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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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29.07.2008
 

Blumenorden
Ein Fall von Selbstlähmung

Beim Pegnesischen Blumenorden hält der Vorsitzende des Sprachausschusses, Alfred Raab, die RSR für insgesamt gelungen (Sitzung 13.7.2006), andere Mitglieder wollen den Reformern den guten Willen nicht absprechen und protestieren gegen die scharfe Stellungnahme der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
Der Blumenorden verwechselte bei dieser Gelegenheit laut Protokoll den Deutschen Sprachrat mit dem Rat für deutsche Rechtschreibung. „Der Orden bittet um Nachsicht dafür, daß er lange keinen entschiedenen Standpunkt in der Öffentlichkeit vertreten hat. Einmütigkeit in einem Kreise kundiger und unabhängiger Menschen herzustellen, ist nicht leicht.“
So zieht man sich selbst aus dem Verkehr. Warum muß denn Einmütigkeit hergestellt werden? Das gibt es doch nur in Diktaturen, sonst werden Mehrheitsbeschlüsse herbeigeführt.
„Der Orden wird die weitere Vermittlung [?] von Pro und Contra aufmerksam begleiten und rät allen Mitbürgern zu Gelassenheit.“
Danke für den Rat!

Vgl. auch http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2249#2249



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Kommentare zu »Blumenorden«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2018 um 04.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#40297

Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12961

Werner Kügel schrieb damals auch:

Wie ich an dieser Stelle schon einmal dargelegt habe, kommt mir das Englische aus Gründen seines grammatikalischen Systems weniger geeignet für die Wissenschaft vor als das Deutsche. (https://www.blumenorden.de/data/_uploaded/archiv/Wissenschaftssprache.htm)
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 10.09.2012 um 02.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#21429

»1724 [lfd. Mitgliednummer] Ordensrat für die Sprachpflege seit 28. 1. 2004 Herr StD Alfred Raab Nürnberg, geboren 1925 in Nürnberg. [. . .] Seminare zur Rechtschreibreform für verschiedene Auftraggeber.«

 
 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 09.09.2008 um 17.08 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12972

Eine unmittelbar an Kügel gerichtete Anfrage könnte unter Umständen die gewünschte Klärung bringen und falschen Mutmaßungen vorbeugen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.09.2008 um 19.02 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12961

Ordensmann Werner Kügel teilt aus seinem Brief an den damaligen Kulturstaatsminister Nida-Rümelin mit:

"Im übrigen bitte ich, die jahrhundertealten und immer aktuellen Bestrebungen des Pegnesischen Blumenordens nicht mit den in der Tat albernen Fanatismen gleichzusetzen, wie sie im Gefolge der Rechtschreibreform mancherorts Mode geworden sind. Mit den besten Wünschen für eine erfolgreiche — und auch vergnügliche — Amtszeit verbleibe ich
Ihr W. K."

Welche Fanatismen (gleich mehrere! und als "Mode"!) meint er wohl? Wenige Zeilen zuvor hat er Wolfgang Frühwald gepriesen. Gerade der hatte aber mit seinem "Videant consules" zu den schärfsten Worten gegriffen, die einem gebildeten Menschen in solchen Fällen zur Verfügung stehen.
 
 

Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 10.08.2008 um 00.48 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12891

Der Blumenorden ist wohl allein zur "Vermittlung von Pro und Contra" gegründet worden.

Wie soll das zugehen, sintemal ... ?
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 31.07.2008 um 12.02 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12782

Zehetmair gerierte sich bei dieser Gelegenheit also als Gegner einer Reform, die er gleichzeitig durchzusetzen half – ganz wie sein Spezi Eisenberg, der ja auch fortwährend mit Auszeichnungen bedacht wird. Honi soit qui mal y pense.
 
 

Kommentar von Adelung, verfaßt am 31.07.2008 um 11.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12780

Die Peginesen haben sich damit bei H. Z. für dessen bayrische Kultuspolitik bedankt, der sie den Fortbestand ihrer Vereinigung zu verdanken haben. So leicht ist das.
 
 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 31.07.2008 um 10.09 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12778

Hier ist die seinerzeitige Laudatio auf Zehetmair nachzulesen.
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 31.07.2008 um 09.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12777

Wofür bekam Herr Z. denn das Ehrenkreuz – ausgerechnet 1995, als er die Reform rettete, indem er ein paar Schreibungen (Apoteke, Frefel) strich?
 
 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 31.07.2008 um 09.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12776

Als ob an Universitäten nur studiert und in Sportvereinen nur Sport getrieben würde! Schaun Sie sich doch die die deutsche Germanistik doch sicher betreffende "Rechtschreibreform" mal an oder das, was die Braunschweiger Eintracht-Fußballspieler da gleich auf der Brust herumtrugen, als Reklame für die Jerseys bezahlen durfte. Oder fragen Sie sich, warum denn bei der Olympiade (ja, ich weiß, bei den Olympischen Spielen) trotz der lange hochgehaltenen Amateur-Regel auf einmal Profisportler mitmachen durften. Auf einmal? Come on! Östliche Staatsamateure und amerikanische Collegestudenten mit Vierjahresstipendien für alle Studienkosten, Verpflegung und Wohnung (vier Jahre kostenfreies Leben!) hatten da lange vorgearbeitet. Ich meine jedenfalls (auch), man kann ja schlecht den Zehetmair bitten, sein Ehrenkreuz zurückzugeben (wie ich ihn kenne, würde er's nämlich nicht tun), oder es wenigstens nicht öffentlich zu tragen (und das tut er nicht, er hat nämlich für offizielle Gelegenheiten dazu genug anderes auf der Brust). —
Und wenn Herrn/Frau/Fräulein Adelung die Pegnesen "völlig indiskutabel" sind, warum haben wir dann einen Eintrag #12774? Daß Herr P., wenn damit Thomas Paulwitz gemeint ist, "aus strategischen Gründen" Mitglied ist, wußte ich nicht. Ich weiß nur, daß er Mitglied ist, weil ich ihn aufgrund meiner Beobachtung seines Wirkens vorgeschlagen habe, denn er ist jemand, auf dessen sinnvolle Mitarbeit man sich m. E. verlassen kann.
 
 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 31.07.2008 um 09.18 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12775

Zehetmair erhielt das Ehrenkreuz des Blumenordens bereits 1995 – ganz gewiß nicht für seinen Einsatz zur Durchsetzung und Rettung der Rechtschreibreform. Den „Herrn P.“ können Sie sich sparen.
 
 

Kommentar von Adelung, verfaßt am 31.07.2008 um 07.51 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12774

Weil der Pegnesische Blumenorden seine höchste Auszeichnung ausgerechnet dem Hans Zehetmair umgehängt hat, ist er für mich völlig indiskutabel. Herr P. ist dort Mitglied aus strategischen Gründen.
 
 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 29.07.2008 um 23.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12766

Die "Mahnung zur 'Gelassenheit', die wir tausendmal von den Durchsetzern gehört haben, wird gerade die Lähmung herbeigeführt, die ich so bedauerlich finde." Ich finde diese Lähmung ja auch so bedauerlich; aber statt hier auf einen kleinen Verein loszugehen und ihn anzuprangern (das Wort ist hier schon richtig verstanden), würde ich doch sagen, daß die eigentlichen Ansprechpartner in Sachen dieser unrechten Rechtschreibreform doch wohl die Universitäten, und da besonders die Germanistikabteilungen, die Deutschlehrer, die Autoren und die Journalisten der Druckmedien sind. Wo ist denn die Universität im deutschen Sprachraum, deren Politikwissenschaft- und Germanistikabteilungen zwei akademische Tage zur Rechtschreibreform veranstalten und dazu eben Sprecher von Format aufs Programm setzt, wobei also auch Kultusminister als Verteidiger von sinnvoller Regierungsarbeit und Demokratie angesetzt würden?

"Warum muß denn Einmütigkeit hergestellt werden?" Muß auch im Blumenorden nicht; aber daß mit "sonst werden Mehrheitsbeschlüsse herbeigeführt" gedroht wird, ist vielleicht auch nicht die feine Nürnberger Art. Ich finde gut, daß der Blumenorden sich auf seine Art mit Sprache und Dichtung befaßt. Auch die deutschen Universitäten befassen sich entgegen meiner Erwartung nicht besser damit, eben nur so gut sie es mit ihrem Geist können. Mehr ist nun mal nicht drin im menschlichen Zusammenleben. Als ich im Blumenorden mal einen Vortrag hielt, wollte ein markantes Mitglied sich mich mal so richtig vornehmen (meines Erachtens natürlich völlig ungerechtfertigt, seines eigenen Erachtens aber ganz bestimmt natürlich gar nicht so), aber er wurde vom Präses in ein paar gesellschaftliche Schranken gewiesen, und der Friede des Abends (an dem ich an der Sprache Brechts etwas gelobt hatte) war gerettet.
Lieber Herr Ickler, nehmen auch Sie Ihren doch sehr persönlichen Dank für den ordentlichen Rat "zu Gelassenheit" zurück. Sie wirken am besten im Sinne des Anliegens des Blumenordens, indem Sie als Erlanger (durchaus im Einzugsbereich des Blumenordens [denn nur Nürnberger können ja eigentlich nur Mitglied werden]) ganz Sie sind; und Herr Riebe als Voll-Nürnberger arbeitet m. E. auch im Sinne des Ordens, auch wenn er friedlos und großartig aggressiv kein Mitglied ist; und ich werde als Mitglied im Schriftverkehr nicht ausgeschlossen, wenn ich das so öffentlich mal so sagen darf. Die Damen und Herren der Kultusministerkonferenz arbeiten jedoch nicht im Sinne des Ordens, wie Herrn Höhers wohlgefundene Auszüge aus den "„Wohlgemeinten Satzungen und Verordnungen, welche die sämtlichen Glieder der löblichen Blumen-Gesellschafft an der Pegnitz zu beobachten haben“, die von Johannes Herdegen anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Ordens im Jahre 1744 veröffentlicht wurden" sehr schön zeigen. Herr Höher hat völlig recht: Das Mittel gegen die Lähmung liegt immer in einer Besinnung auf die eigentlichen Ziele unserer Gesellschaft.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.07.2008 um 17.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12764

"Es gibt eine große Zahl reformkritischer Mitglieder im Blumenorden, und die werden die Anprangerung hier sehr bedauern."

Niemand hat den Verein hier "angeprangert." Und wenn es so viele reformkritische Mitglieder gibt - wen interessiert das? Als es noch sinnvoll gewesen wäre, hat der Orden seine Stimme jedenfalls nicht erhoben. An die (vorgeschobenen) Gründe habe ich noch einmal erinnern wollen. Beim Germanistenverband lief es übrigens ähnlich, die Begründung war entsprechend, und das war ein viel ernsterer Fall als der weitgehend unbekannte Blumenorden.
Mit der Mahnung zur "Gelassenheit", die wir tausendmal von den Durchsetzern gehört haben, wird gerade die Lähmung herbeigeführt, die ich so bedauerlich finde. Ohne den "Pulverdampf" (Eichinger usw.) wäre es nicht einmal zur Revision gekommen.
 
 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 29.07.2008 um 16.32 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12761

Auch wenn der Orden auf jeden Fall mehr tun könnte, so ist er doch nicht untätig. Allein die Erhaltung des Natur- und Kulturdenkmals „Irrhain“ ist aller Ehren wert. (Vor einigen Wochen habe ich ihn wieder einmal besucht, und mir ist kein Ast auf den Kopf gefallen, wenn auch in jüngster Zeit einige der uralten Eichen unter Stürmen zu leiden hatten.) Darüber hinaus ist im Orden eine ganze Reihe Dichter versammelt, die Tag für Tag die Sprache pflegen. Außerdem verleiht der Orden Preise für Schülerarbeiten in gutem Deutsch. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, daß der Orden kein untoter ist.
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 29.07.2008 um 14.57 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12760

Niemand wird den altehrwürdigen Bund für eine Kampftruppe halten. Aber die Aktivität des Blumenordens, soweit sie sich aus der Ferne beurteilen läßt, erschöpft sich doch wohl hauptsächlich darin, den ununterbrochenen Fortbestand zu sichern. Gelegentliche Vorträge der Mitglieder zu beliebigen Themen umreißen auch noch kein „Tätigkeitsfeld“. Der Aufenthalt im Irrhain, so liest man, ist mit „nicht zu verantwortenden und nicht versicherbaren Gefahren für Leib und Leben verbunden“. Möge auf Nürnbergs eleusischen Feldern keinen das Schicksal Ödön von Horváths ereilen!
 
 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 29.07.2008 um 14.39 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12759

Der Blumenorden ist eben kein moderner Kampfverein, und die Beschäftigung mit der Rechtschreibung macht nur einen sehr kleinen Teil seines Tätigkeitsfeldes aus. Bedauerlicherweise kam es nicht zu einer eindeutigen Kampfansage an die Rechtschreibreform. Es ist geistig nachvollziebar, daß man wegen dieser Frage nicht die Spaltung riskieren wollte.

Vielleicht liefert das auch einen Hinweis darauf, weshalb der Blumenorden so lange ununterbrochen besteht, während so mancher Kampfverein gegen die Rechtschreibreform bedauerlicherweise heute nur noch wenig bis gar nichts mehr tut – die FDS ist da eine rühmliche Ausnahme.

Gleichwohl war meines Wissens im Blumenorden daran gedacht, einem führenden Reformkritiker eine Auszeichnung zu verleihen. Leider hat sich jedoch bis heute wohl noch keine passende Gelegenheit gefunden. Es gibt eine große Zahl reformkritischer Mitglieder im Blumenorden, und die werden die Anprangerung hier sehr bedauern.
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 29.07.2008 um 14.15 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1039#12758

Angesichts des modernen Größenwahns, sich selbst immer besonders wichtig zu nehmen, ist es hilfreich, sich gelegentlich auf die eigene Herkunft zu besinnen. Das mag für Personen, die sich allzu leicht als Institutionen ansehen, wie auch für tatsächliche Institutionen gelten. Letztere stapeln nun gerne tief, wenn es um die eigene Beschlußunfähigkeit geht. Bestünden sie doch eben nur aus lauter einzelnen Personen und hätten so verlernt, unisono zu sprechen.

Als kleine Erinnerungshilfe kommt daher nun eine Stimme aus der Vergangenheit des „Löblichen Hirten- und Blumenordens“. Genauer gesagt, zwei Auszüge aus den „Wohlgemeinten Satzungen und Verordnungen, welche die sämtlichen Glieder der löblichen Blumen-Gesellschafft an der Pegnitz zu beobachten haben“, die von Johannes Herdegen anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Ordens im Jahre 1744 veröffentlicht wurden:

III.

Ist auch eine von den guten Absichten dieser Gesellschafft, und ein jeder hat darauf fleissigst zu sehen, daß unsere teutsche Mutter-Sprach in ihrer natürlichen Art erhalten, zu einem mehrern Wachsthum gebracht, in ungezwungener und woleingerichteter Zierde vorgetragen, und zur weitern Lieblichkeit, zumalen in der Reim- und Dicht-Kunst, gefördert werde. […]

IV.

Hiernächst soll sich ein jeder der neuen, unbekannten Wörter, der wunderbaren und widrigen Zusammenfügungen, auch der verworfenen und undeutlichen Arten im Vortrag, und fürnemlich dessen enthalten, daß nichts wider die so wol gemeine, als besondere Reguln der teutschen Reim- und Dicht-Kunst in seinen Gedichten vorkomme; dahero nöthig seyn will, daß er sich die besten, berühmt- und beliebtesten Poeten und Redner unserer Zeit, zu einem nutzbaren Muster seiner Verfassungen dienen lasse.

Genauere Nachweise auf Anfrage.

Die Satzungen (Stand 2002) des Ordens werden im Internet heute natürlich anders dargeboten, aber womöglich sind sie ja nicht allen Mitgliedern gegenwärtig, da sie sich nicht wesentlich seit 1744 geändert haben (http://www.fh-nuernberg.de/aw/profs/kuegel/Blumenorden/Blumenorden.htm):

Zweck und Aufgaben
§ 2 Der Verein hat sich seit 1644 zum Ziel gesetzt:
1. die deutsche Sprache auf der Grundlage ihres überkommenen Wesens in ihrer Eigenart und ihrer Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln;
2. den Reichtum der Dichtung in seinem unverzichtbaren Wert für die Kultur bewußt zu machen.
§ 3 Der Pegnesische Blumenorden ist bestrebt, die obengenannten Ziele auf folgenden drei Wegen zu erreichen:
1. auf dem schöpferischen Weg, indem Mitglieder als Schriftsteller tätig sind, entweder auf dem Gebiet der Poesie und der Prosa, einschließlich der Geschichtsschreibung, oder der Heimatkunde oder des Essayismus;
2. auf dem kritischen oder wissenschaftlichen Weg, indem Mitglieder als Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker oder Lehrpersonen in den Bereichen der Vermittlung sprachlicher und literarischer Kenntnisse tätig sind. Der Orden gibt hierzu regelmäßig ein Mitteilungsheft heraus, arbeitet mit Gesellschaften ähnlicher Zielsetzung zusammen und veröffentlicht über seine Tätigkeit mithilfe eines Internetauftritts; […]


Das Mittel gegen die Lähmung liegt somit in einer Besinnung auf die eigentlichen Ziele der Sprachgesellschaft.

 
 

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