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»Darf man so sagen – oder schreiben?«


Beiträge zum Thema

»Offiziell«

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Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 03.12.2008 um 16.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=216#4305


Der CDU-Parteitag fordert den Grundgesetzzusatz:
„Die Sprache in der Bundesrepublik ist Deutsch.“
Linkischer hätte man dieses verschwommene Anliegen wohl nicht formulieren können. Passend dazu die Stellungnahme der Bundeskanzlerin:
„Ich war dagegen heute.“
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Oliver Höher
Braunschweig

Dieser Beitrag wurde am 03.12.2008 um 16.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=216#4306


Vielleicht sollte man dann in dieser Partei – fern von allen Wohlgeborenen und dem rotbeschalten Haß auf Bildung – anfangen, deutsch zu schreiben. Dann klappt' s vielleicht irgendwann auch wieder mit den Formulierungen und bei der Kanzlerin.

Ist eigentlich der Mensch, der Richard von Weizsäcker damals die Reden schrieb, nicht mehr in der CDU? Da könnte man doch sonst mal höflich um Hilfe bitten. Es bliebe ja auch alles in der Familie.
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Karin Pfeiffer-Stolz
Düren

Dieser Beitrag wurde am 03.12.2008 um 17.12 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=216#4307


Muß etwas zum Gesetz erhoben werden, was selbstverständlich ist?
Zeigt diese Maßnahme nicht, wie schlecht es tatsächlich um das Deutsche steht? Einen Grund zum Jubeln erblicke ich in diesem Beschluß nicht. Papier ist geduldig, und politische Willensbekenntnisse sind Schall und Rausch.
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 03.12.2008 um 19.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=216#4308


Das Grundgesetz sollte nicht für Symbolpolitik mißbraucht werden. Seine Funktion ist es, dem Gesetzgeber einen Rahmen vorzugeben, in dem er sich zu bewegen hat. Es ist unmittelbar bindend und nicht als Sammlung gutgemeinter Zielvorgaben zu verstehen.

Wenn man es mit solchen Spaßartikeln wie dem nun vorgeschlagenen überfrachtet, besteht die Gefahr, daß die ernst gemeinten Schranken, die es vorgibt, in der öffentlichen Meinung nicht mehr als solche wahrgenommen werden. Was es wiederum der Politik erleichtern würde, bei Bedarf die Grundgesetzartikel zu dehnen.

Das kam schon vor, man erinnere sich daran, daß der Zivildienst zeitweise deutlich länger war als der Wehrdienst, alle Reserveübungen eingerechnet. Oder daran, daß diese Dienstpflicht nur für Männer gilt, trotz Gleichheitsgrundsatz.
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Marco Mahlmann
Osnabrück

Dieser Beitrag wurde am 04.12.2008 um 10.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=216#4313


Das Grundgesetz darf und soll Staatsziele enthalten. Ein solches könnte die Pflege der deutschen Kultur und Sprache sein.
Daß man darüber streiten kann, was dieses Staatsziel genau bedeutet und wie es zu verfolgen ist, muß man hinnehmen; dafür sind wir ein freies Land.
Der Vorschlag der CDU taugt dafür nicht. Er zwingt, wo wir frei sein sollten.
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