des Smartphones aus der Schule argumentiert ein Mann, die Schüler könnten doch anhand dieses allgegenwärtigen Hilfsmittels „Medienkompetenz“ erwerben. Er scheint nicht zu sehen, daß der Lehrer keinen Unterricht machen kann, wenn jeder Schüler offen oder verdeckt mit seinem Smartphone hantiert.
Überhaupt ist das Unterrichtsziel „Medienkompetenz“ Unfug. Die Schüler sind ja medienkompetent, aber auf eine Weise, die dem Ziel der Schule entgegengesetzt ist. Daß sie ausgerechnet in der Schule lernen könnten, ihre Online-Zeit (9 bis 13 Stunden täglich werden genannt) einzuschränken, ist nicht plausibel.
Beliebtes Argument: Wir leben nun einmal in einem digitalen Zeitalter. Und immer passend: Man darf die Medien nicht verteufeln, Medien sind nicht per se schlecht usw.
Es sind vor allem die Medienpädagogen, die das illusionäre Ziel der „Medienkompetenz“ hochhalten, das sie in Arbeit und Brot setzt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.05.2022 um 21.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#49154
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Zum Beispiel Sudokus.
Die gibt es ja sowohl im Buch als auch auf dem Bildschirm (Handy).
Aber nur auf letzterem bekommt man nach der Lösung immer auch noch eine Gratulation!
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 15.11.2021 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#47612
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Nur zur Ergänzung zu meinem Kommentar: Der Vater war selbst Raucher. Es ging da offenbar um eine Frage des "Respekts".
Vor ein paar Jahren bin ich mal über das hier gestolpert. Ich kann nicht beurteilen, ob da was dran ist:
https://allesevolution.wordpress.com/2017/04/13/richtige-algerische-frauen-finden-einen-ehemann-der-seine-frau-nicht-gelegentlich-schlaegt-unmaennlich/
Aber je nach Umfeld, können klare Dominanzverhältnisse ein Überlebensvorteil sein. Es gibt Länder, in denen die Rufnummer 110 nicht funktioniert.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 15.11.2021 um 10.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#47611
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https://virchblog.wordpress.com/2014/10/13/angst-vorm-islam/
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 15.11.2021 um 09.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#47610
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Unsere Väter und Großväter glaubten noch, allezeit den starken Mann spielen zu müssen, und litten selbst darunter.
Ich habe in der Hinsicht nie irgendwelche Rollenzwänge beobachtet (bin Jahrgang 69). Dagegen natürlich die angeborene Neigung zur Dominanz, bei Männern häufiger als bei Frauen.
Seit einigen Jahren habe ich aber relativ viel Kontakt mit Leuten arabischer und türkischer Herkunft. Auch Flüchtlinge aus der Zeit 2015/16. Einfache Leute, die als Wachmann oder in der Gebäudereinigung arbeiten. Da gibt es noch die Einstellung, daß dem Vater nicht widersprochen werden darf. Das haben mir mehrere so bestätigt. Einer erzählte mir, er würde in Gegenwart des Vaters nicht rauchen, es sei denn, er bekäme von ihm die Erlaubnis.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.11.2021 um 05.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#47607
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Wir Älteren wissen noch, welche Sensation die kleinen rundlichen Schwarz-Weiß-Fernseher waren, die oft in sogenannten „Truhen“ mit polierten Holztüren verwahrt wurden. Unsere Kinder beziehen eine eigene Wohnung und sorgen erst einmal dafür, daß eine Wand mit einem riesigen Flachbildschirm bedeckt wird, der jeden Kinobesuch überflüssig macht. Netterweise überlassen sie mir ihren „alten“ PC, der für mich ein futuristischer Traum ist, und richten ihn auch gleich ein.
Als Mann und Vater muß man die Familie ja glauben lassen, daß man alles weiß und alles kann. Das wird immer schwieriger. Die kluge Ehefrau gibt noch am ehesten die glaubensstarke Bewunderin, weil das die unaufwendigste Art ist, den Mann glücklich zu machen. Er weiß das, und sie weiß, daß er es weiß, und alles ist in Ordnung. Aber die Kinder als digital natives können bei aller Liebe nicht übersehen, daß der Silberrücken sie immer wieder um Rat fragen muß.
Unsere Väter und Großväter glaubten noch, allezeit den starken Mann spielen zu müssen, und litten selbst darunter. Ein bekanntes Thema ist der Schock der Kriegsheimkehrer, wenn sie ihre Frauen für damalige Verhältnisse emanzipiert vorfanden und sich – als „Haushaltsvorstand“ – nicht in eine eher partnerschaftliche Rolle zu schicken wußten.
Heute ist das Verhältnis zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern nicht immer, aber doch sehr oft viel entspannter. Ich beobachte es bei mir und bei Nachbarn und Freunden und erfahre es beim Versuch, den Kindern von damals zu erzählen. Sie glauben es, aber richtig verstehen können sie es nicht. (Das gilt auch für die alte Geheimnistuerei um die Sexualität.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.06.2021 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#46080
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Die größere Stimulierung durch tägliche Fernsehprogramme kann möglicherweise dazu beitragen, die Entwicklung des Wortschatzes zu fördern, und kann, wenn sie systematisch und geschickt vorbereitet wird (z. B. Sendung „Sesamstraße“) auch andere Aspekte der Sprachentwicklung beeinflussen. (Ruch/Zimbardo: Lehrbuch der Psychologie. Berlin, New York, Heidelberg 1975:95)
Das konnte man in den siebziger Jahren noch glauben, und Medienpädagogen sind heute noch bereit, es unter vielen Kautelen zu behaupten. Gibt es unabhängige Untersuchungen?
Der Wortschatz wächst nicht wirklich, wenn man Wörter bloß schon mal gehört hat. Unsere Töchter sind ohne Fernsehen aufgewachsen. Die eine ist Fachübersetzerin, die andere Logopädin, beide sprechen auch englisch. "Sesamstraße" war für benachteiligte Kinder gedacht. Ich glaube eher, daß diese Medien nur denen etwas bringen, die sie nicht brauchen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2021 um 06.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#45315
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Marx träumte davon, daß die Menschen nur arbeiten, wenn sie gerade Lust dazu haben, im übrigen aber sich schöneren Dingen widmen. Heute verbringen sie ihre Freizeit, genau wie die Arbeitszeit, vor dem Bildschirm. Philippinos sind über 10 Stunden täglich im Internet, mehr als die Hälfte ihrer wachen Zeit; Deutsche etwas über 5 Stunden. Vielleicht wird man das einmal als die wichtigste Tatsache unserer Epoche festhalten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2021 um 07.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#45119
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40694
Auf dem Monitor kommt mir mein eigener Text groß und deutlich genug vor, und doch: Wie kann es sein, daß ich Tippfehler immer wieder übersehe?
Zum Beispiel hatte ich weltanschlich geschrieben und immer wieder darüber hinweggelesen. Beim ausgedruckten Text wäre mir das nicht passiert.
Solche Tatsachen werden in der Digitalisierungpropaganda nie erwähnt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2021 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#45014
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Zur Verpflichtung der Unternehmen, Homeoffice anzubieten:
Tausende von Unternehmen werden behaupten, daß bestimmte Arbeiten nicht – oder nur unter hohen Kosten – im Homeoffice erledigt werden können, und dann müssen unzählige Beamte ausschwärmen und sich in die Betriebsabläufe vertiefen, um das Gegenteil zu beweisen, und das wird anschließend wiederum den ganzen Justizapparat beschäftigen (der schon zur Hälfte von großenteils sinnlosen Asylverfahren beansprucht wird) – wohin soll das führen? Gut gemeint ist nicht gut gemacht.
Weniger folgenreich ist dieser Aktionismus: Kinderrechte müssen nicht ins Grundgesetz, weil Kinder bereits jetzt geschützt sind und nur ein Melde- und Vollzugsdefizit besteht. Ein Zusatz zum GG wird nichts ändern, aber man scheint etwas Gutes getan zu haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2020 um 13.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44448
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Neue Office-Suite soll auch Schulen umkrempeln (Chip 6.10.20)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2020 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44406
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Ein bißchen Digitalisierung bringt nichts, man muß klotzen. "Daher muss Digitalisierung vielmehr die Pädagogik revolutionieren." (Dräger)
Hier spricht, wie auch bei Schleicher, der Bildungsökonom. Er übernimmt die Pädagogik. Man muß der Spur des Geldes folgen, dann versteht man es.
Frage eines Skeptikers: Wie kann man trotz Digitalisierung guten Unterricht machen?
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Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 02.10.2020 um 23.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44404
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"Laptops und Lernplattformen – Bitte keine Pseudo-Digitalisierung in der Schule"
Gastbeitrag von Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung
https://www.tagesspiegel.de/wissen/laptops-und-lernplattformen-bitte-keine-pseudo-digitalisierung-in-der-schule/26200362.html
Das sind doch die mit den Laptop-Klassen ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.09.2020 um 16.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44390
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Nachdem Andreas Schleicher wieder zugeschlagen hat, beklagen die Zeitungen unisono, wie weit Deutschland bei der Digitalisierung der Schulen zurückliegt. Noch hinter Moldawien, allerdings vor Japan; aber die USA sind ums Doppelte voraus. Nur: Sind die amerikanischen Schulen (und Absolventen) doppelt so gut und die japanischen noch schlechter als die deutschen? Dazu sieht man die üblichen Fotos von Kinderfingern vor schicken Tablets.
Die Gedankenlosigkeit der Journalisten ist allerdings ein starkes Argument für bessere Schulbildung...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.09.2020 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44303
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Die Süddeutsche Zeitung deutet zart an, daß die OECD, also Herr Schleicher, bisher von der Akademikerquote besessen war und der dualen Ausbildung, auf der Deutschlands Wirtschaft basiert, nun überraschenderweise einen gewissen Wert zubilligt. Die Schulen seien jedoch auf "digitale Lehrmethoden" nur unzureichend vorbereitet. Worin diese Lehrmethoden bestehen, erfährt man nie. Gibt es sie überhaupt? Wozu sollen sie gut sein? Kein Wort darüber, weder hier noch anderswo. Die Gedankenlosigkeit der Journalisten ist unbegreiflich. Unterdessen gibt man Milliarden aus (oder würde sie ausgeben, wenn jemand sie haben wollte) für etwas kaum Definiertes und gar nicht Begründetes.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.09.2020 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44297
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Deutschland Schlusslicht beim digitalen Lernen
Wenn es um digitales Lernen geht, liegen deutsche Schulen laut einer Studie im Vergleich zu anderen Ländern ganz weit hinten. Die OECD erteilt dem hiesigen Bildungssystem allerdings gute Noten. (Medien nach dpa 8.9.20)
Hält man beides zusammen, kommt man zu merkwürdigen Folgerungen.
Andreas Schleicher, der sich damit wieder mal meldet, lobt das duale System der Ausbildung als Deutschlands Stärke. Immerhin. Früher hat er das nicht so deutlich gesagt, sondern im Namen der OECD die niedrige Abiturientenquote angeprangert. Das duale System war der OECD, also Herrn Schleicher, kein Wort wert.
Freudig erregte Kindergesichter vor Notebooks, eine Schulklasse in Gütersloh (wo sonst!). Das ziert einen anderen Zeitungsbericht über Digitalisierung, die natürlich in Deutschland hinterherhinkt und viel Geld braucht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.09.2020 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#44277
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Von den Milliarden des fabelhaften Digitalpakts sind erst 0,3 Prozent abgerufen worden. Die trägen Schulen, die Bürokratie und natürlich wieder der Föderalismus sollen schuld sein.
In Wirklichkeit hatten die Politiker eben nur das Schlagwort "Digitalisierung" und viel Geld in der Hand, aber kein pädagogisches Konzept.
Man sollte sich den Unterrichtsalltag ansehen und dann fragen, woran es fehlt. Vielleicht wäre "Laptops" nicht die erste Antwort.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.06.2020 um 04.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#43680
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FAZ und FAS zum Beispiel trommeln unentwegt für die Digitalisierung der Schulen und Universitäten, besonders für die „Digitalisierung des Unterrichts“ (was immer das bedeutet). Deutschlands Rückstand wird beklagt. Bertelsmann-Stiftung und Hasso-Plattner-Institut helfen gern. All das im Wirtschaftsteil, wo es hingehört. Corona ist ein Geschenk des Himmels.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.01.2020 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#42729
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Christian Füller ist fast der einzige, der ab un zu (jetzt wieder in der FAZ vom 8. Januar) auf den bestimmenden Einfluß von Bertelsmann auf den Digitalisierungswahn in der Bildungsplanung hinweist. Die meisten sind vorsichtig, obwohl sie ahnen müssen, daß es hier nur um wirtschaftliche Interessen ohne pädagogisches Konzept geht. Futuristische Gastbeiträge von Jörg Dräger sind ja auch viel schöner zu lesen. Schade nur um die fehlgeleiteten Milliarden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2019 um 07.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#42522
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Im Anschluß an PISA wird nun wieder die mangelhafte Lesefähigkeit und -lust beklagt. Keine neuen Gedanken.
Der moderne Mensch richtet aber seine ganze technische Phantasie darauf, das Schreiben und Lesen überflüssig zu machen. Man wischt, klickt, läßt vorlesen. Der "Digitalpakt" strebt die Digitalisierung des gesamten Unterrichts an. Dabei wird zwar auch für das Lesen grundsätzlich Raum gelassen, aber der Bildschirm ist dem Lesen nicht günstig, dem Schreiben erst recht nicht.
Diese gegenläufige, von starken Wirtschaftsinteressen gestützte Entwicklung haben die Modernisierungsfanatiker bisher nicht sehen wollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2019 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#42473
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Mit dem Digitalpakt regiert der Bund nicht nur in die Bildungspolitik der Länder hinein (die sich das haben abkaufen lassen), sondern forciert auch eine bestimmte Pädagogik, die man vorsichtig als umstritten bezeichnen kann.
Der nächste Schritt, der „Nationale Bildungsrat“, ist vorläufig abgewehrt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.11.2019 um 07.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#42352
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Anscheinend muß jede Schule, die Geld aus dem Digitalsack kriegen will, auf eigene Faust ein Konzept ausarbeiten, aus dem die geplante Verwendung hervorgehen soll. Glücklich, wenn sie wenigstens einen Lehrer hat, der etwas davon versteht.
Gäbe es ein Konzept des digitalen Lernens, wäre das alles nicht nötig. Wann hat es je etwas so Konfuses gegeben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.11.2019 um 07.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#42351
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Astrid Mannes MdB (CDU), Ausschuß für Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung, äußert in der FAZ (31.10.19) schwere Bedenken gegen den Digitalpakt. Die Milliarden werden in eine Ausstattung der Schulen mit Geräten fließen, von denen nicht im entferntesten zu erkennen ist, wie sie überhaupt verwendet werden sollen. Informatikunterricht ist sicher nötig, aber was die Schüler zunächst brauchen, ist sprachliche Bildung.
Nebenbei erinnert Mannes an die „bildungspolitische Untat“ Rechtschreibreform.
Astrid Mannes hat uns schon vor zwanzig Jahren im Kampf gegen die Rechtschreibreform geholfen, damals noch beim Didacta-Verband.
Am Tag zuvor hatte die durchaus technikfreundliche Redakteurin Lisa Becker im Wirtschaftsteil der FAZ über das Undurchdachte des Digitalpaktes berichtet.
Immer mehr Menschen, auch Pädagogen, erkennen, daß dieses gigantische Unternehmen wegen seines verfehlten Ansatzes und der Folgekosten ein ebenso gigantisches Desaster werden dürfte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.10.2019 um 05.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#42189
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Ralf Lankau kritisiert in zwei Beiträgen der FAZ (über Schulen und Hochschulen) die Unterordnung der Didaktik unter die „Digitalisierung“. Wir haben schon gesehen, wie afrikanische Kinder am Bildschirm lernen sollen, daß der Mensch eine Nase hat.
Die Psychologen schwärmen von „Embodiment“, gleichzeitig virtualisieren die Medienpädagogen die gesamte Erfahrung und möchten lernende Kinder und Studenten am liebsten gar nicht mehr vom Bildschirm wegbringen.
Es waren aber nicht die Lehrer und Professoren, die nach dieser Digitalisierung des Unterrichtswesens gerufen haben. Vielmehr ist es ein weiterer Aspekt derselben Übergriffigkeit der Verwaltung, die sich u. a. auch beim Gendern zeigt. In derselben Ausgabe der FAZ wird am Beispiel einer architektonischen Monstrosität (Libeskind in Lüneburg) die Machtverschiebung zugunsten der Universitätsverwaltung kritisiert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.07.2019 um 15.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41882
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Sie begründet es durch Überlegungen wie diese: Mit Youtube seien die Kinder ja noch passiver als im Frontalunterricht, und erfolgreicher Unterricht müsse heute interaktiv sein usw. So hat sie es gelernt, und so gibt sie es weiter.
Wie die Jurastudenten beim Repetitor, so eignen sich die Schüler das prüfungsrelevante Wissen mehr und mehr außerhalb der offiziellen Lehranstalten an, das ist deren großer Schmerz.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.07.2019 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41881
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Ich weiß nicht, wie sie das beweist oder begründet.
Meiner Meinung nach müßte man dazu von zwei Schulklassen mit gleichen Vorkenntnissen ausgehen. Dann sollte die eine normalen Matheunterricht ohne Internetzugang haben und die andere ohne Matheunterricht, allein auf Internet und Youtube gestellt sein. Anschließend müßten beide Klassen die gleiche Klausurarbeit schreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.07.2019 um 10.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41880
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Eine Mathematik-Didaktikerin beweist, daß kurze Mathe-Videos auf Youtube nicht so erfolgreich sein können wie Mathe-Unterricht in der Schule. Sind sie aber. Immer mehr Schüler abonnieren sie und sind dafür sehr dankbar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.06.2019 um 05.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41684
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Die „Folien“ einer Präsentation wimmeln oft von Flüchtigkeitsfehlern, weil die Verfasser sich mehr auf das Technische konzentrieren. Typischer Fall:
Bis heute konzentriert sich die Forschung aber auf Funktionen und Leistungen auf der Ebene des Sprachsystems konzentriert. (http://www.studiger.tu-dortmund.de/images/FP-FVG.pdf)
Auch dies macht mich als Opfer von PowerPoint immer ganz kribbelig, zumal ich oft gezwungen bin, das prächtig aufgemachte Wandbild länger zu betrachten, als der magere Inhalt es erfordert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2019 um 05.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41289
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Kinder und Jugendliche verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit mit Gucken und Wischen. Wenn mehrere Stunden vor dem Bildschirm in der Schule hinzukommen, wird eine halbe Stunde Gymnastik nicht ausreichen, die Schäden für Haltung und Augen auszugleichen. Die Fixierung des Kopfes über eine unnatürlich lange Zeit ist nicht zu vermeiden, da helfen alle guten Ratschläge nichts.
Schon heute ist eine erworbene Kurzsichtigkeit weit verbreitet, weil besonders im Kindesalter der Blick zu selten auf fernere Gegenstände gerichtet wird. Dadurch verformt sich der Augapfel.
Das wird zweifellos ein großes Thema werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2019 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41287
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„Der Unterrichtsalltag scheint sich im Vergleich zum 20. Jahrhundert kaum verändert zu haben“, klagt Bitkom-Chef Berg. Dabei seien digitale Geräte und Medien wie Smartphones, Tablets oder interaktive Whiteboards den klassischen Unterrichtsmitteln wie Tafel oder Overhead-Projektor „weit überlegen“. (FAZ 17.4.19)
Deshalb haben wir in der Schule so wenig gelernt, und an der Universität war es uns ja fast unmöglich, den Studenten etwas beizubringen. (Der Digitalverband findet es unmöglich, daß die Kinder an vielen Schulen ihr Smartphone nicht auch im Unterricht benutzen dürfen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.03.2019 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41041
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In vielen Darstellungen der digitalen Zukunftsschule wird nebenbei erwähnt, daß die Schüler zwar Internetzugang haben werden, aber vom Lehrer an seinem Pult ständig überwacht werden müssen, damit sie kein Allotria treiben, sondern nur Unterrichtsrelevantes. Man müßte Kinder schlecht kennen, wenn man dies nicht für ein Riesenproblem hielte.
Für uns Erwachsene ist es phantastisch, zu jedem Thema eine praktisch unendliche Menge von "Informationen" zur Verfügung zu haben, aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß wir auf jedem Gebiet außerhalb unserer Spezialisierung im Grunde ziemlich verloren sind (das nennt man Surfen).
Schule ist aber im Kern Reduktion von Komplexität (um es modisch auszudrücken). Auswahl und Stufung der Inhalte gehen der Vermittlung voraus. Das wird immer so bleiben, aber man drückt sich davor, wenn man die Kinder "selbst recherchieren" läßt. Es erinnert an den schon zitierten Ausspruch des modernen Kindergartenkindes: "Müssen wir heute wieder machen, was wir wollen?"
Kinder müssen an die Hand genommen werden, nicht zu fest, aber doch so, daß es ihnen Sicherheit gibt. Wie die "Öffnung" dieser Beziehung in die unendlichen Weiten des Internets aussehen soll, scheint mir das Hauptproblem zu sein, leider wenig bedacht von den hoffnungsfrohen Unternehmen, die herrliche Zeiten heraufkommen sehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.03.2019 um 04.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41036
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Der Computer drängt in Richtung Multiple-choice-Tests. Insgesamt Entsprachlichung durch Klicken und Wischen, auch wenn gern das Gegenteil beteuert wird.
Nicht nur in der Werbung, auch auf den redaktionellen Seiten sehen wir ständig Fotos von Kindern und jungen Erwachsenen, die einander freudig erregt irgend etwas ungemein Interessantes oder Lustiges auf dem Bildschirm zeigen (von dem wir naturgemäß nur die Rückseite sehen). Das suggeriert ein Gemeinschaftserlebnis, ganz im Gegensatz zur wirklichen Einsamkeit des Menschen, der seine Maschine bedient.
Kinder verbringen schon heute mehrere Stunden täglich mit dem Display ihrer elektronischen Medien. Hinzu kommen nun die Stunden der volldigitalisierten Schule.
Auch wenn man nichts Genaues weiß, sollte man skeptisch sein; der Nürnberger Trichter ist oft erfunden worden, aber richtig bewährt hat sich keiner.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2019 um 05.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#41029
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Die Digitalisierung der Schulen bringt neue Aufgaben mit sich: Filme oder „eigene Musikvideos erstellen“ – eben alles, was man als Angebot der Medien kennt, was aber von sich aus nicht unbedingt zur Schule gehört.
Eher technisch orientierte Didaktiker werden immer den Erfolg der Digitalisierung des Unterrichts herausfinden. Das mag zum Teil daran liegen, daß die Schüler vom Reiz des Neuen motiviert werden. Ob die Leichtigkeit, mit der man Geometrie auf dem Bildschirm beleben kann, zu dauerhaften Lernerfolgen führt, läßt sich aber erst über größere Untersuchungszeiträume nachweisen. Unbestreitbar ist wohl, daß am Bildschirm vieles vorbereitet und fertig wirkt, während im Gespräch und an der Tafel die allmähliche Verfertigung der Gedanken mit- und nacherlebt wird. Außerdem spiegelt die Bedienung der Programme ein Können vor und setzt zugleich die Maßstäbe sehr hoch. Es scheint nur so, als machten die Schüler vieles selbst und selbstbestimmt („autonom“), während sie in Wirklichkeit Kunden sind. Schließlich will jemand daran verdienen, sonst würde er die Forschung nicht finanzieren. Die optimistischen Berichte stehen typischerweise im Wirtschaftsteil der Zeitung.
Die Einführung der Computer in den Unterricht wird wie ein Naturereignis vorgestellt: „Es gab schon immer Veränderungen. Manche Kulturtechniken überdauern eben nicht. Oder können Sie vielleicht noch Körbe flechten?“ (FAS 10.3.19) (Womit der Lehrer übrigens verrät, daß das Buch tatsächlich abgeschafft und nicht nur, wie es sonst heißt, durch den Computer ergänzt werden soll.)
Die fünf Milliarden des Bundes sind, wie überall zu lesen ist, ein Tropfen auf den heißen Stein, so daß man sich ausmalen kann, was die Digitalisierung der Schulen wirklich kostet. Wenn es dann nicht so gut funktioniert, wird der Ruf nach noch mehr Geld laut werden. Schon jetzt werden IT-Experten für jede Schule gefordert, weil die eigentlichen Lehrer selbst bei Nachschulung nicht imstande sein werden, den Betrieb aufrechtzuerhalten. „Wörterbücher herunterladen“ (ebd.) kann ja wohl nicht das Ziel sein.
Was also wird der Spaß kosten? Eine Billion in zehn Jahren? Tropfen auf heiße Steine lassen einiges erwarten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2019 um 06.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40917
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Gestern hat Jürgen Kaube in der FAZ noch einmal kurz und bündig kritisiert, daß der "Digitalpakt" keinerlei pädagogisches Konzept hat, sondern rein technisch und wirtschaftlich angelegt ist. In der gleichen Ausgabe ein Gespräch mit dem saarländischen Kultusminister, der über grüne Tafeln und Kreide lästert und sich eine glänzende Zukunft von elektronischen Geräten im Klassenraum verspricht. Er hebt den Umgang mit Tablets besonders hervor.
Wir sprechen uns wieder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2019 um 19.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40694
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Kleine Beobachtung an mir selbst: Für das Korrekturlesen am Bildschirm, das nie so zuverlässig sein wird wie auf Papier, gibt es eine optimale Schriftgröße. Wenn man eine sehr große Schrift wählt, ist zwar die Schreibweise der einzelnen Wörter leichter zu erkennen, es kann aber die Übersicht und damit die Empfindlichkeit für grammatische und besonders syntaktische Fehler leiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2019 um 07.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40648
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Die FAZ deckt auf, wie sehr der kleine Schulcomputer Calliope mini (s. auch Wikipedia) von Unternehmen wie Google gefördert wird. Die Milliarden des Digitalpaktes abzugreifen steht neben Microsoft auch die Deutsche Telekom bereit.
In derselben Ausgabe ist die "Stavanger-Erklärung" zur Zukunft des Lesens abgedruckt. Auch die neuesten psychologischen Moden wie das ff. Embodiment fehlen nicht. Das wird wohl nicht viel Eindruck machen, obwohl die Bedenken gegen die besinnungslose "Digitalisierung" berechtigt sind. (22.1.19)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.12.2018 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40432
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Zu den Protagonisten, aus einem Leserbrief im heutigen MM (Hervorhebung von mir):
Was soll also das Geschwätz, dass jeder im Islam seinen Glauben selbst bestimmen kann, eine Aussage, die mit der Realität in allen „islamischen“ Ländern, angefangen bei Saudi-Arabien und dem Iran als den Haupt-Protagonisten, nicht das Geringste zu tun hat.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 20.12.2018 um 18.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40396
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Protagonisten treten seit Jahren fast nur noch in Rudeln auf, zum Beispiel als Serienhelden oder Quizshow-Gäste. Es gibt regelrechte Teams: "Das Protagonisten Team besteht aus Keiichi Maebara und Rena Ryuugu, die beiden Hauptprotagonisten in Higurashi no Naku Koro ni". Alle sind erster, und niemand ist diskriminiert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2018 um 07.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40387
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20162
Powells Romanzyklus liegt jetzt auf deutsch vor, und die FAZ schreibt: "Die Protagonistenzahl geht in die Hunderte."
Es gibt viele Agonisten, das ist wahr, aber Protoi sind sie nicht alle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2018 um 07.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40292
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Vor dem Bildschirm sitzend kann man lange darauf warten, jene Alltagserfahrungen zu machen, die eine natürliche Pädagogik (etwa nach Martin Wagenschein) zuhauf bearbeiten könnte.
Nehmen wir die gewöhnliche Stubenfliege. Sie ist ja selten geworden, sogar hier auf dem Lande, ein bedenkliches Zeichen. Jemand fragt, warum sie im Spülbecken ertrinkt, in der Teetasse aber nicht (wenn der Tee nicht zu heiß ist). Das liegt natürlich an der Oberflächenspannung des Wassers (was für ein Riesenthema!), die durch Spülmittel herabgesetzt wird. In der Teetasse rettet sie der Fliege das Leben – vorläufig! Denn in vielen Fällen verhindert sie auch, daß die Fliege den rettenden Rand erreichen und herausklettern kann. Das ist seltsam, aber ich kann der Sache nicht nachgehen, weil ich zwar einen Becher Tee, aber keine Fliege zur Hand habe.
Und dann träumen wir manchmal vom Fliegen, aber nicht nach Fliegenart. Fliegen können ja überall landen, an Glasscheiben und sogar kopfüber an der Decke. Dieses Kunststück macht die moderne Filmtechnik sichtbar, und es wird einem ganz schwindlig, wenn man es sieht. Warum fallen sie nicht herunter? Wieder anders die Geckos, die trotz ihres beträchtlichen Gewichts in meinem Wohnzimmer in Delhi an der Wand entlangliefen (aber nur wenn ich gerade nicht hinsah). (Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26312)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2018 um 05.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40270
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Die Diskussion wird fast ganz von verfassungsrechtlichen Fragen beherrscht (Grundgesetzänderung), der pädagogische Kern steht nirgendwo in Frage. Die Schulen werden auch das überleben, der Unterricht muß ja irgendwie weitergehen. Aber die Besinnungslosigkeit der ganzen Aktion ist doch ziemlich erschreckend.
Erstaunlich auch, daß zur Begründung nirgendwo auf glänzende Erfolge der ebenfalls von Bertelsmann geförderten "Laptop-Klassen" verwiesen wird. Es gibt ja auch solche Meldungen:
Ihre Schule war im Januar 2011 das erste Gymnasium des Landes mit einer Laptopklasse. 22 Schüler hatte der Laptop, der von den Eltern bezahlt wurde, bis zum Abitur begleitet. „Wir waren damals ein Pilotprojekt“, sagt sie. „Nach zwei, drei Jahren haben wir aber bemerkt, dass der Unterricht mit Laptop zu einseitig ist.“ Die Rechtschreibung der Schüler habe darunter gelitten, sagt die Schulleiterin. Auf Bücher zu verzichten, sei deswegen der falsche Weg. „Sie gehören zum höchsten Kulturgut und sind Voraussetzung für Kommunikation, Rechtschreibung und einen umfangreichen Wortschatz“, erklärt Sabine Hesse. (2018)
Zur selben Schule 2011:
www.mz-web.de/mitteldeutschland/lernen-mit-laptop--ihr-duerft-hochfahren---7467150
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2018 um 18.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40265
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Die Digitalisierung darf an den Schülern nicht vorbeigehen. Sie werden morgen in Jobs arbeiten, die es heute noch nicht gibt. Deshalb müssen sie optimal darauf vorbereitet werden. Es geht nicht nur um technische Kenntnisse, sondern auch um einen kritischen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und digitalisierte, individualisierte Didaktik für herkömmliche Lerninhalte.
Der Nachholbedarf ist immens: Während in Estland ab 2019 mit digitalen Schulbüchern gelehrt wird, leben wir noch in der Kreidezeit. (Christian Lindner, FAZ 5.12.18)
Dieselben Phrasen hat Lindner schon vor Jahren gedroschen, einschl. „Kreidezeit“. Das ersetzt aber keine pädagogische Begründung, warum der gesamte Unterricht digitalisiert werden soll. Danach sucht man auch sonst vergeblich. Könnte man die zusätzlichen Milliarden nicht für mehr und bessere Lehrer ausgeben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2018 um 04.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40264
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Der Digitalpakt wird vorläufig nicht unterzeichnet. Die SZ titelt Und die Schüler warten weiter auf Tablets und schnelles Internet (5.12.18).
Mir fallen die schon erwähnten Negerkinder ein, die erst am Bildschirm lernen, daß sie eine Nase und zwei Augen haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2018 um 11.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40253
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Der Rückzug des Lehrers aus den Niederungen des Unterrichts wird auch deshalb unumgänglich sein, weil die allermeisten Lehrer an Digitalkompetenz nicht mit ihren Schülern mithalten können. Daran werden auch zeitraubende und kostspielige Fortbildungen nichts ändern.
Die Ausstattung der Schulen mit Geräten und Software entspricht nicht den wirklichen pädagogischen Bedürfnissen, sondern wird von außen an die Schulen herangetragen. Die Folgekosten wagt man sich kaum auszumalen. Die Pflege der Ausrüstung, die Weiterbildung, die Behebung von Pannen werden sich ins Unermeßliche ausweiten und bald sämtliche anderen Aspekte des Schulwesens in den Schatten stellen. Man „bedient“ die Technik, wie es ganz richtig heißt. Das sieht man jetzt schon an den Professoren, die zu nichts anderem mehr kommen (was manchen ganz recht zu sein scheint).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2018 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40241
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Von den einst gepriesenen Laptop-Klassen und -Schulen hört man nicht mehr viel. Der Erfolg scheint nicht durchschlagend gewesen zu sein. Die Antwort ist wie üblich: Es war einfach nicht konsequent genug digitalisiert. Aber nun schaltet sich der Bund ein und läßt den einschlägig tätigen Unternehmen mehrere Milliarden Anschubfinanzierung zukommen.
Die Pädagogen, die nicht danach gerufen haben, sind aufgefordert, sich eine Didaktik rund um die Geräte auszudenken.
Flankenschutz kommt von ebenfalls fortschrittlichen Organen wie der ZEIT.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2018 um 13.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#40227
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Zum "Digitalpakt":
Die Vorteile der Digitalisierung für Schüler und Lehrer könnten gewaltig sein: „Sie nimmt den Lehrern einen Teil der Routine der puren Wissensvermittlung ab, weil sich Schüler das digital besorgen können“, wirbt OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher. In der so gewonnenen Zeit könnten sich die Pädagogen dann auf ihre Kernaufgaben konzentrieren: den Prozess steuern, Schüler individuell begleiten.(Handelsblatt 20.11.18)
Das ist sie wieder, die „pure Wissensvermittlung“, nicht wert, daß eine Lehrperson sich damit beschäftigt. Und die „Kernaufgaben“ bleiben so vage, daß man sich alles und nichts darunter vorstellen kann. Welchen Prozeß soll der Lehrer steuern, wobei individuell begleiten, wenn nicht bei der Wissensvermittlung? Wie stellt sich Schleicher eigentlich die Wissensvermittlung vor? Als Auswendiglernen wie seinerzeit Saul Robinsohn?
Sieben Stiftungen unterstützen den Digitalpakt (= Verlagerung der Bildungspolitik auf den Bund), darunter natürlich die Bertelsmann-Stiftung. Welchen Einfluß sie auf die Politiker genommen hat, wird wohl nie ganz deutlich werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2018 um 09.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#39590
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Hohl wirkt der Kommunikationsappell vor allem dann, wenn die Politik Ergebnisse der Forschung selbst souverän ignoriert. Die Leseforschung ist sich seit Jahren einig, dass Lektüre auf Tabets und Smartphones schlechter verstanden und erinnert wird als in Lehrbüchern und E-Readern. Was will die Politik mit dem Digitalpakt in die Klassenzimmer holen? Richtig: Tablets und Smartphones. (Thomas Thiel, FAZ 19.9.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2018 um 05.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#39385
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„Handys gehören nicht verboten, sondern als selbstverständliches Lernmittel auf den Tisch“, heißt es seitens der Bertelsmann-Stiftung. Die praktische Umsetzung dieses Rats gleicht jedoch dem Versuch, bei einem romantischen Flirt eine Balance zwischen dem tiefen Blick in die Augen des anderen mit dem zerstörerischen Seitenblick auf das allgegenwärtige Handy zu finden: Er ist rettungslos zum Scheitern verurteilt. (Milos Vec, FAZ 22.8.18)
Im Grunde weiß jeder, daß das stimmt und daß der interessengeleitete Rat der Bertelsmann-Stiftung Unsinn ist.
Man sieht oft Menschen, die sich unterhalten, während einer von ihnen immer wieder auf sein Handy blickt und wohl gar auch gelegentlich etwas eintippt. Zugleich simuliert er ununterbrochene Aufmerksamkeit. Das ist für den Partner noch unangenehmer als jener Zeitgenosse, der mir während des Gesprächs immer wieder über die Schulter blickt und offenbar etwas ganz anderes beobachtet. Nicht bei der Sache zu sein ist dem Gesprächspartner gegenüber ein „Manierenverstoß“ (Vec), der heute immer weniger bemerkt wird.
Vec hat auch beobachtet, daß die Konzentration des Dozenten nachläßt, wenn er sieht, daß auch nur ein einziger von hundert Studenten auf sein Handy blickt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.01.2018 um 06.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37558
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Wie Arbeitsmediziner und andere Gesundheitsexperten durch das Geld der Tabakkonzerne korrumpiert wurden, ist im In- und Ausland untersucht und dokumentiert worden, unter mäßiger Anteilnahme der Öffentlichkeit. Vgl. http://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/34969/ssoar-2010-helmert-Vom_Teufel_bezahlt__die.pdf?sequence=1, Kurzfassung hier: http://www.aerzteinitiative.at/AMedTabInd.pdf
Über die Abhängigkeit der "Medienpädagogen" von der Medienwirtschaft scheint es bisher keine entsprechenden Untersuchungen zu geben. Im Gegenteil, die Politik fährt beinahe ungebremst auf deren gemeinsame Verheißungen ab. Nur ein paar altmodisch wirkende Lehrer kritteln noch ein bißchen herum.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2018 um 07.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37511
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Mea culpa. Ich habe zwei Nachrichten in eine zusammengezogen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.01.2018 um 19.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37509
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Zum Thema: 417 Anschläge, mehr als Twitter in einer Nachricht zuläßt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2018 um 19.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37508
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Actually, throughout my life, my two greatest assets have been mental stability and being, like, really smart. Crooked Hillary Clinton also played these cards very hard and, as everyone knows, went down in flames. I went from VERY successful businessman, to top T.V. Star ....to President of the United States (on my first try). I think that would qualify as not smart, but genius....and a very stable genius at that!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 6. Januar 2018
Ganz richtig, nur die Lumpe sind bescheiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2018 um 19.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37506
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Oder nach Arbeit.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 06.01.2018 um 13.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37505
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Bis zum Rückzug von Ted Cruz schien Trump es nur allen mal richtig zeigen zu wollen, die ihn nie für voll genommen hatten. Um die Präsidentschaft ging es nach meinem unmaßgeblichen Eindruck erst gegen Clinton, und auch das noch mit unsäglicher infantiler Häme und Hetze. Einen ernsthaften Wunsch nach Verantwortung habe ich da nie sehen können.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.01.2018 um 13.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37504
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Ein gutes Dutzend Republikaner, schon vergessen? (Außerdem, ferner liefen, die Kandidaten der Libertären und Grünen.)
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 06.01.2018 um 12.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37503
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Wer war denn außer Clinton noch im Rennen?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.01.2018 um 11.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37502
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Ja, er hat sie alle nur versehentlich geschlagen. Das ist die Erklärung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2018 um 11.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37501
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Ach so, da habe ich Sie mißverstanden.
Nein, Hitler war belesen und konnte sich nur allzu gut konzentrieren.
Ich hatte übrigens schon während des Wahlkampfs Zweifel, ob Trump wirklich Präsident werden wollte. Warum sollte er sich das antun?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.01.2018 um 11.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37500
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Es ging um die Frage der Schriftlichkeit.
Übrigens hat Hitler viel gelesen. Also ist Trump doch nicht Hitler? Fragen über Fragen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2018 um 10.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37499
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"kommunizieren" – na ja. Er läßt halt seine spontanen Botschaften los, aber ob das für ihn spricht? Ob es ihm auch nur nutzt?
Warum lieben AfD-Anhänger (also fast alle Leserbriefschreiber z. B. bei der WELT) Trump? Einer schreibt sinngemäß, wenn es bei uns Meinungsfreiheit gäbe, wäre ein Buch wie „Fire and Fury“ längst auch über Merkel erschienen. Ein anderer erinnert ihn daran, daß es solche Bücher schon gibt. Daß sie nicht so prickelnd sind, liegt am Unterschied zwischen den Helden.
Andere finden es toll, daß Trump es von ganz unten nach ganz oben geschafft habe... Abdrucken würde das nicht einmal die WELT, aber in den Foren bleibt es stehen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.01.2018 um 10.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37498
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Und doch kommuniziert Trump über Twitter mit seinen Wählern, während frühere Präsidenten Fernsehansprachen hielten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2018 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37494
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Trumps Jähzorn, seine emotionalen Achterbahnfahrten, seine vollkommene Beratungsresistenz, sein Unwillen zu lesen, das stand auch schon andernorts. Wolff spricht ihm die Lesefähigkeit sogar ab, sei Trump doch „post-schriftsprachlich“ und mithin ganz Fernsehen. Trumps Wortschatz habe sich über Jahre signifikant verringert. (welt.de 6.1.18)
Das ist nicht unwahrscheinlich, man kennt es aus dem eigenen Umfeld.
Viele Menschen gehen im "Aktuellen" auf. Hintergründe, gar historische, müssen erlesen werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2018 um 09.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37449
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Im Wirtschaftsteil der FAZ ein vorsichtig positiver Bericht über Vergleichsstudien zum „digitalen“ Unterricht, wieder von Lisa Becker (2.1.18).
Ich halte die Untersuchungen für wertlos, weil keine gleichen Bedingungen zugrunde gelegt sind. Es gibt keine „nebenwirkungsfreie“ Gegenüberstellung des gleichen Unterrichts mit und ohne digitale Medien.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2017 um 06.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#37174
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Im Wirtschaftsteil der FAZ wird die „schleppende Digitalisierung“ der Schulen beklagt. Dabei vermischt die Verfasserin (wieder Lisa Becker) wie üblich den Computer als Unterrichtsgegenstand und den Computer als Unterrichtsmittel. Das Schwergewicht liegt auf letzterem, denn dort erhofft sich die Wirtschaft den größten Gewinn. Die Pädagogik hat nicht danach gerufen, aber willige „Medienpädagogen“ werden es begründen. Die Milliarden sollten besser in mehr Lehrkräfte investiert werden.
Dagegen Joe Clement/Matt Miles: Screen Schooled: Two Veteran Teachers Expose How Technology Overuse Is Making Our Kids Dumber. Chicago 2017.
Clement/Miles sind gegen übertriebene Erwartungen, betonen Vorteile des direkten Kontakts zwischen Lehrer und Schülern. Warum sollen die Schüler im Unterricht dasselbe tun wie in ihrer Freizeit: auf Displays starren und Tasten drücken? Solche warnenden Schriften haben keine Chance, weil sie die wirtschaftlichen Interessen gegen sich haben. In Entwicklungsländern wiederholt man den Fehler: Notebook für jedes Kind statt ein Dach überm Kopf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.09.2017 um 06.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#36143
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Die Wirtschaftsjournalisten sprechen nach, daß wir jetzt eine vom Bund aufzubauende „Bildungs-Cloud“ brauchen, um die Schulen für die Zukunft zu rüsten. Die Pädagogik wird schon noch Gründe liefern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.09.2017 um 06.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#36121
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Noch vor wenigen Jahren rief man mit dem Slogan „Jedem Schüler ein Laptop" nur emsiges Kopfschütteln hervor. Mittlerweile hat sich die Situation gänzlich geändert. Nicht erst seit dem PISA-Schock wissen wir, dass unsere Schüler nicht so gut sind, wie sie sein könnten. Einen nicht unerheblichen Anteil am Lernerfolg unserer Kinder haben die im Unterricht verwendeten Medien und die mit ihnen eingesetzten Methoden.
Zahlreiche Untersuchungen und Erfahrungsberichte zeigen, dass das Lernen in Laptopklassen nicht nur die Medienkompetenz deutlich steigert, sondern auch die Leistungen in den übrigen Fächern signifikant verbessert.
Mobiles Lernen bedeutet nicht, dass der Computerraum nun Beine bekommen hat. Es bedeutet, dass das Lernen und Lehren eine vollkommen neue Dimension erreicht. (Medienberatung Laptopklassen 2007)
Zehn Jahre später ist unter Pädagogen die Euphorie verflogen, aber unter Politikern, besonders den nicht zuständigen, geht es erst richtig los. Jetzt soll Geld in die Hand genommen werden, damit die deutschen Schulen durch Digitalisierung des Lernens Weltspitze werden. (Wir schütteln "emsig" den Kopf.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2017 um 17.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#36041
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Schon wieder wirbt die FAZ im Wirtschaftsteil ganz wild für die "Bildungscloud", wie vom Hasso-Plattner-Institut entworfen. Schüler und Lehrer könnten dann auf noch mehr Inhalte zugreifen usw. – als wenn es daran fehlte. Pädagogische Gesichtspunkte werden nicht erwähnt, dazu heißt es nur: "Auch Fachleute des digitalen Lernens befürworten Clouds."
Dafür soll der Bund Milliarden ausgeben. Wenn der Erfolg ausbleibt, wird es wieder heißen: Wir brauchen einfach mehr davon.
Die Überschrift "Schulen in der Wolke" ist ungewollt treffend.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2017 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#35738
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Wenn die Darstellung im offenen Brief (http://www.aufwach-s-en.de/2017/06/ob_kmk_irrweg-der-bildungspolitik/) auch nur zur Hälfte richtig sein sollten (es ist aber nach meiner Vermutung mehr!), dann wäre das ein höchst alarmierendes Thema. Warum tritt keiner im Wahlkampf damit an? Aber kann man sich das überhaupt noch vorstellen? Wie unmodern wäre denn das!
Außerdem hat der Bund nur bei der Ausstattung mitzureden und nicht bei der Lehrerausbildung. Folglich stattet er aus, was das Zeug hält.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2017 um 05.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#35732
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Bedenkenswertes gegen den reißenden Mainstream:
https://www.heise.de/tp/features/Technologie-in-unseren-Schulen-schadet-mehr-als-sie-nuetzt-3766725.html
und
http://www.aufwach-s-en.de/2017/06/ob_kmk_irrweg-der-bildungspolitik/
Zitat daraus: "Die angeblich notwendige „Digitalisierung aller Bildungseinrichtungen“ ist mehr Ideologie denn zukunftsweisende Strategie. Seit wann orientieren sich Bildungsprozesse an neuer Medientechnik oder den Update-Zyklen der IT-Wirtschaft? Geräte der Unterhaltungsindustrie verpflichtend in den Unterricht zu integrieren ist weder pädagogisch noch bildungspolitisch zu begründen. Es missachtet zudem die grundgesetzlich verankerte Methodenfreiheit der Lehrenden. Diese Pakte bedienen ausschließlich Partikularinteressen der IT-Wirtschaft und der Arbeitgeberverbände."
Man kann von der Pädagogik halten, was man will, aber die "Digitalisierungspolitik" übergeht sie einfach, indem sie dekretiert: Hier sind die neuen Medien, denkt euch was aus, damit sie flächendeckend in die Schulen eingeführt werden können! Und viele Pädagogen sind begeistert über ihre neue Relevanz. (Und über gut bezahlte Beschäftigung.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2017 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#35098
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FAZ-Woche bringt einen Beitrag über Computer in der Schule: eine vollkommen kritiklose Übernahme von Plänen des Hasso Plattner Instituts, eines An-Instituts der Universität Potsdam. (Plattner ist SAP-Gründer.)
„Schüler können dann durch einen Fingerdruck (...) fetzige Sprüche aus den Werken der deutschen Klassiker auf ihrem Screen aufpoppen lassen.“
Der Gewährsmann Christoph Meinel, Direktor des Instituts, ist Informatiker. Seine pädagogischen Ansichten sind entsprechend naiv. Ihm geht es nur um Einführung von Tablets und Cloud in die Klassenzimmer.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2017 um 06.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#34712
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Unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit beklagt die Bertelsmannstiftung, daß die Digitalisierung (= das Konzerngeschäft) an den Hochschulen noch nicht so gut läuft wie gewünscht:
https://www.pressebox.de/inaktiv/bertelsmann-stiftung/Studierende-sind-keine-digitalen-Enthusiasten/boxid/843043
Unsere Politiker lassen sich gern beraten und werden Abhilfe schaffen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2017 um 05.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#34422
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In der Sprache haben sich Fossilien erhalten wie Bleistift und noch viel ältere Überbleibsel vergangener technischer Entwicklungsstufen. Verkehrsschilder zeigen veraltete Fahrzeuge, die aber besser erkennbar sind als die stromliniengestylten heutigen. So auch auf meinem Bildschirm: Für "Speichern" wird eine Diskette angezeigt, obwohl der Apparat gar kein Laufwerk mehr hat. Meine Töchter haben noch nie eine jener ersten Floppy-Disks gesehen, von denen ich ihnen erzähle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2016 um 05.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#33919
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Schwindelerregend ist nicht nur die Größe des Weltalls, sondern auch die Kleinheit mikroskopischer Objekte: der flink wirbelnden Beinchen einer Ameise, der Zellvorgänge, der Moleküle. Wir haben zwar schon immer in diesem Bereich operiert, wenn wir Klebstoffe, Legierungen, Waschmittel herstellten, aber wir haben es in gewissem Sinn nur geschehen lassen, ohne es im einzelnen zu sehen und zu verstehen. Heute stellen wir Nanomaschinchen und Speicherchips her, nachdem wir sie in allen Einzelheiten geplant haben und indem wir sie tatsächlich zusammenbauen, wenn auch nicht direkt mit unseren wurstförmigen Fingern.
Ich kann mir für wenig Geld einen fingernagelgroßen Speicherchip mit 126 GB kaufen. Er muß, damit ich ihn mit besagten Fingern überhaupt benutzen kann, in ein größeres Gehäuse eingebettet und mit grobschlächtigen Kontakten versehen werden. Während wir die Strukturen der natürlichen Welt des Kleinsten erst erforschen müssen, sind Bau und Funktionsweise des Chips sonnenklar – wir haben ihn ja geplant und gebaut – und trotzdem schwindelerregend, wenn man versucht, sie sich vorzustellen. Das ist neu.
Es hat auch soziale Folgen: Manche Menschen verstehen das neuartige Gerät, aber die meisten benutzen es nur, ohne es zu verstehen. Die Schule steht vor der Frage, ob alle es verstehen sollten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2016 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#33832
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Claudia Bogedan, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, will Lehrer ermutigen, Schüler verstärkt mit dem Smartphone arbeiten zu lassen. Nahezu jedes Kind besitze solch ein Mobilgerät und da sei es doch naheliegend, es auch zu benutzen.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Claudia Bogedan (SPD), hat sich für den Gebrauch von Smartphones im Unterricht ausgesprochen. Da ohnehin nahezu jedes Kind solch ein Gerät besitze, sei es naheliegend, dieses auch in der Schule einzusetzen, sagte die Bremer Bildungssenatorin dem Nachrichtenmagazin Spiegel. "Handyverbote sind von gestern." Erst vor wenigen Wochen war ein Projekt zur Nutzung von Smartphones im Unterricht mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet worden.
Bogedan will nun Lehrer ermutigen, Schüler verstärkt mit dem Smartphone arbeiten zu lassen. Dazu sollte ein Lehrer wissen, welche Apps gerade angesagt sind, meinte Bogedan. Auch brauche er ein Grundverständnis dafür, wie im Netz kommuniziert werde, wie man Informationen finde und sie bewerte. (11.11.16)
Zwar kommt der Lehrer immer etwas zu spät, aber wenigstens bleibt er dem "gerade Angesagten" auf den Fersen. Das hält die Schule frisch und jugendlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2016 um 04.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#33586
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Das Lernen mit Hilfe des Computers wartet noch auf eine passende Didaktik und auf Erfolgsnachweise. Es ist etwas ganz anderes als die Beschäftigung mit IT und Programmieren. Veranstaltungen wie „Jugend hackt“ (Bericht FAZ 18.10.16 und https://jugendhackt.org/) sind sehr erfreulich. Jugendliche von 12 bis 18 zeigen, zu welch enormer Konzentration und Ausdauer sie fähig sind. Ob sie daneben noch Zeit und Lust haben, Romane (!) zu lesen – wen kümmert das? Der Anteil der Mädchen liegt bei einem Fünftel – die Männer werden wieder einmal davonziehen. Ihr Vorsprung ist noch deutlicher als im Schulfach Mathematik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2016 um 04.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#33559
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Wie schon gesagt: Nachdem die angekündigten Erfolge der "Laptopklassen" ausgeblieben sind, ziehen industrienahe Politiker die gewohnte Folgerung, daß man einfach mehr Schulcomputer braucht.
Die Bundesregierung will Milliarden für Schulcomputer ausgeben. Das Lernen wird von der Erziehung getrennt. Millionen von pädagogischen Abhandlungen werden obsolet. Vielleicht ist das richtig; wir wissen es nicht, es geschieht einfach.
Wie können Schulen die Schüler davon abhalten, in der Klasse das Internet so zu nutzen wie zu Hause? Das Problem liegt darin, daß pädagogisch motivierte Begrenzungen die Vorzüge des Mediums zunichte machen. Auch widersprechen dessen Verzweigungen jedem Versuch einer Auswahl und Stufung des Stoffs. Aber das kümmert die Bildungsplaner nicht.
Auch orthographisch bemerkenswert:
Befürworter prophezeien, dass in nicht all zu ferner Zukunft Lernen bis zu 90% Notebook gestützt – beziehungsweise Smartphone gestützt – sein wird. Andere vermuten eher, dass Laptops wieder aus der Schule verschwinden werden, ähnlich wie die Sprachlabore der siebziger Jahre. (http://www.schulbuchzentrum-online.de/magazin/magazin_artikel.php?id=485)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.04.2016 um 06.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#32393
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Ich habe leider nie richtig tippen gelernt und bin zu alt zum Umlernen, zumal ich mit meinem wildwüchsigen Tippen ziemlich schnell bin, nur eben fehlerhaft, wie meine Leser wissen. Zehnfinger blind ist immer noch nützlich. Aber wir sehen, wie die Leute mit den winzigen Tastaturen ihrer Smartphones umgehen: mit dem Daumen oder dem kleinen Finger allein. Das ist eigentlich ein Rückschritt und der Tod einer Kulturtechnik. Oder anders gesagt: Dafür ist die Tastatur nicht erfunden worden!
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 03.03.2015 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28239
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Nicht zu vergessen auch diverse einschlägige Gerichtsurteile (oder Entscheidungen der Kartellbehörden, hab's nicht so genau verfolgt), mit denen Microsoft gezwungen werden mußte, seine Programmierstandards offenzulegen und Betriebssysteme auch ohne Pakete von Anwendungsprogrammen zu verkaufen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2015 um 10.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28229
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Alles sehr interessant, und jeder berichtet natürlich von seinen eigenen Erfahrungen, so auch ich neulich (bzw. den Erfahrungen meiner Kinder und mit den Kindern in der Schule).
Was ich auch mit dem Hinweis auf die Verlage andeuten wollte: Das Leben ist kurz und die Kunst ist lang, zum Teil sogar sehr lang, und das gilt auch für die Kunst der Textverarbeitung und Präsentation.
Früher diktierte man der Sekretärin oder gab ihr ein mehr oder weniger wirres Manuskript. Sie war für das Formale zuständig, das hatte sie gelernt. Heute machen wir alles selbst, und von Schülern wird angenommen, daß sie ausnahmslos Präsentation beherrschen müssen. Alles in Ordnung, aber trotzdem nicht selbstverständlich. Man könnte seine besten Jahre auch mit etwas anderem verbringen....
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Kommentar von T. T., verfaßt am 02.03.2015 um 09.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28228
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Aus dem realen Leben in der Schule (Gymnasium im Jahre 2012):
"Hinweise zur Seminararbeit im W-Seminar
1. Äußere Form, Layout: ...
Überschriften: linksbündig, fett, ...
Vorher zwei Zeilen, nachher eine Zeile frei"
Es mag schon sein, daß es anders gemeint war, aber gesagt hat es meinen Kindern niemand: Man macht in Textverarbeitungsprogrammen nicht Leerzeilen vor und nach der Überschrift (wie zu Zeiten der Schreibmaschine), sondern stellt in der entsprechenden Absatzvorlage die Abstände davor und danach passend ein.
Hier könnte das Gymnasium "Medienkompetenz" vermitteln (wenn die Lehrer sie denn selbst hätten).
Das wäre sinnvoller, als im sogenannten Informatikunterricht zu lernen "Klassennamen schreiben wir in Großbuchstaben." [Klasse hier im Sinne der objektorientierten Programmierung]
Die Aussage von Herrn Mahlmann stimmt: "Die Kollegien sind heutzutage mehrheitlich mit der Generation besetzt, die bereits mit Computern aufgewachsen ist." Aufgewachsen sind sie schon mit Computern, wesentliche Aspekte haben aber anscheinend nicht alle mitbekommen.
Und Herrn Schaefer kann ich bezüglich der Qualität der Produkte von Microsoft nur zustimmen. Das betrifft das Einhalten von Standards, die Kompatibilität verschiedener Versionen und die ständigen mutwilligen Änderungen der Benutzerschnittstelle. Leider ist das Microsoft-Monopol auch schon so weit gediehen, daß anstelle des neutralen Begriffs Präsentationsprogramm nur noch von PowerPoint gesprochen wird.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 28.02.2015 um 08.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28214
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Lieber Herr Schaefer, ich bin die "erste Hand".
Das bezweifle ich ganz entschieden.
Wenn Sie Software im professionellen Einsatz haben, interessiert sich kein Mensch – weder in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen noch an einer Schule – dafür, was ein Programm alles kann. Die Anwender wollen ihren Arbeitsalltag damit bestreiten [...]
Eben. Das geht mit Alternativen zu MS Office genauso gut oder besser als mit der marktbeherrschenden Sammlung. Daß die Bedienung nicht immer identisch ist, sollte einen "Experten" wie Sie nicht überraschen. Die Bedienung von Automobilen oder Smartphones ist auch nicht einheitlich, und trotzdem kann man einen eingeschworenen Volkswagenfahrer getrost an das Steuer eines Toyota-Automobils setzen.
Ich greife den obigen Satz noch einmal auf:
Die Anwender wollen [...] ihre Anwenderprobleme lösen.
Toll, nicht wahr? Anwender wollen ihre Probleme lösen. Die Frage ist doch wohl, wer die Probleme schafft.
Als Administrator sind Sie dafür zuständig, das so zu deichseln, daß sowohl die Anwender als auch Sie selbst mit Ihren höheren Ansprüchen zufrieden sind.
Reine Hybris. Was verstehen Sie eigentlich unter dem Begriff "Administrator"? Turnschuhadministration? Oder vielleicht Turnschuhbelehrung? Was meinen Sie mit "höheren Ansprüchen"? Fachliche können es ja wohl nicht sein.
Wie kann Microsoft daran schuld sein, daß alle Konkurrenten mit Microsoft-Produkten klarkommen
Kommen sie eben nicht, aber da Sie, Herr "Administrator", offenbar von der zugrundeliegenden Technik keine Ahnung haben, lohnt es wohl kaum, näher auf die Problematik einzugehen.
nicht jedoch die Konkurrenten mit den Produkten anderer Konkurrenten? Wie kann es die Aufgabe von Microsoft sein, Konkurrenzprodukte zu gestalten?
Stellen Sie sich jetzt einfach dumm, oder haben noch nie etwas von internationalen Standards gehört? Stichwörter: ISO, ODF, OOXML. Da Sie behaupten, Lehrer (und dazu noch "Administrator") zu sein, sollten Sie von den deutschen und europäischen Richtlinien zur Verwendung offener Standards zumindest gehört haben.
Die wollen einfach nur ein funktionierendes Programm zur Textgestaltung, Tabellenkalkulation und Vortragspräsentation.
Bekommen sie von diversen Herstellern, und die die Programme funktionieren einfach, im Gegensatz zu MS Office.
Wenn Sie als IT-Beauftragter sendungsbewußt eine Konkurrenz zu Microsoft betreiben wollen
Wieviel hat Ihnen Microsoft für diesen Satz bezahlt?
bedeutet das Arbeit – die Geld kostet, das Sie ihrem Chef erklären müssen. Ständig kommt einer, der irgendeine Funktion nicht findet, dauernd stellt einer das Standardspeicherformat um, so daß beim Öffnen durch einen anderen alles verheerend aussieht, laufend liegt Ihnen jemand in den Ohren, daß sein eigenes Office-Konkurrenzprodukt viel besser sei
Also etwa so wie der Umstieg auf MS Office 2007 (Ribbons und OOXML).
Und verabschieden Sie sich von der Legende, daß Lehrer keine Ahnung von der Technik haben.
Die Technikkenntnisse der Lehrer sind nach wie vor beschämend, und Ihr Kommentar ist dafür nur ein weiterer Beleg.
Die Kollegien sind heutzutage mehrheitlich mit der Generation besetzt, die bereits mit Computern aufgewachsen ist
Na und? Das bedeutet noch lange nicht, daß sie mit Computern und Netzwerken verantwortungsvoll umgehen können. Den Computer einzuschalten und das (meist unzureichend beherrschte) Textverarbeitungsprogramm zu starten, ist nicht gleichbedeutend mit IT-Kompetenz.
und sich gewiß nicht mit Powerpoint-Spielereien beeindrucken läßt.
Da haben Sie gewiß recht. Mir ging es aber aber um etwas anderes: Schulen stehen im Wettbewerb untereinander, und einer der maßgeblichen Faktoren (auch bei der Mittelzuweisung) ist die Zahl der erfolgreichen Abschlüsse. Das führt dazu, daß man Schülern, die die Abschlußprüfung nicht bestanden haben, die Möglichkeit gibt, mittels einer halbwegs gelungenen PPP dennoch das Abschlußzeugnis zu erhalten.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 26.02.2015 um 21.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28207
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Lieber Herr Schaefer, ich bin die "erste Hand". Ich war fünf Jahre lang Datenbankadministrator und bin jetzt seit einigen Jahren Lehrer.
Was Sie über die Konkurrenzprodukte von Microsoft Office sagen, mag stimmen; es ist irrelevant. Wenn Sie Software im professionellen Einsatz haben, interessiert sich kein Mensch – weder in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen noch an einer Schule – dafür, was ein Programm alles kann. Die Anwender wollen ihren Arbeitsalltag damit bestreiten und ihre Anwenderprobleme lösen. Als Administrator sind Sie dafür zuständig, das so zu deichseln, daß sowohl die Anwender als auch Sie selbst mit Ihren höheren Ansprüchen zufrieden sind.
Wie kann Microsoft daran schuld sein, daß alle Konkurrenten mit Microsoft-Produkten klarkommen, nicht jedoch die Konkurrenten mit den Produkten anderer Konkurrenten? Wie kann es die Aufgabe von Microsoft sein, Konkurrenzprodukte zu gestalten?
Wenn Sie Wert darauf legen, die Machenschaften der Großkonzerne zu bekämpfen, investieren Sie Zeit und Arbeit darin. In den Firmen und Schulen haben die Mitarbeiter anderes zu tun. Die wollen einfach nur ein funktionierendes Programm zur Textgestaltung, Tabellenkalkulation und Vortragspräsentation. Wenn Sie als IT-Beauftragter sendungsbewußt eine Konkurrenz zu Microsoft betreiben wollen, bedeutet das Arbeit – die Geld kostet, das Sie ihrem Chef erklären müssen. Ständig kommt einer, der irgendeine Funktion nicht findet, dauernd stellt einer das Standardspeicherformat um, so daß beim Öffnen durch einen anderen alles verheerend aussieht, laufend liegt Ihnen jemand in den Ohren, daß sein eigenes Office-Konkurrenzprodukt viel besser sei (und mit Ihnen kann er ja reden, weil Sie ein Bruder im Geiste sind). Dergleichen etliches mehr.
Ich habe in meinem letzten Beitrag natürlich nicht aus allen Lehrplänen die Ziele des IT-Unterrichts zitiert oder die Curricula solcher Fächer wie "Neue Medien" dargestellt. Seien Sie versichert, die digitalen Spuren spielen eine große Rolle (auch das nur ein Beispiel für die Vielfältigkeit der Lehrziele). Und verabschieden Sie sich von der Legende, daß Lehrer keine Ahnung von der Technik haben. Die Kollegien sind heutzutage mehrheitlich mit der Generation besetzt, die bereits mit Computern aufgewachsen ist und sich gewiß nicht mit Powerpoint-Spielereien beeindrucken läßt.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 26.02.2015 um 19.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28206
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Ein Link zu einem Max-Goldt-Artikel aus dem Jahr 2000:
http://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/490321-1-500/max-goldt-internet-gucken
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 26.02.2015 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28200
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Lieber Herr Mahlmann,
Ihr Beitrag zeigt, daß Sie das Ausmaß des Problems oder, vielmehr, der Probleme noch gar nicht erfaßt haben.
wer als Schüler versucht, durch PP-Klimbim Lücken im Lernstoff zu kaschieren, beißt zielsicher auf Granit.
Da verfüge ich aber über ganz andere Informationen, und zwar aus erster Hand.
Facebook, WhatsApp und dergleichen werden in mehreren Fächern behandelt; immer geht es um die Gefahren und den möglichen Mißbrauch (neudeutsch "Cybermobbing").
Das ist alles? Es tut mir leid, aber nicht nur die Bevölkerung insgesamt, sondern gerade die nachwachsende Generation sollte darüber aufgeklärt werden, wo sie überall digitale Spuren hinterläßt und wie sie ihre Privatsphäre schützen kann. Dazu gehört nunmal auch die Vermeidung von gewissen Google-Diensten oder Facebook. Darüber hinaus sollte in den Schulen gelehrt werden, wie man Daten verschlüsselt.
Einige Schulen versuchen, von Microsoft-Produkten wegzukommen. OpenOffice hat jede Schule schon mal ausprobiert (schon wegen der Kosten), etliche andere Produkte kommen hier und da mal vor. Am Ende fliegt das jedoch alles wieder raus zugunsten von Microsoft, weil das alles in allem noch die wenigsten Probleme macht.
OpenOffice.org gehört schon lange zum alten Eisen. Der wichtigste Nachfolger ist LibreOffice. Darüber hinaus bieten u.a. Corel (WordPerfect Office) und SoftMaker sehr leistungsfähige Produkte an.
Was die "Probleme" angeht, so handelt sich dabei um von Microsoft ganz bewußt herbeigeführte Inkompatibilitäten.
Herr Mahlmann, Ihr Kommentar bestätigt nur, daß Sie über die Machenschaften gewisser Großkonzerne und deren Rolle bei der Pervertierung internationaler Normen nicht Bescheid wissen, und genau das gehört zu meiner Kritik am heutigen Schulsystem.
Auf Wunsch werde ich die skandalösen Umstände, die zur Erhebung von Microsofts "Office Open XML" zum mittlerweile (erwartungsgemäß verwaisten) ISO-Standard gerne näher darstellen.
Es bleibt aber die Tatsache, daß fast alle Lehrer von den technischen und politischen Hintergründen keine Ahnung haben und sich deshalb unfreiwillig zu Handlangern internationaler Konzerne machen.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 25.02.2015 um 09.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28195
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... wobei die üblichen Klagen aber lauten: "Problem beim Lesen von docx", "Probleme beim Lesen von xlsx", "Probleme beim Lesen von Microsoft-Dokumenten", und "das ist ja anders als gewöhnt". Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Technische oder ergonomische Klagen über LibreOffice habe ich selten gehört, eher in Bezug auf Microsoft. Es fehlt halt die kritische Masse, bzw. die Microsoft-Fraktion ist quasi allmächtig und allgegenwärtig.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 24.02.2015 um 19.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28194
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Ich bin schon verwundert, was hier über die Schule geschrieben wird. Ich werde als Vertretungslehrer herumgereicht und habe deshalb mehrere Schulen kennengelernt. In jeder gibt es IT-Schulungen, die nicht nur den technischen Umgang mit neuen Medien, sondern vor allem die Chancen und Gefahren vermitteln. Gerade bei Powerpoint-Präsentationen wird durch die Bank nach "weniger ist mehr" verfahren; wer als Schüler versucht, durch PP-Klimbim Lücken im Lernstoff zu kaschieren, beißt zielsicher auf Granit.
Facebook, WhatsApp und dergleichen werden in mehreren Fächern behandelt; immer geht es um die Gefahren und den möglichen Mißbrauch (neudeutsch "Cybermobbing").
Einige Schulen versuchen, von Microsoft-Produkten wegzukommen. OpenOffice hat jede Schule schon mal ausprobiert (schon wegen der Kosten), etliche andere Produkte kommen hier und da mal vor. Am Ende fliegt das jedoch alles wieder raus zugunsten von Microsoft, weil das alles in allem noch die wenigsten Probleme macht. Insbesondere ist jedes Office-Programm in der Lage, Microsoft-Dateien zu verwalten, aber kaum ein Konkurrenzprodukt wird von den anderen Herstellern – zumal ohne jeden Aufwand – unterstützt.
Bei Lehrern ist im allgemeinen eine Tendenz weg von Microsoft hin zu Apple und Linux festzustellen. Bei den Office-Programmen aber kehren die meisten nach einigen Ausflügen letztlich waidwund zu Microsoft zurück.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2015 um 14.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28187
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Sowohl in der Schule als auch in der Universität (von Kollegen!) erlebt man PowerPoint-Präsentationen, die auf den ersten Blick ganz "ansprechend" sind, auf den zweiten schwerste sachliche Fehler enthalten. Dasselbe gilt von vielen, die man im Netz findet. Es wirkt so, als sei für die Sache selbst keine Zeit mehr geblieben.
Heute wird von jedem, der etwas veröffentlichen will, erwartet, daß er das Skript samt Layout fix und fertig einreicht. Die Verlage bschäftigen nur noch selten jemanden, der das macht. Eine große Verschwendung von Ressourcen, denn die Zeit, die von den Wissenschaftlern auf diese technischen Dinge verwendet wird, steht nicht mehr für die Aufgaben zur Verfügung, für die sie eigentlich qualifiziert sind. Etwas ähnliches kann man von den Präsentationen sagen. Ich hatte schon mal erwähnt, daß Aufgaben wie "Interviews" im Deutschunterricht ganz überproportional wichtig genommen werden, obwohl die wenigsten je in die Lage kommen, ein Interview zu führen. Aber die Allgegenwart des Fernsehens suggeriert, Interviews seien etwas, was jeder können muß.
Als meine jüngste Tochter ihre Facharbeit in Biologie machte, hat die PPP beinahe ebenso viel Zeit gekostet wie die Untersuchung selbst. Hat sie dadurch aber wenigstenns gelernt, Präsentationen herzustellen, wie die Mediendidaktiker sagen würden? Das Ganze liegt über vier Jahre zurück, und sie hat seither viel handfestes Wissen und Können erworben, aber nie wieder eine PPP gemacht, da müßte sie wieder von vorn anfangen.
Heute schreibt Heike Schmoll in der FAZ wieder mal darüber, daß die Grundschüler so schlecht rechtschreiben können. Eine Schule, die es nicht schafft, den Kindern das Schreiben beizubringen, kann noch so edle Kompetenzziele verkünden – sie hat versagt. Das galt vor 3000 Jahren und gilt immer noch.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 24.02.2015 um 13.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28185
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Das penetrante Microsoft-Monopol an "unserer" Schule habe ich ein paarmal vergeblich angesprochen und bin bei Lehrenden und Elternden auf völliges Unverständnis gestoßen. 1. Gibt es etwas anderes? 2. Alles andere taugt nix. 3. In der Wirtschaft wird ausschließlich Microsoft verwendet. So werden dann auch gnaden- und gedankenlos .docx- und .xlsx-Dateien per Mail herumgereicht.
Der Microsoft-Kram wurde derartig vehement verteidigt, daß es etwas Religiöses hatte, und sachliche Argumente verhallten ungehört oder unverstanden. Genauso gut hätte ich im Mittelalter in einem oberbairischen Dorf vorschlagen können, aus der katholischen Kirche auszutreten.
(Ja, das ist etwas "off-topic")
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 24.02.2015 um 09.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28183
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Die "Medienkompetenz" ist in der Tat wichtig, aber nicht in dem Sinne, wie sie seit Jahren im Unterricht stattfindet. Dabei handelt es sich nämlich meist nur um Fertigkeiten, die die Schüler schon mitbringen, während die in schulische Traditionen und die unflexible Schulbürokratie eingebundenen Lehrer sie erst mühsam und widerwillig erlernen müssen. Mir sind etliche Lehrer bekannt, die nicht einmal eine E-Mail-Adresse haben und auch nicht haben wollen, weil sie fürchten, von Schülern, Eltern oder der Schulleitung in ihrer Unterrichtsvorbereitung und / oder Freizeit gestört zu werden.
Die wirklichen Gefahren des Internets und sogenannter sozialer Medien sind hingegen kaum Gegenstand des Unterrichts, weil die meisten Lehrer davon keine Ahnung haben.
Das Thema "Präsentationen" ist ein weiterer Skandal, denn zum einen handelt es sich meist um gezieltes product placement von Microsoft, weil ja PowerPoint-Präsentationen erwartet werden – als ob es keine anderen Programme für diesen Zweck gäbe.
Zum anderen setzt sich in der Wirtschaft, der Verwaltung oder dem Militär allmählich die Erkenntnis durch, daß Folienpräsentationen den Informationsfluß meist eher behindern als fördern, was nicht zuletzt daran liegt, daß zuviel Zeit auf die Verpackung verschwendet wird. Man suche einmal nach "PowerPoint makes stupid" oder "PowerPoint macht dumm"!
In der Schule dient eine PPP, nach allem, was ich weiß, in erster Linie als Ausweichlösung für Schüler, die weder eine schriftliche noch eine mündliche Prüfung bestehen könnten. Mit anderen Worten: Man erlaubt Schülern, ihre Wissenslücken mit billiger Computergrafik zu kaschieren, anstatt sie rechtzeitig zu fördern. Und natürlich sind die Schüler hier im Vorteil, weil sie meist besser als ihre Lehrer wissen, wo man "attraktive" PowerPoint-Vorlagen herunterladen kann. Auf seiten der Lehrerschaft wird versucht, die Angelegenheit zu rationalisieren, denn schließlich sei der Umgang mit PP doch eine Grundfertigkeit im Berufsleben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2015 um 07.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28182
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„Jedes Kind müsse einen Tabletcomputer oder ein Notebook zur Verfügung haben, außerdem gehöre in jedes Klassenzimmer eine digitale Tafel. Hinter diesem Verlangen kann man handfeste wirtschaftliche Interessen vermuten, doch auch Medienpädagogen mahnen eine deutlich bessere Ausstattung an.“ (FAZ 24.2.15)
Dieses „doch“ ist köstlich.
Der Beitrag ist überschrieben „Digitale Medien drängen mit Macht in die Schule“ und steht im Wirtschaftsteil, wo er auch hingehört. Er zeigt auch: Wenn der pädagogische Nutzen der digitalen Medien nicht gleich erkennbar ist, erklärt man die Bewältigung des Mediums selber zum Lernziel ("Medienkompetenz"). Tatsächlich erfordert zum Beispiel die immer wieder genannte Anfertigung von "Präsentationen" einen sehr großen Aufwand an Zeit und Mühe.
Die Redakteurin Lisa Becker steht übrigens der Mediendidaktik (= -wirtschaft) nicht unkritisch gegenüber, das muß hier fairerweise angemerkt werden. Sie sieht klar das wiederkehrende Schema: Erst sind die teuren Medien da, dann überlegt man sich, wozu man sie verwenden kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2015 um 07.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#28038
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In der FAZ und anderswo wird erklärt, warum die Laptop-Klassen schon wieder out sind. Der neue Renner ist "Paducation", die Tablet-Schule. Man tippt nicht mehr, man wischt jetzt. Die USA sind Vorreiter, Deutschland ist "Schlusslicht". Ein Problem sind die lieblosen Eltern, die nicht schon wieder 400 Euro zusätzlich ausgeben wollen. Es gibt aber Sponsoren. Das andere Problem, die greisen Lehrer wie Josef Kraus, löst sich biologisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.09.2014 um 08.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#26863
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In Berlin kommt heraus, daß für ungenutzte PCs, Hunderte von Servern, Software usw. an den Schulen vielleicht 100 Mill. oder mehr umsonst ausgegeben worden sind. Ein genauer Überblick ist unmöglich. Es fehlt jede Kontrolle, und dabei ist vom pädagogischen Erfolg noch gar nicht die Rede.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2014 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#25537
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Man liest kaum noch etwas über die "Laptop-Klassen". An einer solchen Schule, dem Evangelisch-Stiftischen Gymnasium in Gütersloh, rühmt man sich zwar überdurchschnittlicher Lernerfolge, aber angesichts der enormen Mittel, die man aus den Andeutungen erschließen kann, müßte der Vorsprung geradezu phänomenal sein. Dabei werden die 600 angeschafften Laptops der gehobenen Klasse von den Eltern bezahlt (29 Euro monatlich über vier Jahre). Das zusätzliche Personal usw. stellt die Schule.
Manchmal wird eingestanden, daß nicht alle Lehrer die Möglichkeiten wahrnehmen, die ihnen der Computer biete. Das ist eine jederzeit verfügbare Ausrede; es gibt eben keine Didaktik, die man erst noch um das neue Instrument herum konstruieren müßte - aber wozu?
Damit die Schüler nicht abgelenkt werden, stellt der Lehrer per Knopfdruck den Internetzugang an und ab. Ist das etwa keine "Lehrerzentriertheit" der verpönten Art? Die Schüler lernen auch Zehnfingerschreiben, aber das hätte man billiger haben können, es ist eine alberne Unterforderung des Geräts. (Lernen die Schüler, daß der gesamte Unterricht vom amerikanischen Geheimdienst aufgezeichnet wird?)
Das nächste Desaster steht bevor: Da inzwischen sämtliche Funktionen auf dem Mobiltelefon vereint sind, wirken Laptops wie klobige Steinzeitwerkzeuge, eben richtige "Schlepptops". Wie lange will man sich damit noch lächerlich machen, auch vor den Schülern?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2013 um 04.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#24091
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Zur Ehre der SPD-Wahlkreiskandidatin will ich sagen, daß sie mir auf meine Anfrage zum Flugblatt sehr ausführlich geantwortet hat, und zwar persönlich, nicht mit Textbausteinen. Wegen der Steinbrück in den Mund gelegten Formulierung hat sie mich an die Parteizentrale verwiesen, das wollte sie so offenbar auch nicht rechtfertigen. Ihre eigenen Darlegungen liefen darauf hinaus, die Digitalisierung (Internet) zu erleichtern, um die Modernisierung in allen Bereichen zu fördern. Das scheint mir soweit ganz in Ordnung, ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal (wie man so sagt).
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 18.09.2013 um 09.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#24045
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Unter Digitalisierung versteht man einen Vorgang, bei dem Vorhandenes, welches zumeist in irgendeiner analogen Form vorliegt, in eine digitale, also eine durch diskrete Zahlenwerte repräsentierte Form umgewandelt wird. Das gibt es seit langem, es ist bekannt und die Erklärungen dazu sollen im Mathematik- bzw. Physikunterricht nicht fehlen.
Die Frage ist nur, was hat man sich unter „Digitalisierung wird ganz oben auf die Lehrpläne gesetzt.“ vorzustellen? Soll jeder Schüler Digitalisierungsspezialist werden? Wozu benötigen wir so viele Digitalisierungsspezialisten, wenn es wie berichtet eher am Grundsätzlichen hapert, also am Lesen, Schreiben, Rechnen, usw.?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.09.2013 um 13.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#24037
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"Jeder Schüler braucht einen Laptop und Digitalisierung wird ganz oben auf die Lehrpläne gesetzt.“ (Aus einem Faltblatt, das Steinbrücks Forderungen für den Bundestagswahlkampf darstellt)
Wie soll man sich Lehrpläne vorstellen, bei denen Digitalisierung ganz oben steht? Englisch, Deutsch, Latein usw. – alles digital?
Die meisten Schüler dürften Laptops und noch vieles mehr haben aber wozu "brauchen" sie das Gerät?
Aus demselben Text: "Wir brauchen eine Industrie auf neuestem digitalen Stand mit guten Arbeitsplätzen und die Förderung der Ideen von kreativen Existenzgründern."
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 07.03.2013 um 09.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22764
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Programmieren ist eine Kunst, die neben semantischer Richtigkeit des Codes alle Fälle behandeln muß, die möglich sind, also alles behandeln, was geschehen soll und auch alles, was nicht geschehen darf.
Kompliziert wird es im Zusammenspiel mehrerer Programme und wenn Programme zu beliebigen Zeitpunkten auf externe Ereignisse reagieren müssen (Interrupt). Das monatliche Microsoft-Update belegt, daß über Jahrzehnte laufend große Mengen an Fehlern in den Programmen gefunden werden, die dann durch solche Updates „gepatched“ werden. Und gäb’s keine Programmierfehler, gäb’s auch keine Hacker.
Vorgesehene Einstellungen am Rechner auszuwählen würde ich als Parametrieren und nicht als Programmieren bezeichnen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2013 um 19.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22762
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Ganz sicher verhält es sich so. Und im Grunde hat er ja recht, auch wenn wir bloß ein paar Einstellungen ändern usw., programmieren wir ja unsere Computer, wenn auch nur ganz an der Oberfläche.
Vor 30 Jahren, als das alles anfing, wurde mit dem MS-DOS auch ein BASIC geliefert, da habe ich dann auch mal ein bißchen mit gespielt. Aber mir war schon klar, daß ich meine Tage nicht damit verbringen wollte. Immerhin habe ich handgreiflich gelernt, daß man beim Schreiben von Programmen nicht den kleinsten Fehler machen darf. Die Suche danach kann sehr aufwendig sein. Insofern schult das Programmieren, auch wenn man es nicht berufsmäßig treiben will, genau jene Sekundärtugenden, deren Förderung man dem Lateinunterricht zuschreibt (und noch einleuchtender Mathe).
Ich stelle mir vor, daß in den Animationen der Filmindustrie eine schwindelerregende Programmierarbeit steckt, und bewundere Leute, die das beherrschen oder wenigstens durchschauen.
Steinbrücks Bemerkung, "für die Arbeitswelt" sei Computerbeherrschung wichtiger als Latein, ist ja fast tautologisch, denn die Berufe mit Latein sind selten. Die Voraussetzung, daß alles an den Schulen im Dienste der Arbeitswelt zu stehen habe, entspricht wohl Steinbrücks tiefer Überzeugung. Er wollte den Herstellern was Nettes sagen, hat nebenbei schwierige pädagogische Fragen beantwortet und meint wohl, daß ihm das keiner so genau nachrechnet. Es gibt ja viele, die sich mal eben zur Schule äußern, weil sie mit der Folgenlosigkeit ihrer Reden rechnen dürfen. Mal sehen, was er sagt, wenn er vor dem Deutschen Philologenverband redet ...
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 06.03.2013 um 18.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22761
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Steinbrück weiß wahrscheinlich nicht, was Programmieren bedeutet, er meint vermutlich das Benützen eines PCs oder eines Smartphones.
Programmieren im eigentlichen Sinn (z. B. Unix, C++, Java, usw.) wird auch in Zukunft kaum etwas für jeden Schüler sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2013 um 18.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22760
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Auf der CeBIT hat Steinbrück verlangt, man solle jedem Schüler einen "mobilen Computer" zur Verfügung stellen. Programmieren sei die zweite Fremdsprache von morgen, nicht Latein (worin er durchgefallen sei).
Gibt es noch Schüler, die keinen haben? Muß der Staat das bezahlen? Sind die Ergebnisse der Laptop-Klassen (Bertelsmann, Sony) so überwältigend, daß die Ausgabe sich lohnt? Könnte man für die 10 Milliarden nicht mehr Lehrer einstellen?
Die ebenfalls angemahnten Internetfähigkeiten sind doch bei fast allen Schülern längst vorhanden, wir Älteren können uns von unseren Kindern jederzeit Rat holen. "Programmieren" wird immer nur ein Teil der Schüler lernen und später mal brauchen.
Man kann die Selbstironie auch zu weit treiben: Steinbrück plädierte für eine "Kultur des Scheiterns".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2013 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22666
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Eher tivi.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 19.02.2013 um 10.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22664
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Gibt es eigentlich Leute, die tatsächlich Tefau statt Fernsehen sagen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2013 um 06.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22662
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Ich werde weiterhin alles außer Lebensmitteln bei amazon kaufen. Warum sollte ich zum Erhalt der Buchhandlungen beitragen, etwa Thalia in bester Innenstadtlage? Die Buchhandlungen verschandeln die Städte, jeder Blick in die Auslage dreht mir den Magen um, und der Gedanke an das Innere (alles in falscher Reformschreibung) verdirbt mir die Laune für den ganzen Tag. Waschsalons mit ihren zuverlässig rotierenden Trommeln sind viel schöner.
Bei amazon kriege ich alles billiger, Neuerscheinungen nach ein paar Wochen zum halben Preis, vor allem aber Bücher aus Amerika und anderen Ländern für fast nichts, bloß die drei Euro Porto. Elektrogeräte kann man sich bei Saturn ansehen oder im letzten noch dahinvegetierenden Haushaltswarengeschäft und dann bei amazon marketplace bestellen. Dahinter stecken ja auch Fachgeschäfte, nur eben die preisgünstigsten. Ich bin ein rationales Wirtschaftssubjekt (wie ich vor 50 Jahren in einer schönen Vorlesung gelernt habe). Ebenso rational wie mein Arbeitgeber, der mir das Gehalt bzw. die Pension auch nicht aus Menschenliebe zahlt. Die TV-Sendung über amazon habe ich natürlich nicht gesehen. Hat sich schon mal jemand um andere Saisonarbeiter gekümmert?
Übrigens schreibt ein Leser in der FAZ heute sehr schön, daß er in seinem fernsehfreien Haushalt die TV-Gebühr als den Preis dafür betrachtet, sich "das Programm der Öffentlich-Rechtlichen vom Hals halten zu dürfen. Auf den Tag und die gewonnene Lebenskultur umgerechnet, ist die Abgabe gar nicht mehr zu teuer." – In einem Artikel vom selben Tage sagen Wissenschaftler, Kinder sollten nicht mehr als zwei Stunden am Tag fernsehen. Kinder, die 15 % ihres wachen Lebens vor dem Fernseher verbringen! (Dann erzählen sie einem von einem gewissen Stefan Raab, den ich nicht kenne, der aber demnächst Bundeskanzler werden soll oder so ähnlich, mich wundert gar nichts mehr.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2013 um 08.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#22505
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Nachdem es um die Renommierschulen mit ihren gesponserten „Laptopklassen“ still geworden ist, liest man nur im Regionalteil der Zeitungen immer wieder mal, in dieser oder jener Schule lerne man nun mit Laptops und Ipads und komme „Mit Bits und Bytes zum Abi“ (SZ 29.1.13 über die Privatschule Schloß Neubeuern). Den Schülern mache es Spaß und: „Das Lernen werde dadurch spielerischer und kreativer.“ Das sind alles keine objektivierbaren Kriterien. Interessant auch die Voraussetzung, daß Ausdrücke wie „Bits und Bytes“ immer noch Eindruck machen.
„Große Vorteile hat das digitale System auch, wenn ein Schüler krank ist, weil die Lehrer ihm auf sein Laptop alles schicken können, was im Unterricht durchgenommen wurde.“
Das war ja früher ein unüberwindliches Problem, nicht wahr? Und dafür werden hunderttausend Euro ausgegeben? (Übrigens haben die Jungen blaue Ipads und die Mädchen rosafarbene bekommen. Auch das scheint zur Überwindung der, wie es dort heißt, „anachronistischen“ Pädagogik mit Papier und Stift beitragen zu sollen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2012 um 12.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20209
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Gerade im Zusammenhang mit dieser Messe war wieder zu hören, wie viele "Laptopklassen" inzwischen gesponsert werden. Gibt es überhaupt noch Medienpädagogen, die keine Auftragsforschung treiben? Die Verlagsbeilagen der Zeitungen zum Thema "Lernen" sind ganz und gar auf elektronische Medien ausgerichtet.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.03.2012 um 11.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20208
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Wie ist das denn genau mit der Marktmacht, kann man irgendwo sehen, wie sich z. B. die Spiegel-Bestsellerliste auf E-Bücher und gedruckte Bücher verteilt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2012 um 08.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20206
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Die sogenannte "Bildungsmesse" didacta wurde auch wieder von den Computer- und Softwarefirmen beherrscht. Die unwidersprochene Botschaft ist, daß das gedruckte Buch total out sei. Für die elektronischen Medien spricht zwar keine pädagogische Empirie, sondern nur die Marktmacht, aber wer könnte sich dagegen vernehmbar machen?
Am Rande spielte auch die Interkulturelle Kommunikation eine Rolle, auch so ein Windei. (Der strikt monokulturelle Innenminister Friedrich sprach sich kürzlich für Bikulturalität der Türken in Deutschland aus ...)
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 04.03.2012 um 00.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20202
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MGs Einlassung soll wohl nicht so ernst gemeint sein. Ansonsten ist es unlauter, eine Idee im vorhinein mit einem zu Recht vergessenen Plan zu vergleichen und damit zu diskreditieren.
Praxiserfahrung habe ich genug, um zu wissen, daß Schüler, die ihr eigenes E-Book kaputtmachen, es auch selbst ersetzen müssen. Spätestens beim zweiten gibt's zu Hause Ärger. Und die Schule hat auch kein Problem damit, wenn der Schüler wieder Bücher aus Papier schleppt.
Mit einem Schüler-E-Book geht kein pädagogisches Konzept einher. Es dient dazu, die Schultasche leichter und Literatur und Sachtexte verfügbar zu machen; nicht mehr und nicht weniger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.03.2012 um 08.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20201
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Über die Laptop-Klassen haben wir schon gesprochen (hier). Ich verfolge die Entwicklung am Rande mit, weil es schließlich um sehr wichtige Fragen der Lesekultur usw. geht. Aber seither habe ich keine Erfolgsmeldungen von der Laptop-Pädagogik mehr vernommen, obwohl Bertelsmann doch so viel Geld hineingesteckt hat. Es hat in der Pädagogik schon oft "völlig neue Dimensionen" gegeben.
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Kommentar von MG, verfaßt am 02.03.2012 um 19.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20200
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| Eine sehr überlegenswerte Anwendung von E-Books
| scheint mir in der Schule gegeben.
Diese Überlegung führt in die Irre. Schmeißt man ein Schulbuch in die Ecke oder haut es seinem Mitschüler um die Ohren (beides tägliches Praxis in der Schule), dann funktioniert es hinterher immer noch, es hat hinterher höchstens ein paar Eselsohren oder einen angeschlagenen Deckel.
Macht man das gleiche aber mit einem E-Book oder Laptop, dann ist das entsprechende Gerät hinterher hin.
"Laptopklassen" sind seit 15 Jahren der letzte Schrei der Schulinnovation. Aber nur bei denen, die keine Ahnung von der Praxis haben.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 26.02.2012 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20174
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Archive haben schon jetzt das Problem, geeignete Geräte für (inzwischen veraltete) Neue Medien vorzuhalten. Wer benutzt heute noch Disketten, schon gar die großen?
So gehen fünfzehn Jahre alte Aufzeichnungen verloren, während fünfhundert Jahre alte Bücher lesbar sind wie am ersten Tag.
So sind E-Books von heute auch nur Ergänzungsmedien. Sie eignen sich gut, wenn man auf Reisen eine Auswahl von Büchern mit sich führen will. Die eigentliche Bibliothek hat man zu Hause; sogar das Original der Software-Bücher ist im Schreibtischrechner, und nur eine Kopie läuft auf dem E-Book.
Eine sehr überlegenswerte Anwendung von E-Books scheint mir in der Schule gegeben. Wenn alle Schulbücher elektronisch vorlägen, bräuchten die Schüler weit weniger Bücher mit sich herumzuschleppen. Die Bände könnten viel einfacher aktualisiert werden, und selbst konkurrierende Bücher anderer Verlage könnten parallel genutzt werden.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Schüler ihre Bücher vergessen, ist auch geringer.
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Kommentar von Peter Schmitt, verfaßt am 26.02.2012 um 13.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20171
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Neben den bereits angesprochenen Punkten gibt es Fragen, die – soweit ich es beobachten konnte – selten oder nie angesprochen werden:
Bücher kann man verleihen, verschenken, verkaufen – geht das auch bei E-Books?
Verschiedene Bücher aus einer "herkömmlichen" Bibliothek können von mehreren Lesern gleichzeitig benützt werden.
Bücher, einmal gekauft, werden (voraussichtlich) auch nach 50 Jahren noch benutzbar sein.
Natürlich hat das E-Book auch einen Vorteil, der – zumindest auf den ersten Blick – unbestreitbar ist:
Man kann, wenn man will, auch hundert Bücher mit sich herumtragen. Aber was passiert, wenn das Lesegerät verlorengeht oder unbrauchbar wird?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.02.2012 um 09.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20162
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Ich lese ja auch keine Romane mehr, insofern betrifft mich das Problem, das ich selber aufgeworfen habe, nicht so sehr. Nur bei Fremdsprachen mache ich ein Ausnahme, na, und bei orthographisch verhunzten deutschen Romanen, über die ich mich ärgern will (um es dann hier abzuladen). Und Anthony Powells "A dance to the music of time" habe ich nur wegen des schönen Titels gelesen und weil ich jedes Buch, wenn ich mal angefangen habe, auch zu Ende lese, in diesem Fall also zwölf Bände. Poussins namengebendes Gemälde ziert seither meinen Desktop.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.02.2012 um 21.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20161
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Für mich ist ein Buch erst wertvoll, nachdem ich es mit Markierungsstreifen an den wichtigen Stellen versehen habe. Ohne Stichwortverzeichnis ist ein Buch kaum brauchbar. Allerdings lese ich keine Romane. (Das längste Buch war Bozena Nemcová: Die Großmutter, Eine Erzählung aus dem alten Böhmen)
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Kommentar von Ralf Gruner, verfaßt am 24.02.2012 um 19.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20160
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Ich will die Technik gar nicht zu sehr verteidigen, Herr Riemer, denn ein Buch zu benutzen ist mir eigentlich auch lieber. Aber trotzdem - wenn man sich erstmal darauf eingestellt hat, gibt es auch kleine Vorteile. Im Bett etwa läßt sich einfacher umblättern. Man kann sich die Schriftgröße aussuchen. Man hat unterwegs mehrere Bücher dabei einschließlich Wörterbücher – wer fremdsprachig liest, weiß so etwas sicher zu würdigen.
Daß die Benutzungsdauer mit einer Akkuladung nicht genauer angegeben wird, liegt an der Technik. Das Gerät braucht hauptsächlich nur dann kurz Strom, wenn man umblättert. Einem Käufer aber etwas von 8000 Blättervorgängen zu erzählen, wie es andere Hersteller machen, war Amazon vielleicht nicht anschaulich genug. In der Praxis reicht eine Ladung jedenfalls für mehr als ein Buch.
Die Ladegeräte sind kein Problem, da übliche USB-Schnittstellen benutzt werden, also funktionieren auch Mobiltelefon-Netzgeräte.
Und der Metall- oder Plastikrahmen steckt bei mir in einer gelungenen Lederklapptasche, die man fast wie ein Buch halten kann.
Als Problem empfinde ich eher die Dinge, die unausgereift sind. Beispielsweise ist es unmöglich, die Silbentrennung der Geräte zu aktivieren, weil da gelegentlich greuliche Fehltrennungen passieren. Und selbst wenn das mal besser werden sollte, kennt die Software dann vermutlich nur die reformierten Varianten.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.02.2012 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20159
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"Ein vollgeladener Akku hält bei ausgeschalteter WLAN-Funktion bis zu einem Monat, wenn Sie täglich bis zu einer halben Stunde lesen. Mit dauerhaft eingeschalteter WLAN-Funktion hält er bis zu 3 Wochen." (Amazon über Kindle)
Immer dieses unverbindliche "bis zu". Ein Durchschnittswert wäre mir lieber. Wenn ich also, z. B. im Urlaub, täglich 3 Stunden lesen möchte, geht das "bis zu" 5 Tagen, mit eingeschalteter WLAN-Funktion "bis zu" 3 Tagen.
Wie oft habe ich mich schon geärgert, wenn ich vergessen hatte, Kamera oder Handy aufzuladen. Und für jedes Teil, incl. Rasierapparat usw., muß man ein anderes Ladegerät dabeihaben.
Wie unabhängig bin ich da mit einem Buch aus Papier.
Und ein schöner Buchumschlag macht mir auch viel mehr Lust zum Lesen als so ein grauer Metallrahmen.
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Kommentar von Ralf Gruner, verfaßt am 24.02.2012 um 13.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20158
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Mit Formeln und Skizzen sieht es momentan eher schlecht aus. Es gibt wohl Geräte, die handschriftliche Anmerkungen und Skizzen zulassen, aber da habe ich eher nur über Probleme anstatt Begeisterung gelesen.
Farbige Bildschirme gibt es hierzulande auch noch keine, sofern man die Gerät mit leuchtendem Bildschirm (LCD) nicht mitrechnet. Und der Farbraum und -konstrast der angekündigten Bildschirme mit elektronischem Papier scheint vorerst auch nicht berauschend zu sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.02.2012 um 12.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20157
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Eine Frage ist natürlich auch, welche Art Notizen man erfassen kann. Bei Amazon lese ich über Kindle, daß man Notizen über eine virtuelle Tastatur eingeben kann. Also Buchstaben, Zahlen, ein paar Sonderzeichen. Wie ist es aber mit mathematischen Formeln, Skizzen?
Ob und wie ein E-Book farbige Abbildungen und Fotos anzeigt, die in vielen Büchern enthalten sind, konnte ich der Amazon-Beschreibung nicht entnehmen.
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Kommentar von Ralf Gruner, verfaßt am 24.02.2012 um 11.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20155
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Wahrscheinlich haben alle Lesegeräte der aktuellen Generation Funktionen für Lesezeichen und Anmerkungen. Akzeptabel benutzen kann man die aber nur bei den Modellen, die mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm ausgestattet sind. Ich benutze beispielsweise ein Cybook Odyssey, da funktioniert das recht gut.
Mit der Position einer zu suchenden Stelle geht es mir ähnlich. Wenn ich einen Roman lese, blättere ich aber meistens nur wenige Seiten zurück, und dann klappt das beim Lesegerät auch einigermaßen, denn man stellt ja nicht ständig an der Schriftgröße herum. Da man aber keinen Finger zwischen die Seiten klemmen kann, um sich die Position zu merken, und es keine rechte oder linke Seite gibt, habe ich mir bei der Benutzung des Gerätes wohl doch einen etwas anderen Lesestil angewöhnt. Das empfinde ich aber nicht als allzu schlimm und möchte den Vorteil der Platzersparnis nicht mehr missen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.02.2012 um 11.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20154
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Ich wollte nicht sagen, daß es unmöglich ist, nur habe ich von solchen E-Book-Funktionen bisher nicht gehört. Sicher werden die Geräte auch schnell weiterentwickelt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2012 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20153
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Ich bin überrascht: Kann man wirklich in E-Books keine (auch wieder versteckbaren) Notizen eintragen? Bei gespeicherten Texten auf dem PC kann man das doch ganz leicht.
Ja, das Suchen ist natürlich enorm erleichtert, und überhaupt wäre es ja Unsinn, die Vorteile der elektronischen Speicherung usw. zu bestreiten. Aber eben: Suchen ist nicht Lesen ...
Ich muß auch zugeben, daß ich im Laufe meines Lebens viel zu viele Bücher gekauft habe, wenn auch oft antiquarisch (wie ich auch jetzt kaum widerstehen kann, wenn ich bei ZVAB oder amazon ein Buch sehe, das kaum mehr als das Porto kostet, also oft nur 1 Cent plus 3 Euro, das kommt mir dann geschenkt vor). Aber ich habe eigentlich schon lange keinen Platz mehr im Reihenhäuschen, und die Auslagerung in die immer noch bewohnten Kinderzimmer klappt auch nicht so recht. Da wäre die elektronische Speicherung schon besser gewesen.
Der ernste Hintergrund ist natürlich, ob und wie sich unser Verhältnis zur Schrift ändert. Werden wir das gedruckte Buch (und die deutsche Sprache) eines Tages nur noch für Belletristisches nutzen, während die "Information" englisch und elektronisch abgewickelt wird?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.02.2012 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1500#20150
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Das mit dem Ortsgedächtnis geht mir ganz genauso. Wenn ich beim Lesen zurückblättere und eine bestimmte Stelle suche, weiß ich, ob ich links oben oder rechts unten usw. suchen muß. Das geht im E-Book sicher verloren, andererseits gibt es vielleicht dort komfortable elektronische Suchfunktionen.
Was ich bei einem E-Book noch vermissen würde: In eigene Bücher trage ich gern mit Bleistift Randnotizen oder Markierungen ein. Vielleicht ließe sich das in einem E-Book sogar auch irgendwie einrichten.
Letzlich ist es wohl eine Frage der Gewohnheit. Im Moment glaube ich nicht, daß ich mir jemals einen (oder ein?) "Kindle" oder ähnliches anschaffen werde.
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