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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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11.02.2006
 

Vorsitzen und Nachsitzen
Hans Zehetmair hat sich über den Tisch ziehen lassen

Genau wie vor gut zehn Jahren, damals von seinen schlechten Beratern im Ministerium, heute von den Wirtschaftsunternehmen, Altreformern und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit ihren Schalmeienklängen vom "Kompromiß" und – für den Altphilologen – "deuteros plous" (!). Zehetmair steht wieder da, wo er vor seiner "tätigen Reue" schon stand, aber unansehnlicher.
Denn beim ersten Sündenfall war er immerhin noch in eine gewisse, wenn auch fadenscheinige KMK-Disziplin eingebunden, während er heute jedem Druck hätte widerstehen und sogar diesen monströs besetzten Rat samt KMK auf den rechten Weg hätte bringen können, z. B. durch eine wohlgezielte Rücktrittsdrohung. Die KMK war und ist ja in der Rechtschreibfrage am Ende. Es gibt auch immer noch potentielle Unterstützung. Wenn man freilich mit dem Ziel verhandelt, die Reform zu retten, ist alles vergeblich. Wie wäre es denn gelaufen, wenn er mit Wulff, Rüttgers, Schneider (und vielen anderen, Frau Wanka hat das Stichwort ja genannt) mal darüber geredet hätte, wie man die Reform glimpflich beenden könnte? Wenn er in Döpfner, Aust und Nonnenmacher seine natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Reform gesehen hätte, statt zu versuchen, sie auch noch in den Dienst der KMK zu ziehen? Tätige Reue sieht anders aus. Nun wird es wegen neuer Taten noch viel mehr zu bereuen geben.



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Kommentare zu »Vorsitzen und Nachsitzen«
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Kommentar von Reiner Gehret, verfaßt am 11.02.2006 um 18.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=406#2555

Nun sind Sie länger in dem "Geschäft", während ich im Winter 2004/05 noch "Novize" war. Aber im Dezember 2004 glaubte ich daran, daß mit der überraschenden Nominierung Zehetmairs auch neue Entwicklungen zumindest vorstellbar gewesen wären. Lag damals nicht so etwas wie ein Hauch von Anarchie in der Luft? Ich glaube, ausgestattet mit dem Instinkt eines Politikers hätten Sie die Gunst der Stunde möglicherweise anders zu nutzen versucht.

Daß der Sprache aber grundsätzlich wissenschaftlicher Umgang besser tut als politischer, will ich mit meiner Frage nicht angezweifelt haben.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2006 um 17.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=406#2554

2004? Lieber Herr Gehret, damals waren wir vollauf damit beschäftigt, die absehbare Erfolglosigkeit des "Rates" aus seiner skandalösen Besetzung abzuleiten, und ich habe meinen umfangreichen Text "Was ist vom Rat für deutsche Rechtschreibung zu erwarten?" bearbeitet und ins Netz gestellt (siehe hier: 27.09.2004, 10.12.2004, 30.12.2004/28.02.2005). Übrigens ist mein primäres Forum tatsächlich immer die Öffentlichkeit geblieben, nicht der Rat. Ich glaube meine Pappenheimer recht gut zu kennen, und der Rat hat mich auch nicht enttäuscht.
 
 

Kommentar von Reiner Gehret, verfaßt am 11.02.2006 um 13.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=406#2552

Aber hätten Sie, lieber Herr Ickler, im Dezember 2004 nicht auch selbst die Chance nutzen sollen, sich mit Herrn Zehetmair zu treffen und zu reden, anstatt immer nur öffentlich über ihn zu schreiben?

 
 

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