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Beiträge zum Thema

»C statt Z
– zwecks Internationalisierung«

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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 25.03.2010 um 22.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=249#6165


Nürnberger Zeitung, 3. 2. 2010

Info-Schilder werden an internationale Standards angepasst

Die Rechtschreibreform wurde in den Jahren 2004 und 2006 in strittigen Punkten überarbeitet. Seitdem ist, schreiberisch gesehen, alles möglich. Delphin oder Delfin, Tip oder Tipp, Alptraum oder Albtraum. Nürnberg trieb jedoch bereits in den 60er Jahren eine ganz eigene Reform voran. Man verbannte das «Z» in Zentrum von den Verkehrsschildern und ersetzte es durch ein «C». In Folge dessen fährt man in Nürnberg Richtung Centrum und nicht Richtung Zentrum.

Wer nun behauptet, beide Schreibweisen ließen sich auf den Verkehrsschildern finden, der hat nicht ganz unrecht. Doch das «Z» ist nur noch ein Relikt aus frühen Zeiten und wird nach und nach verschwinden.

«Wir passen uns an die internationale Schreibweise an», sagt Sebastian Gaukler von der Verkehrsbehörde der Stadt. «Das ist ein Mittelweg zwischen deutscher, englischer und französischer Schreibweise», erklärt er weiter.

Doch um die Einzigartigkeit noch mehr zu betonen, hat man im Rathaus in den 60er Jahren noch einen Schritt weiter gedacht: In der westlich gelegenen Nachbarstadt fährt man in die «Stadtmitte», während man in Nürnberg ins «Centrum» gelangt.

Der Grund: In Ulm mit der Nachbarstadt Neu-Ulm hatte man den Fehler begangen, beide Stadtzentren mit «Innenstadt» auszuschildern. Touristen irrten zwischen den beiden Städten hin und her – das sollte Nürnberg nicht passieren.

Für die Beschilderung werden die Nürnberger hoch gelobt. «Besonders zur Weihnachtszeit erreichen uns viele positive Mails aus der ganzen Welt», weiß Gaukler zu berichten.

Das «C» ist aber auch in anderen Bereichen auf dem Vormarsch. Das «Concertbüro Franken» schmückt sich gleich mit zwei Exemplaren, die im Deutschen an dieser Stelle eigentlich nicht vorgesehen sind. Dem «C» gelang hier der Durchbruch jedoch aus rein pragmatischen Gründen. Es schwingt auf dem Logo schöner nach rechts, als das grammatikalisch richtige «K». Auch die Variante «Conzertbüro» verwarf man schnell – der Optik wegen, so die Aussage von Geschäftsführer Axel Ballreich.

Auch das CongressCenter Nürnberg an der Messe strahlt mit den beiden «C»s in internationalem Glanz – mit dem Unterschied, dass beide Wörter aus dem Englischen stammen und damit eine gewisse Kontinuität aufweisen. Ganz anders ist es bei der Congress- und Tourismuszentrale, dessen Zusammensetzung ein Mischmasch aus englischen und deutschen Wörtern ist.

Eine gewagte These zum Schluss: Vielleicht ist ja das Nürnberger Christkind daran schuld, dass jegliche Rechtschreibregeln missachtet werden. Das Markenzeichen der Stadt ist international bekannt – und beginnt mit «C».

Katrin Meistring


(www.nz-online.de)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2012 um 23.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=249#9110


Bild berichtet aus Cannes zum neuen Cronenberg-Film „Cosmopolis“ unter ungewohntem Einfluß: "Manchmal entscheiden wenige Centimeter über sexy oder billig." Es geht da um ein Cleid erstclassiger Couture.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 18.04.2016 um 23.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=249#11348


DTS-Meldung (heute): "Gauck kondoliert ecuadorianischem Präsidenten [//] Bundespräsident Joachim Gauck hat nach dem schweren Erdbeben in Ecuador dem Präsidenten des Landes, Rafael Correa Delgado, kondoliert." Da schreibt man doch schon seit langem deutsch ein "k" für das "c" in dem Ländernamen.
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