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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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28.09.2007
 

Alles wurscht
Nachrichten von der VHS Mönchengladbach

Geld verdienen mit der „verbindlichen“ Rechtschreibung leicht gemacht:

Wer nicht weiss (!), wann er einen Punkt, ein Semikolon, ein Komma, einen Gedanken- oder Bindestrich setzen soll, dem hilft die VHS bei einem Wochenendseminar im Haus Berggarten am Samstag, 13. Oktober, in der Zeit von 9.00 bis 13.00 Uhr weiter. Referent Sebastian Delißen informiert über "Satzzeichen in der (neuen) deutschen Rechtschreibung".

Endlich angewöhnen!
Im Frühjar 2006 wurden vom Rat für deutsche Rechtschreibung weitere Regeln zur neuen Rechtrschreibung (!) beschlossen und alte Regeln wieder hergestellt (!). In allen Bundesländern ist nun die neue Rechtschreibung verbindlich. In diesem Kurzseminar wir (!) ein Überblick mit Übungen über alle aktuellen Änderungen der neuen Rechtschreibung vermittelt, so dass ein schneller Einstige (!) in die neue Schreibweise möglich ist.

Richtig schreiben – ein Übungskurs
Voraussetzung für diesen Kurs, der an fünf Abenden stattfinden wird, ist die Teilnahme an mindestens einem der Wochenendseminare "Die deutsche Rechtschreibung" oder "Satzzeichen in der deutschen Rechtschreibung". Im (!) dem Übungskurs werden die besprochenen Regeln kurz wiederholt und an (?) vielen Übungen trainiert. So können die Regeln in der Praxis besser umgesetzt werden.



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Kommentare zu »Alles wurscht«
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Kommentar von Philip Köster, verfaßt am 05.10.2007 um 12.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=900#10358

Tja, die Sprachschulen sind ein Fall für sich. Kann man etwa beim Wall Street Institute gutes Englisch lernen, wenn es mit solchen Sätzen für sich wirbt?: September Special: Englischkurs buchen & ein Level gratis bekommen! Kann nicht von deutschsprachigen Englischlehrern erwartet werden, daß sie zunächst einmal das Vokabular und die Orthographie ihrer Muttersprache einigermaßen im Griff haben? Man wirft stolz mit Bezeichnungen wie »WSI Multimethod®« um sich, vergißt dabei selbstverständlich auch das Registered-Zeichen nicht, patzt aber schon bei einfachsten Sätzen. Das Marketing-Brimborium funktioniert also schon mal bestens, nur an der Substanz des Unterrichts darf gezweifelt werden.

Ich bin einmal im Prenzlauer Berg an einem ebensolchen Wall Street Institute vorbeispaziert, habe die Plakate im Fensteraushang gelesen und spontan wenigstens ein Dutzend Englischfehler und ein weiteres Dutzend Deutschfehler gezählt – und es waren weiß Gott nicht viele Sätze, die da zu bestaunen waren.

Nein, selbst auf die Lehrer ist selten noch Verlaß, sie fungieren längst als Fehlermultiplikatoren. Viele von ihnen haben schlicht den Beruf verfehlt, oder es fehlt ihnen einfach die Bereitschaft, das Feilen an der eigenen Sprache und Schrift als Lebensaufgabe zu betrachten. Niemand bricht sich einen Zacken aus der Krone, wenn er freimütig bekennt, selbst als Lehrer immer auch ein Schüler bleiben zu wollen.
 
 

Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 28.09.2007 um 12.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=900#10315

Schmunzel. Diese Bewölkung aus Wurstigkeit und Schimmerlosigkeit wird über deutschen Landen immer dichter. Das benebelt die Sinne. Wann fährt der Karren an die Wand?
 
 

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