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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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30.09.2005
 

Volkspartei

Von der Homepage der Bundes-CDU (Kontakt):
"Ich bin damit einverstanden, das meine Daten von der CDU dazu verwendet werden, mich über Veranstaltungen und die politische Arbeit der Partei zu informieren."



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Kommentare zu »Volkspartei«
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Kommentar von Wolf Mayen, verfaßt am 30.09.2005 um 16.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1034

Noch bedenklicher als das fehlende s ist aber dieser Unterstellungsstil, der ein Einverständnis voraussetzt, wo es vielleicht gar keins gibt.

Da heißt es auch immer: "Wir danken für Ihr Verständnis". Obwohl Leute wie ich da völlig verständnislos sind.
 
 

Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 30.09.2005 um 18.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1037

Neugierig geworden, habe ich mich auf den Seiten der CDU umgesehen und den Aufnahmeantrag gelesen. Wer schreibt so etwas eigentlich? Und wer prüft nach, ob es richtig ist?

Wir lesen:

"Für Hausfrauen, Schüler, Studenten, Bundeswehrsoldaten, die I(!)hren Wehrdienst ableisten, Zivildienstleistende, Auszubildende, Arbeitslose, Rentner und Mitglieder mit geringem Einkommen, kann der Kreisverband eine Sonderregelung der Beitragszahlung treffen, sowie Mitgliedsbeiträge stunden und U(!)nterlassen."

Alle "dass" aber sind fein ordentlich mit ss geschrieben.
 
 

Kommentar von Jochen Kraus, verfaßt am 01.10.2005 um 08.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1040

Irgendwie komisch - vor drei Tagen entdeckte ich ebenfalls diesen Fehler und habe natürlich die CDU sofort kontaktiert.
 
 

Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 01.10.2005 um 12.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1042

CDU: Auch ich habe gestern umgehend nach der Lektüre des Aufnahmeantrags eine Nachricht an die Volkspartei abgeschickt, wobei zu fragen wäre, wer denn solche Schreiben zu Gesicht bekommt. Dazu mache ich mir keinerlei Illusionen. Trotzdem ist es wichtig, solche Dinge nicht stillschweigend zu übergehen. Das sollten wir aus der Vergangenheit gelernt haben. Auch steter Tropfen ... und so weiter.

_________________________________

An die CDU:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie fordern zu kritischer Beurteilung auf.

Dieser Aufforderung will ich hiermit nachkommen.

Offensichtlich ist es Ihnen wichtig, daß die Rechtschreibreform, die eher kulturschädigend als -erhaltend ist, auch von der Volkspartei gegen das Volk durchgesetzt wird, sonst würden Sie nicht "dass" schreiben. Lesen Sie sich bitte einmal Ihren Aufnahmeantrag durch. Die beiden Rechtschreibfehler sind nicht läßlich, sie sind peinlich. Und wahrhaft nicht dazu dazu angetan, das Formular ausdrucken und ausfüllen zu wollen.

Früher einmal, ja früher einmal, da hatte ich den Eindruck, es sei der CDU auch um den Erhalt von Tradition und Sitte zu tun.

Die Entwicklung ist weniger skandalös oder ärgerlich, als einfach nur traurig.

Karin Pfeiffer-Stolz
Autorin und Verlegerin

 
 

Kommentar von Jochen Kraus, verfaßt am 02.10.2005 um 17.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1053

Wenn man dem Bürgerservice des österreichischen Finanzministeriums eine E-Mail schicken will, muß man dort seine Anschrift eintragen, aber nicht, wie man meinen möchte, den "Straßennamen", sondern den "Strassennamen"!
 
 

Kommentar von Christian Lindemann, verfaßt am 13.11.2005 um 00.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1556

"Weitere Preise sind jeweils 10 Bücher von Fiedbert Pflüger und 10 Bücher von Christian Wulf."

Quelle: http://www.friedbert-pflueger.de/quiz.php?quiz=1
 
 

Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 13.11.2005 um 09.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=238#1557

Die Staats-Rechtschreibung erweist ihre Minderwertigkeit gegenüber der herkömmlichen nur in den Augen derer, die letztere gut beherrschen und denen reiche, differenzierende Ausdrucksmöglichkeiten ein Bedürfnis, ich möchte sagen: ein Herzensanliegen, sind. Also nur im Urteil einer verschwindend kleinen Minderheit. Wer zeit seines Lebens mit Curry-Wurst und Pommes glücklich war, den interessieren feinziselierte Restaurantkritiken herzlich wenig. Erst wenn die Wurst ungenießbar wird, z.B. durch die Beimengung obskurer Fleischersatzstoffe oder gar durch Salmonellenbefall, wird der Konsument aufmucken.

Die amtlich verordnete Rechtschreibung ist durch das Einfallstor "Schule" eingedrungen. In der hermetischen Welt der Schule fristet sie nun ein Leben aus zweiter Hand, sprich am Tropf der Machtverhältnisse. Aus der Schule muß sie vertrieben werden, dann stirbt sie an der frischen Luft des wirklichen Lebens ganz von selbst. Zwei Stoßrichtungen vesprechen Erfolg:
Erstens müssen die eingebauten Widersprüche zu möglichst vielen "falschen" Fehlern führen, die aber auch unnachsichtig sanktioniert werden. D.h. es muß zu Auseinandersetzungen bis hin zu Gerichtsverfahren kommen. So betrachtet ist die Aussetzung der Reform in NRW und Bayern nur ein Scheinerfolg, da ja die reformierte Schreibung dessenungeachtet weiterhin unterrichtet wird.
Zweitens ist darauf hinzuarbeiten, daß möglichst viele Medien bei der traditionellen Orthographie bleiben. Hier haben die Kritiker durchaus Einwirkungsmöglichkeiten, denke ich.

 
 

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