Verschoben
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 11.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3556
Kommentar von Kai Lindner am 03.07.2008 um 11:46 Uhr
Zu den Zeiten des "Wilden Westens" (will sagen: noch vor 1900) war amerikanisch Dutch = Deutsch. Das möchte ich nebenbei mal anmerken... Ob das aber nun noch zum Thema paßt ?!
Kommentar von Vardapet, verfaßt am 03.07.2008 um 10.21 Uhr
Vorsicht, Ballistol, in der niederländischen Hymne ist mitnichten von "deutschem Blut" die Rede.
Wilhelmus van Nassouwe Ben ick van Duytschen bloet, usw.
"Duytsch" bedeutet hier natürlich niederländisch. Das Lied bezieht sich auf Wilhelm von Nassau (1533–1584) und dessen Befreiungsversuche der Niederlande von den Spaniern. Im sechzehnten Jahrhundert hieß "teutsch" eben noch nicht "deutsch" in unserem heutigen Sinne ...
Kommentar von R. M., verfaßt am 02.07.2008 um 09.59 Uhr
Nicht die Holländer, sondern Wilhelm der Schweiger aus Dillenburg.
Kommentar von Ballistol, verfaßt am 02.07.2008 um 08.42 Uhr
Übrigens bekennen sich die Holländer in ihrer schönen Hymne zu ihrem "deutschen Blut" – kaum zu glauben.
|
nach oben | |
|
Reinhard Markner
Berlin
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 11.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3557
Im sechzehnten Jahrhundert hieß teutsch noch nicht deutsch im heutigen Sinne, das ist wahr, aber es hieß deswegen noch lange nicht niederländisch. Wilhelm war Nassauer, also Deutscher auch im heutigen, engeren Sinne, ebenso wie zuletzt die Prinzen Bernhard und Claus der Niederlande. Seine Blutgruppe ist übrigens nicht überliefert.
|
nach oben | |
|
Dr. Karsten Thiel
Trier
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 13.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3559
Lieber Herr Markner,
es ging mir eigentlich nur darum, daß die Niederländer auf die Feststellung von Ballistol ("deutsches Blut") ziemlich empfindlich reagieren dürften - ich habe in Groningen schon Vorträge (englisch) gehalten und mich ausführlich mit den Niederländern (in ihrer Sprache - ist immer ein Vorteil für einen Deutschen) unterhalten; die Ressentiments sind immer noch sehr groß. Zudem steht im van Dale (Groot Woordenboek der Nederlandse Taal) 1, 731 unter dem Lemma Duits: 1. (veroud.) Nederlands: Wilhelmus van Nassouwe, ben ick van duytschen bloet (hier als tegenstelling tot Spaans, Waals of Italiaans). Bleibt zudem die Frage, als was Wilhelm von Nassau den Niederländern gilt - gewiß nicht als "Deutscher" - trotz vielleicht "positivem" DNS-Test ...
|
nach oben | |
|
Reinhard Markner
Berlin
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 14.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3561
Bei allem Respekt, aber die Definition der Van-Dale-Redaktion ist doch eine recht billige historische Manipulation. Natürlich geht es im »Wilhelmus« aus gegebenem Anlaß um den Gegensatz deutsch – welsch, dem sich der Begriff deutsch überhaupt erst verdankt. Gerade deshalb aber ist die Binnendifferenzierung deutsch – niederländisch an der betreffenden Stelle ohne Belang.
|
nach oben | |
|
Dr. Karsten Thiel
Trier
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 15.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3562
Lieber Herr Markner,
das (Manipulation ...) kann und will ich weder entscheiden noch auch beurteilen. Mir ist ja schon nicht klar, ob Mozart ein Deutscher oder Österreicher war (Heiliges römisches Reich deutscher Nation oder so ähnlich). Die Österreicher jedenfalls werden ihn für sich beanspruchen wollen. Dennoch - und das haben Sie ja auch gesagt - bedeutet das Wort (DEUTSCH) im sechzehnten Jahrhundert etwas anderes als im zwanzigsten oder einundzwanzigsten - oder sagen wir vielleicht besser, daß der Bedeutungsinhalt ein etwas anderer war? Jetzt wäre es natürlich angebracht, einen Kommentar zu der Hymne einzusehen - und deren gibt es sicherlich welche, aber das führte denn doch an dieser Stelle zu weit ...
Viele Grüße aus Trier.
|
nach oben | |
|
Reinhard Markner
Berlin
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 15.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3563
Die Grenzen verschieben sich, die Begriffe auch. Mozart war Deutscher und Österreicher – wo ist das Problem?
|
nach oben | |
|
Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 15.52 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3564
Mozart war Salzburger – das war damals selbständig.
|
nach oben | |
|
Reinhard Markner
Berlin
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 16.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3565
Richtig, Salzburg ist ja erst nach seinem Tod an Österreich gefallen. Wir hatten einen ähnlichen Fall mal mit Rousseau (Genfer, nicht Schweizer).
|
nach oben | |
|
Dr. Karsten Thiel
Trier
|
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2008 um 16.30 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=191#3566
"Salzburg war selbständig": Vielen Dank. Das wußte ich nicht. Ansonsten gibt es keine Probleme. Es ist alles im Fluß.
|
nach oben | |
|
|
Zurück zur Themenübersicht | nach oben |