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13.07.2011
Warum Rechtschreibreform?
Herr Scholze-Stubenrecht weiß es auch nicht
Die Neue Presse Coburg wollte es wissen:
Warum brauchen wir Rechtschreibung?
Werner Scholze-Stubenrecht: «Damit der Mensch sich orientieren kann in der Welt, muss er lesen und schreiben können. Das kann man nicht von Geburt an, sondern man muss es lernen. Und am besten lernen alle Menschen dasselbe. Würde jeder so schreiben, wie er es gerne hätte, gäbe das ein ganz schönes Chaos. Man wüsste oft nicht, was wirklich gemeint ist: Die Wahl oder der Wal? Deswegen ist es wichtig, dass es die Rechtschreibung gibt.»
Wieso wurde immer wieder etwas daran geändert, wie man manche Wörter schreibt?
Werner Scholze-Stubenrecht: « Sprache verändert sich ständig. Wir übernehmen etwa Wörter aus anderen Sprachen und brauchen dann eine Regel dafür, wie man sie auf Deutsch schreibt. Zum Beispiel das Wort Konzert: Das kommt eigentlich aus dem Italienischen, wo es "concerto" heißt.»
Welches Wort finden Sie schwierig ?
Werner Scholze-Stubenrecht: «Ich muss immer aufpassen, dass ich nicht aus Versehen "galoppieren" mit zwei "l" schreibe.»
www.np-coburg.de/jugend/kinderzeitung/news
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Kommentar von Kurt Albert, verfaßt am 13.07.2011 um 19.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19004
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Herr Scholze-Stubenrecht
... weiß es auch nicht. Er weiß aber für jene Reform doch einige Beweggründe, die er nicht nennt, die er umgeht und verschweigt. Insofern verhüllt er und täuscht.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 16.07.2011 um 11.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19019
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Scholze-Stubenrecht hätte ja auch antworten könnten:
Weil ein paar Germanisten meinten, die von ihnen erfundenen Schreibänderungen würden die Verschriftung des Deutschen allgemein vereinfachen, intuitiv anwendbar sein und trotzdem bedeutungsmäßig gleichwertig bleiben. Das stellte sich, wie wir heute wissen, als großer Irrtum heraus, trotzdem haben wir jetzt diese minderwertigere Schreibvorschrift.
Das traut er sich natürlich nicht, weil sonst der ganze Apparat, in dem er sitzt, ad absurdum geführt würde.
Stattdessen muß wieder einmal der Sprachwandel herhalten, mit dem bekanntlich kaum eine der reformierten Schreibungen begründbar ist.
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Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 21.07.2011 um 19.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19039
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Hmmm, der angebliche "Sprachwandel": Möge uns einer der Reformapologeten erklären, wie der "Sprachwandel" die reformierte ss/ß-Schreibung begründet. Außer dieser Schreibung hat ja fast keiner die Reform verstanden bzw. verinnerlicht, außer dem "Tipp" vielleicht.
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Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 03.08.2011 um 13.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19097
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In einem Interview der Rhein-Neckar-Zeitung hat Herr Schulze-Stubenrecht noch einige weitere possierliche Beispiele genannt, bei denen er immer wieder Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung habe und nachschauen müsse.
Das ist doch ein geradezu idealtypisches Resultat nach über einem Jahrzehnt Rechtschreibreform: Der Duden-Chef muß Trivialitäten im Duden nachschlagen!
Das hätte Drosdowski wohl nicht einmal zu fürchten gewagt!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.08.2011 um 14.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19098
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Lieber Herr Scheuermann, Sie haben wieder mal gar nichts verstanden! "Den Duden braucht jeder." Das war viele Jahre lang der Werbespruch. Da muß doch der Dudenchef mit gutem Beispiel vorangehen. Je mehr er ihn braucht, um so besser fürs Geschäft!
Und die Reformer selbst haben verkündet: „Die Neuregelung der Rechtschreibung bedingt, dass für jeden – Lehrer und Schüler – der Umgang mit einem Rechtschreiblexikon selbstverständlicher sein muss denn je.“ Die flächendeckende Unsicherheit in Rechtschreibfragen ist also geradezu ein Erfolgsbeweis und Qualitätssiegel der Reform!
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Kommentar von B.Janas, verfaßt am 03.08.2011 um 15.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19099
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Es wird beliebiger Unfug geschwätzt, immer wie's eben gerade paßt. Man hat in einer Frühphase auch mal gehört, anschließend brauche keiner mehr ein Wörterbuch. Aber mit Verlagsvertretern in den Gremien mußte sich das ins Gegenteil wandeln. Die Medien hinterfragen nichts, die KMK schluckt alles. Letztere wird das Thema wohl nie mehr ernsthaft anfassen, komme was wolle, der Rat ist nur Feigenblatt mit begrenztem Spielraum. Und Akzeptanz im Volk? So what! Die Trümmer bleiben liegen, nächstes Thema.
Zwar interessant, daß ausgerechnet Focus, einstmals Vorreiter, die Umfrage in Auftrag gab, aber passieren tut in der Folge wieder nichts.
Keiner lernt dank Reform besser schreiben, aber man lernt einiges über Medien und Politik, wenigstens was.
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Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 04.08.2011 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19102
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Lieber Herr Ickler, ich habe mir einmal vorgestellt, Dr. Drosdowkski hätte einen wirklich fähigen Nachfolger erhalten - was wäre geschehen? Keine Frage: Der Verlag hätte diesen geschäftsschädigenden Irrtum mit dem Hinauswurf quittiert! Da ist Dr. Scholze-Stubenrecht, wie ich geschrieben habe, einfach "Idealtypisch".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2011 um 12.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19106
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Leider hat mein alter Freund Drosdowski als nichtstimmberechtigtes Mitglied im Arbeitskreis viel gemosert, aber sich dann doch gefügt. Das hat mir ein anderes langjähriges Mitglied berichtet. Vielleicht entsprach das der Verlagspolitik. Drosdowski war ja auch nur ein Angestellter. Wenn man die Reform nicht verhindern konnte, wollte man wenigstens mit dabeisein.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 25.09.2011 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19246
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In der Süddeutschen Zeitung vom 24./25.September 2011 schreibt Heribert Prantl im Teil "Wochenende" einen fast nur lobenden Artikel über das Bundesverfassungsgericht. Eigentlich müßte er darauf hingewiesen werden, daß dieses Gericht ein schändliches und feiges Urteil zur Rechtschreibreform gesprochen hat.
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Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 06.10.2011 um 08.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1471#19293
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"Szeit":
Der neue Vorstandschef Tim Cook war schon seit 2005 als Chief Operating Officer für das Tagesgeschäft verantwortlich, und er hat Jobs während seiner medizinischen Ausszeiten vertreten.
(www.faz.net)
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