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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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02.01.2009
 

Kuriosität zum Sonderpreis
„... wie sie der heutige normale Sprachteilnehmer sieht.“

Wie ich gerade sehe, gibt es Gerhard Augsts Wortfamilienwörterbuch (vgl. hier), das bisher 134 Euro kostete, bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft für 14,90 Euro.

Wer sich für dergleichen interessiert, sollte zugreifen. Man lernt durchaus etwas dabei, und gegen den Preis ist nun nichts mehr einzuwenden.



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Kommentare zu »Kuriosität zum Sonderpreis«
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Kommentar von MG, verfaßt am 04.01.2009 um 06.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#13697

Man muß für den Kauf zu diesem Preis allerdings Mitglied sein. Wenn man es nicht ist, kommt (mindestens) ein Jahresbeitrag in Höhe von 11 Euro hinzu. Das erfährt man auf der Webseite allerdings ärgerlicherweise erst nach kompletter Eingabe (zu)vieler Daten.
 
 

Kommentar von hhs, verfaßt am 04.01.2009 um 13.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#13703

Auch 14.90€ sind mir als Beitrag für diese Sprachverhunzung zuviel. Aber vielen Dank auf den Hinweis auf die übliche Praxis der Datenerfassung vor endgültigen Informationen zur Höhe der Kosten und Randbedingungen.

Enthält das Wörterbuch auch den Erikativ (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Erikativ)?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.02.2010 um 17.30 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#15691

Ungefähr parallel zu Augst hat auch Jochen Splett (Münster) ein Wortfamilienwörterbuch erarbeitet. Eine frühere Ankündigung sah so aus:

„Die Arbeit am Projekt 'Gegenwartssprachliches deutsches Wörterbuch' – begonnen im Juli 1995 – ist kontinuierlich weitergeführt worden. Dieses Wortfamilienwörterbuch ist nach den gleichen Prinzipien wie das 1993 in drei Bänden erschienene 'Althochdeutsche Wörterbuch. Analyse der Wortfamilienstrukturen des Althochdeutschen, zugleich Grundlegung einer zukünftigen Strukturgeschichte des deutschen Wortschatzes' konzipiert und wird die Wortfamilienstrukturen der deutschen Gegenwartssprache anhand von rund 180 000 Wörtern explizit darlegen. Die Erarbeitung dieses Wörterbuchs, das sich vor allem auf 'Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 8 Bde, 2. Aufl., Mannheim 1993-1995' stützt, wird insgesamt etwa 15 Jahre in Anspruch nehmen. Im Berichtszeitraum ist die Buchstabenstrecke Va – Zy bearbeitet sowie die 'Strukturierte Auflistung der Suffixwörter' erstellt und mit der 'Strukturierten Auflistung der Präfixwörter' begonnen worden. Der Umfang ist auf knapp 7000 Seiten angewachsen. Das 15bändige Wörterbuch wird in absehbarer Zeit im Verlag Walter de Gruyter erscheinen."

Inzwischen sind 18 Bände daraus geworden, aber nun scheint es wirklich zu erscheinen, für rund 3500 Euro.

Hier die Verlagsankündigung von de Gruyter:

„In diesem, von einer pragmatischen Sprachtheorie her konzipierten Wortfamilienwörterbuch (WFW) werden rund 160.000 Wörter der deutschen Gegenwartssprache 8.264 Wortfamilien (WF) zugeordnet, die interne Struktur jedes einzelnen Wortes optisch verdeutlicht, durch eine spezielle Anordnung und entsprechende Strukturformeln seine Beziehung innerhalb bzw. bei Komposita auch zu anderen WF abgebildet und durch in Lesarten gegliederte Bedeutungen jeweils die Basis für ihre Verflechtung angegeben. Unter jeder WF wird vor allem die einschlägige etymologische Literatur vermerkt, da die Etymologie als Erforschung der Benennungsgründe als Grundlage für die Bedeutungsindizierung der heutigen Wörter bildet, diese aber den Zusammenhalt der WF konstituiert. Darüber hinaus werden sämtliche Präfix- und Suffixwörter in einer den WF analogen Struktur aufgelistet; dies u.a. auch deshalb weil sich der Auf-, Um- und Abbau eines Wortschatzes im Rahmen der WF vollzieht und sich so auch die Grenze zwischen Affix und Wort verschieben kann. Damit ist das im Untertitel genannte Fernziel angesprochen, das nach Vollendung der noch ausstehenden WFW der drei verbleibenden Sprachstufen in Angriff genommen werden kann: eine durch Vergleich der aufeinander folgenden Querschnitte zu gewinnende Strukturgeschichte des deutschen Wortschatzes. Der abschließende alphabetische Wortindex soll das Auffinden der entsprechenden Wortfamilie(n) in schwierigen Fällen erleichtern.“

Man kann sich schon ein paar Musterseiten ansehen:

http://www.degruyter.de/files/pdf/9783110183207Musterseiten%28d%29.pdf

Quelle ist weiterhin das große Dudenwörterbuch, was ich recht problematisch finde. Erstens ist dessen Textgrundlage schon ein bißchen alt (und welche Auswirkungen hat die Rechtschreibreform?), zweitens ist der Bestand dort ziemlich zufällig ausgewählt. Und die Gebrauchshäufigkeit ist doch auch eine wichtige Tatsache.

Da offenbar die Komposita berücksichtigt werden, scheint die Zahl von 160.000 immer noch viel zu gering. Die teure Papierform ist unsinnig, eine Datenbank würde doch genügen, aber das Werk ist wahrscheinlich schon sehr früh geplant worden.

Zu den Komposita: Was sollen Einträge wie Apfelsorte, apfelartig? Und wie kommt es bei Äpfelchen zu der "verhüllenden" zweiten Bedeutung 'kleine Brüste'?
 
 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 09.02.2010 um 13.39 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#15702

»Unter jeder WF wird vor allem die einschlägige etymologische Literatur vermerkt, da die Etymologie als Erforschung der Benennungsgründe als Grundlage für die Bedeutungsindizierung der heutigen Wörter bildet, diese aber den Zusammenhalt der WF konstituiert.«

Seltsam, das zweite "als" (dort müßte "die" stehen, oder es müßte "dient" statt "bildet" lauten), aber so steht es in der Tat bei de Gruyter (http://www.degruyter.de/cont/fb/sk/detail.cfm?id=IS-9783110183207-1).
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.07.2010 um 09.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#16469

Nicht alle Fachkollegen scheinen bemerkt zu haben, daß Augsts Wörterbuch fast alle Definitionen aus dem Handwörterbuch der deutschen Gegenswartssprache hat abschreiben lassen (den Rest aus DUW).

„Das Wortfamilienwörterbuch (Augst 1998) bestimmt Ausbildung so: 'die für den zukünftigen Beruf, eine bestimmte Tätigkeit zu vermittelnden notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten als Qualifikationen'.“ (Markus Nussbaumer in: Axel Gellhaus/Horst Sitta, Hg..: Reflexionen über Sprache aus literatur- und sprachwissenschaftlicher Sicht. Tübingen 2000:88)

Wenn man das ungenaue Zitat (es heißt "Qualifikation") richtigstellt, sieht man, daß die Erklärung buchstabengetreu aus dem HDG abgeschrieben ist.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.07.2011 um 05.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#19051

Falls jemand sich für die Langfassung meiner Augst-Besprechung "Spekulative Volkslinguistik" interessiert, schicke ich sie gern als Mail-Anhang.

Gerade sehe ich noch dies: Zu Bauer gibt Augst die etymologische Anmerkung: „Es liegt eine Abl. auf -er vor, die aber spontan nicht deutlich wird.“ (84) In diesem Sinn auch die Deutung "jemand, der Nutzpflanzen anbaut" usw.

Ein Germanist sollte eigentlich im Ohr haben, daß das nicht zutrifft. Das r ist ein "Wurzeldeterminativ" und hat nichts mit dem Lehnsuffix -er zu tun, vgl. mhd. gebur, nachgebur (= Nachbar) usw.
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.07.2011 um 22.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#19061

Daß Ballast darin als geballte Last zur Wortfamilie Ball gerechnet wird, wie Prof. Ickler feststellt, verwundert ja nicht mehr. Verwunderlich ist nur, daß das Wort dann nicht mit drei l in die "Reform" eingegangen ist, wo doch alle "Informanten" des Verfassers das ebenfalls so sehen. Als Balllast würde es seiner Bedeutung auch bildlich alle Ehre machen!

Außerdem unverständlich, daß die Ballistik (Wissenschaft vom Ballwurf) mit ihren Teilgebieten Fußballistik, ... keine Aufnahme in diese Familie fand.
 
 

Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 26.07.2011 um 23.56 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#19062

Da Volksetymologien nicht bewiesen werden müssen, kann hier der Phantasie freier Lauf gelassen werden; nach dem Motto: Je unglaublicher, desto besser.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.04.2013 um 18.30 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#23097

Aus trüben Stimmungen helfen immer wieder die lustigen Einträge in Augsts Wortfamilienwörterbuch. So erfährt man, daß die Informanten "Schute" weder als flaches Wasserfahrzeug noch als Frauenhut kennen. "Daher ist Metaphorizität nur vermutet."

Tja, wo nichts ist, kann man lange über die Zusammenhänge (zwischen Nichts 1 und Nichts 2) rätseln ...
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2013 um 06.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#23245

Ein IDS-Mitarbeiter hat kürzlich Augsts Wortfamilienwörterbuch besprochen, elf oder zwölf Jahre nach dem Erscheinen. Er findet meine Einwände bedenkenswert, tadelt aber den "schrillen Ton" meines Diskussionsbeitrags. Ich habe in ZDL (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik; siehe hier bzw. hier. – Red.) keine Rezension, sondern eine Polemik geliefert, das war klar erkennbar und mit der Redaktion so vereinbart, und sie ist ausführlicher als die über zwanzig positiven Besprechungen. Ich hätte der enormen Menge von Belegen auch noch viel mehr hinzufügen können.
Daß die anderen Germanisten auf den Inhalt gar nicht genauer eingehen, erschlägt einen fast. Polemik scheint überhaupt nicht mehr genehm zu sein. Aber was sind die positiven Besprechungen wert angesichts der miserablen Qualität dieses Buches, das mit Recht gleich wieder in der Versenkung verschwunden ist, auch nach Erscheinen der billigeren Studienausgabe?
Von Augst als DFG-Gutachter waren alle Germanisten abhängig, die Fördermittel beantragen wollten, das erklärt vielleicht den auch sonst zu beobachtenden schonenden Umgang mit diesem Rechtschreibreformer. Mehrere Germanisten haben mir persönlich versichert, daß sie meine Einschätzung teilen. Einer gab offen zu, daß er wegen der besagten Abhängigkeit so offen leider nicht schreiben könne. Das IDS hat sich bis heute nicht aufraffen können, sich mal etwas offener mit solchen Leuten zu beschäftigen.
 
 

Kommentar von B.Troffen, verfaßt am 23.05.2013 um 10.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#23246

Was bringt die heutige Germanistik dem "normalen Sprachteilnehmer"? Wem bringen ihre Erzeugnisse irgendwas?
Warum und zu welchem Ende sollte jemand dieses Fach studieren?

Die Sprache findet ihren Weg alleine, die Germanistik hat ihr jedenfalls im Zuge der Reform nur ein paar Macken zugefügt und der Sprachgemeinschaft andauernden Ärger bereitet.
 
 

Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 23.05.2013 um 23.48 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#23253

Laut www.uni-giessen.de/.../mitarbeiter/augst/vita war Augst "30 Jahre Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Deutsche Sprache". Wenn jemand derart lange in einem Beirat sitzen kann, ohne daß sich die betreffende Institution beschwert, kann man nicht erwarten, daß sie sich nachträglich distanziert oder eine kritische Haltung einnimmt. Irgendwer muß Herrn Augst schließlich in diesen Beirat berufen haben.
 
 

Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 24.05.2013 um 09.14 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#23258

Zu B.Troffen (#23246):

Es ist nicht die Aufgabe der Germanistik, jedenfalls nicht die primäre, für den "normalen Sprachteilnehmer" etwas zu "bringen". Bestenfalls kann sie Laien helfen, schwierige Texte (Literaturwissenschaft, Rhetorik) oder sprachliche Phänomene (Sprachwissenschaft) zu verstehen, was aber meist nicht der Fall ist. Aber das gilt ja für andere Wissenschaften in gleichem Maße.

Ich selbst habe u.a. auch Germanistik studiert, weil ich mich für Sprache und Literatur begeistern kann, mußte aber dann feststellen, daß die Literaturwissenschaftler am liebsten über Literaturtheorie und die Sprachwissenschaftler am liebsten über linguistische Theorien reden, während konkrete Texte bestenfalls als Steinbrüche zum Beleg von Theorien herhalten mußten.

Zwar habe ich das alles noch bis zum Examen durchgezogen, mich für die Promotion aber dann doch für die Geschichtswissenschaft entschieden, die mir nicht nur als wesentlich seriöser erschien; vielmehr haben deren Fachvertreter vom ersten Semester an auf die sprachliche Qualität (d.h. Klarheit und Verständlichkeit) von Hausarbeiten und Klausuren allergrößten Wert gelegt und diesbezüglich gnadenlos gesiebt. Unvergessen ist mir die Aussage eines Mediävistik-Professors, der zu den ganz Großen seines Faches gehört: "Schwer- oder unverständliche Texte sind kein Beweis für Wissenschaftlichkeit, sondern, ganz im Gegenteil, eher ein Hinweis auf die Unfähigkeit des Verfassers."

Ich bin den Damen und Herren Historikern meiner Alma mater für ihre strenge Schule auf ewig zu Dank verpflichtet.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2017 um 08.00 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#34379

Von Augsts Wortfamilienwörterbuch scheint es wieder eine lieferbare Ausgabe zu geben. Bei Amazon ist letztes Jahr sogar noch eine verspätete, etwas seltsame Rezension erschienen; zum pseudonymen Verfasser habe ich eine Vermutung: https://www.amazon.de/review/R3KMAFR01O92VF/ref=cm_cr_dp_title?ie=UTF8&ASIN=3484110066&channel=detail-glance&nodeID=299956&store=books

Übrigens irrt er, was den ursprünglichen Preis betrifft, das Buch kostete 258 DM.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2017 um 11.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#36799

In der Studienausgabe des "Wortfamilienwörterbuchs" bedanken sich Autor und Verlag für die Genehmigung zur Nutzung des Duden-Universalwörterbuchs. Wahrscheinlich gab es eine Beschwerde wegen des Plagiats. Weitaus das meiste war allerdings aus dem "Handwörterbuch" der verblichenen DDR abgeschrieben. Originell waren nur Augsts kuriose Zutaten.
Übrigens verweist der pseudonyme Amazon-Rezensent, den ich erwähnt habe, mehrmals auf einen "Bruno Lieblich", was auf eine gewisse Unvertrautheit hindeutet, denn der bedeutende Indologe hieß Liebich.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.10.2023 um 03.28 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1092#51837

Zum „Wortfamilienwörterbuch“ von Gerhard Augst:

Zum Beispiel unter „chronisch“ sagt Augst, es gehöre zur selben Wurzel wie „Chronik“, „Chronologie“ (aber diese Wurzel und das Ausgangswort „Chronos“ nennt er nie), und fährt fort: „Fachleute sehen auch synchron den Zusammenhang, die meisten Informanten, selbst medizinisches Personal, halten das Wort für nicht motiviert.“ (187)
Da wüßte man gern, wie die Informantenbefragung ausgesehen hat. Selbst wenn sie die griechische Ausgangsform nicht kennen, dürften doch alle erkennen, daß es sich um eine Ableitung auf „-isch“ handelt und damit auch um ein analysierbares und motiviertes Gebilde. Aber was verstehen die Informanten unter „motiviert“? (Falls dieses Wort in der Befragung vorkam...)
Im Zusammenhang gesehen, beweisen die vielen „Bemerkungen“ dieser Art, mit denen kein Benutzer etwas anfangen kann, die Absurdität des ganzen Projekts. Ein Lexikon der Volksetymologien wäre sinnvoll, aber ein Lexikon der von Augst für möglich gehaltenen Volksetymologien ist es nicht. Ganz ähnlich hat das IdS (Storjohann) das „Paronymwörterbuch“ aufgebaut, das Wörter enthalten sollte, die zwar nicht verwechselt werden, aber nach Ansicht der Autorin verwechselt werden könnten und eigentlich auch verwechselt werden sollten. Das Ergebnis war, wie vorauszusehen, so lächerlich, daß es schamhaft versteckt wird.
 
 

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