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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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29.09.2008
 

Das orthographische Karussell
Ein Rückblick

1991: nahebringen
1996: nahe bringen
2004: nahe bringen (aber fakultativ auch nahegebracht, naheliegend)
2006: nahebringen

Das ist nur ein Beispiel für ungezählte ähnliche Fälle. Und für die Rückkehr zum alten Zustand läßt sich Zehetmair, der die Reform seinerzeit durchgesetzt hat, heute als Retter der deutschen Sprache feiern!



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Kommentare zu »Das orthographische Karussell«
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Kommentar von R. M., verfaßt am 29.09.2008 um 23.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13168

2008, reformorientierte Schreibpraxis: weiterhin überwiegend nahe bringen.
 
 

Kommentar von MG, verfaßt am 01.10.2008 um 12.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13178

Die Faustregel "Alles aus ein ander!" wirkt halt.

Heute gelesen: "zusammen fassen" und (!) "hoch laden".
 
 

Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 01.10.2008 um 13.11 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13179

Schön sind auch "fallen zulassen" und "kennen zulernen". Auch schon gelesen: "ein zu gestehn".
Der Axthieb, mit dem die Wörter durchtrennt wurden, hat durchgeschlagen. Was nunmehr im Duden steht, liest (vulgo: "ließt") ja doch keiner.
 
 

Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 01.10.2008 um 15.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13181

Einen Blick zurück hat auch Dr. U. Kliegis vom Schleswig-Hosteinischen Elternverein e.V. getan: Zehn Jahre Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform.
Ich habe dies zum Anlaß genommen, auf meiner Homepage eine Kategorie zur Rechtschreibung einzubauen. Diese werde ich nun immer mit aktuellen Meldungen und Meinungen versehen.
Den Teilnehmern dieses Forums bin ich dankbar, wenn Sie gelegentlich vorbeischauen, mir Hinweise geben – eventuell auf Fehler aufmerksam machen. (Ich bin immer sehr im Druck und erledige diese Arbeit ohne fremde Hilfe, da ist man schnell Opfer der Betriebsblindheit.) In diesem Beitrag befindet sich ein Link zu einem Paper, das ich aktuell zu den verqueren Regeln der Rechtschreibung in Schulbüchern verfaßt habe ("Falsche Regeln in Schulbüchern"). Zur Verbreitung dieses Papers sind alle hier Mitlesenden eingeladen. Es kann in pdf-Form heruntergeladen werden.
 
 

Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 04.10.2008 um 22.37 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13217

Da es ja reihenbildende Inkorporationen von Adverbien bzw. entsprechende Univerbierungen gibt, könnte man allein an den Geschicken des Verbs bringen zeigen, was ihm und uns die Perma-Deformer der deutschen Graphie angetan haben.
 
 

Kommentar von Hans-Jürgen Martin, verfaßt am 06.10.2008 um 10.09 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13226

Und dieser Unsinn taucht nicht nur beiläufig in Texten auf als unbewußtes Resultat eines durch die RSR deformierten Sprachgefühls, sondern auch ganz bewußt und in großen Lettern in plakativen Werbeaussagen. Die Volkshochschule Düsseldorf etwa wirbt seit letztem Jahr auf fast jeder ihrer Publikationen (vom Handzettel über Broschüren bis zu großen Plakaten) mit dem Spruch:
"VHS. Bildung, die Sie weiter bringt."

Natürlich ist damit nicht gemeint 'weiter(hin) bringt' (wohin?) und auch nicht 'weiter als' (was denn?), man ist einfach – und trotz expliziter Hinweise auf die Falschschreibung – der Meinung, daß das nach der RSR möglich sei und einem "kreativen Sprachgebrauch" entspreche. Bedeutung spielt da keine Rolle mehr. Die "Kreativität" hat allerdings seither an den Schulen stark zugenommen ...
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.10.2008 um 18.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1056#13354

Es ist ganz erfreulich zu sehen, wie in den Zeitungen die klassische Rechtschreibung sich unaufhaltsam durchsetzt – bis auf das ss natürlich, wenn man mal von den subversiven Texten im SZ-Wochenende absieht.

Heute las ich "als erstes" (im Text, während die Überschrift der SZ noch die Großschreibung hatte). Und "Karamelkekse".
 
 

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