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01.11.2008
Oratrix
Gefügiger Aristoteles
Die "Stanford Encyclopedia of Philosophy" hat viele ausgezeichnete Artikel, auf die ich nachdrücklich hinweisen möchte.
Aber die feministische Zwangsneurose macht auch hier nicht halt. In einem Beitrag von Christof Rapp über die Rhetorik des Aristoteles heißt es:
„However, in the rhetorical context there are two factors that the dialectician has to keep in mind if she wants to become a rhetorician too, and if the dialectical argument is to become a successful enthymeme.“
Es gibt noch eine zweite Stelle, an der man den Eindruck gewinnen könnte, Aristoteles habe die Ausbildung von Rednerinnen im Sinn gehabt. (Vielleicht auf Geheiß der schönen Phyllis, oder wie hieß sie noch mal?)
In den Dudenwörterbüchern steht übrigens "Rhetorin" nicht drin, ausgenommen das Synonymwörterbuch. Dabei gab es durchaus Rednerinnen, in Rom wird eine Hortensia genannt. Über griechische Rednerinnen weiß ich leider gar nichts.
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Kommentare zu »Oratrix« |
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.06.2015 um 20.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#29127
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Ja, besonders in Stellenanzeigen, sogar ohne daß die männliche Entsprechung dazu genannt wird. Ein abgelehnter Aushilf könnte die Firma auf Entschädigung wegen geschlechtsbezogener Benachteiligung verklagen.
(siehe http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1040#19234)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2015 um 17.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#29125
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Die "Aushilfin" gibt es inzwischen massenweise.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.03.2010 um 15.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#15804
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Gerade lese ich in der Imagebroschüre einer großen Institution die Funktionsbezeichnung Productownerin. Gibt's noch nicht bei Google! Ich werde dem Kunden vorschlagen, stattdessen Product Owner zu schreiben – oder noch besser, falls auffindbar, einen deutschen Begriff.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.06.2009 um 10.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#14691
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Aufgrund der letzten Entwicklung müßte man die u.a. Liste so ergänzen:
Erzieherinnen und Sozialarbeiter
Schüler und Studierende
Man spürt förmlich, wie wie sie sich winden, einerseits Doppelnennungen vermeiden, andererseits kein Geschlecht zu kurz kommen lassen. Schade aber auch, daß "zu Schulende" gar so gespreizt klingt.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 26.06.2009 um 09.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#14690
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Mit Vierbeiner kann man den Preis nicht gewinnen. Die Vierbeinerin gibt es bei Google angeblich 589 mal und Vierbeinerinnen weitere 73 mal; bei letzteren sind auch VierbeinerInnen dabei.
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Kommentar von Friedrich Chiller, verfaßt am 02.11.2008 um 21.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#13387
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An die Steinlaus: Einfach scheußlich.
Vorgestern ging ich an einer Kneipe vorbei, in der eine "freundliche Aushilfin" gesucht wurde. Ärm, war das nicht sexistisch, wo bleibt da der Männerbeauftragte, wir haben doch immerhin den § 1 GG! Niemand regt sich darüber auf. Also, ich habe keine Strafanzeige gestellt, und vielleicht sollten wir diese ganze Kiste vielleicht endlich mal so langsam etwas gelassener sehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2008 um 06.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#13386
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Man könnte, wie es in Zeitungen geschieht, eine Preisaufgabe stellen: Finden Sie eine feminine Personenbezeichnung, zu der es bisher bei Google nur das männliche Gegenstück gibt. Neulich stieß ich auf Proteomiker. Dazu gibt es kein Femininum, aber wenn ich es hierhersetzen würde, dann gäbe es eins, und daran will nicht schuld sein.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 01.11.2008 um 19.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#13383
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Ist ein weiblicher Dobermann eine Dobermännin oder eine Doberfrau?
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Kommentar von Die Steinlaus, verfaßt am 01.11.2008 um 18.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#13382
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Aus dem Koalitionsvertrag SPD/Grüne in Hessen:
- Anwärterinnen und Anwärter
- Altbewerberinnen und Altbewerber
- Künstlerinnen und Künstlern
- Verbraucherinnen und Verbraucher
- Hessinnen und Hessen
- Einwohnerinnen und Einwohner
- Erzieherinnen und Erzieher
- Schülerinnen und Schüler
- Lehrerinnen und Lehrer
- Mieterinnen und Mieter
- Verbraucherinnen und Verbraucher
- Richterinnen und Richter
- Landwirtinnen und Landwirte
- Staatssekretäre und Staatssekretärinnen
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Migrantinnen und Migranten
- Bürgerinnen und Bürger
- Polizistinnen und Polizisten
- Bewerberinnen und Bewerber
- Beamtinnen und Beamte
- Professorinnen und Professoren
- Zuschauerinnen und Zuschauern
- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
- Patientinnen und Patienten
- Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen
Fehlt noch was? Ja, in der Pressekonferenz:
- "Skeptiker und Skeptikerinnen" (Tarek Al Wazir, zweimal)
Und:
- "Wortbrecher und Worbrecherinnen"
(kam allerdings nicht in der Pressekonferenz)
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Kommentar von Heinz Erich Stiene, verfaßt am 01.11.2008 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1069#13381
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Diese Texte sind nur hysterisch. Ihr eigentlicher Zweck ist längst nicht mehr die ruhige Vermittlung und ein nach Sachlichkeit strebendes Urteil, das auch der Leser als ein solches aufnimmt. Von der ersten bis zur letzten Zeile verprellen sie durch aufdringliche Parteilichkeit und erregt fuchtelnden Belehrungs- und Bekehrungswillen. Ohne diesen gleichsam sozialreligiösen Missionierungsdrang wären so unerträglich verkrampfte Schrägstrich-Verlautbarungen, wie sie heute aus Behörden und Verwaltungen quellen, nicht vorstellbar. Immerhin sind dort ja auch eigens Hüter eingesetzt, die unerbittlich über die Befolgung der hysterischen Glaubensinhalte wachen.
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