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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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10.12.2010
 

Sutane
Aus Mannheim nur ein bißchen Kosmetik

Der Rat für deutsche Rechtschreibung reicht seinen zweiten Bericht ein.

Siehe hier.



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Kommentare zu »Sutane«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2010 um 16.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17549

Im Jahre 1995 mußte eine ganze Dudenauflage eingestampft werden, weil Herr Zehetmair 36 Wörter beanstandet hatte. Im Jahre 2010 könnte es dazu kommen, daß alle Wörterbücher neu gedruckt werden müssen, weil der Rechtschreibrat 20 Einträge ändern will.
Wird diese Empfehlung von der KMK nicht angenommen, dann hat der Rechtschreibrat weitere vier Jahre völlig ohne Ergebnis beraten. Was will er dann in den nächsten sechs Jahren tun? Welches Ratsmitglied gibt sich für eine solche Farce her?
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.12.2010 um 10.54 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17552

Die Antwort ist einfach: Alle Ratsmitglieder, denen es nicht darum geht, tatsächlich etwas zu verbessern. Das werden dann zugleich dieselben Ratsmitglieder sein, die gerne Tagungen an pittoresken Orten besuchen und über der malerischen Landschaft schnell vergessen, warum sie gerade in Bozen, Vaduz oder wo auch immer sind.

Mit anderen Worten, es werden sich (leider) noch relativ viele Ratsmitglieder für diese Farce hergeben.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2010 um 13.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17553

Gerade wenn der Rechtschreibrat nur noch beobachten und nichts ändern darf, kann er in der jetzigen Form nicht bestehen bleiben. Außer den Wörterbuchverlagen, d. h. eigentlich außer Bertelsmann, denn Duden ist ja pleite, ist überhaupt niemand im Rat in der Lage solche Beobachtung zu leisten. Was wollen denn die anderen Mitglieder noch? Bloß zuhören und dösen, wie es die meisten bisher schon gehalten haben? Und was soll der Vorsitzende dazu beitragen, der noch nie bereit war, sich in die Materie einzuarbeiten?
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.12.2010 um 16.08 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17554

Ach, Herr Ickler, Sie sind aber wirklich ein Spielverderber!

Gönnen Sie anderen doch auch mal was. Natürlich kann der Rat in seiner jetzigen Form weiterbestehen. Die regelmäßigen Reisen tun offensichtlich allen sehr gut. Man kennt und schätzt sich in dieser Runde. Neider wie Sie gehören zum Glück nicht mehr zum erlauchten Kreis, weshalb das Essen bei den Tagungen dann auch gleich nochmal so gut schmeckt. Und was bitte soll dieses ständige Herumhacken auf den ergebnislosen Jahren der Existenz des Rechtschreibrates? Es gab doch zuletzt dieses wunderschöne Gruppenbild mit Dame(n) aus Berlin. Immerhin war es so professionell aufgenommen, daß auch wir nicht sofort wußten, vor welchem Gebäude man sich so dekorativ aufgereiht hatte. Das ist immerhin eine Photographie in vier Jahren. Nur Kleingeister und Krämerseelen stören sich daran!

Und ob Duden nun pleite ist oder nicht, ist doch auch egal. Der Zehetmair Hans würde eh nie und nimmer für Duden schreiben. Wie Sie schon richtig erkannt haben (1381#17549), wird eine neue Auflage der Wörterbücher nötig werden. Orthographische Änderungen bei wichtigen und vor allem häufig gebrauchten Wörtern sollen und dürfen der Schreibnation nicht vorentahlten werden. Der Große Vorsitzende, der selbstverständlich bestens in die Materie eingearbeitet ist, wird wieder einmal sein – bereits mehrfach mit großem Erfolg verwendetes – Vorwort beisteuern. Welche andere Einarbeitung braucht es da noch? Das Vorwort steht längst!
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2010 um 16.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17555

Lieber Herr Höher,
es ist schon wahr: Unbegreiflicherweise gibt es ja die Spezies der Kongreßnudeln, die zu jeder Tagung lieber reisen, als zu Hause zu sitzen und zu arbeiten. Das sind aber hier nur wenige. Mittagessen gab es auch nie, und Spesen wurden nicht ersetzt, außer wenn man für eine Organisation unterwegs war. Ich zum Beispiel habe alle Reisen zu Rats- und AG-Sitzungen aus meiner eigenen Tasche bezahlt.
Und die Reize Mannheims, na ja, sie nutzen sich ab. Die Sitzungen sind eigentlich furchtbar, da dürfte sich nichts zum Besseren gewendet haben, im Gegenteil.
 
 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 11.12.2010 um 21.24 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17556

"Mittagessen gab es auch nie, und Spesen wurden nicht ersetzt, außer wenn man für eine Organisation unterwegs war." — Was??? Warum macht da wer außer den "für eine Organisation"-Bewegten überhaupt noch mit? Etwa, um bei einem Jahrhundertereignis wie einstens Goethe dabeigewesen zu sein??? — Es ist schlimmer, als ich es mir aus der Ferne vorstellen konnte!
(Ich habe einen gelehrten Kollegen, der mal auf Einladung jenes steinreichen südkoreanischen Sektenführers [war's irgendwas mit "Moon"?] an dessen "akademischer" Konferenz mit einem Referat zu irgendwas in der Religion teilnahm. Davon ist aber in der Vita dieses Kollegen nichts mehr zu lesen. Er wurde später durchaus was, – und er wollte sogar von mir sein erstes Buch zurückkaufen...)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2010 um 06.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1381#17557

Ja, lieber Herr Ludwig, das kann man sich nicht vorstellen, aber noch schöner ist die zynische Begründung der Kultusminister (vgl. hier).

Ich hatte mich vielleicht etwas zu knapp ausgedrückt: Ich meinte, wenn man für eine Organisation wie z. B. einen Verlag teilnimmt, dann trägt diese Organisation die Kosten. Wir Privatleute mußten dann eben selbst zahlen. Inzwischen zweifle ich, ob überhaupt noch jemand so dumm ist, auf eigene Kosten teilzunehmen. Ich selbst habe da wohl einen Rekord an Dummheit aufgestellt. Aber ich konnte ja wohl nicht gut den PEN in Anspruch nehmen, der mich entsandt hatte.
 
 

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