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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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25.07.2005
 

Mahnung

An den edlen Motiven des jungen Augst, der das Volk liebt, braucht man nicht zu zweifeln.
Die Fragwürdigkeit begann, als er bereit war, die heißgeliebten Ideen aufzugeben und die Durchsetzbarkeit über die Wünschbarkeit zu stellen. Damals trennten sich, wie er selbst berichtet, einige Weggefährten von ihm, die sich nicht in dieser Weise verbiegen wollten. Aber just in dieser Zeit gelang es, die „Regelungsgewalt“ des Staates hinter das Unternehmen zu setzen – d. h. hinter das, was noch davon übrig war. Die KMK und das Bundesinnenministerium stellten einen Zeitplan für die Durchsetzung auf und wichen seither nicht mehr davon ab; die Eigengesetzlichkeit der Wagenburg übernahm den Rest. Jene entscheidende Phase des Verrates an den eigenen Ideen war es auch, die Dudenchef Drosdowski rückblickend mit seinem Mafia-Vergleich kennzeichnete. Inzwischen hat sich der Anstifter aus dem angerichteten Durcheinander zurückgezogen und überläßt es dem geliebten Volk, mit den Ergebnissen fertig zu werden. Corruptio optimi pessima. (Auf Augst bezogen, ist dieser klassische Satz, um dessentwillen sich das Lateinlernen schon mal gelohnt hat, ein Kompliment, aber für uns andere sollte es eine Mahnung sein, es niemals soweit kommen zu lassen – "so Recht wir auch haben" mögen!)



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Kommentare zu »Mahnung«
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 10.05.2010 um 08.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=195#16205

Ich habe spontan keinen besseren Tagebucheintrag finden können, weshalb ich diesen wähle. (Die Redaktion hielt es für sinnvoll, ihn hierher zu verschieben.)

Wer gedacht hat, daß Herr Augst seinen Ruhestand genießen würde, sieht sich getäuscht. Er darf weiterhin sein Unwesen treiben, nun aber an der Universität, der er seine Habilitation verdankt (Gießen). Und der Gegenstand der Lehre (siehe hier)?

Ein mittlerweile emeritierter Professor der Gießener Universität hat in einer lockeren Unterhaltung einmal erwähnt, daß es rückblickend eine der größten Sünden des damaligen Instituts für Germanistik gewesen sei, Herrn Augst die Habilitation zu ermöglichen (wohlgemerkt vor dem Hintergrund der Rechtschreibreform).

Daß der vermeintliche Ruheständler weiterhin prüfungsberechtigt lehrt, stimmt bedenklich.
 
 

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