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01.07.2010
Zensur II
Bayern legt sich für Fundamentalisten ins Zeug
Wie den Zeitungen zu entnehmen war, hat der bayerische Schulminister ein Englischbuch des Verlags Cornelsen beanstandet, weil darin ein Artikel der bekannten amerikanischen Autorin Susan Jacoby abgedruckt und zur Diskussion gestellt war. Der Protest ging von evangelikalen Verbänden in Deutschland aus.
Man erinnert sich an Versuche deutscher Kultusministerinnen, den religiösen Kreationismus in den Biologieunterricht aufzunehmen. Cornelsen hat nun beschlossen, diesen Artikel aus dem Buch herauszunehmen. Hier ein Auszug aus der Stellungnahme des Verlags:
"Im Genehmigungsverfahren hat das bayerische Kultusministerium einen Passus zur Behandlung des Themas Religion in den USA beanstandet. Es geht um das Kapitel Dreaming of 'Gods Own Country', in dem der Artikel 'Fundamentalism in America' von Susan Jacoby zur Diskussion gestellt wurde. Dieser Artikel ist namentlich gekennzeichnet und gibt nur die Meinung der Autorin wieder. Der kritische Beitrag war aufgenommen worden, um Oberstufenschülern ein breites Spektrum an Sichtweisen und Standpunkten zu bieten. Im Anschluss daran werden Fragen zur Behandlung im Unterricht gestellt, z.B. Point out the dangers Jacoby sees … Define 'fundamentalist' and 'evangelical' as Jacoby uses the terms. Point out the main differences between the two … Es soll nicht inhaltlich Einfluss genommen werden, sondern Schüler werden motiviert, sich kritisch auseinanderzusetzen und eine eigene Position zu finden.
Wir halten diesen Beitrag für unproblematisch und gut geeignet die kritische Auseinandersetzung von Oberschülern mit dem Thema Religion in den USA zu fördern. Wenn aber das bayerische Kultusministerium das anders sieht und inhaltlich beanstandet, sind wir gerne bereit hier einen geeigneten Ersatz zu liefern. Nachdem wir über die Beanstandung informiert wurden, haben wir uns daher entschieden, hier das umstrittene Teilkapitel zu streichen. Wir werden schnellstmöglichst eine neue Unterrichtseinheit zum Thema Religion in den USA erstellen und sind sehr zuversichtlich, dass Context 21 dann auch in Bayern zugelassen wird."
Schulbuchverlage haben keine Wahl, sie müßten sich denn vom Markt verabschieden.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 01.07.2010 um 09.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16436
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Unabhängig davon, ob der beanstandete Text die Aufnahme in ein Schulbuch verdient, kann man sich das Ergebnis der geforderten »kritischen Auseinandersetzung« ganz gut vorstellen: Die Schüler werden zu dem sie befriedigenden Resultat kommen, daß die Amis spinnen.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 01.07.2010 um 11.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16437
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In der Revisionsverhandlung meiner Klage am 7.12.2001 vor dem OVG Schleswig gegen den Ersatzunterrricht für Religion bramarbarsierte eine fortschrittliche Richterin völlig neben der Wirklichkeit, daß das Land nicht gehindert sei, ein Fach “Religionskritik” einzuführen. Tatsächlich wäre das in Bayern und NRW geradezu verfassungswidrig.
Von der gleichen fortschrittlichen Dienststelle kam aber auch 2008 die Auslegung des Spruchs des BVerfGer v. 14.7.98, daß damit die erlaßweise Einführung praktisch jeden orthographischen Unfugs abgedeckt sei.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 01.07.2010 um 13.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16438
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Nun, daß das in Bayern vielleicht verfassungswidrig wäre, besagt ja nichts für Schleswig-Holstein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.07.2010 um 14.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16439
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Lieber Herr Markner,
ehrlich gesagt, zu diesem Resultat, was das Verhältnis eines Großteils der Amerikaner zur Religion betrifft, bin ich auch schon lange gekommen. In Ihrem Beitrag hört es sich aber so an, als ob Sie das für das Ergebnis einer sehr einseitigen Darstellung halten. Dann meinen Sie also eigentlich doch, daß der beanstandete Text EBEN NICHT die Aufnahme in ein Schulbuch verdient?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.07.2010 um 15.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16440
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Man darf nicht vergessen, daß die bayerischen Schüler die gescheitesten von ganz Deutschland sind...
Interessant zu wissen wäre noch, einer wie geringfügigen Denunziation es bedarf, um die bayerische Staatsregierung im Sinne der Ehrfurcht vor Gott tätig werden zu lassen.
Übrigens wollte ich die Bücher von Susan Jacoby immer schon mal lesen und habe mir heute gleich eins bestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.07.2010 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16442
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Die Schulbuchzulassung findet, wie wir schon mal erörtert haben, in einer rechtlichen Grauzone statt. Es gibt offenbar kein einklagbares Recht auf Zulassung, nur bedingungsloses Wohlverhalten. Außerdem sind die gutachtenden Lehrer oft solche, die selbst Schulbücher schreiben. Ein Verlagsvertreter hat mir das mal vor langer Zeit erklärt: Ob ein Buch zugelassen wird, liegt in Gottes Hand, aber wenn es zugelassen ist, hat mat die Lizenz zum Gelddrucken. Das muß man im Auge behalten, wenn man den Eifer bei der Umsetzung der Rechtschreibreform verstehen will; es dürfte auch sonst gelten.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 01.07.2010 um 16.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16443
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Weiteres ist bei www.spiegel.de unter "Gottes Werk und Bayerns Beitrag" zu finden.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 01.07.2010 um 16.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16444
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Mindestens so hohl wie das Zulassungsverfahren ist die vermeintlich emanzipative Lehrmethode, Schülern irgendwelche Schnipsel vorzuwerfen, über die sie dann »diskutieren« können. (Die Denunzianten haben immerhin begriffen, daß es entscheidend auf die Auswahl ankommt.) Geschult wird dabei weniger das sprachliche Ausdrucksvermögen als die Fähigkeit, sich der herrschenden Meinung anzuschließen. Vielleicht ist eines der Ergebnisse die in diesen Tagen oft artikulierte Sehnsucht nach einem Mann im pro forma höchsten Staatsamt, der die Gabe hat, die von allen ohnehin geteilten Überzeugungen eloquent zum Ausdruck zu bringen. What a waste.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 01.07.2010 um 16.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16445
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"Die Schüler werden zu dem sie befriedigenden Resultat kommen, daß die Amis spinnen." Nun, das ist nur das befriedigende Resultat, weil es schon der von der eigenen Kultur vorgegebene und deshalb alle möglichen Bedürfnisse befriedigende Ausgangspunkt der eigenen Fragestellung, des eigenen Durchdenkens und der eigenen Zusammenfassung ist. An das Phänomen Spiritualität und wie es sich nach außen bei den einzelnen Menschen der verschiedenen Gegenden, Klassen, Traditionen, Regierungsformen — und Altersgruppen nicht zu vergessen! — zeigt, so daß man es nützlich "diskutieren" könnte, kommen Teenager sowieso nicht ran. Sie können vielleicht von bestimmten Zügen davon beeindruckt werden, aber bestimmt nicht systematisch, daß sie es sinnvoll "diskutieren" könnten. Mich beeindruckte schon immer der Satz: There's no atheist in the trenches; und über den denke ich öfters nach. —
Und weil wir hier von eigener Kultur sprechen, auch etwas zum Sprachlichen, was ich hier lernen mußte, um nicht anzustoßen: Die Antwort auf die Frage der Gastgeber, was ich zum Essen trinken möchte, war nicht Wein oder Bier (ich war damals noch gesunder Student), sondern: "Was haben Sie (anzubieten)?" Und dann war deren Antwort: "Oh, wir haben alles." Und dann, nach diesem "alles" kam die Aufzählung dessen, was sie hatten und was wohl ihr Herz als Gastmahlsbegleitgetränk begehren könnte. Und nur, wenn bei dieser durchaus manchmal längeren Aufzählung Wein und Bier ausdrücklich eingereiht waren, hatte ich eine Wahl (ich war damals noch gesunder Student), sonst eben nicht. Und mich bei der Erwähnung von Kaffee zur Begleitung des Hauptgerichts brrr und ungläubig zu schütteln, das hatte ich mir dann auch schnellstens abgewöhnt. Und warum und wie ein Mitbürger hier welcher Religion in der möglichen Tiefe des eigenen Herzens angehört, darüber ein Gespräch anzufangen, lohnt sich doch nun wirklich nicht und überläßt man dafür eingerichteten *summer camps* für Teenager und solchen, die es im Herzen geblieben sind.
In Deutschland hatten wir zur Diskussion dieser Fragen früher eine andere Tradition, in meiner Schule jedenfalls, aber wie bei der Rechtschreibung ist auch in dieser Beziehung ja nicht mehr alles so, wie's mal war. Aber auch im Sandkasten wurde mir von einem anderen Jungen schon erklärt, daß es keinen Gott gibt, denn wenn es einen gäbe, hätte er Deutschland nicht den Krieg verlieren lassen. Nun, wen immer die eigene Erklärung befriedigt, — lassen's wir's dabei, und reden wir bestenfalls miteinander vom "Gott der Philosophen", aber auch nur mit denen, die schon wissen, was damit gemeint ist. Daß Schüler durch ein Klassengespräch "motiviert" werden sollen, "sich [hierzu] kritisch auseinanderzusetzen und eine eigene Position zu finden" ist, meine ich mit meiner Erfahrung, nur den Verkauf fördern sollendes "educationese".
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 01.07.2010 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16446
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Wenn sich tonangebende Bildungspolitiker, Lehrer und Eltern über eines einig sind, dann anscheinend darüber, daß die traditionelle Lernschule, die alte Pauk- und Wissensvermittlungsanstalt überwunden werden müsse; an die Stelle des Drills der Vergangenheit habe die Förderung selbständigen Denkens und kritischen Bewußtseins zu treten. Die Wissensvermittlung ist leicht einzustellen, und wer es als Schüler dann an autodidaktischem Eifer fehlen läßt, ist selbst schuld. Wie aber kann man Kritikfähigkeit fördern, ohne womöglich heikle Fragen diskutieren zu müssen? Die Lösung: man legt den Begriff Kritik tolerant aus und bringt den Kindern in mildem Ton bei, was politisch korrekt sei. Etwa der Respekt selbst vor engstirnigsten religiösen Anschauungen. Gegenüber Minderheiten gilt: Toleranz, Toleranz, Toleranz! Namentlich gegenüber Minderheiten mit Migrationshintergrund. Selbst dann, wenn die ihrerseits Frauen als Untermenschen und Schwule als Ungeziefer betrachten. Insofern befindet sich die moderne deutsche Form der Kritikfähigkeit in schönem Einklang mit der Tradition: sie äußert sich in der gewissenhaften Beachtung von Tabus.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 01.07.2010 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16447
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Wahrscheinlich sind in alten Zeiten viel öfter Steine vom Himmel gefallen, und deswegen glaubten die Menschen, (auch die, die die Schöpfungsgeschichte (ab-)geschrieben haben,) daß der Himmel ein fester Körper ist. In der Septuaginta steht dafür "stereooma" und ("und Gott nannte den festen Körper Himmel"). Die Bezeichnung "Firmament" ist eigentlich eine lateinische Verfälschung, weil sie nur Befestigungsmittel (für die Sterne) bedeutet.
Auch in Deutschland gibt es Menschen, die im außer-reliösen Bereich auf wissenschftliche Widerlegungen ihrer Ansichten mit den Worten reagieren: "Das ist ja gerade der Irrtum."
Viel sinnvoller wäre in der Schule eine Diskussion über die aktuellen Forschungsergebnisse der israelitischen Chef-Archäologen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman, die sie in ihren Büchern "Keine Posaunen vor Jericho, Die archäologische Wahrheit über die Bibel" und "David und Salomo, Archäologen entschlüsseln einen Mythos" veröffentlicht haben. Das Alte Testament ist eine Dichtung, die auch öfter umgeschrieben wurde.
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Kommentar von Unbelehrbarer Romantiker 2.0, verfaßt am 02.07.2010 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16449
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Testamentarische Dichtung nebst Klagegesang
Was hilft mir im täglichen Leben, was "sagt" mir mehr, was ist eine der größten Kulturleistungen? - wenn nicht die Dichtung! Die prächtige Dichtung des Alten Testaments - oder die knöcherne der höchst distanzierten Genforscher-(Möchtegern-)Apostel aus ihrem Statistikhain? Wer ist hier allgegenwärtiger? Wer greift tiefgreifender in mein privates Leben vor? Auch: Wer duldet keinen Widerspruch? Hierzu finde ich bezeichnend, daß auf dem Dollar (Inbegriff des Kapitalismus) von Gott die Rede ist ("Wir vertrauen auf Gott"), sozusagen als zweite Instanz gegen die Regierung und das Geld an sich (ich weiß, ist im Kalten Krieg eingeführt worden und ist umstritten). So etwas fehlt dem "neutralen" Euro aber vollends, hier gibt es nur Abstraktes ohne Bezeichnung oder gar Erhöhung, eine EU-Wirtschaftsmacht duldet nichts neben sich.
Ich spreche mal wieder als Musiker - wieviele Lieder hat denn die neue Forschung so hervorgebracht? Daß meine "Oma Motorrad fährt", daß "Marmelade Zucker enthält [wobei ja neuerdings nicht mehr von Marmelade gesprochen werden darf]"? Zur neuen [eigenmächtig umgeschriebenen] Apokalypse der Klimaerwährmung etwa (deren Ketzer ja auf den Pranger, meine, zur Unperson abgestempelt werden) und deren Dichtungen und Umschreibungen ja hanebüchen wie unpoetisch sind? Ist das nicht das unumstößliche Glaubensbekenntnis unserer Tage? Wenn Sie so wollen, ist die deutsche Eigenart hierauf zu reagieren ja die alte: es als Tabu hinzunehmen, nichts zu sagen. Wußte schon Madame Stael (Trema geht her gerade nicht).
Um den Gedanken weiterzuführen - würden auch nur ein Schüler die Schule verlassen, ohne wenigstens ein Lied zu kennen (außer vielleicht dem Fußballgegröle und den Girly-Sternchen-Gequäke), ein Schüler ein "Gedicht" aufsagen zu können (Vaterunser), ohne Religionsunterricht? Mir fiel das erst mit meinen ausländischen Kollegen richtig auf, daß das "Volk der Dichter" keine Dichtung mehr kennt, geschweige denn Lieder zu singen vermag (meine Japaner waren höchst erstaunt darüber, ähnlich wie vor allem für Russen das undenkbar schien). (Diese größten Kulturleistungen sind nun mal von Religion stark geprägt, das ist eben so, das ist unsere Geschichte, die können Sie nicht übertünchen.) Nebenbei bemerkt: Ich fände es nicht übel, wenn ein so selbsteingenommer Mensch wie Westerwelle mal mit anderen zusammen einen Moment mal demütig und still knien würde (was wir Katholiken ja gewohnt sind).
Ja, zur Diskussion stellen! Lieber Herr Erich Virch, da sprechen Sie den springenden Punkt an!
Wieder als Musiker: Nach der neuesten "Erkenntnis" der (beweihräucherten) Pädagogik soll das Improvisieren im Anfangsunterricht im Vordergrund stehen und das ganze (oft riesige) Instrument benutzt werden. Ersterer soll VOR der Umsetzung (auf dem Instrument) von Kinderliedern, den Melodien, vor dem zaghaften Ein-Hand-Raum, dem modulierten Ton an sich, erfolgen. Vorbild Nachahmung/Anweisung? Ist scheinbar nur was für Kinderschänder. Welcher "Typus" von Kind da wohl auf der Strecke bleibt, oh, welch tabuisierte Frage aber auch! Nebenbemerkung: Improvisieren lernt man dadurch, daß man erst etwas beherrscht, ähm, meine gendergerecht "versteht", ehe etwas "aufgebaut" und "losgelassen" werden kann.
Übrigens Bayern und Bauernschläue - unsere Volontäre aus den neuen Bundesländern waren durch die Bank aufgeweckter, aber eben auch "trockener" (respektive sachlicher). Komische Klischees, die da bestätigt wurden.
Man lese die Verfassung des Freistaates Bayern bitte von Anbeginn, da steht:
"Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat [...]
Also eine Zeit da Gott den Herrschern untergestellt war. Und da Bundesrecht bekanntlich nach GG das Landesrecht bricht, und das wiederum die herrschaftliche EU-Verfassung, nun denn.
"Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung [...]" - also vor einer höheren Instanz als über dem Staat stehend. Ich finde das nicht unbeachtlich (und zudem geschichtlich gewachsen, siehe oben). (Helmut Schmid hat kürzlich zu der Vereidigung jener NRW Ministerin gemeint, sie bete ihren Gott an, es sei also anwendbar, wenn auch wohl nicht im Sinne der Väter des Grundgesetzes, denn so weit hatte man 1946-1948 und in Folge nicht gedacht). Hinsichtlich der zukünftigen Probleme aber mit strenggläubigen Muslimen kann das nach hinten losgehen und im Hinblick auf Erdogans unverhohlene Rede von 2008 in Köln und den jüngsten Kommentaren deutscher Imane (mindestens rund ein Fünftel der Imane, die in deutschen Moscheen predigen, gehört einer fundamentalistisch konservativen Strömung an) wird das ein kräftemessendes Spektakel geben, Diskussionen werden da erfahrungsgemäß nicht fruchten. Ich weiß, das darf man nicht sagen, auch nicht denken. Aber gedacht haben, könnte man's schon - frei nach Valentin (ein Bayer, durch und durch) ;-)
Ich kenne vermeintliches Schulbuch nicht, aber mir scheint besagter Artikel luftleer im Raum zu stehen, so als unumstößlicher Ausgangspunkt der "allgemeinen" Meinung, von diesem aus könne das "motiviert" diskutiert werden. Ich erkenne da nichts Anerkennendes, Tolerierendes, zu den "umstrittenen" "Vorgestrigen". Das Gelächter in der Klasse höre ich auch sogleich mit: Die Menschen früher, so auf der Scheibe (haha!), die lebten ja vorsintflutlich (hahaha!), das waren irgendwelche Ritter (ah!) und blöde Bauern (höhöh!) und so, und die heute, sind ja alle meschugge [wobei ich hier das jiddische Wort bewußt gebrauchte] (hahaha!). Mit Verlaub, lernt man so Achtung vor anderen, denen etwas, was aus/in unserer Geschichte gewachsen ist, auch aus Erfahrung dieser? In den USA leben viele Freikirchler, die da auswanderten (warum wohl?). Und meine Verwandten gehörten auch der schlesischen, ach wie bigotten Freikirche an. Die lebten aber damit ganz gut, ich erlebte sie als äußert höfliche und liebevolle (die halfen sich nach dem Krieg vorbildlich) Menschen. Ich wüßte nicht, welchen Raum mir, wäre ich Lehrer, das Schulbuch da präsentierte.
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Kommentar von M. Schuchardt, verfaßt am 06.07.2010 um 16.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16464
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In dem Bericht fehlt ein entscheidender Hinweis:
Der Artikel wurde deswegen entfernt, weil er die Achtung vor Gott und vor der religiösen Überzeugung des Menschen mißachtet (§131 der bayerischen Verfassung).
Die Autorin hatte nämlich behauptet: „ein unbestreitbarer, starker Zusammenhang zwischen religiösem Fundamentalismus und einer fehlenden Bildung“.
Verkürzt gesagt: je dümmer desto religiöser.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2010 um 17.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16465
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Statistisch gesehen, besteht dieser Zusammenhang zweifellos, wenn auch natürlich nicht in bezug auf Individuen. Es gibt eine Fülle von Arbeiten, die es belegen, ich verweise der Kürze halber (und bleibe wegen Susan Jacoby bei den USA) auf:
http://en.wikipedia.org/wiki/Demographics_of_atheism#North_America
Aber wie gesagt: eigentlich geht es mir um die Schulbuchzulassung und um den Einfluß von Interessengruppen.
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Kommentar von E. van Gelist, verfaßt am 06.07.2010 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16466
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Es ist hierzulande in gewissen Kreisen schick, über religiöse Amerikaner im allgemeinen und die Evangelikalen im besonderen die Nase zu rümpfen. Dem Beobachter kommt dies so vor, als ob man damit verdrängen möchte, daß sie eigentlich vor der eigenen europäischen Haustür kehrten müßten. Atheisten treten zuweilen so doktrinär und überheblich auf, daß sie den Balken vor dem eigenen Auge nicht sehen. Auch der realen Gefahr des islamischen Fundamentalismus will man wohl lieber nicht ins Auge sehen und verlagert seine Ängste auf harmlosere Gruppen. Dies ist nicht nur Dummheit, sondern auch Feigheit.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 07.07.2010 um 00.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16467
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"Statistisch gesehen, besteht dieser Zusammenhang zweifellos, wenn auch natürlich nicht in bezug auf Individuen." Ich erinnere mich an den Titel eines längeren Aufsatzes in einer großen deutschen Zeitung: "Sind Katholiken dümmer?" Wir bewegen hier uns hier auf einem sehr dünnen Grat, der nicht nur Fundamentalismen voneinander trennt. Ich selbst bin ja auch dafür, daß alle, auch Jugendliche, "die aktuellen Forschungsergebnisse der israelitischen Chef-Archäologen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman, die sie in ihren Büchern 'Keine Posaunen vor Jericho, Die archäologische Wahrheit über die Bibel' und 'David und Salomo, Archäologen entschlüsseln einen Mythos' veröffentlicht haben", lesen und gut zu verstehen versuchen. Nur bin ich eben e pluribus unus, und ich bin auf Methoden eingeschworen, die sich recht zivilisiert auch mit Unrechtem der anderen auseinandersetzen. Als Pädagoge weiß ich, daß die anderen blöd zu nennen gar nichts hilft. Als stolzer Minnesotaner (mit verwaltungs- und bildungspolitischem beachtlichem Einfluß durch deutsche und skandinavische Einwanderer!) kann ich natürlich über die Bildungspolitiker in Kansas und ihr Schulbildungsprogramm lächeln, aber lächelnd abwinken tue ich das Problem deshalb auch aus einiger Ferne nicht. Hoffnung auf lange Sicht gibt mir allerdings, daß auch in Kansas Leute leben, die solide Lebenserfahrung haben und klar denken können.
Ich glaube, es ist vom bisher Gesagten klar genug, daß ich mich auch nicht in den "gewissen Kreisen" wohlfühle, in denen es "schick" ist, "über religiöse Amerikaner im allgemeinen und die Evangelikalen im besonderen die Nase zu rümpfen." Was mir aber besonders auffällt: Die gewählten und gesetzlich ernannten Bildungsexperten da in Kansas *glauben* überzeugt an das, was sie da als Schulprogramm in ihrem Gebiet einsetzen, und in ihrer Sicht hängt ihr Seelenheil davon ab und das der Kinder, für die sie sich verantwortlich fühlen. Unsere KultusministerInnen im aufgeklärten Mitteleuropa jedoch *wissen*, daß sie bei der Rechtschreibreform so einiges falsch gemacht haben; aber um nicht Gesicht zu verlieren und so ihren Posten in Gefahr zu bringen, bleiben sie fest bei dem, was sie dem Volk aufgezwungen haben, zu dessen Schaden. Welche von den beiden Interessengruppen verdient die größere Verachtung?
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 07.07.2010 um 00.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16468
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Tut mir leid, ich habe mich falsch ausgedrückt: Natürlich bin ich auf Minnesota stolz, aber ich bin kein Minnesotaner "mit verwaltungs- und bildungspolitischem beachtlichem Einfluß durch deutsche und skandinavische Einwanderer!" Aber Sie geneigte Leser haben sicher schon verstanden, wie ich's eigentlich meinte.
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Kommentar von M. Schuchardt, verfaßt am 07.07.2010 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16471
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@Theodor Ickler
Ich möchte mal an das Thema erinnern. Denn hier ging es darum, ob ein Zensur vorläge. Dies ist klar zu verneinen, denn ein Schulbuch ist keine Zeitung und auch kein gewöhnliches Buch, das man im Buchhandel erwerben kann. Denn der Auftraggeber nimmt (und er darf das auch) auf den Inhalt Einfluß.
Wenn man gegen jemanden's Argumente mit unlauteren Mitteln vorgeht, dann macht man ihn schlecht. Der ist ein Bayern-München-Fan, ist bei der X-Partei, ist dreimal verheiratet oder man sagt einfach, er sei ein Dummkopf.
Gegen letztere Herabwürdigung haben die bayerischen Verfassungsgeber etwas gehabt (besagter Artikel 131 d. Verf.). Und das kann man doch nachvollziehen.
Ob die Christen (um die geht es doch immer, denn an die Moslems traut man sich ja nicht ran) nun tatsächlich dümmer sind als die allgemeine Bevölkerung ist dafür schlicht irrelevant. Der Artikel gehört auch dann nicht ins Schulbuch.
Nun verstehe ich ein wenig von Statisik. Es gibt die beschreibende und die schllußfolgernde Statistik. Letzere ist es, um die es hier geht. Dabei können viele Fehler gemacht werden (Alpha- u. Beta-Fehler), schon bei der Datenauswahl. Probleme ergeben sich auch, wenn man keinen Doppelt-Blindtest anwendet. Ich würde nicht von "zweifelsfrei" sprechen wollen.
Immerhin bedeutet das ja nur, daß es ein Durchschnittswert ist. Wie stark weicht der von der Grundgesamtheit ab? Ist die Abweichung signifikant und wie hoch ist sie?
Immerhin gab und gibt es auch intelligente religiöse Menschen. Dazu gehören neben Margon Käßmann, Papst Benedikt XV, Alfred Delp, Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther, Bartholomé las Casas, Augustinus, die Evangelisten, Paulus, Augustinus u. v. a. m.
Johannes Kepler war gläubiger Christ und Galileo Gallilei trotz des Drucks durch die Kirche auch. In einem Welt-der-Wissenschaft-Heft über W. v. Braun steht nur ein Satz darüber. Er hätte in seiner Zeit in den USA angefangen (von Hause aus war er vermutlich röm.-kath.), sich mit dem Luthertum zu befassen. Und das hat er bestimmt nicht oberflächlich gemacht (meine Meinung). Man mag über ihn denken, was man will: ein Dummkopf war er sicher nicht!
Und noch ein letztes (damit das Thema Rechtschreibung nicht aus dem Blick gerät): in der Bibel kommen die Christen oft sehr schlecht weg (z. B. Petrus). Die Jünger zanken sich, wer zu Jesus Rechter sitzen wird usw. Es wird sogar gesagt, daß Jesus selbst bei seinen Predigten nicht alle überzeugen konnte. Diese Wahrheitsliebe findet man bei den Verlautbarungen der Kumi-Konferenz leider nicht ("Staatsräson", "zehn unwiderlegbare Gründe", "normative Macht des Faktischen" usw.) und auch sonst eher selten (Stichwort: Finanzkrise, "alternativlos").
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Kommentar von Seneca d. J., verfaßt am 08.07.2010 um 17.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16484
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Religion gilt dem gemeinen Manne als wahr,
dem Weisen als falsch
und dem Herrschenden als nützlich.
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Kommentar von Marvin, verfaßt am 09.07.2010 um 18.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16488
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Das mit dem Fundamentalismus ist schon seltsam. An der fundamentalistischen Durchsetzung der "Rechtschreibreform" ist dann auch das Christentum schuld? Oder hat nicht eher die Wissenschaftsgläubigkeit und säkulare Staatsfrömmigkeit von Öffentlichkeit und Medien es einer Interessengruppe ermöglicht, das erfolgreich durchzuziehen? In den USA wäre das jedenfalls nicht möglich, dort ist submissive Staatsgläubigkeit verpönt, und das nicht trotz, sondern wegen verbreiteter christlicher Einstellung.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 10.07.2010 um 01.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16489
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Deutschland ist nicht Amerika, aber wir sollten aus unserer Geschichte gelernt haben und deshalb dem Staat kritisch gegenüberstehen.
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Kommentar von M. Schuchardt, verfaßt am 12.07.2010 um 15.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16498
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Lieber Pt,
das ist mir zu pauschal. Niemand sollte sich grundlos gegen den Staat stellen. Dort, wo die staatliche Autorität versagt hat, lebt es sich nicht besser (z. B. Somalia, Kongo). Nur da, wo der Staat nicht rechtsstaatlich handelt, ist Widerstand vonnöten. Das war am 20. Juli 1944 der Fall. Die Ermordung so vieler Unschuldiger im NS-Staat ging ganz ohne Paragraphen vonstatten.
Beim der "Zensur" des Schulbuchs ist der Staat Auftraggeber und er hat das Recht (§ 131 Bayer. Verf.) auf seiner Seite. Bei der RSR fehlt es. Die KMK hätte noch viel rigorosere Reformen machen können. Nach Meinung ,mancher Befürworter ging die RSR nicht weit genug. Es gibt prinzipiell keine Grenze und eine Begründung (Vereinfachung) läßt sich finden. Und dies alles ohne irgeneine Kontrolle durch Parlamente und ohne einen Verfassungsparagraphen.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.07.2010 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16499
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Lieber M. Schuchardt,
mein Kommentar bezog sich auf den letzten Satz von Beitrag #16488, in dem die christliche Einstellung als Korrektiv gegen möglichen Machtmißbrauch des US-amerikanischen Staates angeführt wird. Ich denke nicht, daß die christlichen Kirchen in Deutschland diese Rolle spielen könnten, eben weil hier vieles anders ist als in den USA. (Auch in kirchlichen Texten wird bei uns heute Reformschrieb benutzt.)
Dagegen sollten wir aus unserer Geschichte insbesondere des vergangenen Jahrhunderts gelernt haben, daß staatliche Macht allzuleicht mißbraucht wird. Meine Anmerkung war zwar ziemlich pauschal, das liegt aber auch daran, daß ich nicht immer einen ellenlangen Beitrag schreiben will, schon gar nicht bei dieser Hitze.
Ich stelle mich nicht grundlos gegen den Staat, sondern mich hat dieser in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Das Beharren auf einer sinnlosen und ungewollten Rechtschreibreform ist nur eine Sache von vielen. Das heißt letztlich, daß in unserem Staat die Macht- und Gewinninteressen mehr zählen als andere Überlegungen. Das heißt aber auch, daß in unserem Staat letztlich alles möglich ist, wenn das den Mächtigen oder Reichen nur nützlich erscheint.
Letztlich haben die Deutschen nie wirklich Mitsprachrecht bei wirklich wichtigen Entscheidungen gehabt, wir sind gewissermaßen ein ''entmündigtes Volk'', selbst das geflügelte Wort vom ''mündigen Bürger'' hört man heutzutage nicht mehr.
Was Somalia angeht, so kann ich dazu nur wenig sagen, da ich seit zehn Jahren kein Fernsehen mehr schaue, kein Radio mehr höre und auch schon lange keine Zeitungen mehr lese. Über Somalia habe ich nur einen Artikel gelesen, nämlich diesen hier: http://mises.org/daily/2066
Demnach scheint es sich hier um zwei grundverschiedene Denkmodelle zu handeln, einerseits das eines Staates mit einer wie auch immer gearteten Regierung, andererseits einer auf Traditionen und Clans basierenden Gesellschaftsordnung. (Beachten Sie, daß ich hier den Begriff ''Staat'' nicht gebrauche.) Der Artikel deutet an, soweit ich ihn verstanden habe, daß Somalia nur deswegen Probleme hat, weil von außen Einfluß auf innerstaatliche Angelegenheiten genommen wird, ohne die völlig andersartige Gesellschaftsstruktur zu berücksichtigen oder überhaupt zu verstehen. Die westliche Welt kann halt nicht anders, als ihre Heilsleere (ja, ich weiß, Lehre wird mit h geschrieben) allen Völkern überzustülpen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.08.2010 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#16694
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Um mir selbst ein Bild zu machen, habe ich inzwischen zwei umfangreiche Bücher von Susan Jacoby gelesen: "Freethinkers" und "The Age of American Unreason". Beide äußerst seriös, gründlich recherchiert und unbedingt lesenswert. Ich weiß nicht, wieso ein Zitat daraus den Auftrag der bayerischen Verfassung verletzen könnte. Natürlich verletzt jedes Biologiebuch die religiösen Gefühle mancher Leute, aber man kann es nicht allen recht machen. Ich sehe die Gefahr, daß man es unbedeutenden, aber sehr aktiven Konventikeln recht machen will, wie auch bei den Exzessen der feministischen Sprachregelung (s. Diskussion über "Gender Gap" und den ganzen dazugehörigen Wiki-Artikel, der ja wohl geradewegs in den Irrsinn führt).
Übrigens sind die Kultusministerien nicht "Auftraggeber" der Schulbuchverfasser, sondern die Verlage legen solche Bücher vor in der Hoffnung, daß die vom Kultusministerium ernannten Gutachter (oft Lehrer, die ihrerseits Schulbücher verfasssen) sie günstig beurteilen und die Ministerien sie dann zum Gebrauch in Schulen genehmigen werden. Die Verlage können Widerspruch gegen die Nichtgenehmigung einlegen, werden das aber wohl meist bleiben lassen, weil sie am kürzeren Hebel sitzen und auf das dauernde Wohlwollen der Ministerialbeamten angewiesen sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2012 um 08.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#21708
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Vor einigen Jahren hat die Konrad-Adenauer-Stiftung eine Tagung zum Thema "Zensur" veranstaltet und die Vorträge auch veröffentlicht (abrufbar), durchaus interessant. Dabei habe ich mich an meine Schulzeit in den fünfziger Jahren erinnert. Ich entsinne mich einer Aktion gegen "Schmutz und Schund". Wir konnten Micky-Maus-Hefte in die Schule mitbringen und gegen "gute" Literatur eintauschen. Bei dieser Gelegenheit wurden uns bzw. unseren Eltern Abonnements aufgeschwatzt wie "Spannende Geschichten" (gibt's heute antiquarisch, s. ZVAB). Beliebt waren "Heinz Helfgen radelt um die Welt" und solche Sachen.
Der Mensch ist offenbar ein besonders zähes Lebewesen, mich gibt es ja immer noch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2014 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#24723
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Henryk Broder erinnerte kürzlich an den "Volkswartbund". Zu dessen segensreicher Tätigkeit vgl. Wikipedia, wo man auch die wechselnden Selbstbezeichnungen erfährt:
1896: Kölner Männerverein zur Bekämpfung öffentlicher Unsittlichkeit
1927: Volkswartbund
1951: Bischöfliche Arbeitsstelle für Fragen der Volkssittlichkeit
1971: Zentralstelle für Fragen der Sozialethik und Sozialhygiene e.V.
Heute: Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendschutz e.V.
"Sozialhygiene" ist ein bedenklicher Begriff, der konnte natürlich nicht bleiben, obwohl er als Fremdwort die eigentlichen Ziele hinreichend verschleierte. Ich finde es auch anmaßend, einen eingetragenen Verein "Zentralstelle" zu nennen.
Es ging der Zensur hauptsächlich darum, uns und unsere Kinder vor dem Anblick unaussprechlicher Objekte wie der weiblichen Brust zu schützen. Heute hat das Böse andere Formen angenommen. In einem durchaus kritischen Artikel über Zensur schrieb Roland Seim:
„Grundsätzlich ist der Jugendschutzgedanke etwa bei rechtsextremen, fremdenfeindlichen und gewaltauffordernden Inhalten sinnvoll, da popkulturelle Medien Vorbildfunktion für das noch nicht gefestigte Weltbild von Minderjährigen haben.“ (Roland Seim: 50 Jahre gegen "Schmutz und Schund". Zum "Goldenen Jubiläum" der Bundesprüfstelle. 10.5.2004) http://www.heise.de/tp/artikel/17/17203/1.html
Man beachte die politisch korrekte Zusammenstellung der Laster! (Pornographie kommt gar nicht mehr in Betracht.) In einem Rechtsstaat sollte nur die Aufforderung zu Rechtsbrüchen verfolgt werden. Das Gerede vom „noch nicht gefestigten Weltbild“ ist unwissenschaftlicher Quatsch. Was wäre denn ein „gefestigtes Weltbild“?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2014 um 06.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#25744
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Die ZEIT wacht bekanntlich unvergleichlich streng darüber, daß auch in Leserbriefen online keine unziemlichen Gedanken geäußert werden. Um so erstaunter war ich gestern, als unter dem Bericht über Gerry Adams ein ziemlich bösartiger Leserbrief schon vier Stunden lang unbeanstandet zu lesen war: ...Ähnlich wie die Saudis und Juden, versuchen die Engländer seit je her andere für Ihre Interessen sterben zu lassen - das liegt ganz im besonderen in der Ukraine nahe, wo England wie schon im zweiten Weltkrieg mit Polen zusammen arbeitet um (damals Hitler) zum Krieg zu provozieren. Usw.
Gegen Abend stand an derselben Stelle:
Kommentare entfernt
Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Kommentarbereich wurden einige Beiträge entfernt, da sie sich auf einen unveröffentlichten Kommentar bezogen.
Die Redaktion/dgw
Unveröffentlicht war der Kommentar nicht, aber am 1. Mai hatten die Leute wohl frei, so daß sie erst von anderer Seite auf den skandalösen Eintrag hingewiesen werden mußten. Und dann haben sie gleich alles weggeräumt.
Aber hier muß der Kommentar noch stehen:
community.zeit.de/user/onlinejude
Allerdings: „Sie haben keine Zugriffsberechtigung für diese Seite.“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.06.2014 um 10.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#26066
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Im Bibliotheksexemplar von Seeligers „Handbuch des Schwindels“ (1922) ist vorn eingestempelt: „Nicht ausleihbar!“ Später hat man das säuberlich durchgestrichen, und so habe ich es anstandslos ausleihen können. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Handbuch_des_Schwindels
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.06.2014 um 17.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#26078
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Auf dem Einband von Seeligers "Handbuch" prangt übrigens das radförmig gerundete Hakenkreuz, und auf dem Titelblatt findet man die von den Nazis bekannte üblichste Form. Seeliger verweist unter dem Stichwort "Hakenkreuz" auch ausdrücklich auf diesen Einband, aber es wird nicht klar, warum eigentlich. Er deutet es als Glückszeichen usw., andersherum als "das zur Zeit gebräuchliche Geheimzeichen für Staatsverbrecher" usw.,"Gegenjüdlerstern (s. Antisemit)" ... Manchmal ziemlich rätselhaft.
Im übrigen sind die Querverweise oft noch lustiger als die Einträge selbst, z. B.
Erst wenn sich die Weiber endlich Hosen anziehen und sich von den Männern nichts mehr gefallen lassen als Liebe (s. Pfarrersköchin, Frauenstimmrecht), wird der göttlich-unmenschliche Staatsbann gebrochen sein. (s. v. Weib)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.05.2015 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#28779
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Wir werden naturgemäß niemals erfahren, wie viele Veranstaltungen nicht stattfinden und wie viele Texte nicht geschrieben oder veröffentlicht werden, weil man die Muslime nicht provozieren will. Das ist wie bei anderen Gelegenheiten, die wir schon besprochen haben: Mancher ballt noch das Fäustchen in der Tasche, aber auch das hört irgendwann auf, man arrangiert sich und verliert auch das Gefühl, sich deswegen schämen zu müssen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.07.2015 um 15.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29343
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Die ZEIT erzieht ihre Leser und am liebsten alle Deutschen mit strenger Hand. Auf der Diskussionsseite steht:
Anmerkung: Normalerweise würde dieser Kommentar von der Moderation entfernt werden, da ein Vergleich der griechischen Regierungspartei Syriza mit der NSDAP diffamierend und unangebracht ist. Es gibt aber bereits mehrere Antworten auf den Kommentar, weshalb er dennoch stehen bleibt. Die Redaktion/lh
Und was hatte der Leser Schreckliches geschrieben?
"Der größte Feind vieler linker Patrioten"
Genau "Linker Patrioten" sowas nenne ich National-Sozialisten! Und die ähnlich mit eine anderen Ideologie ist wohl nur ein *Zufall*! :-)
Genau so Zufall ist wohl auch die Koalition aus Linksextremen und Rechtsextremen in Griechenland!?
Und die Sündenböcke finden ist auch ganz einfach einen Rollstuhlfahrer aus Deutschland!
Die von Syriza zumindest geduldeten in ganz Griechenland angeschlagenen Schäuble-Plakate und ähnliche Exzesse werden nicht als Grund erwähnt, daß eine solche Zuschrift, unbeholfen wie sie ist, vielleicht doch zugelassen werden könnte.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 09.07.2015 um 19.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29402
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Mit diesem Beitrag im Kopf las ich bei faz.net den Artikel "Mit Marx und Spartakus gegen das System", in dem der Autor u. a. die Zusammenarbeit von Syriza und griechischen Rechtsextremisten ansprach und dabei an die "gemeinsame Sache" von Kommunisten und NSDAP zu Weimarer Zeiten und die Kooperation von Stalin und Hitler erinnerte.
Mein Leserbrief, der mit Verweis auf u. a. den ehemaligen FAZ-Herausgeber Joachim Fest die in der Geschichtswissenschaft anerkannte Lesart herausstellte, daß die NSDAP eine linke Bewegung war, wurde nicht veröffentlicht und wurde auch rückstandslos von meiner Nutzerseite gelöscht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2015 um 04.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29593
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Das Ermittlungsverfahren gegen "Netzpolitik.org" wegen Landesverrat ruht zwar, aber der Warnschuß sitzt schon mal.
Nachtrag: Von den Rücktrittsforderungen gegen den Generalbundesanwalt und andere halte ich aber auch nichts. Damit ist man immer viel zu schnell bei der Hand. Die Folge ist doch, daß die Leute nicht mehr greifbar sind und auch ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht werden können. Mit einem Funktionär, der einmal von der Öffentlichkeit gemaßregelt worden ist und sich künftig vorsieht, wäre man doch viel besser bedient.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2015 um 08.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29595
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»Dass Hitlers wirres Machwerk ab Januar auf Deutschlands Bestsellerlisten landet, hält der Wissenschaftler für unwahrscheinlich. „Das Buch ist jetzt schon verfügbar. Es gibt jederzeit Exemplare im antiquarischen Buchhandel. Bis zu den öffentlichen Diskussionen der jüngsten Zeit konnte man das Buch in vielen Online-Antiquariaten bestellen. Englischsprachige Ausgaben konnten Interessierte seit den 1930er-Jahren ohnehin durchgängig kaufen. Und jeder kann den Text im Internet finden.“ Nichts davon ändert sich zum 1. Januar.« (Focus 1.8.15)
So? Für gewöhnliche Sterbliche ist es nicht so einfach, sich ein Exemplar zu besorgen. Daher wird die neue Ausgabe wohl ein Bestseller werden, falls man es nicht durch einen prohibitven Preis verhindert. "Unlesbar" soll es sein, aber warum dann die Besorgnis vor seiner giftigen Wirkung? Nur mit 3700 Anmerkungen will man es auf den Markt lassen; darin wird Hitler "widerlegt" – endlich!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.08.2015 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29625
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Nachtrag: Ich kann die Sache selbst nicht beurteilen, aber Herr Range hat in den letzten Tagen selbst auf seine Entlassung hingearbeitet, aus welchen Gründen auch immer. Meine vorige Bemerkung ist damit gegenstandslos geworden.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 05.08.2015 um 18.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29627
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Range mag auf seinen Rücktritt hingearbeitet haben, weil er genau wußte, was passiert, das ändert aber nichts an der Berechtigung seiner Kritik und deren Veröffentlichung.
Der Generalbundesanwalt ist qua Amt gehalten, einer Anzeige nachzugehen; wie er das macht, ist vorderhand seine Sache. Der Bundesjustizminister mag zwar beamtenrechtlich dem Generalbundesanwalt vorgesetzt sein, er ist als Teil der Exekutive aber verpflichtet, den Abstand zur Judikative zu wahren. Eine Dienstanweisung, Ermittlungen einzustellen, muß daher unterbleiben. Der Justizminister kann mit dem Bundesanwalt sprechen und Sachlagen erörtern, er muß dabei aber die Unabhängigkeit der Justiz auch in der öffentlichen Wahrnehmung sicherstellen. Das hat er nach meiner Ansicht nicht gemacht.
Der derzeitige Bundesjustizminister neigt dazu, politische und rechtliche Fragen zu vermischen; das sollte er lassen.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 05.08.2015 um 19.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29628
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"Mein Kampf" als "wirres Machwerk" abzutun und auch Hitlers Gemälden jeden Kunstwert abzusprechen, ist die Unfähigkeit zu akzeptieren, daß ein Schwerverbrecher in anderer Hinsicht Respektables geleistet hat. Das findet sich genauso bei Goebbels' literarischen Schriften.
Ich habe "Mein Kampf" zwar nicht von A bis Z, aber doch in recht großem Umfang gelesen; es ist für den Historiker eine interessante Lektüre. Der Schreibstil ist etwas ungelenk, die Formulierungen sind bisweilen reichlich scharf. Die Gedankengänge sind zumeist in sich schlüssig; einige basieren auf Fehlannahmen, andere sind nachvollziehbar.
Das Buch eignet sich gut, um Hitlers Politik und Hitlers Weltanschauung nachzuvollziehen. Eine Schablone für heutiges Handeln ist es nicht.
Ich bin gespannt, ob die kommentierte Neuauflage den Text in die KMK-Orthographie transkribiert. Fraktur wird es ja nicht sein; es bietet sich eher an, die Original-Orthographie beizubehalten, um die Konnotation mit dem Bösen herauszustellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.08.2015 um 13.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29636
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Wie ich gerade sehe, hat mein Erlanger Kollege Jens Kulenkampff in einem Leserbrief in der heutigen FAZ die Dinge ebenso beurteilt wie ich in meiner kurzen Bemerkung. Er fügt noch hinzu, daß Range mit seiner Weisungsgebundenheit offenbar jahrelang kein Problem hatte.
Warum er nun auf seine Entlassung bzw. Versetzung in den Ruhestand hinwirkte, weiß man nicht. Aber es ist doch klar, daß er nicht öffentlich gegen seinen Dienstherrn polemisieren konnte, ohne diese unabwendbare Folge vor Augen zu haben.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.08.2015 um 17.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29637
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Die kommentierte Ausgabe von Mein Kampf erscheint in der normalen Rechtschreibung, nur der über weite Strecken sicherlich überflüssige Kommentar ist reformiert. Hitler hat das Buch übrigens nicht allein geschrieben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.08.2015 um 11.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29641
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Eine hübsche Formulierung, die ich nicht übergehen kann:
Und weiter gehen die Range Festspiele in der FAZ. (FAZ-Leser Robert Elm zu einem weiteren Huldigungsbeitrag von Reinhard Müller, der in der Tat ziemlich „eingebettet“ wirkt. Das Feuilleton ist natürlich ohnehin ganz anderer Meinung als der politische Teil.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2015 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30182
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Noch einmal zur gouvernantenhaften Zensur in der ZEIT (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#29343)
Zum Bericht über Coming-out und Maßregelung eines schwulen Priesters gab es einen Leserbrief:
Ich glaube das Schwulsein ist nicht so das Problem für die Pfarrer, weil die sind ja meistens auch alle schwul.
Die mögens nur nicht so gern wenn einer seine Orientierung voll auslebt. Weil da werden die dann neidisch.
Das mag übertrieben sein, es geht aber nicht über das hinaus, was tausendmal und nicht erst in unseren Tagen über mutmaßlichen Sexualneid usw. geschrieben worden ist, vgl. auch David Berger und viele andere.
Die Leserbriefredaktion druckt es zwar, fügt aber hinzu:
Anmerkung: Bitte bemühen Sie sich um sachliche Kommentare, die eine konstruktive Diskussion vorantreiben. Die Redaktion/sg
Da ist wieder die fatale "konstruktive Diskussion". In der DDR gab es ganze Handbücher darüber, wie man solche Diskussionen leitet, damit am Ende das herauskommt, was man sich anfangs vorgenommen hat. Kein Gedanke daran, daß die sokratischen Dialoge - jedenfalls die wirklichen der Frühschriften - aporetisch und keineswegs konstruktiv waren.
Der Leser weiß sich zu helfen:
Ok nochmal:
Ich glaube, der Klerus ist überwiegend homosexuell und traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia, weil es an Akzeptanz der eigenen sexuellen Orientierung mangelt.
Das ist wörtlich aus dem ZEIT-Text selbst.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2015 um 12.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30259
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In der heutigen FAZ gibt ein Experte Hinweise, wie man Hitlers "Mein Kampf" (und andere "illegale Texte") aus dem Internet entfernen kann.
Zensur für alle! Anstoß nehmen können viele an vielem.
Übrigens hat das Bundesamt für Verfassungsschutz kürzlich dargelegt, daß Hitlers Buch für die Neonazis keine große Bedeutung hat. Das sagt einem ja auch schon der gesunde Menschenverstand.
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Kommentar von Internet Archive, verfaßt am 18.10.2015 um 20.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30270
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http://archive.org/details/Mein-Kampf
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.10.2015 um 21.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30286
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Ein Straftatbestand "Anstiftung zum Haß" kommt mir arg windig vor. Haß ist ja nicht einmal strafbar. Auch müßte man zwischen versuchter und vollendeter Anstiftung unterscheiden, aber wer will das ermitteln?
Zur Zeit zeigt jeder jeden an, die Juristen reiben sich die Hände.
Bertelsmann hat gerade die Bücher eines Akif Pirincci vom Markt genommen, weil der kürzlich was Monströses gesagt hat. Allerdings ändert das an seinen früheren Werken nichts. So was hat es immer wieder mal gegeben, aber besonders rational wirkt es nicht gerade. Immerhin steigert es den Bekanntheitsgrad und den Reiz des Verbotenen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.10.2015 um 00.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30287
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"We don't have freedom of speech to talk about the weather." (Ron Paul)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.10.2015 um 04.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30289
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Ja, eben. Hier ist noch eine der Originalmeldungen:
Seine Hetzrede bei der Jubiläums-Kundgebung der Pegida in Dresden hat für den Autor Akif Pirinçci berufliche Konsequenzen. Die Verlagsgruppe Random House nimmt seine Katzen-Krimis aus dem Programm.
"Als Reaktion auf seine inakzeptablen Äußerungen werden unsere bereits vor Jahren veröffentlichten, ausschließlich belletristischen Bücher von Akif Pirinçci umgehend gesperrt und nicht mehr angeboten“, teilen die Verlage Diana, Goldmann und Heyne mit.
In diesen erregten Zeiten sagen viele vieles, manche ergehen sich im Internet oder auf "Demonstrationen" im Herzeigen von vielem. Und was fällt den Leuten dazu ein? Erst mal anzeigen! Ordnung muß schließlich sein.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 21.10.2015 um 11.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30293
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Wer sich bei youtube ansieht, was Pirinçci gesagt hat, und in Zeitungen und Fernsehen, was die Medien daraus machen, diskutiert nicht mehr über den Begriff "Lügenpresse".
Hat Pirinçci eigentlich in den letzten Jahren Neues von Felidae oder dergleichen vorgelegt? Wie hoch war zuletzt die Nachfrage? Manchmal sind die Opportunitätskosten reichlich gering, wenn man daran denkt, auf einen fahrenden Zug aufzuspringen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.10.2015 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30294
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Lieber Herr Mahlmann,
ich hatte Pirinçcis Rede bis vorhin nicht gehört, und obwohl ich in letzter Zeit sehr vorsichtig geworden bin, wäre ich diesmal beinahe auf den Ton und die Stimmung in den Medien hereingefallen.
Danke, daß Sie mich davor bewahrt haben!
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 21.10.2015 um 20.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30295
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Nun sind Pirinccis Positionen ja schon lange bekannt. Haben die Verlage bisher nichts davon mitbekommen oder war es ihnen egal?
Übrigens: Pirincci unterstellt Dr. Werner Lübke, den er als "Regierungspräsident der Stadt Kassel" bezeichnet – ein solches Amt gibt es nicht –, er würde gerne ihm mißliebige Personen in KZs sperren, wenn er Gelegenheit dazu hätte. Das ist eine strafrechtlich relevante Aussage. Selbst die Lügentaz hat dazu die passenden Worte gefunden.
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Kommentar von faz.net, 20.10.2015, verfaßt am 21.10.2015 um 21.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30297
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Der Autor ist nicht erst seit dieser Rede vor mehr als zehntausend Pegida-Anhängern als Rechtspopulist bekannt. Für Random House war das bisher kein Grund, die Krimis aus dem Programm zu nehmen. „Seit gestern hat Akif Pirinçci bei uns keine verlegerische Heimat mehr“, sagt Hanssen an diesem Dienstag. Seit längerem sei man bei Random House mit vielen Äußerungen von Pirinçci nicht einverstanden gewesen. „Grundsätzlich ist die Beziehung zwischen einem Autor und seinem Verlag aber eine relativ heilige Geschichte“, sagt Hanssen. Pirinçcis bisherige Äußerungen seien außerdem unter das gefallen, was das Grundgesetz mit dem Recht auf Meinungsfreiheit schützt. Mit dem KZ-Satz sei das Fass nun übergelaufen.
(http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/random-house-sperrt-buecher-von-akif-pirincci-13866796.html)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.10.2015 um 21.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30298
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Ob mehr oder minder geschmackloser Sarkasmus »strafrechtlich relevant« ist oder nicht, wäre ja erst von dazu Berufenen zu prüfen. Das Ergebnis dieser Prüfung wird dann die nächste Runde Pöbelei auslösen, etc. pp.
Das Konzept der »relativen Heiligkeit« ist immerhin recht amüsant.
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Kommentar von FAZ, 21.10.2015, Seite 13, verfaßt am 21.10.2015 um 23.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30300
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Pegida zeigt rechtes Gesicht
Pirinçci ... bezeichnete Flüchtlinge in seiner Rede auf der Kundgebung als Invasoren und sagte unter anderem: "Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.
Wenn das nicht Desinformation in Reinkultur ist, dann war die DDR ein zutiefst demokratischer Staat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2015 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30312
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Bei Amazon wird kein einziges Buch von Akif Pirinçci angeboten.
Random House hat doch bisher mit ihm und an ihm gutes Geld verdient...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.10.2015 um 17.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30315
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Auf amazon.de nicht, auf amazon.com aber schon noch.
Lustigerweise kommen die Buchtitel auch auf amazon.de noch als Vorschläge, wenn man den Namen des Autors ins Suchfenster eingibt. Die Bücher werden aber nicht mehr gefunden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2015 um 17.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30318
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Auch nicht bei buecher.de.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.10.2015 um 18.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30319
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Der PEN wird sich der Sache sicherlich annehmen (Ironie off, wie man heute sagt).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2015 um 04.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30320
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Danach habe ich den PEN schon vor einigen Tagen gefragt und werde die Antwort hier mitteilen, falls ich eine bekomme.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2015 um 05.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30322
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Rheinische Post 22.10.15
Düsseldorf. Nach der "Pegida"-Rede von Akif Pirinçci am Montag haben nun auch Amazon, Buch-Großhändler und Buchketten reagiert. Sie haben alle Titel des Autors aus dem Programm genommen. Von Sebastian Dalkowski
Die Verlagsgruppe Random House hatte bereits am Dienstag reagiert und die Zusammenarbeit mit Akif Pirinçci beendet, nachdem dieser eine Rede während der "Pegida"-Demonstration am Montag gehalten hatte. Nun ziehen auch andere Unternehmen der Buchbranche nach. Bei Amazon.de ist kein Titel von Akif Pirinçci mehr erhältlich, weder seine Romane noch seine Sachbücher. Auf eine Anfrage unserer Redaktion hat das Unternehmen bisher nicht reagiert.
Bei den Buchhandels-Ketten "Mayersche Buchhandlung" und "Thalia" sind die Titel weder in den Filialen noch in den Online-Shops zu finden. "Derzeit sehen wir von einer aktiven Präsentation der Titel des Autors in unseren Buchhandlungen und im Online-Shop ab", sagte eine Sprecherin von Thalia. "Es sind jedoch Bestellungen auf expliziten Kundenwunsch in unseren Buchhandlungen möglich." Ein Sprecher der Mayerschen begründete den Boykott mit der Pegida-Rede von Akif Pirinçci.
Zudem haben auch die drei wichtigsten deutschen Buch-Großhändler KNV, Umbreit und Libri die Werke aus dem Programm genommen, wie der Sprecher der Mayerschen bestätigte. Buch-Großhändler sind die Bezugsquelle für Buchhändler, wenn sie die Bücher nicht direkt beim Verlag bestellen. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte ein Sprecher von KNV die Entscheidung mit Akif Pirinçcis Äußerungen vom Montag.
Pirinçcis Ansicht, man wolle ihn "vernichten", ist offenbar kein Hirngespinst. Ich brauche eigentlich nicht anzumerken, daß ich keine Zeile dieses Autors gelesen habe. Aber wieso haben die Verlage und Buchhändler erst jetzt gemerkt, daß aus seinen früheren Büchern ein tödliches Gift tropft, vor dem man die Menschen schützen muß? Oder geht es gar nicht darum?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.10.2015 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30326
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Indiskutabel dagegen dieser Satz aus Dresden: "Die KZs sind ja leider außer Betrieb." Wenn es, nach dem Galgen für Angela Merkel und Sigmar Gabriel, noch eines Beweises für die menschenverachtenden und volksverhetzenden Auswüchse der islamfeindlichen Pegida-Bewegung bedurft hatte, dann war es diese Äußerung des Krimiautors Akif Pirinçci. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, und die Verlagsgruppe Random House sah sich zu Recht zu folgender Reaktion genötigt: "Die Verlage Diana, Goldmann und Heyne haben mit großer Bestürzung und Unverständnis die Aussagen des Autors Akif Pirinçci auf der Pegida-Kundgebung in Dresden zur Kenntnis genommen und distanzieren sich entschieden. Der Schutz von Demokratie und Menschenrechten ist für uns ein zentraler Bestandteil unseres verlegerischen Schaffens, ebenso wie der Respekt vor Traditionen und dem Wunsch nach kultureller Vielfalt. Die Aussagen von Akif Pirinçci stehen diesen Werten diametral entgegen." Bücher von Pirinçci liefert Random House keine mehr aus. (Welt 24.10.15)
Soviel ich weiß, hat Pirinçci nicht die Errichtung von KZs verlangt, sondern ironisch gesagt, die Kritiker der "Willkommenskultur" würde man am liebsten in KZs sperren, wenn es die noch gäbe. Aber die Einzelheiten sind nicht wichtig, jedenfalls hat es in der Bundesrepublik wohl noch keine vergleichbaren Strafmaßnahmen gegen einen Schriftsteller gegeben, und das aus so nichtigem Anlaß. Mosebach fordert ungestraft strenge Zensur und "existentiell" empfindliche Strafen gegen Gotteslästerung.
Pirinçci hat recht, sich mit Auswanderungsplänen zu beschäftigen. In Deutschland soll er zur Unperson werden, gleichsam wegretuschiert aus der literarischen Welt. Wissen die Zeitungen überhaupt, was sie mit ihrer Selbstgleichschaltung anrichten? Ich fürchte, es wird sich böse rächen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.10.2015 um 18.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30335
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Pirinçci spaltet weiter
Börsenblatt steht wegen Abdruck einer Anzeige in der Kritik
Kriss Rudolph
Die Buchmesse ist vorbei, aber so richtig rund geht’s in Sachen Bücher erst jetzt. Es geht um genau zwei Titel – Akif Pirinçcis „Die große Verschwulung” und Andreas Lombards „Homosexualität gibt es nicht”. Beide sind erschienen im Manuscriptum Verlag, der – so erfuhr MÄNNER diese Woche – mit Pirinçci keinen Kontakt mehr pflegt. Der Autor erkärte mittlerweile gegenüber dem Stern, er denke zum ersten Mal darüber nach, das Land zu verlassen. Er wolle „nicht in einer muslimischen Gesellschaft leben“.
Diese beiden – um es vorsichtig zu sagen: dummen – Bücher werden doppelseitig im aktuellen Börsenblatt beworben, wofür das Verbandsorgan des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nun heftiger Kritik ausgesetzt ist.
Im Editorial des aktuellen Börsenblatt 43 schreibt Chefredakteur Casimir dazu: „Wir haben die Anzeige gedruckt. Juristen erklären, die Werbung sei im Sinne der Meinungsfreiheit hinzunehmen. Ein gewichtiges Argument! Wir hatten die Anzeige gleichwohl ablehnen dürfen, der Verlag hätte uns zur Annahme nicht zwingen können. Die Entscheidung bleibt also zurechenbar. Sie war verkehrt.”
„Wir sind sehr verwundert, dass das Börsenblatt eine Doppelanzeige für Akif Pirinçcis homophobes Buch „Die große Verschwulung” und Andreas Lombards „Homosexualität gibt es nicht” abgedruckt hat“, kritisieren die Geschäftsführer des Bruno Gmünder Verlags, Frank Zahn und Michael Taubenheim. „Nach den jüngsten Ausfällen Pirinçcis („Aber die KZ sind ja leider derzeit außer Betrieb”) erscheint dies gleich doppelt geschmacklos. Die beiden Titel aus dem Manuscriptum-Verlag sind sicherlich nicht mit den Grundwerten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vereinbar. Im Editorial wird lediglich darauf verwiesen, die Entscheidung, die Anzeige abzudrucken sei „verkehrt” gewesen. Eine ausführliche Stellungnahme und Distanzierung des Chefredakteurs des Börsenblatts, Dr. Torsten Casimir, wäre angebracht.”
Jörg Litwinschuh, der geschäftsführende Vorstand der Magnus Hirschfeld Stiftung, schrieb gestern:
„Ich finde es völlig unverständlich und inakzeptabel, dass Sie eine skandalöse, homosexuellenfeindliche Anzeige des Manuscriptum Verlages in Ihrem Börsenblatt zugelassen haben”. Die Verbreitung der Anzeige nennt Litwinschuh vor dem Hintergrund des Eintreffens „vieler – auch homo- und transsexueller – Flüchtlinge” „einen Tabubruch”. Das Börsenblatt helfe dabei, Botschaften gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu verbreiten.
Zuvor schon hatte Jim Baker, Geschäftsführer des Querverlages, kritisiert, die beiden beworbenen Titel seien „ein Schlag ins Gesicht jedes aufgeklärten Menschen”, warum er wegen der Anzeige seine langjährige Mitgliedschaft im Börsenverein in Frage stelle.
Inzwischen distanziert sich auch der Sachbuchautor und Journalist Alexander Glück. Er will nicht länger mit Akif Pirinçci in einem Verlag sein und untersagt der Edition Sonderwege / Manuscriptum den weiteren Vertrieb seines Buches „ADHS – Wie lebhafte Kinder für krank erklärt werden”.
Man könnte ein Buch über die große Verzwergung schreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.10.2015 um 18.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30336
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Was den Manuscriptum-Verlag betrifft, verbreitet das Schwulen-Magazin eine Halbwahrheit. Der Verlag teilt nämlich mit:
Zum neuesten Pirinçci-Tumult
Akif Pirinçci ist ein zwar sprachmächtiger, aber alles andere als ein geschmackssicherer Autor. Letzteres hat er auch mit seinem Auftritt auf der Pegida am 19. Oktober in Dresden demonstriert. Was die Medien aus seiner völlig verunglückten Rede heraushören wollen, hat er allerdings nie gesagt.
Der Zusammenhang: Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke hatte auf einer Bürgerversammlung am 14. Oktober Kritikern der derzeitigen Welle ungebremster Einwanderung empfohlen, ihrerseits aus Deutschland auszuwandern. Deshalb hatte Pirinçci in einer polemischen Volte gemutmaßt, die deutschen Behörden würden, wenn sie denn könnten, einwanderungskritische, aber hartnäckig auswanderungsunwillige deutsche Bürger am liebsten in Konzentrationslagern sammeln. Aus dieser Überspitzung kochen die hyperventilierenden Medien nun den geradezu gegenteiligen Vorwurf, Pirinçci verlange Konzentrationslager für Einwanderer. Sein neues Buch Die große Verschwulung hat im übrigen ein anderes Thema und einen anderen Ton.
In theatralischer Scheinempörung stellen die Medien nun, wie gewohnt, ihre Gesslerhüte und Springstöckchen für öffentliche Gehorsams- und Dressurübungen auf. Andere Verlage sind schon gehüpft. Wir täten das auch dann nicht, wenn wir die Zusammenarbeit mit Pirinçci nicht schon vor seinem Pegida-Auftritt beendet hätten.
Der Verlag
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.10.2015 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30337
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Auch DER SPIEGEL, Nr. 44 / 24.10.2015, Seite 24, zitiert Pirinçcis KZ-Satz so, als gäbe der Satz Pirinçcis eigene Meinung wieder. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, wie Politiker und Leitmedien zur Zeit versuchen, Andersdenkende öffentlich zu diskreditieren und fertigzumachen.
Gabriel spricht davon, daß Pegida und sogar die AfD nun offen rechtsradikal geworden seien. Langsam wird ihm wohl angst beim Gedanken an die nächsten Wahlen. Daß es meist besonnene, vernünftige Menschen sind, die einfach mit dem aktuellen Asylchaos nicht einverstanden sind, die für die Erhaltung unserer Kultur und Werte auf die Straße gehen, das weiß er auch, da ist ihm aber offenbar jedes Mittel bis zur übelsten Verleumdung recht, diese Menschen von den neuentstehenden Parteien und Bürgerinitiativen fernzuhalten. Was sollen denn die aufgebrachten Bürger machen, wie sollen sie ihren Unmut äußern? Sie können nicht verhindern, daß auf ihren Demos auch Neonazis dabei sind, die hetzen und Straftaten begehen. Genau die picken sich aber Gabriel und die Medien heraus und zeigen sie als das angebliche Gesicht von AfD und Pegida.
Die aktuelle Basta-Politik von Merkel und Ko. spaltet die deutsche Bevölkerung so strikt wie keine andere politische Handlung seit 1945. In so einer Situation dürfen die Regierenden nicht einfach kraft ihrer Noch-Mehrheit den Rest des Volkes ständig vor vollendete Tatsachen stellen und immer wieder stur mit dem Kopf durch die Wand gehen. Eine 55%-Regierung kann in normalen Zeiten gut gegen eine 45%-Opposition im Parlament bestehen, aber wenn auch nur bei 25% der Menschen im Volk die Seele kocht, dann sind die Demokratie und damit alle unsere Errungenschaften in größter Gefahr. Bei so stark polarisierenden Ereignissen wie dieser Asylflut muß die Regierung ganz besonders auch auf Minderheiten achten, sonst ist sie letztlich verantwortlich für die entstehende Anarchie und die Radikalisierung.
Das Volk will keine Anarchie, aber die Regierung erzwingt sie nach und nach mit ihrer sturen Haltung in dieser existenziellen Frage gegenüber den Noch-Minderheiten.
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Kommentar von Pegjda, verfaßt am 25.10.2015 um 22.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30338
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Lieber Herr Riemer,
wissen Sie nicht, daß Bachmann ein Spitzel ist?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2015 um 04.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30339
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In der Sache selbst bin ich zwar anderer Meinung, und mit Herrn Pirincci habe ich nichts zu tun, aber mich interessiert und ärgert der Umgang mit dem Affärchen. In der Presse ist jetzt überall von Pirinccis KZ-Spruch die Rede. Damit wird verdeckt, was er wirklich gesagt hat.
Was nicht verboten ist, ist erlaubt? Weit gefehlt. Gerade wo etwas nicht verboten, aber politisch unkorrekt ist, schlägt der Pöbel gnadenlos zu. Fromme Wünsche und Gebete finden dagegen breiteste Zustimmung, Heiligenscheine gibt's im Dutzend billiger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2015 um 06.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30342
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Im Weihnachtsgeschäft wird es so zugehen: Sie betreten eine Buchhandlung und fragen nach dem neuen Buch von Akif Pirinçci. Die Buchhändlerin bittet Sie wie üblich, den Namen zu buchstabieren, denn sie kennt nur die Autoren der SPIEGEL-Bestsellerliste. Der Computer zeigt eine Fehlermeldung. "Tut mir leid", sagt die Buchhändlerin, "Sie müssen sich geirrt haben, diesen Autor gibt es nicht." Nach einigem Hin und Her rät sie Ihnen, es doch einmal im Antiquariatshandel zu versuchen.
Sie denken auf der Straße über die Vorzüge des örtlichen Buchhandels nach, den es um jeden (gebundenen) Preis zu erhalten gilt, wegen persönlicher Beratung und so weiter.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.10.2015 um 23.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30353
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Ein wirklich schönes Foto, das DER SPIEGEL, Nr. 44 / 24.10.2015, quer über die obere Hälfte der Doppelseite 24/25 über den Artikel
Die enthemmte Republik
Gewalt Hassparolen auf der Straße ... rechte Wutwelle
gedruckt hat, das sage ich ganz ohne Ironie.
Man blickt in stolz erhobene, freundliche, teils ernste, teils lächelnde Gesichter, eine sehr friedliche, riesige Menschenmenge, keine Spur vom Neonazi-Klischee mit Glatzen, Stiefeln, schwarzen Klamotten. Das sind erkennbar Menschen wie wir alle, aus der Mitte des Volkes, ohne Angst, junge, ältere, Männer und Frauen. Schwarz-rot-goldene Fahnen werden getragen, auch das sächsische Weiß-Grün glaube ich zu erkennen. Soweit es die Momentaufnahme hergibt, das genaue Gegenteil eines Haßparolen grölenden, wutschnaubenden Mobs.
Zwei hochgehaltene Schilder sind gut lesbar, eins zeigt Angela Merkel mit Riesensegelohren vor dem alten DDR-Emblem (Hammer, Zirkel, Ährenkranz), rundherum die Aufschrift
* NATIONAL STASI AGENCY * IN AMERIKA WE TRUST,
das andere Schild mit der Aufschrift
An Merkel u. Co.! Wieviel ISIS und Terror stecken in 1500 000 Schein-Asylanten?
Spätestens seit verschiedenen Terror-Anschlägen gegen satirische Blätter wissen wir, daß politische Satire bei uns erlaubt ist. Die hier herausgestellten politischen Botschaften, der Wille der Demonstranten, sind klar erkennbar. Nur, mit Haß hat das alles nichts zu tun. Mit diesem Foto beweist DER SPIEGEL das Gegenteil. Hier demonstrieren mutige Bürger, ruhig und ohne Angst, aber mit tiefer Sorge für ihr Land.
Unter das Foto setzt DER SPIEGEL:
Pegida-Aufmarsch ... Die Suche nach Dialog und Kompromiss funktioniert nicht mehr
Ein "Aufmarsch" der SS (denn genau mit denen soll der Leser das Wort verbinden) sah ganz anders aus als auf diesem (natürlich unfreiwillig) erstaunlichen SPIEGEL-Foto. Und welcher Dialog und Kompromisse sind hier gemeint? Man will die "ängstlichen" Leute überreden, doch bitteschön stillzuhalten und weiterhin täglich 10000 Menschen ins Land zu lassen, die gar nicht daran denken, sich in unsere Kultur zu integrieren, es gar nicht können. Es war doch von Anfang an klar, daß das nicht lange "funktionieren" kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2015 um 04.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30354
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Zur Besorgnis gibt es allen Grund, aber eine vernünftige Diskussion und die Suche nach Lösungen sind fast unmöglich, nicht zuletzt wegen der verzerrenden Darstellung so vieler wohlgesinnter Sesselfurzer in den Medien.
Zur Rhetorik gehört, daß man nicht den falschen Leuten "eine Bühne bieten" darf. Sie betreten dann diese Bühne und äußern politisch Unkorrektes. Das geht natürlich gar nicht.
Universitäten dürfen nicht die falschen Redner einladen, dann kommt gleich ein Juso und ermahnt sie, solchen Leuten "keine Bühne zu bieten".
Die Schriftsteller sind ja nun auch gewarnt. Wer weiß, welche Person und welche Richtung es morgen trifft.
Viele Meinungen (vor allem die, die man insgeheim selber hegt, aber nicht auszusprechen wagt) gehören nicht widerlegt, sondern verboten. Da sind sich fast alle einig.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.10.2015 um 09.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30356
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Es ist erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit in den Nachrichten, die sich doch größter Neutralität verpflichtet fühlen sollten, Parteien und Politiker als populistisch bezeichnet werden. „Linkspopulist" Tsipras und „Rechtspopulist" Orban werden so genannt, als handle es sich dabei um ihre Amtsbezeichnung oder ihren erlernten Beruf. Die Diskriminierung erfolgt allerdings stets in streng sachlichem Ton.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 27.10.2015 um 11.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30358
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Vielleicht ist es naiv gedacht, aber ich glaube noch immer daran, daß das Volk sich nicht endlos ein X für'n U vormachen läßt; Anzeichen gibt es ja schon (Auflagen- und Einschaltquotenrückgang), daß die Leute der ideologisierten Medien überdrüssig sind.
Die Kaltblütigkeit, mit der Pirinçcis bürgerliche Existenz angegriffen wird, noch dazu mit einer Lüge, die überdies noch nicht einmal großartig verborgen wird, ist erschreckend. Die Bigotterie, mit der Gleiches ungleich behandelt wird (Galgen bei Pegida, Guillotine bei TTIP; KZ für Asylkritiker bei Polak und Pirinçci; Antisemitismus bei Muslimen und Deutschen), ist empörend.
Es wird in den Medien auch nichts mehr begründet, belegt oder argumentativ hergeleitet; es wird einfach behauptet. Die Neue Osnabrücker Zeitung z. B. arbeitet mit dem festen Textbaustein "die islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bewegung", als sei das höchstrichterlich erwiesen oder doch wenigstens die Eigenbezeichnung. Daß die TU Dresden ein anderes Forschungsergebnis vorgelegt hat, wird ignoriert. Die NOZ ist in der Stadt und im Landkreis Osnabrück und im Emsland die einzige Zeitung; wer sich nicht aktiv abwendet, ist dieser Indoktrination tagtäglich ausgesetzt. Bei etlichen anderen Regionalzeitungen wird es das gleiche sein.
Zur Frage nach einem "Pegida-Aufmarsch" legen Sie Bilder von Pegida, der Antifa und der SA nebeneinander.
Die Realität sorgt letztlich wohl doch für Realismus. Palmer von den Grünen ist als Tübinger Oberbürgermeister mit den Problemen unmittelbar konfrontiert, und siehe da: es wird ihm zu bunt. Er erkennt ein Diskussionstabu und fordert einen freien Meinungsaustausch zum Thema Asyl. Mal sehen, ob er auch aus der Partei gegangen wird wie Magdeburgs Trümper (vormals SPD).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2015 um 16.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30371
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Der Fall Pirinçci
David Berger 26.10.2015
Rückfall des deutschen Buchhandels in die Barbarei
Vorab sei es gesagt: Was Akif Pirinçci auf der Pegida-Demo von sich gab, ist völlig inakzeptabel (Telepolis-Interview mit Pirinçci: "Es geht nur um Männer in dieser Welt …"). Auch ganz persönlich ist mir der Katzenroman-Autor schlicht unsympathisch. Vor einiger Zeit hat er mich auf eine Art und Weise unter der Gürtellinie angegriffen, die ich so geschmacklos fand, dass ich keine Lust mehr hatte, mit ihm weiter öffentlich oder privat zu kommunizieren. Außerdem befürchte ich, dass ich als schwuler Mann viele Passagen seines Buches von der "großen Verschwulung" ebenfalls reichlich kritikwürdig finden würde, wenn ich es denn als freier Bürger in einem freien Land kaufen könnte.
Was ich allerdings im Hinblick auf die Meinungs- und Pressfreiheit noch tausendmal unerträglicher finde als die verunglückten Aussagen Pirinçcis ist der derzeitige Umgang der selbst ernannten Hüter der politischen Korrektheit mit seinen Büchern aus der Vergangenheit, besonders aber der Buchgroßhändler mit seiner aktuellen Neuerscheinung "Die große Verschwulung".
Da gingen nicht nur kleinere Buchhändler aus dem Land der Dichter und Denker am vergangenen Wochenende durch die Presse, die allen Ernstes ein öffentliches Schreddern der Bücher Pirinçcis veranstalten wollten.
Jetzt haben auch die drei wichtigsten Buchgroßhändler Libri, Umbreit und KNV sein neues Buch über den Zustand der bislang noch nicht unter Naturschutz stehenden Homo-Szene aus dem Programm genommen. Auch Amazon und die Buchketten Thalia und Mayersche haben angekündigt, dass das Buch bei ihnen nicht kaufbar sein wird. Mit dieser groß angelegten Blockade wird es dem Endkonsumenten schlicht nahezu unmöglich gemacht, sich dieses Buch zu kaufen und sich selbst ein Bild davon zu machen.
Damit erleben wir derzeit einen in Deutschland nach 1945 nie gekannten Vorfall. So schnell kann man gar nicht schauen, wie Deutschlands wichtigste Buchhändler in voraufklärerische Verdammungspraktiken zurückfallen. Selbst die katholische Inquisition hat es sich immer zur Devise gemacht, klar zwischen einem konkreten Werk und den anderen Äußerungen des Autors zu unterscheiden. Ob ein Werk auf den "Index der Verbotenen Bücher" kam, durfte nur von dem abhängig gemacht werden, was in diesem konkreten Buch stand. Bis der Index der Verbotenen Bücher in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als letztes Relikt frühneuzeitlicher Aufsicht über das Denken der Menschen selbst von der katholischen Kirche abgeschafft wurde.
Wo ist das Bekenntnis zu dem zwar nicht von Voltaire stammenden, aber sein freiheitliches Denken schön wiedergebenden Satz geworden: Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst?
Was jetzt in Deutschland mit dem neuesten Werk Pirinçcis passiert, zeigt nicht nur, wie wenig ernst die Mehrheit der deutschen Buchhändler das Selbstentscheidungsrecht der Leser nimmt. Es ist ein Abschied von jenem Denken, für das Voltaire und die anderen großen Philosophen Europas stehen. Es ist schlicht ein Rückfall in die voraufklärerische Barbarei von Bücherindex und Zensur. Im Namen der Verteidigung der politischen Korrektheit, stößt man - überheblich lächelnd und sich dabei auch noch lobwürdig glaubend - der Freiheit ein Messer in den Rücken.
Dieser Rückfall wiegt umso mehr, als er von Buchhändlern kommt. Sie spielen damit die von vermeintlichen Intellektuellen stammende Begleitmusik zu dem, was sich derzeit auf den Straßen Deutschlands an Auseinandersetzungen abspielt.
Man kann diesen Buchhändlern nur schlicht sagen: Ihr streicht von Eurem Programm die "große Verschwulung" und zelebriert ganz offen die totalitäre Verdummung! Schämt Euch!
(telepolis 26.10.15)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.10.2015 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30373
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Noch seltsamer als die Gleichschaltung der großen Verlage und Buchhändler finde ich, daß sich darüber kaum ein Lüftchen regt. Wo bleiben die massenhaften Proteste der Schriftsteller?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.10.2015 um 07.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30381
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Justiz muss Urteile rausrücken (Überschrift FAZ 30.10.15)
Vor einigen Jahrzehnten hätte man eine so umgangssprachliche Zeile wohl kaum in der FAZ angetroffen.
Zur Sache selbst: Daß Urteile und Urteilsbegründungen, die ja "im Namen des Volkes" ergangen sind, dem Volk vorenthalten werden können, ist in der Tat ein unhaltbarer Zustand, besonders wenn die Verhandlung selbst öffentlich war. Urteile samt Begründungen sind doch nicht einfach "Behördenakten".
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Kommentar von Pt, verfaßt am 30.10.2015 um 09.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30383
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Siehe auch diese Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-betitelung-im-namen-des-volkes-in-gerichtsbeschlussen-und-urteilen-und-des-153-stpo
''Wir bitten den Deutschen Bundestag, die Formulierung "Im Namen des Volkes" in Gerichtsurteilen abzuschaffen, da diese sachlich unrichtig ist.
Ferner bitten wir den Deutschen Bundestag den § 153a StPO abzuschaffen, da dieser eindeutig gegen das höher gestellte Recht der Gleichheit vor dem Gesetz gemäß Art. 3 Grundgesetz verstößt.
Ferner fordert unser Ehrenmitglied Horst Glanzer ebenfalls, diese "Freikaufmentalität" mit dem § 153a StPO für Reiche und Prominente unverzüglich parlamentarisch abzuschaffen.''
http://www.justiz-opfer.info/
Das Volk hat eh nichts zu sagen, warum dann diese bevormundende Formulierung? Damit die Richter eine reine Weste/ein reines Gewissen haben, wenn sie wieder mal das Recht beugen?
https://www.change.org/p/bundesjustizminister-heiko-maas-strafbarkeit-von-rechtsbeugung-wiederherstellen-b%C3%BCrgergerichte-einf%C3%BChren
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.11.2015 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30489
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Um BILD lesen zu könen, soll ich meinen Adblocker deaktivieren. Aber ich habe gar keinen Adblocker. Wahrscheinlich geht es nur darum, daß ich alles mögliche anklicke und irgendwelche Daten übermittele.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.11.2015 um 16.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30494
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Anmerkung der Redaktion: Da einige Kommentatoren leider nicht bereit waren, auf vernünftiger Ebene zu diskutieren, haben wir die Kommentarfunktion geschlossen. (Ostfriesen-Zeitung 13.10.15 zur Flüchtlingsunterbringung in Aurich)
Anders gesagt: Das schaffen wir nicht!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2015 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30584
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In „Downton Abbey“ sieht man niemals, wie die Familie sich zu Tisch setzt; so wird das Tischgebet umgangen, gegen den Wunsch des historischen Beraters.
The show's higher ups were so insistent about not incorporating religion that even table napkins folded in the shape of a bishop's mitre were not spared. "Everyone panics when you try to do anything religious on the telly," he said. "I still wish we could've got some decent napkin folds, but I was always left with my triangle." (http://www.christiantoday.com/article/christianity.banned.in.downton.abbey.thats.
why.crawley.family.are.never.seen.saying.grace.at.dinner.historical.advisor/70702.htm)
So werden die Betrachter auch über Aufstieg und Niedergang der Religion getäuscht und bekommen aus lauter Wohlgesinntheit ein falsches Bild von ihrer eigenen Geschichte.
Noch zum Thema: "Angst vor Islamisierung":
Wir waren nach jahrhundertelangen Kämpfen auf einem guten Weg, die Religionen zu neutralisieren und zur Privatsache zu machen (der Kern der Aufklärung), und nun kommt eine über uns, die davon nichts wissen will. Das ist in der Tat zu fürchten und könnte die Agenda der nächsten Jahrhunderte beherrschen. Wer hätte das gedacht?
Die nächstliegende Frage ist, wie sich die öffentliche Kommunikation bei uns verändern wird. Geht die Leisetreterei der Political correctness weiter?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2015 um 05.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30624
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Bei Google News steht stundenlag eine Schlagzeile der Abendzeitung: Terror-Alarm in München: Polizei verhindert Anschlag - Terroristen auf der Flucht, obwohl im Text selbst dann mitgeteilt wird, daß das Ganze von der Polizei als Falschmeldung entlarvt worden ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2015 um 06.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30782
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Zu unserer Berichterstattung über die Flüchtlingskrise haben wir zuletzt derart viele beleidigende und zum Teil aggressive Einsendungen bekommen, dass eine konstruktive Diskussion kaum noch möglich ist. Wir haben die Kommentar-Funktion bei diesen Themen daher vorübergehend abgeschaltet. (RhP 6.12.15)
Das kann ich inzwischen gut verstehen. Damit nicht allzu viele allzu ungehemmt die Sau rauslassen, könnte man höchstens den Schutz der Anonymität aufheben. Wer von anderen verlangt, daß sie ihr Gesicht zeigen, sollte desgleichen tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.12.2015 um 09.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30939
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Welche Ausmaße die Folgen der Anonymität angenommen haben und was dadurch verlorengeht, kann man auch an folgender Mitteilung sehen:
Warum wir viele Leserkommentare nicht veröffentlichen können
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Ihre Meinung ist uns sehr wichtig. Wir wollen, dass Sie auch weiterhin über Themen, die Sie bewegen, bei t-online.de diskutieren oder mit der Redaktion debattieren können. Doch dafür müssen wir immer härter kämpfen.
>>> Zum Nachlesen: Die Debatte über Leserkommentare<<<
Wie alle anderen Nachrichtenseiten haben auch wir massive Probleme mit den sogenannten Trollen oder "Hatern". Sie kennen weder Anstand noch Regeln, beleidigen auf das Schlimmste und verbreiten unter dem Schutz der Anonymität des Internets extremistische, menschenverachtende und gewaltverherrlichende Kommentare. Das können wir nicht dulden, aber bei über sechs Millionen Kommentaren pro Jahr auch nicht ganz verhindern. Deshalb sind wir leider gezwungen, die Kommentarfunktion einzuschränken und nur für eine begrenzte Zahl an Themen zuzulassen. Vor allem bei hochaktuellen politischen Diskussionen wie dem Umgang mit Flüchtlingen oder Pegida hat es sich leider gezeigt, dass ein sinnvoller Austausch von Argumenten unmöglich ist.
Nutzer und Redakteure werden bedroht
Leidtragende sind vor allem Sie, die große Mehrheit unserer User, die sich sachlich, konstruktiv, informativ, oft humorvoll, aber immer am Thema orientiert mit anderen Lesern austauschen möchte. Aber auch wir, die Redakteure von t-online.de, werden von den Trollen beleidigt – teilweise sogar bedroht. Hier nur ein paar von vielen Tausend Beispielen:
"Wenn Nazis eins richtig machen, dann ist es Typen wie ihnen was auf das Maul zu hauen, hoffentlich bald!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" (An einen Redakteur)
"Wenn ihr weiter Kommentare löscht uns weiter Bevormundet erlebt ihr das zweite Paris!!!"
"Die Terroristen hätten alle von dem Satire-Blatt erschießen sollen."
"Geht dir jetzt einer ab du hinteranatolischer Eselvicker?" (An einen Redakteur)
"Für Schweine wie den ist eine Kugel zwischen die Augen gerade gut genug"
"Alle Menschen haben eine Öffnung am Körper, durch die Fäkalien ausscheiden. Bei den meisten ist das die hintere Öffnung, bei dir DEIN MUND." (An einen Redakteur)
"Dann verpiss Dich aus meinem Land Du Stück Scheisse!"
"KREPIERE DU DEPP! KREPIERE!"
Es gab darüber hinaus noch viel schlimmere Kommentare, die wir Ihnen an dieser Stelle jedoch ersparen möchten. Weder Sie noch wir wollen auf den Seiten von t-online.de solchen Schmutz lesen. Oft sind wir gezwungen ganze Kommentar-Threads zu löschen, da diese Unruhestifter jede sinnvolle Diskussion ruinieren – und oft auch noch themenfremde Diskussionen "kapern", die dann ebenfalls dicht gemacht werden müssen, da an einen sinnvollen Austausch von Argumenten nicht mehr zu denken ist.
Wir zensieren nicht
Uns wird in diesem Zusammenhang häufig vorgeworfen, wir würden zensieren und die Meinungsfreiheit behindern. Das stimmt nicht. Das Nichtöffnen oder Schließen der Kommentarfunktion bei heiklen Themen geschieht zum Schutz aller Nutzer. Das Löschen von Beiträgen, die gegen unsere Netiquette verstoßen, ist keine Zensur - es ist unsere Pflicht.
Das in diesem Kontext, insbesondere und ironischerweise von den problemverursachenden Trollen, Provokateuren, Verschwörungstheoretikern und "Hatern", eingeforderte "Recht auf freie Meinungsäußerung" greift hier nicht: Jeder kann zwar, sofern er nicht gegen Gesetze verstößt, frei nach Artikel 5 des Grundgesetzes seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei äußern und verbreiten. Niemand hat allerdings ein Recht darauf, dass seine Meinung überhaupt oder noch dazu in einem bestimmten Medium publiziert wird. Es steht jeder Redaktion frei Kommentare zu veröffentlichen - oder eben nicht. Zum Glück: Sonst wären renitente Minderheiten in der Lage, ganze Medien für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Das wäre wirklich eine Katastrophe.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Die Chefredaktion t-online.de
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Kommentar von Pt, verfaßt am 19.12.2015 um 13.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30942
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Das Thema Anonymität scheint immer wiederzukehren.
''Das in diesem Kontext, insbesondere und ironischerweise von den problemverursachenden Trollen, Provokateuren, Verschwörungstheoretikern und "Hatern", eingeforderte "Recht auf freie Meinungsäußerung" greift hier nicht: Jeder kann zwar, sofern er nicht gegen Gesetze verstößt, frei nach Artikel 5 des Grundgesetzes seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei äußern und verbreiten. Niemand hat allerdings ein Recht darauf, dass seine Meinung überhaupt oder noch dazu in einem bestimmten Medium publiziert wird.''
Es ist auch nicht klug, die hier aufgeführten Kategorien Trolle, Provokateure, Verschwörungstheoretiker und ''Hater'' in einen Topf zu werfen:
Zumindest die sog. ''Verschwörungstheoretiker'' bieten eine Theorie, die in vielen Fällen verifiziert oder auch falsifiziert werden könnte, wenn man es denn wollte. Auch stellen sich diese Theorien sehr oft als wahr heraus, siehe:
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/verschwoerungstheorien-ia.html
Solche Theorien als ''Verschwörungstheorien'' abzutun ist letzlich eine Form der (Selbst-)Zensur. Es geht also darum, einen Grund zu finden, vor dem eigenen Gewissen vor unliebsamen Sachverhalten oder Entwicklungen die Augen zumachen zu dürfen. Dies ist eine sehr gefährliche Entwicklung für eine Demokratie. Der Vorwurf, eine bestimmte Denkrichtung sein eine ''Verschwörungstheorie'' ist wie ein Stoppschild, mit der die Leute gehindert werden sollen, in eine bestimmte Richtung zu denken. Auf diese Weise kann die Wahrheit vom Volk ferngehalten werden.
Ich habe Angst, daß irgendwann einmal per Gesetz alle von der herrschenden politischen Linie abweichenden Meinungen verboten sein werden. Oder daß jegliche Meinung ignoriert wird, da die Meinungen der Menschen (Wähler) ja eh belanglos sind. Dieser letzte Aspekt ist immer stärker in der Politik zu finden. Von daher haben auch Provokateure oder ''Hater'' eine für die Gesellschaft wichtige Funktion, denn sie sorgen dafür, daß sich die Menschen und die Politiker mit einer umstrittenen/zu verleugnenden Sache auseinandersetzen müssen, auch wenn es ihnen nicht passen sollte.
Wenn niemand ein Recht darauf hat, daß ''seine Meinung überhaupt oder noch dazu in einem bestimmten Medium publiziert wird'', dann ist auch hier durch die Auswahl des Redakteurs Meinungsmanipulation möglich. Daß die Menschen z. B. ob einer Maßnahme der Regierung aufgebracht sind, und sich entsprechend abfällig äußern, wird damit einfach ''unter den Tisch'' gekehrt.
''Das kann ich inzwischen gut verstehen. Damit nicht allzu viele allzu ungehemmt die Sau rauslassen, könnte man höchstens den Schutz der Anonymität aufheben. Wer von anderen verlangt, daß sie ihr Gesicht zeigen, sollte desgleichen tun.''
So als ob es der einzige Zweck der Anonymität wäre, den Leuten zu ermöglichen, ''die Sau rauszulassen''. Das ist er aber nicht: Ein Mensch wird seine wahren Ansichten nur dann offen ausdrücken, wenn er sicher sein kann, daß er dafür nicht belangt werden kann. Sobald ich also nicht mehr anonym bin, werde ich mir sehr genau überlegen was ich sage. Ich werde mich, um Nachteile für mich zu verhindern, dem anpassen, was von mir erwartet wird. Auf diese Art und Weise mache ich dann eine verlogene, heuchlerische Aussage, eine Aussage, die dann nicht die Wirkung hat, die sie haben sollte und damit eher schädlich wirkt. Auf diese Weise wird die Gesellschaft manipuliert, da bestimmte Gedanken von vornherin unterdrückt werden.
Wenn ich bedenke, wieviele Artikel des GG von unseren Politikern ignoriert werden, glaube ich nicht, daß Artikel 5 mich in irgendeiner Weise schützt, wenn ich meine Meinung unter meinem richtigen Namen äußere. (Schon der Begriff Verschwörungstheorie ermöglicht es, bestimmte Meinungen sofort zurückzuweisen, ohne sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzen zu müssen, und das Prädikat ''Verschwörungstheoretiker'' stellt den so Bezeichneten in die Ecke von psychisch gestört oder psychisch krank.)
Ich habe zwar das Recht, eine Meinung frei zu äußern, aber wenn sie den Mächtigen nicht in den Kram paßt, können sie sie gegen mich verwenden/gegen mich vorgehen. Da ist heutzutage einiges möglich, siehe:
http://freebeehive.de/das-verbrechen.html/
http://www.stopeg.de/
http://www.covertharassmentconference.com/home
https://eucach.wordpress.com/2015/02/23/eucach-director-magnus-olsson-dr-rauni-kilde-radiated-for-four-days-with-dew-remotely-assassinated-by-nsa/
https://www.change.org/p/gerechtigkeit-und-freiheit-von-michael-perez-opfer-der-justiz-und-der-psychiatrie
Bei den heutigen Möglichkeiten der Repersonalisierung und abgesehen davon, daß auch im Internet wirkliche Anonymität schwierig zu erreichen wenn nicht unmöglich ist, dürften auch anonyme Einträge nicht wirklich Schutz bieten.
Solange es nicht zu ungerechtfertigten persönlichen Angriffen kommt, müssen auch stark abweichende Meinungen akzeptiert werden. Beiträge, die nicht zur Sache beitragen, können immer gelöscht werden.
Offenbar haben Regierungen etc. gute Gründe, warum sie gewisse Dinge ignorieren, bzw. Diskussionen darüber zu unterdrücken suchen, z. B.:
https://piotrbein.wordpress.com/2014/04/04/proof-that-morgellons-is-man-made/
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ia-impf-industrie-insider.html
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/codex-alimentarius-ia.html
Es ist also in unser aller Interesse, sich für echte Anonymität im Internet einzusetzen, auch wenn das von einigen mißbraucht wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.12.2015 um 14.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30943
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In Zeiten der Verfolgung war und ist es sinnvoll, anonym zu bleiben.
Im übrigen erinnern wir uns noch daran, daß Zeitungen manchmal einen Namen verschwiegen oder änderten, nicht ohne den Zusatz: "Name ist der Redaktion bekannt".
In den allermeisten Fällen gibt es keinen triftigen Grund für Vermummung. Aber das mag jeder halten, wie er es für richtig hält. Für meine Person bleibe ich dabei: Entweder ich stehe zu meiner Meinung, oder ich behalte sie für mich. So verfahre ich sogar bei Amazon-Besprechungen, wo es wirklich nicht drauf ankommt.
Und wie gesagt: Der Anonymus hat natürlich keinen Anspruch darauf, daß man ihm antwortet. Es gibt ihn ja gar nicht.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 19.12.2015 um 16.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30947
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Es geht nicht nur darum, seinen eigenen Prinzipien treu zu bleiben, sondern auch zu akzeptieren, daß sich unsere Welt weitergedreht hat. Die technischen Möglichkeiten von heute erlauben Mißbrauch, der von 20 oder 30 Jahren noch nicht möglich gewesen wäre. Anonymität – wenn sie sich auf Meinungsäußerung bezieht – ist zum wesentlichen Schutzfaktor geworden, in einer Welt, in der jede Äußerung enteignet und theoretisch für alle Ewigkeit festgehalten und von Psychologen/Psychiatern etc. zu ihren Zwecken seziert werden kann.
''In Zeiten der Verfolgung war und ist es sinnvoll, anonym zu bleiben.''
Wenn die NSA oder China die Internet-Kommunikation der Bevölkerung ganzer Kontinente – und noch schlimmer – das Handy der Kanzlerin – abhört, leben wir dann nicht in Zeiten der Verfolgung und des unbegründeten Generalverdachts?
''Im übrigen erinnern wir uns noch daran, daß Zeitungen manchmal einen Namen verschwiegen oder änderten, nicht ohne den Zusatz: "Name ist der Redaktion bekannt".''
Nun ja, dann weiß ein möglicher Verfolger ja, an wen er sich zu wenden hat. Für den fällt dann vielleicht noch eine schöne Bestechungssumme ab.
''In den allermeisten Fällen gibt es keinen triftigen Grund für Vermummung.''
Anonymität im Internet ist etwas anderes als Vermummung, z. B. wie es früher bei Demonstrationen vom ''schwarzen Block'' praktiziert wurde. Diese wurde durchgeführt, um schwerwiegende Straftaten begehen zu können. Die Möglichkeiten, durch eine Meinungsäußerung im Internet eine schwere Straftat begehen zu können sind jedoch minimal oder allenfalls theoretisch.
Es gibt jedoch gute Gründe, im Internet anonym bleiben zu wollen, siehe Cyber-Mobbing/Stalking. Weiterhin ist Internetkommunikation nicht mit normalen Gesprächen zu vergleichen – wo Sie sicher nicht darauf bestehen, daß sich Ihr Gegenüber in allen Fällen vorher ausweist – oder mit z. B. Vorträgen auf Tagungen etc. Das gesprochene Wort verhallt, und danach ist es nur extrem schwer, dafür in irgend einer Form belangt zu werden, selbst wenn man etwas strafrechtlich Relevantes (Beleidigung) von sich gegeben haben sollte. Aber auch hier kann immer noch viel Unsinn/Schlimmes angerichtet werden, wenn jemand z. B. vorgibt, sie hätten andere oder sich selbst bedroht. (Dieser rechtliche Sachverhalt führt dazu, daß man sich als Opfer von Mobbing/Stalking nicht wehren kann, ohne selbst straffällig zu werden, oder zu riskieren, in die Psychiatrie eingewiesen zu werden, daß einem aber die Täter dadurch leicht in Zwangssituationen – im Extremfall bis zum Selbstmord treiben können, ohne jemals dafür belang zu werden. Für jemanden, der Mobbing/Stalking nicht selbst erlebt hat, mag das maßlos übertrieben klingen, das ist es aber nicht! Wer es nicht selbst erlebt hat, kann es nicht beurteilen!)
Im Internet bleiben einmal gemachte – meist schriftliche – Äußerungen über einen längeren Zeitraum bestehen, also genug Zeit, daß ev. Mobber/Stalker andere Personen mit unlauteren Motiven sich auf ihre Zielperson ''einschießen'' können. Es ist möglich, Meinungsprofile zu erstellen, selbst dann, wenn man später seine Meinung ändern sollte. Dies ist aber nicht nur den direkt an der Internetkommunikation beteiligten (z. B. Forenteilnehmern, die ja u. U. ebenfalls anonym sind) möglich, sondern auch Außenstehenden, und der Poster der Nachricht hat keine Möglichkeiten, das Auswerten seiner – ev. vor Jahren gemachten – Aussage zu verhindern oder auf mögliche Mißverständnisse etc. hinzuweisen. Die einmal gemachten Äußerungen können also später – ev. ist der Poster schon verstorben – von den Auswertern beliebig interpretiert werden. (Diese Problematik gibt es auch bei Volkszählungen.) Dies alles ist bei einem normalen Alltagsgespräch nicht möglich. Aus diesem Grund ist es angeraten, seine Prinzipien im Lichte der neuen technischen und sozialen Möglichkeiten bzw. Mißbrauchsmöglichkeiten zu überdenken.
''Für meine Person bleibe ich dabei: Entweder ich stehe zu meiner Meinung, oder ich behalte sie für mich. So verfahre ich sogar bei Amazon-Besprechungen, wo es wirklich nicht drauf ankommt.''
Das ist Ihnen natürlich unbenommen und auf Foren wie Sprachforschung.org auch mehr oder weniger üblich. Ich anderen Foren ist das aber anders, was durchaus auch einen gewissen Reiz hat: Wenn ich mein Gegenüber kenne, habe ich auch entsprechenden Vorurteile. Wüßte ich, daß mein Gegenüber z. B. einer der Mobbing-Terroristen aus meiner Schulzeit ist, würde ich jegliche Kommunikation sofort abbrechen. Mit anderen Worten: Dadurch, daß sich die Leute eben nicht kennen oder sehen, können sie unvoreingenommener miteinander umgehen, was letztlich ein großer Vorteil ist. (Die Situation erinnert mich an den sog. Turing-Test.)
Wenn jemand in einem Forum anonym postet bedeutet das noch lange nicht, daß er das in allen anderen Foren auch tut.
Mobbing-Attacken in einem Forum (gegen ein Pseudonym) sorgen dafür, daß die Person dahinter etwas vor diesen Attacken geschützt ist. Mobbing wirkt natürlich nicht nur bilateral, sondern multilateral: Der Gemobbte wird auch von Leuten, die selbst am Mobbing-Prozeß unbeteiligt sind, gemieden, also in eine soziale Ausposition gebracht. Dies kann nicht passieren, wenn die Identität des (im Internet) gemobbten anderen Forenteilnehmern nicht bekannt ist. Das Mobbing bleibt somit auf das Internet beschränkt und kann vom Opfer vermieden werden, indem es das entsprechende Forum meidet. Bei bekannter Identität, z. B. bei von Schülern einer Schule frequentierten Foren ist das nicht der Fall.
''Und wie gesagt: Der Anonymus hat natürlich keinen Anspruch darauf, daß man ihm antwortet. Es gibt ihn ja gar nicht.''
Es gibt keine Verpflichtung, auf Postings, ob nun anonym oder nicht, zu antworten. Natürlich gibt es den ''Anonymus'', anderenfalls hätte er ja nicht den Beitrag schreiben können. Ihre Aussage grenz hier an Beleidigung.
Eine gänzlich andere Situation ist der in http://www.stopeg.de/ und http://www.covertharassmentconference.com/home geschilderten Sachverhalte: Hier wird eine (u. U. zufällig ausgewählte) Zielperson von gut ausgerüsteten und verdeckt tätigen (Staats-)Terroristen über einen längeren Zeitraum anonym gefoltert. (Wenn Ihnen das zu phantastisch klingt, gehen Sie in Ihre Küche – oder in die Küche von Freunden, falls ihre nicht entsprechend ausgerüstet ist – und betrachten Sie sich den Mikrowellenherd. Da gibt es ein Glas und ein Gitter dahinter, letzteres zu entfernen wäre sehr ungesund!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 19.12.2015 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30948
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Warum sollte das Abhören der Gespräche der Kanzlerin, die in ihrem Leben noch nie etwas Interessantes geäußert hat, schlimmer sein als die Bespitzelung aller Bürger? Oder war das ironisch gemeint?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 19.12.2015 um 19.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30949
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Man könnte meinen, daß das von der anonymen t-online-Chefredaktion (ein reichlich hochtrabender Begriff für Leute, die bloß mit dpa-Material jonglieren) heraufbeschworene Schreckbild, daß »renitente Minderheiten« sich ganzer Medien bemächtigen könnten, längst eingetreten sei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2015 um 07.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#30954
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Lieber Pt (eigentlich sollte ich Ihnen nicht direkt antworten, wenn ich meinen Prinzipien treu bleiben wollte, aber so schlimm bin ich ja gar nicht), Sie greifen mächtig in die Saiten. Einigen werden wir uns nicht. Aber ich verstehe wirklich nicht, was "Mobbing" gegen einen Anonymus bedeuten könnte. Vom Anonymus habe ich nur den Text, nicht die Person. Er will es ja ao. Daher meine pointierte Formulierung, daß es ihn nicht gibt. Wie könnte jemand (etwa Sie?) sich dadurch "beleidigt" fühlen? Das ist wie der bereits zitierte Kinderscherz: "Wer das liest, ist doof." Selbst schuld, wenn er sich gemeint fühlt. Anonymes Mobben (to whom it may concern) ist wohl besser als Schimpfen zu bezeichnen.
Die AA treffen sich (gegen Geld) regelmäßig und sprechen sich aus, um Hilfe zu finden. Das ist okay. Aber zum Beispiel eine Diskussionsrunde von Sprachinteressierten oder auch ein Seminar: Könnte man sich vorstellen, daß einleitend vereinbart würde, niemand brauche seinen Namen zu nennen, ja, und sein Gesicht zu zeigen? Welchen Sinn soll das denn haben?
Ich will hier niemanden vergraulen, zumal ich die meisten Pseudonyme auflösen kann. Außerdem liegt mir ja auch weniger an meinem Tagebuch als an dem allgemeineren Problem der täglichen milliardenfachen Schmiererei unter dem Schutz der Gesichtlosigkeit; das hat es früher nicht gegeben, nicht wahr? Eine gwaltige Veränderung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2016 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#31876
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Gerade wollte ich aus einem Buch der genannten Susan Jacoby zitieren, was sie über das Aufkommen der Wendung "folks/us folks" in den USA geschrieben hat, da sehe ich, daß dieses Kapitel hier gelesen werden kann:
http://www.npr.org/2008/03/04/49328288/susan-jacoby-attacks-american-unreason
Ich habe mir das Buch noch einmal vorgenommen, weil der Ton im Wahlkampf der USA sich in derselben Richtung weiterentwickelt zu haben scheint. Wie erleben Sie das, lieber Herr Ludwig?
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 06.03.2016 um 12.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#31878
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"Wie erleben Sie das, lieber Herr Ludwig?" - Das ist natürlich eine sehr persönliche Frage, und ich mit meinem Publizistikstudium unter dem hochethischen Berliner Publizistiklehrer Emil Dovifat im Hintergrund (der also nicht mal wie sein münsteraner Kollege kommerzielle Werbung unter Publizistik eingeordnet sehen wollte, sondern nur politische Information als Publizistik anerkannte), - ich verfolge also, was hier gerade vorgeht, mit gewissem wachem Interesse. Unterhaltung gehört ja jetzt auch zum Gross National Product, und panem et circenses sind ja schon länger Teil zivilisierten öffentlichen Lebens, nicht wahr, ja. Und wenn meine Töchter früher für die Schule aufzählten, warum die USA "the greatest country on earth" sind, weil es hier ja so viel Gutes gibt, fügte ich am Ende immer hinzu "and natural resources", und sie fügten das dann auch immer hinzu und bekamen gute Noten. Und tatsächlich, bei all diesem Wahlgetue schießen wir ja hier nicht aufeinander, ... jedenfalls nicht in Minnesota, ... jedenfalls jetzt noch nicht.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.03.2016 um 14.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#31879
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'Calling for sacrifice and altruism in perilous times, Roosevelt would no more have addressed his fellow citizens as folks than he would have uttered an obscenity over the radio.'
Nein, aber dafür ließ er hunderttausend Landsleute in Konzentrationslager schaffen, die er offenbar nicht als folks ansah. Ein gepflegter Umgangston ist eben nicht alles.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2016 um 15.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#31994
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Entfernt. Bitte vermeiden Sie in Ihren Kommentaren Relativierungen. Die Redaktion (zeit.de 19.3.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.03.2016 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#32016
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Gekürzt. Bitte belegen Sie Tatsachenbehauptungen mit Quellenangaben. Die Redaktion/ur (zeit.de 21.3.16)
Auch das ist für Leserbriefspalten eine ungewöhnliche Forderung. (Ob sie aus der Diskussion um Doktorarbeiten stammt?)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2016 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#32468
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Nachlese: Auch bei den Meldungen zum Parteitag der AfD mußte man oft mehrere Absätze lesen, um ausdrücklich zu erfahren, was man sich freilich denken konnte: daß die in den Überschriften angekündigten Gewalttätigkeiten von "Linksautonomen" ausgingen. (Übrigens ein merkwürdig ehrenhafter Titel.)
Es gibt rechtsextreme Verbrecher, aber Straßenkämpfe mit der Polizei und Zerstörungswut sind immer noch eine linke Spezialität. So auch die Krawalle zum Ersten Mai.
In Zwickau haben rechte Demonstranten einen Auftritt von Bundesjustizminister Heiko Maas gestört: Sie hielten Plakate hoch, auf denen etwa das Verbot von Moscheen gefordert wurde.(spiegel.de 2.5.16)
Nach anderen Berichten haben sie auch "Buh" gerufen. Maas fand das "erschreckend".
In Arbeiter- und Bauernparadiesen können Demonstrationen zum Ersten Mai eigentlich nur den Charakter historischer Gedenktage haben. Die Titelseiten des Neuen Deutschland zum "Kampftag der Arbeiterklasse", die ich zu DDR-Zeiten gesammelt habe, wirkten noch exotischer als die übrigen Ausgaben, zumal sie weitgehend über Produktionsverpflichtungen der Betriebe berichteten.
Die AfD hat bisher ein steuerfinanziertes Fernsehen gefordert, jetzt verlangt sie ein Bezahlfernsehen. Das ist der einzige Punkt, in dem ich ihr zustimme, aber natürlich kein Grund, sie zu wählen. Übrigens regiert sie längst mit:
EU-Bürger können sich nicht das Sozialsystem aussuchen, das ihnen am besten gefällt. Deshalb hat die SPD-Ministerin recht, Leistungen zu verweigern. Sonst würde man der AfD in die Karten spielen. (welt.de 29.4.16)
„Wenn die Union sagt, dass sie nicht mehr über die Rente reden will, dann soll sie mal über die Grenze nach Österreich schauen“, warnte der Vizekanzler. Im Nachbarland könne man „sehen, was passiert, wenn eine große Koalition das Volk aus den Augen und für dessen Probleme das Gehör verloren hat“. Bei der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl in Österreich hatte der Kandidat der rechten FPÖ, Norbert Hofer, mit großem Vorsprung gewonnen und tritt nun in die Stichwahl gegen einen Politiker der Grünen an. (focus.de 1.5.16)
Das Programm der AfD kommt mir zusammengewürfelt vor wie die ganze Partei. Um so leichter fällt es mir, sie gegen unfaire Polemik zu verteidigen. Das Titelbild der zweiten FAZ-"Woche", der Text von einem gewissen Justus Bender und zuvor schon ein Kommentar von K. D. Frankenberger versuchen, die AfD ins "19. Jahrhundert" zu schieben, mit dem Familienbild gewisser Leute im Mittleren Westen: Vater mit der Knarre jederzeit bereit, die Hausfrauenglucke (mit weißer Schürze) und ihre frischgewaschenen Kinder samt Familienhund zu verteidigen. Das ist so einfältig wie gemein. Gleichzeitig erscheinen Berichte, wonach die AfD-Wähler überdurchschnittlich gebildet sind und über ein hohes Einkommen verfügen, und sogar die FAZ hat ausführlich die diskussionswürdigen Punkte aus dem Parteiprogramm herausgesucht und gewürdigt. Das Niveau der geschrumpften Redaktion ist eben sehr unterschiedlich, und Design ist nicht alles.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 02.05.2016 um 09.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#32471
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Leider sprechen die deutschen Zeitungen keine ausdrücklichen Wahlempfehlungen aus. Das würde das ganze Ausmaß ihres Kadavergehorsams sichtbarer machen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.05.2016 um 00.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#32495
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SZ, 4.5.2016, Seite 1:
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit der AfD aufgerufen. Sie glaube, "dass wir genug gute Argumente haben, uns mit anderen Meinungen - auch denen der AfD – auseinanderzusetzen", sagte die CDU-Chefin und ergänzte: Und zwar ohne jeden Schaum vor dem Mund und ohne Pauschalurteile."
Neue Sachlichkeit? Dieses Jahr noch "Kenia"-Koalition (schwarz-rot-grün) in Sachsen-Anhalt, nächstes Jahr müßte im Bund vielleicht schon eine "Ghana"-Koalition (schwarz-gelb-rot-grün) her – langsam dämmert ihr wohl, daß dieser Weg keine guten Aussichten verheißt. Also lieber sachlich mit den Blauen reden, man weiß ja nie, wozu es mal gut sein könnte ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.05.2016 um 04.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#32497
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Wie gesagt, auch die FAZ hat neben dem Üblichen in mehreren großen Artikeln versucht, aus dem "Programm" der AfD die diskussionswürdigen Punkte herauszupräparieren. Es kann nämlich durchaus sein, daß die älteren Parteien einiges haben liegen lassen, was die Bevölkerung sehr wohl bewegt und in den Schaukämpfen der Etablierten keine Stimme findet. Es wäre unklug, solche Punkte zu ignorieren, nur um Beifall von der falschen Seite zu vermeiden. Deshalb meine ich ja, daß die AfD bereits mitregiert (und gerade deshalb nicht wirklich an die Macht gelangen wird).
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 05.05.2016 um 11.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#32499
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Es ist tatsächlich unklug, die diskussionswürdigen Punkte des AfD-Papiers zu ignorieren (und es gibt ja wirklich einige). Wer sie aber sachlich würdigt, hat gleich den Vorwurf am Hals, er „fische am rechten Rand“. Dabei treiben genau jene die Leute dorthin, für die aus der falschen Ecke nichts Richtiges kommen darf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2017 um 10.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#34704
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Pirinçci ist ja nun verurteilt, wegen Volksverhetzung. Das muß ein sehr gefährlicher Mann sein. Mir fallen zwar beim Stichwort Volksverhetzung andere ein, aber das liegt sicher nur an mir. Nun ist Ruhe im Kuhstall!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2017 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#34718
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Das geplante Medienrecht schränkt die bürgerlichen Freiheiten weiter ein. Während zum Beispiel im Strafrecht Beleidigung nur auf Antrag des Geschädigten verfolgt wird, soll das in den sozialen Medien vorsorglich geschehen, d. h. die Unternehmen sollen alles löschen müssen, was möglicherweise (aber "nicht offensichtlich") den Tatbestand erfüllt.
Grundlegend war jener Übergang zur Verdachts- und Vermutungskultur, den wir aus der Politischen Korrektheit kennen: "kann als diskriminierend empfunden werden" ist der entscheidende Urteilsspruch, gegen den keine Appellation möglich ist. Wir sollen nicht Eskimo sagen, weil die Eskimos sich dadurch beleidigt fühlen könnten, auch wenn bisher kein einziger etwas dazu gesagt hat.
Vorsicht ist die Mutter der Geschäftstüchtigkeit, und so werden alle sich bemühen, Sanktionen zu vermeiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2017 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#34853
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Ein Vergewaltiger wird gesucht und festgenommen. Der Nachrichtentext beschränkt sich presseratsgemäß auf Alter, Geschlecht und Sprache ("gebrochenes Englisch"), vielleicht noch Angabe einer Waffe ("Machete"); bei der Festnahme wird die Herkunft "aus Siegburg" genannt; die schwarzafrikanische Herkunft geht nur aus dem Phantombild hervor.
Dieses wohlbekannte Verfahren ruft mehr Wut und Hohn hervor als das Verbrechen. Viele Leser lassen bei der Gelegenheit heraus, was sie sich längst zurechtgelegt haben: Merkel hat die ganze Welt eingeladen, nach Deutschland zu kommen und es sich in unserem Sozialsystem bequem zu machen, einschließlich Selbstbedienung an deutschen Frauen. Sie ist an allem schuld und "muss weg".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.06.2017 um 13.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35409
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Als interessierter Laie bin ich doch etwas verwundert, wie leicht ein Straftatbestand "Haßkommentare" oder so ähnlich eingeführt wird. Bisher gab es inoffiziell Haßkriminalität, womit Vergehen aus Haß (auf Menschengruppen) gemeint waren, aber die Äußerung von Haß selbst war kein Vergehen.
Wie schon gesagt, könnte dies ein Einfallstor für umfassende Zensur, jedenfalls die Schere im Kopf sein. Politisch unkorrekte Äußerungen wird man vorsichtshalber unterlassen. Unsere frauenverachtende Normalsprache ist nicht hinzunehmen, ohne Gendern ist jede Äußerung durch heimlichen Frauenhaß geprägt. Panikmache? Schon jetzt ist man in Universitätskreisen sehr, sehr vorsichtig.
Hinzu kommt, daß als Kriterium nur die vom "Opfer" gefühlte Kränkung ins Gewicht fallen wird, sekundär die von anderen vermutete Kränkung dritter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.06.2017 um 10.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35446
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Zu unserer eigenen Sicherheit wollen wir lückenlos überwacht werden. Es darf auch keine Möglichkeit geben, die Staatstrojaner bei ihrer verdienstvollen Arbeit zu stören. Wenn wir es doch versuchen, wollen wir bestraft werden.
Leider können wir bisher nicht gezwungen werden, die öffentlich-rechtlichen Fernsehangebote tatsächlich wahrzunehmen; nur bezahlen muß jeder. Das muß sich ändern, denn es handelt sich ja um demokratische Grundbildung. Es muß sich doch nachprüfen lassen, ob der Fernseher immer läuft und immer die richtigen Bildungsprogramme von ARD und ZDF eingeschaltet sind.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 23.06.2017 um 11.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35448
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Offenbar kann es das auch:
https://www.swr.de/marktcheck/fernseher-als-abhoeranlage-der-spion-im-smart-tv/-/id=100834/did=19147700/nid=100834/pyd55f/index.html
"Schon 2015 hat Marktcheck zusammen mit dem ARD-Wirtschaftsmagazin plusminus gezeigt, wie man sich in einen smarten Fernseher einhacken kann ... Binnen Sekunden gelang es dem IT-Sicherheitsforscher Benjamin Michéle damals, mittels DVB-T-Signals die Kontrolle über Kamera und Mikrofon des Fernsehers zu übernehmen. Er konnte so ahnungslose Menschen auf dem Sofa sehen und belauschen."
http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/faszination-wissen/smart-tv-smart-home-spione-100.html
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.06.2017 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35449
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Ja, das hatte ich auch gelesen und gleich an Orwells prophetischen Entwurf gedacht.
Die Smartheit hat uns so weit gebracht...
Ähnliche Folgen haben ja auch die anderen Geräte, die auf sprachliche Eingaben reagieren. Bald wird es den ersten Mord durch intelligente Geräte geben.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.06.2017 um 12.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35451
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Amazon und andere Firmen vermarkten gerade solche Lautsprecher mit Mikrophon. Jeder gewaltbereite Islamist sollte sich einen zulegen.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 23.06.2017 um 13.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35452
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Agenda 21, The Plan To Kill You – David Icke
https://www.youtube.com/watch?v=bMeXSlGJZYc
00:51:06 bis 00:59:57
"smart is the buzzword of agenda 21"
"The smart grid is watching you"
Aber auch der Rest des Videos ist sehenswert!
Hier noch etwas zu Huxley und Orwell:
www.kla.tv/7504
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Kommentar von SP, verfaßt am 23.06.2017 um 20.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35459
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http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35409
Wer kennt noch Günter Schabowski? Für mich war er der Beste vom ganzen SED-Pack. Er hat zugegeben, daß die Leserbriefe im ND von der Redaktion verfaßt waren. Immerhin.
Wie einfach ist es für professionelle Leserbriefschreiber, Haßrede in unerwünschte websites einzustellen. Die Gerichte werden, bis sich HM herausgebildet hat, viel zur Verwirrung beitragen. Wo beginnt der Haß, und wo haben wir es mit Antipathie oder Abneigung zu tun? Letzteres wird man wohl wirklich nicht verbieten wollen.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 24.06.2017 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35470
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Zu #35446: Wer hier mehr als nur beobachten will, ...
Jan-Bernd Meyer, München, Deutschland
Stopp den Staatstrojaner!
https://www.change.org/p/bundesverfassungsgericht-stopp-den-staatstrojaner
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2017 um 04.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35858
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https://www.nzz.ch/international/pegida-bist-du-nicht-weltoffen-wirst-du-geschlossen-ld.1307345
Zum kaum wahrgenommenen, weil selbstverständlichen Linkspopulismus gehört es, die Maßnahmen gegen nicht verbotene rechte Parteien und Organisationen gut und richtig zu finden. Das reicht von den berüchtigten "Gegendemonstrationen" bis zu Tricks bei der Parteienfinanzierung. Dazwischen liegt die mafiaähnliche Bedrohung von Gaststätten und Vermietern.
Auch mir sind die Rechten zuwider, aber sie sollen unbehelligt bleiben, solange sie die Gesetze achten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2017 um 05.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#35976
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Nürnberger Busfahrer bleibt trotz Teilnahme an rechter Demo im Dienst
Immerhin. Es ist wird ja immer üblicher, Menschen und ihr Verhalten schon weit diesseits des Strafrechts in erlaubt und unerlaubt zu sortieren. Das geht bis zur Ungleichbehandlung nichtverbotener Parteien. Der größte Brocken war bisher der Tendenzschutz, der im Arbeitsrecht der Kirchen bedenkliche Ausmaße annahm.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 09.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#36195
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Börsenblatt fragt Parteien zur Buchpreisbindung:
CDU: "Die Buchpreisbindung hat sich bewährt"
SPD: "Die Buchpreisbindung ist für uns nicht verhandelbar"
Die Linke: "Die Preisbindung schützt gerade die kleineren Buchhandlungen"
Bündnis 90 / Die Grünen: "Wichtiger Beitrag zur kulturellen Vielfalt"
FDP: "Voraussetzung für den Erhalt der Vielfalt"
Andrea 06.09.2017 14:41h
Vermisse die Stellungsnahme der AfD. Da diese Partei in vielen Landesparlamenten sitzt und mit aller Voraussicht in den nächsten Bundestag, evt. als drittstärkste Kraft, wundere ich mich, daß sie nicht befragt wurde! Oder irre ich mich, und von Seiten dieser Partei kamen keine Antworten auf Ihre Fragen?
Redaktion 07.09.2017 10:41h
Natürlich hat sich die Redaktion die Frage gestellt, ob die AfD einbezogen werden sollte - und natürlich gibt es auch gute Gründe dafür, diese Entscheidung anders zu treffen als wir sie getroffen haben. Wir konzentrieren uns bei unserem "Wahl-Check" auf Parteien, die im Bundestag vertreten sind. Die FDP wurde ebenfalls befragt, weil sie jahrzehntelang im Bundestag vertreten war und zudem potenzielle Koalitionspartner hat. Im Gegensatz zu den anderen Parteien, die seit Jahren dezidierte Positionen zum Urheberrecht vertreten, äußert sich die AfD in ihrem Wahlprogramm nicht zu zentralen Themen der Buchbranche, sondern setzt inhaltlich einen anderen Fokus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#36196
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Für den Wähler sind ja eigentlich die Parteien interessant, die zur Wahl stehen, nicht die, die früher mal gewählt worden sind. Aber auch diese willkürliche Einschränkung auf die Bundestagsparteien wird nicht eingehalten, sondern die FDP, obwohl nicht im Bundestag, wird befragt - alles nur, um die AfD rauszuhalten. Übrigens gibt es doch von der FDP Vorstöße, die Buchpreisbindung aufzuheben? Na ja, wird man sagen, von der FDP gab es auch Vorstöße, Kirche und Staat zu trennen, aber das ist lange her, weil diese Partei und besonders Herr Lindner alles mitmacht. Ich werde sie wohl wählen, Umfaller finde ich sympathisch. Bloß keine Prinzipien!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 09.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#36197
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Verständlicherweise kratzt der Börsenverein nicht am Mythos von der wohltätigen Wirkung der Buchpreisbindung. Aber warum plappern alle anderen das nach? SPD-Programm: "Die Buchpreisbindung ist für uns nicht verhandelbar." Das erinnert stark an die Rundfunkzwangsgebühr und war wohl deren Vorbild.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.09.2017 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#36202
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Nicht verhandelbar ist ein großes Wort. Die Grundrechte werden so ausgezeichnet – aber die Buchpreisbindung? Warum meinen alle Parteien, darüber dürfe man nicht einmal nachdenken, geschweige denn reden?
Seit Jahrzehnten heißt es, mit dem Gewinn aus den Bestsellern finanzierten die Verlage wertvollere Bücher, die sonst nicht erscheinen könnten. Soviel ich weiß, trifft das nicht zu, und der Augenschein bestätigt es. Es sind doch nicht die großen, reichen Verlage, die zum Beispiel eine zweisprachige Ausgabe koreanischer Gedichte herausbringen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.01.2018 um 06.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#37527
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Der "Haß" oder vielmehr "Hass", dessen Ausdruck die EU verbieten will, wirft ein interkulturelles Problem auf. Wie anderswo schon besprochen, ist im angloamerikanischen Sprachraum hate nicht dasselbe wie unser hassen. Es könnte darauf hinauslaufen, jeden Ausdruck der Abneigung unter Strafe zu stellen. Niemand soll mehr sagen dürfen, er könne Muslime oder den Islam nicht leiden.
Die Menschen werden immer besser, das ist schlimm.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2018 um 07.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#37637
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Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Relativierungen. Danke, die Redaktion/ms (Zeit online)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2018 um 10.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#37692
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In der Wissenschaft werden falsche Thesen widerlegt, in der Kirche werden sie verurteilt ("Es ist aber fest zu glauben...").
Und in der Politik?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.03.2018 um 07.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#38146
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Die Grundsicherung deckt das Existenzminimum, so daß niemand verhungert.
Das darf man aber nicht sagen, sonst verhöhnt man die Armen und muß zurücktreten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2018 um 06.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#38780
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Die Ereignisse in Gaza werden in der heutigen FAZ mit keinem Wort mehr erwähnt. Staatsräson.
(Auch am 18. 5. nur ein kleiner Bericht, keine Kommentare; am 19. 5. wieder kein Wort, auch nicht in der FAS vom 20.5.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2018 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#38787
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Die Süddeutsche Zeitung beendet ihre jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Karikturisten Dieter Hanitzsch wegen einer antisemitischen, in Wirklichkeit israelkritischen Zeichnung.
Der Unterschied wird ja von vielen bestritten, z. B. Monika Schwarz-Friesel, wie erwähnt.
Interessant ist, was die Zeitung damit über sich selbst sagt: Wir haben jahrzehntelang mit dem falschen Mann zusammengearbeitet, ohne es zu merken.
Diese Art von Zeitungen interessiert mich nicht besonders. Ein guter Mensch bin ich selber.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2018 um 08.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#39858
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Allmählich bin ich der ZEIT fast dankbar, daß sie so viele Leserzuschriften wegredigiert (bei manchen Anlässen mehr als die Hälfte) - nämlich im Vergleich zur WELT, die jeden Dreck stehen läßt.
Der "Strukturwandel der Öffentlichkeit" besteht darin, daß Leute, die früher allenfalls unter ihresgleichen herumkrakeelten oder auch nur als Giftzwerge auf dem heimischen Sofa ihre Kommentare abgaben, heute im Schutz der Anonymität sozusagen eine literarische Massenproduktion unterhalten. Manche Foren sind längst verstopft oder durch habituelle Unanständigkeit blockiert, auch für Leser.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 04.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#40696
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Videos mit verschwörungstheoretischem Inhalt – etwa dass die Erde flach sei oder die CIA "9/11" zu verantworten habe – will YouTube nicht mehr empfehlen.
Muß wohl sein, aber es bleibt ein Unbehagen. Vom "Empfehlen" einmal abgesehen: Kann man vorab das Falsche aussortieren, ohne in den Verdacht der Manipulation zu geraten? Daß Elvis lebt (Lieblingsbeispiel der Logiker), kann man wegredigieren, muß es aber nicht einmal wegen erwiesener Harmlosigkeit. Aber wer hat denn nun Kennedy ermordet? Das ist schon heikler. (Lese gerade etwas über LBJ.) 9/11 scheint mir aufgeklärt, aber das kann daran liegen, daß ich selbst unaufgeklärt bin.
Die Erde ist sicher nicht flach, aber gerade habe ich von Lawrence Krauss ("A Universe from Nothing") gelernt, daß das Weltall flach ist.
Bei der Gelegenheit sehe ich, daß der Wikipedia-Eintrag über Krauss einen längeren Abschnitt über folgenreiche, wenn auch nicht sehr überzeugende Anschuldigungen wg. sexuellen Misconducts enthält. Bald wird es keine Biographie von Männern mehr geben ohne einen solchen Abschnitt. Man kommt ins Grübeln. Irgendwo lebt bestimmt eine Frau, bei der wir nicht zum Zuge gekommen sind ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2019 um 05.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#41313
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Die Sprachregelungen des Deutschen Presserats befeuern Verschwörungstheorien. Das konspirative Verschweigen von Einzelheiten, denen man wider besseres Wissen abspricht, die Öffentlichkeit zu interessieren, untergräbt das Vertrauen und ermöglicht eine gefährliche Kultur des Verdachts.
Seit der Presserat die entsprechende Formulierung im Pressekodex im vergangenen März geändert hat, können Redaktionen die Herkunft eines Täters nennen, wenn ein „begründetes öffentliches Interesse“ besteht. In ergänzenden Leitsätzen hat der Presserat formuliert, wann dieses zutrifft: „Ein begründetes, öffentliches Interesse kann sein ein schwerwiegendes Verbrechen, das kann die Existenz eines Haftbefehl sein, dann wird polizeilich nach jemandem gesucht, und dann kann die Presse darüber berichten.“ (https://www.deutschlandfunk.de/berichterstattung-ueber-straftaten-pressekodex-in-der-kritik.2907.de.html?dram:article_id=409994)
Es wird also weiterhin vorausgesetzt, daß im Normalfall kein öffentliches Interesse an der Herkunft eines Straftäters besteht, sondern nur in Ausnahmefällen.
Die Folge ist, daß auf rechtsgerichteten Internetseiten voller Hohn der „Mann“ oder die „Männer“ aus den Polizeiberichten genannt werden, die vermutlich „Hans“ heißen usw., so daß man allmählich das Wort „Mann“ kaum noch verwenden möchte, weil es unversehens die Bedeutung „ausländischer Verbrecher“ anzunehmen beginnt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2019 um 04.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#41493
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Weber sprach sich zudem für eine Klarnamen-Pflicht in sozialen Netzwerken aus. Das bedeutet, dass im Internet keine Spitz- oder Tarnnamen mehr verwendet werden dürften. Timmermans lehnte eine solche Klarnamen-Pflicht dagegen ab. Das sei übertrieben, sagte der Niederländer.
Ein Verbot geht wahrscheinlich zu weit. In Sachen des Anstands sollte man anders verfahren. Wenn ich eine anonyme Postkarte "Sie Arschloch!" bekomme (schon passiert), dann werfe ich sie weg und gräme mich nicht weiter.
Anonyme Leserforen sind für mich Material, das ich mit einem gewissen Interesse studiere (wie Hundehaufen oder Falschparker), an dem ich mich aber nie beteiligen würde.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.08.2019 um 11.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#41946
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„Meine Aussage war auch in keiner Weise relativierend gemeint.“
Solche Entschuldigungen bestätigen, daß relativieren eine gewisse Bedeutungsverengung durchgemacht hat, vgl. schon die Mahnung der ZEIT-Zensoren:
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#37637
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#31994
Das ging sicher von jenen Fällen aus, in denen "Revisionisten" die Verbrechen der Nazis "relativiert" haben, indem sie die Einzigartigkeit der Deutschen in Frage stellten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.09.2019 um 05.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#42037
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Zur aktuellen Diskussion:
Die Nationalität von Tatverdächtigen zu nennen bedient das rechte Lager.
Die Nationalität von Tatverdächtigen nicht zu nennen bedient das rechte Lager.
„Derzeit nennt die Polizei Baden-Württemberg bei einer Straftat die Nationalität eines mutmaßlichen Täters nur bei einem begründeten öffentlichen Interesse oder wenn es zum Verständnis eines Sachverhaltes erforderlich ist, also wenn die Nationalität zum Beispiel in Zusammenhang mit der Straftat steht“, erklärt [Innenminister] Strobl WELT AM SONNTAG. Die Entscheidung darüber, ob die Nationalität genannt werde, läge bei den Pressestellen der Polizeipräsidien. „Grundlage hierfür ist der Pressekodex des Deutschen Presserates, bei dem sich kluge und kundige Fachleute sehr tiefgehend mit der Frage beschäftigt haben.“ (welt.de 31.8.19)
Die Politik folgt also dem obskuren Presserat statt umgekehrt.
Man ist froh, daß irgendwelche "Experten" sich der Sache angenommen haben. Ethikräte sind darum auch sehr beliebt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.05.2020 um 12.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#43670
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#41313
„Wie das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis mitteilte, sind die Betroffenen zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung.“ (t-online 30.5.20 über eine Gruppeninfektion)
„Großfamilie“ ist eines der Tarnwörter, die zu verstehen geben: Ihr wißt schon – aber sagen darf man es ja nicht. Dadurch vergiften sie das Klima und schaden natürlich den angeblich Geschonten. Fast möchte man Absicht dahinter vermuten, so offensichtlich und dämlich ist es.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.05.2020 um 15.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#43671
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Daß das Wort Großfamilie diese negative Konnotation bekommen hat und mit einer ganz bestimmten Herkunft verbunden wird, ist natürlich dem Verhalten gewisser Großfamilien selbst geschuldet. Sie machen schließlich die Schlagzeilen, und das nicht erst seit der Coronakrise.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 30.05.2020 um 20.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#43672
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Die Schlagzeilen machen Journalisten, die wiederum nur protokollieren, was ihnen den Behörden mitteilen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.05.2020 um 00.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#43673
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Ich nehme an, die Behörden teilen den Journalisten nur Fakten mit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2020 um 03.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#43674
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Die Behörden, hier die Polizeibehörden, richten sich wiederum nach den Vorgaben des Presserates, worauf ich an der verlinkten Stelle hingewiesen hatte. Diese gemeinsame Informationspolitik macht mißtrauisch und geht insofern nach hinten los.
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Kommentar von , verfaßt am 11.01.2021 um 08.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#44997
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.01.2021 um 09.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#44998
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In den scharfsinnigen Analysen zu den sozialen Medien als fünfter Gewalt wird oft übersehen, daß das gute alte Fernsehen über Sender wie FOX News wohl doch mehr Macht über die Amerikaner hat. Eine Twitter-Botschaft erreicht hundert Millionen, bleibt aber eine unter vielen. Man braucht sich nur eine Stunde FOX zu gönnen, um sich ein Bild von der Bearbeitung der amerikanischen Bevölkerung zu machen. Hinzu kommt ja, daß, wer über FOX die Wahrheit erfährt, für die Lügenpresse (CNN, MSNBC...) nicht mehr errichtbar ist. Ähnlich liest bei uns, wer „Tichys Einblick“ liest, nichts anderes mehr; das wäre ja auch widersinnig, wenn man die Wahrheit schon aus der reinsten Quelle geschöpft hat.
Trump twittert zwar den ganzen Tag, aber vorher hat er FOX geguckt. Was seine bestallten Mitarbeiter ihm zu sagen haben, nimmt er kaum wahr. Nicht Twitter, sondern FOX hat die Leute aufgestachelt, einen Staatsstreich zu versuchen (der sich allmählich als viel gefährlicher herausstellt, als man unter dem Klamauk geahnt hatte).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.01.2021 um 04.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#45018
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Es geht ja nicht nur um die Sperrung einzelner Personen, sondern inzwischen haben Google, Amazon und Apple ganze Apps wie "Parler" aus ihrem Angebot genommen. Wären sie verpflichtet, alles anzubieten, was auf dem Markt ist? Das kann man wohl nicht ernsthaft fordern. Auch ist in Deutschland und der EU manches geregelt, was in den USA noch frei wuchert, d. h. der Initiative von Wirtschaftsunternehmen überlassen ist. Das kann man nicht einfach ausklammern, wenn man die Twitter-Zensur von Trumps Botschaften kritisiert.
Im gleichen Sinn handeln jetzt Unternehmen, die ihre Geschäftsbeziehungen zu Trump einschränken oder abbrechen (wobei sie kurioserweise die Sanktionspolitik der Regierung auf diese selbst anwenden). Ob die Deutsche Bank ihre Trump-Kredite je wiedersieht, bleibt abzuwarten. Daß sie diesem Mann keine neuen mehr gewährt, kann man ihr nicht übelnehmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.01.2021 um 16.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#45021
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Wenn Merkel zur Sperrung Trumps die gleiche Meinung haben sollte wie die Rechten, wäre das für letztere natürlich unangenehm. Vera Lengsfeld hat die Lösung gefunden:
Merkel heuchelt Meinungsfreiheit
(„Achse des Guten“)
Das hat die Angela nämlich als Chefpropagandistin der FDJ gelernt, und das vergißt man nicht!
Twitter und die anderen Medienunternehmen sind nicht staatlich, darum ist die Rede von Zensur unpassend. Wenn man sie für zu mächtig hält, kann man das Kartellrecht bemühen. Das ist etwas ganz anderes.
Auch interessant:
Mehr als 88 Millionen Follower erreichte der Präsident mit seinen Botschaften zuletzt direkt über @realDonaldTrump, ohne den Weg über die traditionellen Medien gehen zu müssen. 56.571 Tweets hat das Trump-Twitterarchiv verzeichnet, 26.237 davon schickte er als Präsident. In den vergangenen drei Monaten kam Trump im Schnitt auf 30 Tweets am Tag. Mit seinen ständigen Tweets hielt Trump die Welt in Atem. Alleine am 4. Juni vergangenen Jahres – während der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd – schickte er 163 Twitter-Nachrichten in die Welt, sein Tagesrekord.
Das übertrifft meine Ahnungen. Wenn man ihm dieses Spielzeug wegnimmt und außerdem die Banken und Sponsoren ihn kürzer halten wollen, dann ärgert er sich natürlich mit Recht. Manche vermuten ja schon lange, daß es auch mit den eigenen Unternehmen in Wirklichkeit nicht so gut läuft und er in Wirklichkeit gar nicht so reich ist, wie er behauptet. Das erinnert mich an einen Anonymus, der bei "Tichy" schrieb:
Trump ist reich. Das ist in den USA ein Pluspunkt – im Gegensatz zu unserer Neidgesellschaft, wo man lieber von „sozialer Gerechtigkeit“ faselt. Und gerade weil er reich ist, hat er ein Herz für die kleinen Leute.
Na, ich weiß nicht...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.05.2021 um 12.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#45974
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Der pedantischen Übergenauigkeit beim Gendern steht das presseratgerechte Verschweigen bei Straftaten gegenüber. Ein längerer Bericht über einen endlich geschnappten Mann, der am Einbruchsdiebstahl aus dem Grünen Gewölbe beteiligt war, erwähnt nur die „Großfamilie“, aus der er stammt. Das ist wie ein augenzwinkerndes: „Wir dürfen es nicht sagen, aber ihr wißt schon...“ Zurück bleibt der Eindruck, daß wir belogen werden, und so ist es ja auch. Objektiv betrachtet, ist die Großfamilie weniger interessant als die Volkszugehörigkeit der Bande. (Vor dem Einbruch hat sie übrigens hier bei uns in Erlangen das Werkzeug geklaut. Wir sind eben eine Stadt, die alles hat!)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.05.2021 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#45975
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Es gäbe theoretisch die Möglichkeit, zumindest einen Großteil der Juwelen zurückzubekommen. Die Männer sollten schon jetzt wissen, daß sie auch nach Verbüßung ihrer Strafe solange in Sicherungsverwahrung bleiben, bis sie alles über den Verbleib ausgesagt haben bzw. bis die Sachen wieder da sind. Aber das wird der Rechtsstaat schon verhindern.
In ca. 10-15 Jahren sind sie auch noch nicht zu alt, und dann können sie sich irgendwo im Ausland mit ihren Millionen für die Knastjahre schadlos halten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.05.2021 um 18.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#45976
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Ich bin kein Jurist, aber ich glaube nicht, daß "Sicherungsverwahrung" zu diesem Zweck verhängt werden darf. An das Diebesgut muß man schon mit anderen Mitteln zu kommen versuchen. Übrigens stelle ich es mir schwer vor, die Juwelen zu Geld zu machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2022 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48798
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Es ist zwar erstaunlich, daß auch hierzulande viele die russische Kriegspropaganda übernehmen, aber bevor man strafrechtlich dagegen vorgeht, sollte man sich über den Preis klar werden. Zur Zeit wird schon über ein "Z" diskutiert, das jemand sich auf den Ranzen malt. Nun, daran sollte ein selbstbewußter demokratischer Staat nicht zerbrechen.
Einen staatlichen feindlichen Propagandasender allerdings duldet kein Staat auf seinem Boden; ganz ausschalten kann man ihn sowieso nicht.
Wir haben jahrelang gehört „Merkel muß weg“, aber wenn jemand sagt, Putin müsse weg, gilt das als skandalöse Äußerung und kaum zu entschuldigen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.03.2022 um 16.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48812
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Was machen wir denn da jetzt mit dem Z-Wort?
Langsam wird es gefährlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.03.2022 um 17.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48813
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Wenn ich es recht verstehe, darf man Putins Propaganda-Thesen explizit vertreten, man darf sie aber nicht in das Symbol Z kondensieren. Es sollen schon polizeiliche Durchsuchungen vorgenommen worden sein. Interessanter Fall.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 30.03.2022 um 18.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48815
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Wir sagen wieder Z*g*n*r.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.03.2022 um 05.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48817
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Die Verfolgung des „Z“ entspricht der Tendenz, seine gute Gesinnung an Äußerlichkeiten festzumachen. Ein Text kann noch so frauenfreundlich sein – wenn er nicht gegendert ist, wird er verbannt. So auch hier. Dadurch wird alles sehr einfach:
„...ein a formierend und ein z,
daß keiner groß zu denken hätt“
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.03.2022 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48820
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Die Zwickauer traun sich mit dem Auto nicht mehr auf die Straße. Steht Autofahren dort bald unter Strafe?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.03.2022 um 13.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48821
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Wie der Zufall will, ist heute der (108.) Todestag des Autors dieses neckischen Buchstabenreims.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.04.2022 um 01.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48830
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Gut, daß Fasching schon vorbei ist, sonst müßten alle Zorros sofort verhaftet werden.
https://images.app.goo.gl/JWbHrf7VpEETJ3J38
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2022 um 04.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48831
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Harry Potter kann allerdings nichts für die Z-förmige Narbe, die ihm der böse Voldemort auf die Stirn gezwickt hat, auch nicht für die Ungeschicktheit der Maskenbildner, die sich für den Film medizinische Belehrung hätten holen sollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2022 um 16.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#48885
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Prorussische Demonstrationen auf deutschen Straßen... Man kann das Z nicht verbieten, und es würde auch nichts nutzen, weil sich andere Zeichen fänden, unter denen sich diese Leute versammeln könnten. Immerhin sollten sie wissen, daß proukrainische Demonstrationen in Moskau wohl nicht weit kämen. Das ist eben der Unterschied.
Übrigens wundere ich mich, wie viele Menschen jetzt plötzlich wissen und schon immer gewußt haben, daß man mit Rußland keine Geschäfte hätte machen sollen. Warum haben sie das nicht früher gesagt? Aber wir sind im Gegenteil sozusagen mit der durchaus wahren Botschaft aufgewachsen, daß Rußland auch unter Verwicklungen des Kalten Krieges stets pünktlich geliefert hat. Das war zu beiderseitigem Nutzen. Jahrzehntelang auf russisches Gas usw. verzichten? Da wäre das Geschrei aber groß gewesen. Und hat der Bundestag nicht ziemlich geschlossen Putin beklatscht? Das Vertrauen auf das kurze Gedächtnis der Menschen kann auch zu weit getrieben werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.09.2022 um 06.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#49634
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Beim Blättern in älteren Beiträgen fühle ich ein Bedürfnis, noch etwas zu Begriff der Zensur nachzutragen, der allerdings inflationär in bezug auf jedwede Kritik verwendet wird.
Es ist keine Zensur, wenn ein Verlag bestimmte Texte nicht veröffentlichen will, aber es ist Zensur, wenn das bayerische Kultusministerium einen Verlag zwingt, ein Schulbuch zu überarbeiten, weil darin ein Text der Religionskritikerin Susan Jacoby abgedruckt ist. Die katholische Kirche hat den Index nach dem Zweiten Vaticanum abgeschafft, die bayerische Staatsregierung nicht. In der bayerischen Schule lernen unsere Kinder, daß man Texte, die sich kritisch mit dem Christentum beschäftigen, nicht liest, sondern unterdrückt – gemäß dem obersten Erziehungsziel „Ehrfurcht vor Gott“. Eine abgemilderte Form von Bücherverbrennung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.04.2023 um 06.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1322#50927
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Zuerst erfanden Linke (Marcuse usw.) die „strukturelle Gewalt“: Konsumwerbung, Armut – alles „Gewalt“. Dann erfanden Feministinnen die „sexualisierte Gewalt“ (Sex ist gut, Gewalt ist schlecht, daher die schiefe Bezeichnung, die nur leider auf die meisten Fälle von sexuellem Mißbrauch nicht zutrifft, sondern wörtlich nur auf Sadismus). Nun hat ein FDP-Justizminister die „digitale Gewalt“ entdeckt. Sie soll schon in einer Restaurantkritik stecken können, weil sie „existenzbedrohend“ sein kann. Wir sollen alle lieb zueinander sein; schon Goebbels ließ „Schmähkritik“ verbieten. In anderen Ländern sieht man das nicht so eng, z. B. in den USA. Die Grünen sind übrigens dagegen. Sie sind zwar auch fürs Liebsein, aber nicht aus den gleichen Gründen wie die FDP, der es um die Vermeidung geschäftsschädigenden Verhaltens geht.
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