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»Rechtschreibung und -reform«


Beiträge zum Thema

»Erforderliche weitere Reformschritte
Die Rechtschreibreform ist auf halbem Wege stehengeblieben!«

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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 04.09.2007 um 11.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#2276


Die Rechtschreibreform ist bekanntermaßen auf halbem Wege stehengeblieben. Allzuviel Überkommenes bereitet auch heute noch unseren Erst- und Zweitkläßlern Schwierigkeiten und erschwert ihnen künstlich den Zugang zur eigenen schriftlichen Ausdrucksform. Untenstehend eine Liste der dringendst notwendigen weiteren Reformschritte. Viele Punkte darin werden schon seit Jahren wiederholt eingefordert, andere sind erst bei unseren jüngsten sprachwissenschaftlichen Analysen zutagegetreten.

Bzgl. der in der Liste vorkommenden Anmerkung "heute zu": vgl. IDS Mannheim.

* vor Allem
* als Erstes (vgl. als Erster)
* bei Weitem (wie: seit Kurzem)
* tun ihr Übriges
* zum Einen, zum Anderen
* unter Anderem
* so Manches
* noch Vieles mehr
* ein Bisschen, ein Wenig
* so zu sagen (vgl. so genannt)
* genau so viel, so viel ich weiß, so weit mir bekannt, in so weit, in so fern (vgl. so genannt, wie viel)
* fest nehmen, frei lassen (vgl. gefangen nehmen)
* alle Anderen, die Meisten, die Beiden (wie: jeder Einzelne, als Erster)
* die dritt Malige/letzt Malige/jedes Malige Aufführung, erst Mals (wie drei Mal, jedes Mal)
* jeder Mann (synonym zu jeder; vgl. jedes Mal)
* jeder Zeit (vgl. jedes Mal)
* jed Wede (vgl. jedes Mal)
* Flopp, Topphitt, Typp (vgl. Tipp, Stopp), Spott (nicht zu verwechseln mit Spott von spotten), Splitt (Bananen-, nicht zu verwechseln mit Straßensplitt), Dipp, Chipp
* Nordkapp (heute zu: Kappe, so in einem Atlas bereits reformiert gesehen)
* nonstopp
* tipptop
* das Häu (von hauen), die Hänne, oder besser: die Hähne (von Hahn), käntern (von Kante), der Spängler (von Spange), die Ältern (ehedem: Eltern, zu: älter), hätzen (zu Hatz), sprächen (zu Sprache)
* einschänken (zu: Schänke)
* es tut mir Weh (vgl. es tut mir Leid)
* hervor ragend, entgegen gesetzt (Partizipien getrennt!)
* Haus gemacht (vgl. selbst gemacht)
* schwer hörig, schwer gängig (wie: schwer verletzt)
* Nummerik, nummerisch (vgl. nummerieren; vgl. auch engl. enumberate)
* parziell, Parzialbruchzerlegung (wg. Parzelle; vgl. Differenzialgleichung wegen Differenz)
* spatzieren (heute zu: Spatz, vgl. platzieren)
* tapetzieren (vgl. platzieren), folgerichtig auch die Tapetze
* fortzieren (alt: forcieren, vgl. platzieren, alt auch: placieren)
* setzieren (vgl. platzieren)
* lantzieren (heute zu: Lantze, vgl. platzieren)
* Montag Abends (wie: gestern Abend, hier nun "des Abends", Substantiv im Genitiv)
* wir fuhren Tags über (des Tags)
* lief Eingangs der Zielgeraden (des Eingangs)
* kam Tags darauf
* ein gehen, drauf gehen (wie: kaputt gehen, schief gehen)
* ins Besondere (vgl. im Besonderen)
* er macht Ernst (vgl. Angst machen), wir sollten es schon Ernst nehmen
* 50-er Jahre (vgl. 50-jährig)
* i.A. (im Allgemeinen, nicht zu verwechseln mit: im Auftrag)
* drei Mal zwei ("drei Mal zwei Gleich sechs")
* Grund legend (vgl. Krebs erregend)
* wie so (vgl. wie viel)
* kurzer Hand
* Preis geben (vgl. Acht geben)
* nach voll ziehen (vgl. voll tanken)
* wir ziehen Los (vgl. morgen Früh)
* das geschieht ihm Recht, du hast Recht getan (vgl. du hast ja so Recht)
* der recht mäßige Einsatz polizeilicher Mittel (mäßig endet auf "ig")
* Pläuelstange (verwandt zu einbläuen)
* sich fräuen, die Fräude (heute zu: Frau)
* ro (verwandt zu: rau)
* Plattitüden (zu: platt) - wurde offenbar umgesetzt
* die bekannt Gabe (zu: bekannt geben)
* heut zu Tage, quer Feld ein (vgl. hier zu Lande)
* Kaffee (alt: Café, "ich sitze in einem Kaffee")
* die gefangen Nahme (vgl. gefangen nehmen)
* Packet (zu packen)

Auch ist die Unterscheidung zwischen

"vier Männer büßen für das Fehlverhalten eines einzelnen" (eines einzelnen Mannes nämlich),

"vier Leute büßen für das Fehlverhalten eines Einzelnen"

nur schwer vermittelbar. Vorzuziehen wäre

"vier Männer büßen für das Fehlverhalten eines Einzelnen"

Analog dann auch: "Welches Auto möchtest du?" "Das Grüne."
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Philip Köster
Hamburg

Dieser Beitrag wurde am 05.09.2007 um 09.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#2277


Das alles sind sehr Wert-volle Vorschläge für den Weg hin zu einer sprachrichtigen, einheitlichen Schrift, für deren Sorg-fältiges Zusammentragen wir dankbar sein müssen. Es könnte noch hinzugefügt werden:

Ku, Küe (vgl. Känguru);

dummer, konsequenter, normaler Weise;

daher Gelaufene (vgl. anders Denkende);

Teiland (Teil von Asien);

Hoch-Haus, Blei-Stift, Sand-Sack (vgl. Schiff-Fahrt), progressiv auch: Hoch Haus, Blei Stift, Sand Sack;

Tese (vgl. Panter, ohnehin heute zu Tesa-Film);

Umwelt-freundlich, Reform-gläubig, Regel-widrig.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung sollte sich dringend gebotenen weiteren Verbesserungen unserer Schrift nicht verschließen und seine ebenso viel versprechende wie Erfolg versprechende Arbeit zügig fort setzen.
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Rominte van Thiel
Röttenbach

Dieser Beitrag wurde am 05.09.2007 um 11.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#2278


Die Vorschläge von Matthias Künzer sind gar nicht so Zukunfts weisend, wie er vielleicht meint. Die Presse hat viele seiner Vorschläge erfreulicher Weise schon verwirklicht und beglückt uns immer wieder mit ähnlichen Schöpfungen, die wir früher gar nicht für möglich gehalten hätten.
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 22.01.2008 um 19.38 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#2871


Weitere Forschungen unserer Kommission haben folgende Liste von dringenden Änderungswünschen zutagegefördert, die notwendig sind, um den großen Erfolg der Reform weiter zu verstetigen.

* es ist Alles in Allem gelungen, zu Allem entschlossen
* von Neuem, von Alters her, seit Neuestem, ber Kurz oder Lang (wie: seit langem, seit kurzem)
* ohne weiteres
* so Einiges (vgl. der Einzelne)
* wo anders, wie wohl, in wie weit, wo her, wes halb (vgl. wieviel)
* nach Meinung Vieler, nach Meinung Einiger (vgl. nach Meinung Einzelner)
* die Einstellung eines Jeden (vgl. die Einstellung eines Einzelnen)
* manch Mal, vor Mals, beides Mal, noch Mal, zu Mal (vgl. jedes Mal)
* erst Malig, ein Malig (vgl. zum ersten Mal)
* er ist recht haberisch (vgl. recht haben)
* das kam ihm Recht, das ist mir Recht, jetzt erst Recht (vgl. er hat recht)
* jeden Falls (vgl. jedes Mal)
* so g. (alt: sog.)
* hipp, Shopp (besser: Schopp), der Plott eines Films [Vorschlag der Tageszeitung], Lapptopp, fitt (vgl. Stopp, Tip)
* Straf verschärfend, Ziel führend, Stell vertretend (vgl. Aufsehenerregend)
* Reie (vgl. rauh), aufreien (vgl. aufrauhen)
* Motzarella, Pitza (vgl. Spagetti)
* Trottwar, Garasche, Ommlett, unfähr, Scheff (vgl. Portmonnee, Butike)
* Stand halten (auch: er hielt Stand, vgl. zustande kommen)
* Statt finden (vgl. zustande kommen)
* an Statt, an Stelle
* dem Nächst (vgl. des weiteren)
* ein zuViel an Freiheit, ein zu Wenig an Gesetzen (vgl. zuviel, zu wenig)
* der Acku (vgl. Stuckateur)
* das Sacko (heute zu: Sack, vgl. Stuckateur)
* die Unterschlagung geschah mitwissen seines Chefs (vgl. mit Hilfe)
* voran gehendes Argument, vorüber gehend, dahin gehend, über ragend, nach folgend, nach stehend (vgl. oben stehend, unten stehend)
* die Göttin Justizia (zu: die Justiz; vgl.: Potential zu Potenz)
* zerreißen (heute zu: zerren)
* dennoch, Mittag (vgl. Schiffahrt, Brennnessel)
* du haßst, er haßt (Stammprinzip; haß-en gefolgt von -st in der zweiten Person Singular, von -t in der dritten Person Singular)
* voll ständig, voll kommen (vgl. voll tanken)
* Hand haben, die Hand-Habung, über Hand nehmen (vgl. eine Hand voll)
* subsummieren (vgl. numerieren); dann auch: die Subsummation (alt: Subsumtion)
* kontraktieren (zu Kontraktion, vgl. numerieren)
* notwändig, auswändig (vgl. aufwendig)
* Aufwändung, aufwänden (vgl. aufwendig)
* brännen, oder besser: bränden (zu Brand, vgl. Stengel)
* Hängst (zu hängen, vgl. Stengel)
* ädel (zu Adel)
* klämmen (zu Klammer; vgl. Gämse)
* belägen (zu: Belag; vgl. einbläuen)
* stähen (zu Stand; vgl. überschwenglich)
* frässen (zu Fraß; vgl. Gämse)
* Ortografiekorüfä (vgl. dazu auch G. Augst, "Die Null in Wörterbüchern.", in: Diagonal. Zeitschrift der Universität-GH Siegen, Heft 1, 1990, 55-71.)
* aller Dings (vgl. morgen früh)
* mässen (zu Maß; vgl. Stengel)
* dänken (zu Gedanke; vgl. Stengel)
* Mähl (zu mahlen)
* abschäulich (zu schauen; vgl. Stengel)
* selbst ständig, selbst tätig, selbst verständlich, selbst redend, selbst bestimmt, selbst zufrieden, selbst gerecht (vgl. selbst gemacht, selbst gebacken)
* sich heraus stellen, hervor heben (vgl. hinab fallen)
* zusammen hängend
* Arztnei (vgl. plazieren)
* Benefitzveranstaltung (vgl. Plazierung)
* provotzieren (vgl. plazieren)
* wir wollen zusammen ziehen (vgl. wir wollen zusammenarbeiten)
* kenn zeichnen (vgl. kennenlernen)
* können wir noch Wett machen (vgl. fertigmachen)
* wieder holen, wieder kehren (vgl. wieder sehen)
* so lange das gilt, es ist so wie so so weit, so bald wir da sind (vgl. soviel ich weiß)
* wir sollten die Ausgaben nicht steigern, sondern viel mehr zurückführen (vgl. er sagte, wieviel Geld eingespart werden kann)
* der Müßig-Gang (getrennt, da Endung auf -ig)
* der Albdruck (vgl. der Alptraum)
* ich bin es Leid (vgl. es tut mir Leid)
* das Schiff schlug Leck [Vorschlag der Süddeutschen Zeitung] (vgl. er ist Schuld)
* Ohren betäubend (vgl. Furchterregend)
* Im Stillen begriffen: die leise Nachdenklichkeit junger Mütter.
* beim wieviel-ten Versuch hat es funktioniert? (vgl. wieviel, der 5-te)
* das 21stel, der 21ste (vgl. 21fach, 21jährig)
* lizenzieren (zu Lizenz; vgl. substanziell zu Substanz)
* alt bekannt, gleich bedeutend (vgl. hoch begabt)
* er hatte dies von Vorneherein ausgeschlossen (vgl. im nachhinein)
* Zierhose (alt: Zirrhose; vgl. Zierat, alt: Zierat)
* er rauchte Zeit seines Lebens (wie doch die Zeit verraucht)
* Tolleranz (vgl. Tolpatsch), auch: Tolleranzen
* die Ku (vgl. das Känguruh)
* von Nun an (vgl. im folgenden, morgen früh)
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 10.04.2008 um 12.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3159


Da die Schriftsprache einem ständigen Prozeß der Veränderung unterworfen ist, gibt es auch ständig weiteren Reformbedarf. Unsere Kommission gibt diesem Bedarf mit folgenden weiterführenden Vorschlägen Raum zur Entfaltung.

* schuhriegeln (vgl. einbläuen)
* Endgeld, endgelden (heute: das am Ende erhaltene Geld, vgl. schnäuzen zu Schnauze)
* Grenz überschreitend, Weg weisend, Muskel strotzend (vgl. Aufsehen erregend)
* ein Bahn brechendes Verfahren, der Geschäfts führende Vorstand, die Wahl entscheidende Stimme (vgl. Aufsehen erregend)
* still schweigend, über zeugend, heraus ragend, bei liegend, überein stimmend, aus stehend, bevor stehend (vgl. oben stehend)
* der Jenige (vgl. des Weiteren, der 1-Jährige)
* der Ein-Jährige (vgl. der 1-Jährige), voll-jährig, die Voll-Jährigkeit
* die Römi'schen Soldaten (vgl. der Ohm'sche Widerstand)
* Pick Ass, das Handicapp (besser: Handycapp), der Chatt, der Pepp, der Clipp (vgl. der Tipp, der Stopp)
* im klein Gedruckten
* das zu Stande Kommen des Ergebnisses
* er hat Frei, er hat etwas Gut (vgl. er hat Recht)
* es jemandem Recht machen (vgl. wie Recht du hast)
* sich zu Recht finden (vgl. Recht haben)
* Herr Ober, über den Klaren bin ich mir im Klaren (vgl. im Allgemeinen)
* die leicht fertig vergebene Chance (vgl. schwer verletzt)
* zu Grunde liegen (vgl. zu Grunde richten)
* das ist ja aller Hand, er hatte Aller Hand vor (vgl. eine Hand voll)
* Teil nehmen, der Teil-Nehmer, Teil haben, der Teil-Haber (vgl. die Brenn-Nessel)
* ein richtig gehender Sportler (vgl. fertig stellen, Endung -ig)
* einzig artig (wg. -ig bei einzig, vgl. fertig stellen)
* der meist Gesuchte (vgl. der viel Gesuchte)
* Berg steigen, Bauch reden, Kopf rechnen (vgl. Rad fahren, Kopf stehen)
* sätzen, der Sätzer (zu Satz, vgl. überschwänglich)
* anschwällen (zu Schwall, vgl. behände)
* ställen (zu Stall, vgl. gräulich)
* versänden (zu Versand; vgl. aufwändig)
* verstähen (zu Verstand; vgl. überschwänglich)
* mit einem Ball prällen (zu Aufprall, vgl. aufwändig)
* schällen (zu Schall, vgl. Stängel)
* emporschnällen (zu Schnalle, vgl. Stängel)
* stämmen (zu Stamm, vgl. Gämse)
* lägen, der Abläger (zu Lage, vgl. aufwändig)
* verwänden, verwand (vgl. aufwändig)
* generäll (zu General, vgl. überschwänglich)
* der Graf einer Funktion (vgl. Delfin)
* mieserabel (vgl. platzieren)
* das Platzet (heute zu: platzieren)
* Deppendance (vgl. Tollpatsch)
* das Raubeintreffen (zu rau; nicht zu verwechseln mit dem Eintreffen des Raubes)
* Revolutzer, Putzel (vgl. Stuckateur)
* die Brätzel (heute zu: braten, vgl. auch platziert)
* produktzieren, reduktionieren (vgl. platzieren)
* strapatzieren (heute zu: Patzer, vgl. platzieren)
* annalog (vgl. platzieren)
* der Drecker (alt: Trecker, heute zu: Dreck, vgl. einbläuen)
* ein ander Mal, dies Mal, alle Mal (vgl. jedes Mal)
* ein Skandal ohne Gleichen
* bis auf Weiteres (das Weitere aber nicht ausgenommen!, vgl. vor Kurzem)
* gib schön Acht (vgl. nimm dich in Acht)
* dreier Lei (vgl. drei Mal)
* klug scheißen (vgl. fertig stellen)
* so eben, so mit, so gleich, so fern, so fort (und so fort stand er auf), genau so (vgl. so viel, so genannt)
* zu Nichte machen (vgl. hier zu Lande)
* Frittörin (alt: Friteuse; vgl. Frisörin, alt: Friseuse)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 16.04.2008 um 13.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3179


Wie wäre es, wenn sich die Kommission noch mit Fällen wie drinn wegen drinnen beschäftigte? Das dürfte sich lohnen, denn wenn man das erst mal hat, ist es auch nicht mehr weit bis zu drann oder der Einheitsschreibung dass, auf längere Sicht natürlich noch topp, Buss usw.

Ein weiteres Feld wäre eine entsprechende Änderung von Namen, wie etwa Bammberg, Fullda, Flennsburg, Kölln, Pirrna, Solltau u.a.

(Nachtrag: Dann ließen sich endlich auch weitere Ausnahmen beseitigen: Brommberee, Himmberee usw., siehe §4 Nr. 3 der amtl. Regelung.)
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Karsten Bolz
Hofheim

Dieser Beitrag wurde am 16.04.2008 um 17.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3181


Lieber Herr Wagner, Sie machen es einem aber auch schwer! Nun wollte ich gerade Herrn Künzer vorschlagen, sich als profilierter Nachfolger von Herrn Heller beim IDS zu bewerben, und da kommen Sie mit solch genialen Ideen. Das verhagelt mir doch glatt das Konzept...
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Roger Herter
Basel

Dieser Beitrag wurde am 23.04.2008 um 20.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3234


Wie die Kommission treffend feststellt (#3159), ist die Schriftsprache ständigen Veränderungen unterworfen. Doch noch ist sie nicht ganz unterworfen; daher der dringliche weitere Reformbedarf.

Wir sind hier auf dem richtigen Weg, lieber Herr Künzer. Die künftigen Anpassungen müssen nur ebenso konsequent und logisch sein wie die bisherigen, damit sie auch jedem Schulkind sofort einleuchten.

So stehen denn folgende Verbesserungen als nächste an (bzw. inshaus):


– Armmut (vgl. Zierrat), damit wird das Wort endlich sinnfällig

– Schwängel (vgl. Stängel), ist (Glocke läutend) im Schwange

– Faullenzer (vgl. Tollpatsch), er macht sich einen faulen Lenz

– verhundsen (wg. hundsgemein), in beiden steckt der Hund

– Schnapps (von schnappen), Stärkung des Stammprinzips

– Konkurs gehen, konkursgehen (Pleite gehen, pleitegehen)

– achzehn (bisher achtzehn, vgl. sechzehn, nicht sechszehn)

– zurnot, mitrecht, zurecht* (vgl. mithilfe), * ist schon verbreitet

– Riesiko (vgl. mieserabel, s. u.), weil es wirklich so groß ist**


** Der Euphemismus 'Rest-Risiko' entlarvt sich in der reformierten Schreibung Rest-Riesiko von selbst (etwa als GAU, der ja in Wahrheit gemeint und zu befürchten ist).
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 15.05.2008 um 19.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3307


Nachtrag zu #3179: Hollleben
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 20.05.2008 um 13.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3339


"Den Linguismus in seinem Lauf...": Reformbedarf allerorten, in Grundschulen und anderswo. Unsere Kommission hat die dringlichsten Verbesserungen des letztes Monats zusammengestellt.

* zusammen brechen (sie sind und haben zusammen gebrochen; vgl. zusammen arbeiten)
* Himmel schreiend, nieder schmetternd (vgl. Krebs erregend)
* annähmen (zu Annahme; vgl. aufwändig)
* stählen (zu: Diebstahl, nicht zu verwechseln mit stählen; vgl. gräulich zu Grauen)
* ersätzen, einsätzen, absätzen (zu: Ersatz, Einsatz, Absatz; vgl. überschwänglich)
* ausmärzen (heute zu: März, vgl. Quäntchen)
* Protzedur, Protzent (heute zu: protzen; vgl. einbläuen, Platzierung)
* Strapatzen (heute zu: patzig; vgl. schnäuzen, Platzierung, Matratze)
* das Selbe (zu: der Gleiche)
* keinen Fuß breit zurück weichen (vgl. Hand voll)
* eine Zeit lang (vgl. eine Hand voll)
* an Hand (vgl. eine Hand voll)
* es hat Stand gehalten, er war im Stande (vgl. es hat Statt gefunden)
* zu Wege bringen (vgl. in Stand setzen)
* Heirrat, Heimmat (vgl. Zierrat)
* Rückrat, Hinterrat (heute zu: Rat, vgl. Zierrat)
* Zigarrette (zu Zigarre; vgl. Packet)
* das Rächt (heute zu: Rache; vgl. die Gämse), wie Rächt du hast
* Präziosen (heute zu: Präzision (des Goldschmieds); vgl. schnäuzen)
* abspärren (zu Sparren; vgl. aufwändig)
* Klämpner (zu Klammer; vgl. überschwänglich)
* zu Recht kommen (vgl. Recht haben)
* mühsälig (zu Mühsal; vgl. Stängel)
* träu, geträulich (zu trauen; vgl. gräulich)
* bewägen (zu Wagen; vgl. aufwändig)
* Hänker (zu hängen; vgl. behände)
* perfäkt (zu perfacere; vgl. aufwändig)
* erläuchten (zu erlaucht; vgl. Quäntchen)
* die Wasserwälle (zu Wall; vgl. Wechte)
* der Däckel, die Däcke (zu Dach; vgl. schnäuzen)
* schänken, das Geschänk (vgl. die Schänke, ausschänken)
* beschären (heute zu: (Kinder-)Schar, hat nichts mit der Schere zu tun; vgl. einbläuen)
* ins Geheim (vgl. im Geheimen)
* Eure Hochheit (vgl. Rohheit)
* von Nöten (vgl. jedes Mal)
* vier Fach (vgl. vier Mal)
* all zu viel (vgl. zu viel, wie viel)
* Glatziologe (Gletscherforscher; vgl. Platzierung)
* Eingeweihte (alt: Eingeweide, heute zu: einweihen; vgl. Tollpatsch)
* einweien (vgl. rau)
* Exkrämente (heute zu: Kram, vgl. einbläuen)
* Läute (heute zu: laut, vgl. Quäntchen)
* Apparatschick (vgl. Tipp, Platzierung)
* fest binden (vgl. fertig stellen), seit März bin ich fest gebunden
* gleich kommen (vgl. fertig stellen)
* bloß stellen (vgl. fertig stellen), wir wollten ihn bloß stellen
* fest halten (vgl. gefangen halten)
* die Vorraussetzung (denn die Trennung Vo-raussetzung ergibt so keinen Sinn, besser also: Vor-raussetzung)
* trotzdes (alt: trotzdem, ehedem falscher Kasus)
* Vater's Haus, ich habe nicht's dagegen (vgl. der Ohm'sche Widerstand)
* so lange (alt: solange, vgl. so viel), ich habe meine Frau so lange kurz warten lassen
* Sääle, dööfer (vgl. Boote, nicht Bote; Schifffahrt)
* gläubisch (zu abergläubisch; vgl. aufwändig zu Aufwand)
* beautyfull (zu beauty)
* gelenkich, geläufich (vgl. zugänglich, erfreulich, käuflich)
* Fassination, fassinieren (kurzer Vokal vor sz)
* andern Orts (vgl. jedes Mal)
* High Potenzial (neu für: Nachwuchskraft)
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 22.06.2008 um 10.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3494


„Arschkarte“ für die „Reform“

Markus Wieser gewinnt Maktoum Trophy in Dubai 04.03.2008
Matchrace Ass Wieser hatte diese Situation aber gut im Griff und liess den Gegner nicht aus den Augen und den Abwinden: "Durch Speed konnten wir sie nicht Schlagen, durch besseres Boatshandling und letztendlich saubere Tacktik haben wir uns aber als besseres Team presentiert. Ein Dank an meine Crew, die hier einen fantastischen Job gemacht haben."


Seglerzeitung
(Lübeck)
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 30.06.2008 um 11.11 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3545


Unsere Kommission wird – als die zentrale Instanz in Fragen der Rechtschreibung – die weitere Entwicklung begleiten und Sie über ihre Beobachtungen informieren. Im folgenden einige Beobachtungen, die ab April 2009 an Schulen und Behörden verbindlich werden.

* Töllpel (vgl. Tollpatsch)
* sechszig, sechszehn, siebenzig, siebenzehn (zu: sechs, sieben; vgl. selbststständig)
* die Deutsche Nationalelf, der Deutsche Kaiser (vgl. die Sechsziger Jahre)
* weilland (vgl. Zierrat)
* Zierrde (vgl. Zierrat)
* Versperr (alt: Vesper, vgl. Zierrat)
* los (auch: Los) lassen (vgl. fallen lassen, Leid tun)
* bränzlig (auch: brändslig) (zu Brand; vgl. aufwändig)
* als lätztes (zu laß; vgl. behände)
* mäckern (heute zu: Macke; vgl. einbläuen)
* schwänken (zu: Schwank; vgl. ausschänken)
* Kaputze (auch: Kaputtze) (vgl. Platzierung)
* zu Erst (vgl. als Erstes, jedes Mal)
* Brockoli (vgl. Platzierung, Spagetti, Stuckateur)
* Assfalt, Assymmetrie (vgl. Ass, Delfin)
* die Militz (zu Militär; vgl. Platzierung)
* der best aussehende Mann (vgl. der gut aussehende Mann)
* der alt backene Ehemann (vgl. der frisch gebackene Ehemann)
* zu Weinachten steht der Reier im Weier (vgl. aufrauen)
* heraus finden (vgl. hinab fallen)
* ich bin es mir Wert, das ist Spitze, ich finde es Klasse, herzlich Willkommen, es nimmt Wunder, Bange machen, sie tat es Kund, es funktioniert Dank des Einsatzes, wir haben es (auch: ihm) Preis gegeben, ich nehme ihm das Übel, wir kamen Trotz schlechten Wetters, um Gottes Willen (vgl. ich bin Schuld, es tut mir Leid, das Schiff schlug Leck, die Firma ging Pleite)
* der Vorhut (alt: die Vorhut; vgl. Zierrat)
* Wolllust, Litfasssäule, Hollland
* die Brenn Nessel (diese Schreibweise entwickelt sich im Sprachgebrauch zusehends aus der Brenn-Nessel), ähnlich: Schiff Fahrt, Mitt Tag
* so wohl, so wie (vgl. so viel, so genannt)
* tot schweigen (vgl. voll tanken)
* Fähler (zu falsch; vgl. aufwändig)
* ächt (zu achten; vgl. ausschänken)
* hächeln (zu Hauch; vgl. schnäuzen)
* stächen (zu Stachel; vgl. Stängel)
* gähen (zu Gang; vgl. überschwänglich)
* gören (alt: gären, zu ausgegoren; vgl. aufwändig)
* flächten (zu Flachs; vgl. Gämse)
* verwähren (heute zu: sich verwahren; vgl. einbläuen)
* Dilämma (heute zu: Lamm; vgl. belämmert)
* einwänden (zu Einwand; vgl. aufwänden)
* Kräbs (zu krabbeln; vgl. Gämse)
* einränken (zu: rank)
* zerschällen (zu: Schall)
* all umfassend, zufrieden (auch: zu Frieden) stellend, zurück haltend, ich fand es sehr nichts (auch: Nichts) sagend (vgl. oben stehend), Nerv tötend (vgl. Krebs erregend)
* zu Gute halten (vgl. in Stand setzen)
* von Einem, der auszog (vgl. von Zweien, die auszogen)
* das Schissma (vgl. der Tollpatsch)
* die Maschiene (heute zu: Schiene; vgl. schnäuzen)
* der Stopp-and-Go-Verkehr (zu: Stopp)
* Fränch (zu France; vgl. aufwändig)
* Äthen (alt: Ethen, sehr alt: Äthen; vgl. dass)
* wohl feil, das (auch: die) wohl Feile daran (vgl. wohl verdient), Feil bieten (vgl. Statt finden)
* schwer fallen (vgl. hinab fallen), es sollte nicht schwer fallen
* nieder legen, nieder geschlagen (vgl. hinab fallen)
* zusammen halten, zusammen kommen (vgl. zusammen arbeiten), vorher sagen (vgl. sitzen bleiben), sicher stellen, wir haben ihn sicher gestellt (vgl. stehen bleiben)
* Verließ (zu: verlassen, vgl. deplatziert)
* waidlich auskosten (zu Waidmann; vgl. Wechte)
* Abendteuer (vgl. Tollpatsch)
* Scharfott (heute zu: Scharfrichter, vgl. Quäntchen)
* Ziehgeuner (da diese umherziehen; vgl. Tollpatsch)
* Profilaxe, Flohkati, Speckulant, Turbiene, Goldmiene (vgl. Tollpatsch)
* der Einzellne (bes. im Vollzug; vgl. Tollpatsch)
* Vereinzelt (alt: Vereinszelt; vgl. verfassunggebend)
* ungebärtig (vgl. schnäuzen)
* Äsel (zu Asinus, heute auch zu: äsen; vgl. Gämse, Quäntchen)
* akieren (zu: Akt; vgl. Stängel)
* ganz Unrecht hat er da nicht (vgl. wie Recht du hast)
* wesswegen (zu: wessen)
* Prinzipp (vgl. Tipp)
* seelig (zu: Seele)
* bis Dato (vgl. bis heute Abend)
* abruppt (heute zu: ruppig; vgl. platzieren)
* hoch wohl geboren (vgl. hoch verdient, wohl verdient)
* alle Nase lang nahm es über Hand (vgl. eine Hand voll)
* Tacktick (heute zu: Ticktack, vgl. Tipp)
* Schlussssene (kurzer Vokal vor sz)

Abschließend wollten wir auf eine neckische Rätseleien mit den neuen Regeln hinweisen, die gg. F. auch zur Auflockerung des Unterrichts Verwendung finden können:
* "Als Erster gratulierte der Zweite dem Ersten." Wer hat gewonnen?
* "Den sollten sie ruhig stellen." Ist er bereits gestellt?
* "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten." In wieviele Teile muß der versteigerte Gegenstand geschnitten werden? Und welcher Sender erhält das größte Stück?
* "Sie wollten so viel Geld verdienen." Wie?
* "Was das Geld angeht, da blieb alles beim Alten." Beim Vater oder beim Großvater?
* "Die Reiseleitende vom Goethe-Institut hatte aufs Schönste aufs Übelste hingewiesen." Warum?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 15.07.2008 um 00.09 Uhr eingetragen.
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Nicht zu vergessen: Rapps! (vgl. Tipps und rappen)
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 28.07.2008 um 20.42 Uhr eingetragen.
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Von Lehrern allgemein freudig begrüßt, und auch von anfangs zurückhaltenden Schülern schließlich begeistert aufgenommen: die Rechtschreibreform. Wer kann sich heute überhaupt noch vorstellen, ein Wort wie "gräulich" mit "eu" zu schreiben? Doch war dies vor der Reform die einzig richtige Schreibweise! Gleichsam dem Ruf nach einer Zugabe Folge leistend, will sich unsere Kommission nicht lange bitten lassen, weitere Vorschläge für Begradigungen und Vereinheitlichungen in der Schriftsprache zu unterbreiten.

* nach tragend (vgl. oben stehend)
* er ist wohl auf (vgl. wohl verdient)
* wohl wollend (vgl. wohl verdient, oben stehend)
* Flügel übergreifend, All umfassend, Welt umspannend, Achsel zuckend, Ziel gerichtet, Kräfte zehrend (vgl. Krebs erregend)
* leicht sinnig (vgl. hoch begabt)
* nichts für Ungut (vgl. im Nachhinein)
* jemandem Gram sein (vgl. Recht sein/haben, Schuld sein, Leid sein/tun, Leck sein/schlagen, Pleite sein/gehen)
* bloß legen (vgl. voll tanken), da sie ihn bloß legte
* Bein halten (alt: beinhalten, angeglichen an: Mund halten; vgl. Rad fahren, Auto fahren; vgl. auch Spinnefeind sein)
* Zähsur (heute zu: zäh; vgl. Quäntchen)
* Diskuss (heute zu: Diskussion, das Kreisen von Argumenten; vgl. Ass)
* schläppen, abschläppen (zu: schlapp, Schlappe; vgl. aufwändig)
* näckisch, näcken (heute zu: nackt; vgl. einbläuen)
* schläusen, durchschläusen (heute zu: schlau; vgl. schnäuzen)
* von Klein auf (vgl. für Jung und Alt)
* von Außen nach Innen
* er hat gut Lachen (vgl. er hat Recht)
* die Muskeltiere (heute zu: Muskel; vgl. Quäntchen)
* der Federhandschuh (vgl. Zierrat)
* ich machte erst Mal sauber (vgl. jedes Mal)
* Massacker (heute zu: Acker, Schlachtfeld; vgl. Zierrat)
* Leichnahm (Gott nahm ihn zu sich; vgl. Zierrat)
* Alterego, Stoppandgoverkehr (vgl. Midlifecrisis)
* in einem Fort (vgl. im Nachhinein)
* der Art (vgl. des Weiteren), auch: der Artiges
* eine außer Plan mäßige (auch: außerplan mäßige, außer planmäßige) Veranstaltung (vgl. in Folge dessen, des Weiteren)
* ausschwämmen, Überschwämmung (zu: Schwamm; vgl. überschwänglich)
* nähben (zu: Nähe)
* ässen (zu: äsen, Aas; vgl. behände)
* sämmtlich, sammt und sonders (zu: zusammen; hat nichts mit Samt zu tun)
* propper (zu: proppenvoll)
* Cockpitt (vgl. Tipp, Stopp)
* der Mobb (zu: mobben; vgl. der Tipp)
* der Lobb (Tennis; vgl. der Stopp; hat mit loben nichts zu tun)
* Pappier (zu: Pappe; vgl. Platzierung, Packet)
* Mummpitz (heute zu: Mumm; vgl. Quäntchen)
* Spritt (vgl. Tipp)
* Tackt (heute zu: tacken, Tacker; vgl. Platzierung)
* zusammen schlagen (vgl. zusammen arbeiten), sie wurden nicht zusammen geschlagen
* schön rechnen (vgl. warm laufen), er hat die Zahlen schön gerechnet
* sicher gehen, sicher stellen, fest sitzen, fest setzen, fest stehen, fest stellen (vgl. fertig stellen)
* voll kommen (vgl. voll tanken)
* er ist Tag ein, Tag aus erreichbar (vgl. heute Abend)
* schussselig (vgl. Brennnesssel)
* zu dem (alt: zudem, vgl. zu viel)
* die viel Zahl (vgl. so viel, wie viel)
* wo möglich hat er sich gedrückt (vgl. wie viel)
* seines Gleichen, der Gleichen (vgl. jedes Mal, der Gleiche)
* aber witzig (das ist aber aber witzig witzig; vgl. jedes Mal, wie viel)
* die Hilfskräftigen (die alte Bezeichnung als Hilfskraft ist rein weiblich und zementiert eine genderspezifische Rollenzuweisung; vgl. die Studenten/Studierenden)

Auch unsere Reihe der neckischen Denksportaufgaben für den Schulgebrauch soll hier noch etwas fortgesetzt werden.
* "So stellt man fest, wie viel Computereinsatz zu Ersparnissen führt." Zu wieviel Ersparnissen würde wenig Computereinsatz führen?
* "Sie hat ihn gefangen genommen." Wie attraktiv wäre er in Freiheit gewesen?
* Der Subs-tanz oder der Kons-tanz: welcher ist ein Verwandter des Locomotion?
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 22.08.2008 um 14.51 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3813


Oft erreichen uns Anfragen von Schulbüchereien, ob denn für jeden weiteren Reformschritt die komplette Bibliothek ersetzt werden sollte. Die Frage ist durchaus berechtigt, und die Antwort ist: ja. Nur so ist gewährleistet, daß Schülerinnen und Schüler auf dem neuesten Stand des wissenschaftlichen Linguismus bleiben. Hier nun die neuesten Bereinigungen und Vereinfachungen der Schriftsprache.

* durch Dick und Dünn (vgl. für Jung und Alt, Dick und Doof)
* wieder geben (vgl. wieder sehen), die wieder-Gabe
* richtig stellen, tief stapeln, fort setzen (vgl. fertig stellen), die fort-Setzung
* voll bringen (vgl. voll tanken), substantiviert Getrenntstellung: voll der Bringer
* hinaus schießen (vgl. hinab fallen), der Pilot der Bundeswehr wollte nicht darüber hinaus schießen
* hängen lassen (vgl. fallen lassen), er hatte auf das Wort des Gouverneurs vertraut, mittels Giftspritze hingerichtet zu werden, doch dieser hat ihn hängen lassen
* Augen zwinkernd, Vertrauens erweckend, Richtungs weisend, Zukunfts weisend, Ehr abschneidend, Geistes abwesend, die Leid Tragenden (vgl. Furcht erregend)
* mir ist Angst und Bange (vgl. das macht mir Angst)
* morgens um Acht (vgl. morgen Früh, Acht geben)
* nichts desto Trotz, nichts desto weniger (vgl. jedes Mal)
* zu Hauf, zu Tage treten (vgl. zu viel, des Weiteren)
* publikzieren (zu: publik, vgl. platzieren)
* konzeptieren (alt: konzipieren; zu: Konzept; vgl. platzieren)
* in Echt (vgl. seit Kurzem)
* von Dannen ziehen (vgl. bei Weitem)
* Stateoftheart, Worldwidewebb (vgl. Midlifecrisis)
* Notiez (zu: notieren; vgl. Platzierung)
* abwäägen (zu: Waage; vgl. platzieren)
* das Läben (heute zu: sich laben; vgl. Quäntchen)
* die Tränage (heute zu: tränen; bislang: Dränage, alt: Drainage)
* Träning (heute zu: Tränen, vgl. schnäuzen), "Qualität kommt von Qual" (Hubert Vogts)
* Spamm (auch: Spämm) (zu: spammen; vgl. Stopp)
* Hottspott, Quickstepp, Webbtipp (vgl. Tipp, Ass)
* Himmbeere (zu: Himmel; vgl. Erdbeere)
* Bummerang, hahnebüchen, schlammpig, Emannze, Kappelle, Pottpourri (vgl. Tollpatsch)
* Kriese (Vorstufe zum Krieg; vgl. Tollpatsch)
* Triumpf (heute zu: Trumpf, vgl. Ass)
* das ist er Kraft Amtes (vgl. ich bin Schuld, es tut mir Leid)
* er ist Stock betrunken (vgl. zu Stande bringen)
* frü (vgl. rau)
* Grilllade (womit der Grill beladen wird; vgl. Rollladen)
* illlegal (heute zu: engl. ill und legal; vgl. dennnoch)
* die Schweinshackse (zu: hacken; vgl. behände)
* wohl habend (angeglichen an wohl wissend; vgl. wohl verdient, oben stehend)
* weit reichend (vgl. oben stehend)
* das schnell läufige Getriebe (vgl. hoch gebildet)
* hoch rangig (vgl. hoch dosiert, hoch stehend)
* wenn gleich (vgl. wie viel), ich bleibe liegen, wenn gleich der Bäcker aufstehen muß
* gleich auf (vgl. so viel), die beiden Sprinter sind gleich auf und werden ihr Frühstück zu sich nehmen
* das Groß (alt: das Gros, zu: groß; vgl. Tipp)
* gerade zu (vgl. zu viel), er ist gerade gerade zu zu
* geschmacklos (alt: geschmackslos, Wasser z.B.; vgl. verfassunggebend)
* Sperrenzchen (heute zu: (scherzhaft ab)sperren; vgl. schnäuzen)
* Die diskriminierende Wendung "der dumme August" soll durch die Wendung "der heiße August" ersetzt werden (vgl. Negerkuß vs. Schokohäubchen; vgl. auch der Spinnefeind).

Denksport:
* "Ich habe die Kollegin neulich versehentlich auf Deutsch auf Französisch angesprochen." Was unterrichtet sie?
* "Der Sender hat zwei Moderatoren, von denen einer aber kaum auf Sendung ist. Ich verfolge die Sendungen des Öfteren." Welcher Moderator ist der bessere?
* "Hätte sie das Geld dabeigehabt, hätte sie die verbliebenen drei Lose glatt gezogen." Hätte sie sie auch gebügelt?
* "Der Trainer ließ ihn voll laufen." Wo hat er die Kondition her?
* "Das Bezirksamt setzt im Kampf gegen Kaninchen fressende Bären auf Jäger." Wird das die Kaninchen beeindrucken?
* "Wird sie mit ihm Schritt halten?" Ist das eine Frage des Könnens oder des Wollens?
* "Ich wünschte, jetzt den Herrn Pastor selig sprechen zu können." Hat er die erforderlichen Wunder vollbracht?
* "Der Landrat bleibt mit seinen Ausführungen im Allgemeinen im Allgemeinen." Wie lange dauert die Rede?
* "Sie sind nicht der Einzige, dem das Öl ausgelaufen ist." Warum ist nur diesem Einen, dem Einzigen, das Öl ausgelaufen? Hatten die Anderen bessere Dichtungen?
* "Sie versuchten alles Mögliche Mögliche und Unmögliche." Hatten sie letztendlich Erfolg?
* "Er hub an, von Neuem von Neuem zu berichten." Drang er damit durch?
* "Selbst getöpferte Keramik verkauft sich gut." Wie gut verkauft sich dann erst nichtgetöpferte Keramik?
* Wie ist dieser angefangene Satz fortzusetzen: "Der Assistent wetzte das Messer-"? (Lösung: "gebnis in der Hand den Gang entlang.")
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Christoph Schatte
Poznan

Dieser Beitrag wurde am 14.09.2008 um 00.37 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3898


Wann endlich veranstaltet ein Reigenführer oder Quizmaster vom Formate eines Seb. Sick einen Wettbewerb für dümmstschreibende Journalisten, zu dem als Juroren die Koniferen der Fibel- und Deutschbuchschreiber geladen werden. Das wär´ ein rechter Spaß!

Eine andere frucht- und freudbringende Veranstaltung wäre, all die Hochschullehrer zusammenzutrommeln, die teilhaben an der Bildung derer, die das deutsche Volk mit täglich frischgepreßten Unterträglichkeiten der Schreibung zu terrorisieren sich berufen fühlen.

Haben diese "Absolventen", bevor sie auf das Volk losgelassen wurden, schon einen Text geschrieben? Und falls ja: Hat diesen ein Prof. od. sein Putzfleck – zwischen Flugzeug und Straßenbahn – wengistens oberflächlich gesichtet?
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 05.10.2008 um 12.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#3997


Um dem negativen Image des akademischen Personals mit Schwerpunkt Grundschuldidaktik entgegenzuwirken, plant unsere Kommission die Herausgabe eines Comics, in welchem die drei cleveren Grundschüler Dik, Dak und Tik den stockkonservativen Professor Dagobert durch ihre Findigkeit immer wieder "aufs Glatteis" führen, während dieser eifersüchtig darauf bedacht ist, seine einstmals erzielten, aber von niemandem jemals verstandenen Resultate in seinem Elfenbeinturmspeicher unter Verschluß zu halten. In der ersten Folge finden Dik, Dak und Tik weitere Ungereimtheiten in der überkommenen Rechtschreibung und suchen einen Weg, untenstehende Korrekturen am starrsinnigen Professor Dagobert vorbei in den Duden zu "schmuggeln". Zunächst scheint es ihnen zu gelingen. Doch dann übernimmt ihr Onkel Donald den Vorsitz des Rechtschreibrates... Mehr soll hier aber noch nicht "verraten" werden.

* Gewähr leisten (vgl. Stand halten), es ist Gewähr leistet
* gut heißen, gleich tun (vgl. gut tun), er versucht es ihr gleich zu tun
* den Rechner hoch fahren (vgl. voll tanken), sie beschrieb ihn als hoch fahrend
* über wiegend, supra leitend, über raschend, beein druckend, wohl meinend, voraus eilender Gehorsam, hin reichend, weit gehend, weitest gehend, dahin gehend, durch gehend, damit einher gehend, um gehend, nieder schmetternd, durch laufende Nummern (vgl. unten stehend, allein stehend)
* Staat tragend, Leben bejahend (auch: bejaend, vgl. rau), Ertrag bringend (vgl. Verfassung gebend)
* die besser Verdienenden (vgl. die allein Erziehenden)
* Dienst habend, Kraft strotzend, Bundesprüfstelle für Jugend gefährdende Schriften, Ausschlag gebend, Feder führend, Flächen deckend, Mark erschütternd (vgl. Erfolg versprechend, Krebs erregend)
* ebenbürdig (heute zu: Bürde, vgl. Quäntchen)
* aufs Geradewohl (auch: gerade Wohl), das Rückgrad (heute zu: gerade, vgl. einbläuen)
* sich gebärten (heute zu: Bart, vgl. schnäuzen)
* die Wenigsten (vgl. die Einzelnen)
* gegebenen Falls (Abk. gg. F.), keines Wegs (vgl. des Weiteren)
* Hipphopp, Atlantick, Gipps, Lollipopp, Spinn-Doctor, Schnippsel (vgl. Tipp, Stopp)
* musikzieren (alt: musizieren; vgl. platzieren)
* Platzebo (heute zu: platzieren)
* Erstens, Zweitens (kurz für des Ersten, des Zweiten; vgl. als Erstes, als Zweites)
* bis Dann, von Gestern, bis zu Letzt (vgl. seit Langem)
* ein klitzekleines, winziges Bisschen (zu: Biß)
* Tonnen schwere Stahlträger, Millionen schwere Kunden, seine sieben Sachen (vgl. hier zu Lande)
* es ist Rand voll (vgl. eine Hand voll)
* im Hand Umdrehen (vgl. eine Hand voll)
* es ist Kaputt gegangen (vgl. es ist Pleite gegangen)
* je Mals, letzt Mals (vgl. jedes Mal)
* schlicht weg (vgl. so genannt, eine Hand voll), der Schlüssel war schlicht weg weg
* sie war bereit willig (vgl. sich bereit erklären)
* fehl schlagen (vgl. schief gehen)
* er ist Polizei bekannt (vgl. er hat Stand gehalten), viele Polizei-Bekannte wurden fest genommen
* durchläuchten (zu: Durchlaucht, vgl. aufwändig)
* quängeln (analog zu drängeln; vgl. Quäntchen)
* das gibt es für Lau, für Schuldig plädieren, mir ist Elend, er hat es Halt gemacht, Schluss mit Lustig (vgl. Leid tun, Recht haben)
* keiner Seele etwas zu Leide tun (vgl. Leid tun)
* aller Orten, von Nöten, in Punkto (vgl. hier zu Lande)
* das Deteil (heute zu: Teil, vgl. einbläuen)
* von der Pieke auf (heute zu: pieken)
* Pizzaria (zu Pizza; vgl. selbstständig)
* hoch karätig (vgl. hoch begabt)
* na so was! (vgl. so viel)
* kollapieren (zu: Kollaps, vgl. platzieren)
* Absorbtion (zu: absorbieren, vgl. platzieren)
* reflexieren (zu: Reflexion, vgl. platzieren)
* Förderation (heute zu: fördern, Länderfinanzausgleich)
* behütsam (zu: behüten, vgl. überschwänglich)
* verbalhornen (heute zu: verbal), Karrussell (zu: Karren), aus dem Stehgreif (vgl. Zierrat)
* scheuslich (zu: Scheusal, vgl. überschwänglich)
* brächen (heute zu: brachial), Bächer (zu: Bach), Kälter (heute zu: kalt(gepreßt)), Gespännst (heute zu: spannend), Ungehäuer (heute zu: hauen), drähen (zu: Draht), ausgemärgelt (heute zu: mager), mäutern (heute zu: Maut), Täufel (heute zu: Taufe) (vgl. schnäuzen, Quäntchen, einbläuen)
* Kommfort, Fressko, Faschissmus, Schockolade, Tabackwaren, Banderolle, Paartner, Wehrmutstropfen, Wehrwolf, Impressario, Schlammmassel, Zwergfell (vgl. Tollpatsch)
* Eiechse (heute zu: Ei, vgl. einbläuen)
* wohltund, alleinseind (es heißt ja auch nicht häkelend oder bastelend, vgl. selbstständig, verfassunggebend)
* ansehenlich (zu: ansehen, vgl. selbstständig)
* versehendlich (zu: sehend)

Denksport:

* "Die Entwicklung gefällt mir überhaupt nicht. Wir werden so viele Mitglieder verlieren, ich möchte es mir gar nicht vorstellen." Wieviele?
* "Wir wollen so so genannte Tester einsetzen." Warum werden la la genannte Testerinnen hierbei nicht berücksichtigt?
* "Wir sollten genauer untersuchen, wie viele unserer Projekte vergangenes Jahr gescheitert sind." Was gibt es an der Zahl 5 genauer zu untersuchen?
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 28.11.2008 um 13.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#4277


Die Rechtschreibung ist von den Menschen gemacht und wird von diesen weiterentwickelt. Doch Menschen sind auch nur Menschen und machen gelegentlich Fehler. Und wie man sich vom Arzt verbinden läßt, wenn man sich in den Finger geschnitten hat, so legt auch unsere Kommission gleichsam heilsame Pflaster auf die kleinen Wunden, die der Sprache im Lauf des letzten Jahrhunderts von Menschen - Journalisten, Schriftstellern, Hochwohlgeborenen - zugefügt wurden.

* umkrämpeln (zu: Krampe), sträng (heute zu: Strang), rämpeln (verwandt zu: rammen), stämpeln (verwandt zu: stampfen), schmälzen (zu: Schmalz), Säufzer (verwandt zu: saufen), Lämminge (heute zu: Lamm), Schlägel (zu: schlagen), Bäutel (verwandt zu: Bauch), Schärbe (verwandt zu: scharf), Schärge (zu: Schar), behälligen, einhällig (zu: Hall), äng (verwandt zu: Angst), Fäld (zu: fällen - dort, wo gefällt wurde), bässer, am Bästen (auch: Bässten) (zu: baß), märken, bemärken (zu: Marke), vergäuden (zu: Gaudi), Kätzer (heute zu: Katze) (vgl. aufwändig, belämmert, behände, Quäntchen etc.)
* voll führen, gleich ziehen (vgl. voll tanken, fertig stellen)
* eine Beruf bildende Schule, wurde allenhalben als Strafe mildernd gewertet, die Leben rettende Operation, die Friede liebenden Nachbarn (vgl. Verfassung gebend)
* damit sollte er klar kommen, er muss gegen steuern (vgl. hinab fallen)
* anders wo, wo hin, wo von, wes wegen, wessen halben, in wie fern, sonst wie, zum so und so viel-ten Mal, zum wie viel-ten Mal, zum wieder hol-ten Mal (vgl. so viel, wie viel)
* fort laufend, gleich lautend, zurück haltend, hervor stechend, wider strebend, hoch trabend, in neben stehender Abbildung, die herein brechende Dunkelheit, rück blickend, viel sagend, nichts sagend, vor stehende Bemerkung (vgl. oben stehend)
* Hände ringend, Händchen haltend, Haar sträubend, Blut triefend, der Not leidende Kredit, Ton angebend, Partei schädigendes Verhalten (vgl. Aufsehen erregend)
* Flippflopps, Stripp (vgl. Tipp)
* ich mache Kehrt (vgl. ich mache Halt)
* mit Nichten (vgl. des Weiteren)
* selbst gefällig (vgl. selbst gebacken)
* gefangen gesetzt (vgl. gefangen genommen)
* tappsen (zu: tappen), knippsen, Jucks (zu: jucken), bocksen (zu: Bock) (vgl. Tipp)
* ich hatte nur noch eine Hand breit Platz, ab Handen kommen (vgl. Hand voll)
* er spielt Verrückt, unter ferner Liefen, sie haben sich Remis getrennt, wir wollen es Fest halten, spät kehrte er Heim, er stand Abseits, er ist mein Ein und Alles, du hast gut Reden, zu Oberst (vgl. er hat Recht, in einem Fort, nimm dich in Acht, er ist Schuld, er macht Ernst)
* auf Ewig, seit Je her (vgl. seit Kurzem)
* auf Hoher See, die Deutsche Marine (zu: das Hohe Gericht, die Deutsche Bank, vgl. die Rote Karte)
* Pannade, Liedschatten, Ziehgarette, Rote Beete, Brandwein, Schubladler, Turbolenzen, Wildbrett, Standarde, Schickane, Kamikatze, in der Pattsche sitzen, Tollpattsch, Kahnu, Stalagmieten, Karabbiner (vgl. Tollpatsch, Zierrat, Quäntchen)
* gut schreiben (vgl. gut tun)
* insgesammt (auch: ins Gesammt) (zu: zusammen, vgl. Nummerieren)
* zu Pass kommen (vgl. zu Stande kommen)
* ihm zu Liebe (vgl. zu Leide)
* tatzschen (zu Tatze), annexieren (zu: Annex), Protegtion (zu: protegieren) (vgl. platzieren)
* Farmaindustrie, Farmazeutika (vgl. Delfin, Paragraf)
* Land auf, Land ab (vgl. hier zu Lande)
* recht zeitig (vgl. hoch begabt)
* das Re (vgl. das Känguru, vgl. auch rau)
* Ergebniss (wegen: Ergebnisse), Hinderniss (wegen: Hindernisse), Bedürfniss (wegen: Bedürfnisse) (vgl. Ass, wegen: Asse)
* akurat, Akumulator (heute zu: akut)
* einer Leidenschaft fröhnen (heute zu: froh, vgl. auch föhnen)
* türkisch stämmig (vgl. wohl verdient), sie war türkisch stämmig und zupackend
* vernichtsen, Beredtsamkeit (vgl. selbstständig)

Große Zustimmung fand schließlich der Vorschlag, die Umlaute ä, ö und ü künftig durchweg ae, oe und ue zu schreiben. Dies komme, so unsere Kommission, den Bedürfnissen derjenigen entgegen, die Deutsch als Fremdspache lernen, und auf die die bisherige Umlautschreibung fremd und abstoßend wirkte. Auch Grundschülern wird dieser neue, spieleri'sche Umgang mit Vokalen den Zugang zur Schriftsprache erleichtern.

Denksport:
* Wann heißt es "ein paar Hand voll" und wann "ein paar Hände voll"?
* "Er geht um das Haus zu finden zur Polizei." Wo geht wenn zu finden zur Post?
* "Übersicht Börse: Wer wo wie viel verlor." Wo findet man in der Übersicht, wieviel verlorenging? Und wo, wie viele verloren gingen?
* "RMS Queen Elisabeth 2 auf Grund Verspätung nicht rechtzeitig eingetroffen." Füge Doppelpunkte und Kommata an den richtigen Stellen ein.
* Ein "Tee-nager": ab welchem Alter sollte ein Kind frühestens mit Darjeelingkauen beginnen?
* Der "Nude-lauflauf": wie nennt man diese Stilfigur der Betonung durch Doppelung?
* "Das zweite Medikament erwies sich als Ausschlag gebend." Wogegen?
* "Das Erste, das er einschaltete, war das Zweite." Warum wartete er nicht auf die Wiederholung auf Phoenix?
* "Journalisten tendieren dazu, diese Gefahr klein zu schreiben." die gefahr eines analen zwangscharakters? sind die dann überhaupt noch raf?
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2009 um 14.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#4609


Das Potential der Hand als Lieferant von Reformbedarfsartikeln (behende, Handvoll) ist noch längst nicht ausgeschöpft. Kürzlich las ich irgendwo »Handteln«. Wäre das nicht was für den 24. April?
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2009 um 21.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#4652


Auch Eichelhäher würde spontan wohl niemand so schreiben. Vorschläge für eine vereinfachte Schreibung:

Eichelhähr
Eichelhär
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 15.03.2009 um 15.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#4739


Um den Rechtschreibfrieden zu konsolidieren, hat sich unsere Kommission darangemacht, auch in den hinteren Ecken und Winkeln das in der Schriftsprache noch wuchernde Unkraut auszuharken. Diese Änderungen sollten nun in die Schulbücher eingearbeitet werden dürfen, ohne daß Zulassungsprobleme auftreten. Es ist der Wille und auch die feste Absicht der Kommission, für diese ruhige Entwicklung auch in Zukunft zu sorgen. Allein um so nötiger ist es, daß der Kommission jene souveräne Stellung gegeben wird, die unter den gegebenen Umständen allein geeignet ist, eine andere Entwicklung zu verhindern. Die Kommission beabsichtigt dabei, von dieser Regelung nur insoweit Gebrauch zu machen, als es zur Durchführung der notwendigen Maßnahmen erforderlich ist.

* Gekräuch (zu: krauchen), sich erhäben, Erhäbung (zu: erhaben), Krämpel (zu: Kram), angäblich (zu: Angabe), sich währen (zu: wahren), schäffeln (zu: schaffen), inwändig, abtäufen (vgl. aufwändig, Stängel, Gämse)
* der best bewertete (vgl. der meist gesuchte)
* meist bietend (vgl. der meist gesuchte, oben stehend)
* überein stimmende und anders lautende Meldungen, lang anhaltende schwer wiegende Probleme auf Grund über frierender Nässe, voraus schauend und weit blickend, wohl tuend (vgl. oben stehend)
* immer während (vgl. oben stehend), das Licht brannte immer während, andere versuchten zu schlafen
* Herz erweichend, Zeit raubend, Atem beraubend, Gast gebend, Freude strahlend, Nerven aufreibend, Geschäft schädigend, Ruf schädigend, Schwindel erregend, Nichts ahnend, Stil prägend, Zähne knirschend, Schweiß treibend, Wach habend, Post lagernd (vgl. Aufsehen erregend, Furcht einflößend, Not leidend)
* die weiter führende Schule mit gleich bleibenden Anforderungen (vgl. oben stehend)
* klein laut, klein bürgerlich, groß bürgerlich (vgl. groß gewachsen)
* höchst wahrscheinlich (vgl. hoch begabt)
* zu aller Erst (vgl. der Erste, allzu viel)
* um ein Weniges (vgl. des Öfteren)
* nahe zu (vgl. zu viel), er hatte nahe zu zu viel erwischt
* es ist Verschütt gegangen, es ist Verloren gegangen, es ist Verlustig gegangen (vgl. es ist Pleite gegangen)
* anno dazu Mal (auch: annodazu Mal), der Mal einst (vgl. jedes Mal, allzu viel)
* wahr nehmen (vgl. gefangen nehmen)
* frei geben (vgl. bekannt geben)
* aber kennen (vgl. kennen lernen, in einem Fort)
* Schlacks, Hospitz, Anormalie, Hirngespinnst, dessertieren, Dialeckt, Erregtion, Ecklat, Göttze, Rübel, Zitter, Nutznieser, Trübsaal, Minenspiel, grottesk, Sackristei, Lockführer, Rutenplaner, Watenmeer, Renntier, Platteau, krakehlen, krakehlig, Fiesimatenten (vgl. Tollpatsch, Zierrat, Quäntchen, Albtraum, Känguru)
* Kurratel, Kehrricht, Kottau, Fassnacht, Bettton (vgl. Zierrat)
* gräslich (vgl. gräulich)
* verdrüsslich (zu Verdruss, vgl. aufwändig)
* in Mitten, anderer Seits (vgl. auf Grund, zu Stande kommen, jedes Mal)
* Karrosserie (zu: Karren) (als Nebenform auch: Karrrosserie)
* an Heim fallen, den Gar ausmachen, sich zu Schulden kommen lassen, mit Links machen, von Links kommen, er war nur so Mittel (vgl. in Stand setzen, Spinnefeind sein)
* wir wollen alle nur Eins, Nummer Eins, endlich Eins werden (vgl. das Einzige, der Erste)
* das ist in Echt passiert, Brach liegen, zu Oberst, Tabu sein (vgl. Acht geben)
* Poppmusik, Pepperoni, DVD-Ripp-Software, Profitt, Heringsstipp (vgl. Tipp, Mopp)
* nießen (wegen: genossen, vgl. Ass)
* Assbest (vgl. Ass)
* VfB-ler (vgl. 50-jährig), auch: VfB'ler (vgl. Ohm'sches Gesetz), auch: VfB ler (vgl. c o)
* entgegen genommen, vorweg genommen (vgl. gefangen genommen)
* inne halten, dagegen halten (vgl. gefangen halten), der Fahrer will dagegen halten
* um seinet/ihret Willen, das hat er Übel genommen (vgl. ich habe Recht, es tut mir Leid)
* das ist Gang und Gäbe, er antwortet Frank und Frei (vgl. für Jung und Alt)
* Politzei (zu: Politik, politisch), Latzarett (vgl. platzieren)
* Platzenta, projetzieren (auch: projektieren) (vgl. platzieren)
* Geheim-Haltung (vgl. geheim halten)
* da hin, das sei da hin gestellt (vgl. so viel)
* sääen (zu Saat; vgl. Brennnesssel)
* Kirchwei, Weibischof (vgl. rau, Känguru)
* regelmentieren, Parlavent (vgl. selbstständig, platzieren)

Was die Schreibung von "sich zu eigen/Eigen machen" anbelangt, wurde ein Kompromiß erarbeitet, der vorsieht, daß die Schreibung "zu Eigen" nur in Schaltjahren gilt. Entsprechend, nur umgekehrt, für "es tut mir leid/Leid". Für die Monate Dezember und Januar sind großzügige Übergangsregelungen vorgesehen.

Denksport für den Schulunterricht:

* "Zu viel Wasser kam zu viel Sonne hinzu." Ertrunken oder verbrannt?
* "Zu viel Wasser kam zu zu viel Sonne hinzu." Ertrunken oder verbrannt?
* "Zu zu viel Wasser kam zu viel Sonne hinzu." Ertrunken oder verbrannt?
* "Zu zu viel Wasser kam zu zu viel Sonne hinzu." Ertrunken oder verbrannt?
* "Der Arzt betrachtete jedes Mal jedes Mal mal mit Sorge, mal mit Skepsis." Mußte operiert werden?
* "Ein Mal ist kein Mal." Warum nicht?
* "Würdest du fürs Fernsehen arbeiten?" "Fürs Erste nicht." Schwingt da ein Bisschen Bedauern mit?
* "Wie viele andere auch Geld vernichtet oder verbrannt zu haben, ließ ihn nicht verzweifeln." Warum nicht?
* "Er lässt es sich nicht anmerken, wie er sich wohl fühlt." Geht es ihm gut?
* "Er lässt es sich nicht anmerken, wie wohl er sich wohl fühlt." Geht es ihm gut?
* "Er lässt es sich nicht anmerken, wiewohl er sich wohl fühlt." Geht es ihm gut?
* "Wird es heute Nacht, wird es fein gemacht." Ist es morgen Früh vollbracht?
* "Es ist aufwändig aufwändig zu klettern." Gibt es wenigstens bald eine Rast Rast?
* "Auf Grund von von Grund auf auf Grund gesetzten Krediten." Ist eine Bürgschaft zu Grunde gelegt?
* "Der Alte ist noch nicht der Alte." Was will uns Spiegel Online damit über Herrn Frings, den Fußballspieler, sagen?
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 08.06.2009 um 09.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5068


Die Sorge um die Verfassung der deutschen Sprache füllt in diesen Tagen die Säle. Ist ihr Bestand durch einen zu nehmend verwahrlosten Gebrauch bedroht? Der diesesjährige Träger des Leo-Weisgerber-Förderpreises (LWFP) kartografiert in einer laufenden korpusbasierten nominal-linguistischen Analyse eine morphologische Gesamtschau dessen, was an Irregulärem in der Schriftsprache noch residiert. Mit dem LWFP (im Rahmen des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft) unterstreicht der wissenschaftliche Beirat der Leo-Weisgerber-Stiftung (LWS), daß die Arbeit für die sprachwissenschaftliche Forschung als besonders förderungswürdig erachtet wird. Gefördert wird das wissenschaftliche Projekt dazuhin von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Institut für Deutsche Sprache (IDS). Das IDS ist die zentrale suprauniversitäre Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte, und als solche Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (LG). Zur LG gehören zur Zeit 86 Forschungsinstitute und Servicedepartments für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder (AM).

* besser stellen (vgl. schief laufen), der Täter stammt aus einer besser gestellten Familie
* handieren, Handeln (Gewichte) (vgl. behände)
* Geschlächt (zu: schlagen, vgl. behände)
* verdärben (zu: darben), ausschären (zu: Schar), Mänsch (zu: Mann), Schlössel (zu: Schloss), Sämmeln (heute zu: sammeln), wändig (vgl. aufwändig)
* abwägig (heute zu: Abwägung; vgl. Quäntchen)
* behälligen (heute zu: Hallig; vgl. Quäntchen)
* Instandkaffee (vgl. Albtraum)
* dem entsprechend, rück wirkend (vgl. oben stehend)
* zu Zweit (vgl. als Erstes)
* Machhete, fullminant, stimmulieren, Deutschtümmelei, Rohrschachtest, Akkupunktur, Altruhismus, gleisnärrisch, Episskoppat, Sackrileg, Sbarkasse, Nimmbus, eröten, verkrätzen, hühnenhaft, Kackerlaken (vgl. schnäuzen, Zierrat, Quäntchen, Föhn)
* Leid gewohnt, Leid geprüft (vgl. es tut mir Leid)
* Klopps (zu: kloppen), Klapps (zu: klappen), Mopps (zu: Mopp), Stöppsel (zu: Stopp), Tripp (zu: trippeln) (vgl. Tipps zu: tippen)
* Tingtur (zu: tingieren, vgl. platzieren)
* Positzion (vgl. Platzierung)
* flusstuieren (alt: fluktuieren, vgl. platzieren)
* zu Teil werden lassen, auf Recht erhalten, sich zu Nutze machen (vgl. in Stand setzen)
* leicht gläubig, schwer fällig, dick flüssig, hart gesotten (vgl. hoch begabt, schwer verletzt)
* Ideen gebend, Gewinn bringend, Schmerz stillend, Stil bildend, Besitz und Herz ergreifend, Kopf schüttelnd, Kraft zehrend, Kosten dämpfend (vgl. Aufsehen erregend)
* zu tiefst, zu meist, zu vörderst, zu lieb (vgl. zu viel)
* mit Hin, ohne Hin, immer Hin, nie Mals, schon Mal, nun Mal (vgl. jedes Mal, in einem Fort)
* voll enden (vgl. voll tanken), voll endete Tatsachen
* Zeitläufe
* wohl an (vgl. wohl meinend) - Wohl an, die Lampen hoch!
* er ging Zugrunde (auch: zu Grunde) (vgl. er ging Pleite, er ging Bankrott)
* wenn es hart auf Hart kommt (vgl. im Großen und Ganzen, in einem Fort)
* punkthum, kurzhum (vgl. posthum)
* ex Post facto (auch: expostfacto) (vgl. Midlifecrisis)
* frei kommen, stecken (auch: Stecken) bleiben (vgl. gefangen nehmen, gefangen halten)
* still-legen, still-gelegt (vgl. Brenn-Nessel)
* Äsche (auch der Baum; vgl. gräulich, Gämse)
* zu Gange sein, zu Rande kommen, dem zu Folge, von Statten gehen (vgl. zu Stande bringen)
* Land läufig (vgl. hier zu Lande)
* Gluht (zu: glühen, vgl. Rohheit zu roh)
* so oft, so wenig, so dann, so sehr (vgl. so viel)
* gleich viel, gleich wohl (vgl. so viel, wie viel)
* jemanden eines Besseren belehren (vgl. das wäre das Beste)
* es geht Berg auf/ab (vgl. hier zu Lande, es geht Pleite)
* Stewardin (vgl. Friseurin)
* die 68-Er (vgl. die 50-Jährigen)
* assozieren (vgl. ich knie (auch: Knie) nieder; sie schrien; wer, wenn ich schrie, riefe nach mir?)
* Inne haben, Gern haben, Ernst meinen (vgl. Recht haben)
* all Zeit (vgl. jedes Mal, Zeit seines Lebens)
* er ist Tod (vgl. er ist Schuld)
* von Weither (auch: Weiter) zu erkennen (vgl. Acht geben)
* gelackmaiert (Beschwerde von Alfons Meier, Freising, Lackierermeister)
* Letargie (heute zu: letal; vgl. rau)

Weiters wird der Vorschlag, ck bzw. tz durchweg durch kk bzw. zz zu ersetzen, unterbreitet. Zu seiner praktischen Umsetzung wird eine Übergangsfrist zu vereinbaren sein, binnen derer Schul- und allgemeine Bibliotheken ihre Bestände dementsprechend aktualisieren.

Denksport für den Schulunterricht:
* "Zehn Kinder stehen auf dem Platz. Es bilden sich zwei Dreiergruppen, vier stehen alleine. Jeder Einzelne wirft einen Ball." Wieviele Bälle werden geworfen?
* "Die Medizin wirkt im Kleinen wie im Großen." Welchem Sohn gibt der Arzt die besseren Heilungschancen?
* "Bei seinen Reden bleibt er im Allgemeinen hängen." Faßt er sich im Wesentlichen kurz?
* "Wir haben sie alle alle gemacht." Und sind auch alle alle was geworden?
* "Sie haben die Arbeit nicht fertig bekommen." Haben sie die Arbeit daraufhin fertig gestellt?
* "Mithilfe mithilfe Freiwilliger gesichert." Mithilfe Mithilfe hat es dann geklappt?
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 22.06.2009 um 16.00 Uhr eingetragen.
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Und noch ein Vorschlag: dannach.
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2009 um 12.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5117


Aber doch Bitte schön dannnach, werter Kollege.
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 09.07.2009 um 22.57 Uhr eingetragen.
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Auf dem Telefonbuch muß es dann natürlich "Alles in Einem" statt "Alles in einem" heißen.
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 11.07.2009 um 17.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5154


Ein weiterer Vorschlag: Immage
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 11.07.2009 um 21.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5155


Die neueste Ausgabe unserer Comicreihe, "Dik, Dak und Tik auf großer Fahrt", wird in Schulen und Pädagogischen Hochschulen kostenlos verteilt werden. Darin sind die drei aufgeweckten Grundschüler Dik, Dak und Tik auf einer Klassenfahrt in die Schweiz, wo sie sich der Großen Proletarischen Rechtschreibreform anschließen und die Korinthenknacker "klatschen" wollen. Doch da bekommt eine Zeitung "Wind" von ihrem Plan. Ihre Tante Doris ahnt schon Böses, aber ihr Onkel Donald hat eine Idee... Mehr soll aber hier noch nicht "verraten" werden.

* gerade so gut (vgl. genau so viel)
* hoch fliegende Pläne (vgl. hoch begabt, oben stehend)
* tief gründig (vgl. hoch begabt)
* unzusammen hängend, durch schlagend, auf strebend (vgl. unten stehend)
* Welt bewegend, Herz zerreißend, Chrom blitzend, die Laut werdenden Einwände, Fried liebend (vgl. Aufsehen erregend)
* gleich mäßig (vgl. gleich viel), es war morgens Früh gleich mäßig verteilt
* es tut mir Gut (vgl. es tut mir Leid)
* Zickkurrat (alt: Zikkurat; vgl. Zierrat, Stuckateur)
* Schafffort, Hornnisse, Anstallt, Kommmittee, Balllustrade (vgl. Zierrat, Brennnessel, Tollpatsch)
* Glättscher (zu: glatt, vgl. aufwändig)
* Copp (auch: Kopp) (vgl. Tipp)
* der Tu nicht gut (vgl. hier zu Lande)
* das allgemein Gut, der wichtig Tuer (vgl. allein Erziehende)
* zu gleich, dazu hin (vgl. zu viel, allzu viel)
* Feil halten (vgl. Statt finden)
* ohnehilfe (vgl. mithilfe)
* wo rüber (vgl. wie viel)
* sonders Gleichen, gleicher Maßen (vgl. der Gleiche, gleich viele)
* good Bye (vgl. nulla Poena sine Lege)
* ein viel-Faches einer Zahl, der zwanzig-Jährige (vgl. das 4-Fache, der 20-Jährige)

Denksport:

* "Reden führender Mitarbeiter" - sollte oder sollten untersagt werden?
* "Jetzt Acht zu geben empfiehlt sich." Herz-Acht oder Karo-Acht?
* "Nur drei Bewerber wurden angenommen. Jedoch kamen gleich viele auf die Warteliste." Warum so eine lange Warteliste?
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2009 um 19.25 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5355


Apropos große Fahrt: Innland (von innen)
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Manfred Riemer
Mannheim

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2009 um 23.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5358


Zum glatten Glättscher würde auch glittschig passen.
(Aber ich glaube, das sollte lieber richtig bei den "Schwierigen Wörtern" stehen.)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 07.12.2009 um 15.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5711


Und was liefert ein Scanner? Natürlich einen Scann.
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 01.01.2010 um 11.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5807


Wie eine aktuelle Studie belegt, ist die Akzeptanz der Rechtschreibreform nun umfassend - man kann sagen, sie ist angekommen. Von 1007 befragten Grundschülern wollten nur 0,2 Prozent die veraltete Rechtschreibung zurück. Mit dem Status Quo zufrieden zeigten sich 2,4 Prozent. Weitere Reformschritte wünschten sich im Schnitt 15,3 Prozent; in einzelnen Klassen waren dies bis zu 91,7 Prozent. Keine Präferenz zeigten 82,1 Prozent der Befragten.

* das Schärflein (heute zu: scharf; vgl. Quäntchen)
* rämpeln (zu: Rampe), läcken (zu: Lack), verfämt (zu: Fama, famos), aufwäcken (zu: wach), Säuche (heute zu: Sau), gällen (zu: Nachtigall), hägen, Häcke (zu: Hag), anhäften (zu: haften), Länz (zu: lang), mächanisch (zu: Maschine), näcken (zu: nagen), Läbkuchen (zu: Laib), säufzen (zu: saufen), wänden (zu: Wandel) (vgl. aufwändig, Gämse, schnäuzen)
* ungebärtig (vgl. schnäuzen)
* zerflättern, Flättermaus (zu flattern; vgl. Bändel)
* Hänkel (auch: Hängel; zu: hängen; vgl. Stängel)
* Gerinnsäl (zu: Rinnsal; vgl. aufwändig)
* Knächt (zu: Knabe), Kärker (zu: Karzer) (vgl. behände)
* klöhnen, schöhnen (vgl. föhnen)
* Schulter zuckend, Abend füllend, Zorn bebend, All wissend, Leben bejahend, Angst einflößend, Sinn tragend, Gesicht wahrend, Epoche machend, See gehend, Post wendend (vgl. Krebs erregend, Verfassung gebend)
* hinterher telefonieren (vgl. verloren gehen), wir können ihm ja hinterher telefonieren
* heran nahendes Unwetter, herab würdigende Rede, entgegen kommendes Verhalten, irre führende Hinweise, zu packende Mitarbeiter, im fort schreitenden Alter, an scheinend zu wenig (vgl. oben stehend)
* hintan stellen (vgl. hinab fallen)
* das ist auf ein Mal passiert (vgl. jedes Mal)
* Sindflut, wehement, Flöhze, Meteoritt, Mokkasinn, profilacktisch, kapputt, ächtzen, hoffertig, Balllast, Ballsam, Karrrammbolage, Grießgram, Hallogen, Mackulatur, Kommmärz, besonnders, verholen, Gierokonto, Schicksaal, Galeerie (vgl. Tollpatsch, Zierrat, Budike, Quäntchen, Rollladen)
* Siffon, Siffilis (zu: versifft; vgl. aufwändig)
* Gripp (eines Reifens), Toppmodell, Jackpott (vgl. Tipp)
* Firrnis (angeglichen an: Wirrnis; vgl. Zierrat)
* auf Halbmast setzen, jemandem Kund tun, in Bar zahlen, jemandem Glauben machen (vgl. Acht geben, Spinnefeind sein)
* ein Paar werden schon kommen (vgl. jeder Einzelne wird untersucht)
* ich laufe Eis (vgl. ich schwimme Brust)
* von Heute auf Morgen (vgl. heute Morgen)
* eben so, nun mehr (vgl. so viel)
* der Gestalt, der Maßen (vgl. des Öfteren, des Weiteren)
* all die Weil, nach alle Dem, bei ein Ander (vgl. jedes Mal)
* der Stäcken (zu Stab; vgl. Stängel), dann auch: stäcken, anstäcken, etc.
* der Parkuhr (vgl. Krepp, gräulich)
* gutieren (vgl. Portmonne)
* Vie, Gedei, Verlei, Gewei, zä, jä (vgl. Känguru, rau)
* Intermetzo, Ratzia (vgl. Stuckateur, Platzierung)
* korrekieren (zu: Korrektur) (vgl. platzieren)
* mehr Schlecht als Recht (vgl. Recht haben, mir ist Angst und Bange)
* Kopf über (vgl. Kopf stehen)
* von vorne herein (vgl. hinab fallen)
* wohl weislich (vgl. wohl verdient)
* das Kennen-Lern-Treffen (auch: Kennen Lern Treffen) (vgl. kennen lernen)
* alles in Einem (vgl. jeder Einzelne)
* ab tun (vgl. gut machen)
* schmiergeln (heute zu: schmieren; vgl. belämmert)
* Mutter-Seelen allein (vgl. allein erziehend, Hand voll)
* vorbreschen (zu: Bresche; vgl. Schneewechte)
* bis Lang, bis Weilen, bei Zeit, durch Aus (vgl. seit Langem, Zeit seines Lebens)
* Tage lang, Meter hoch, Kilometer weit (vgl. hier zu Lande)
* hoffendlich (zu: hoffend), wissendlich (zu: wissend), geflissendlich (zu: geflissend)
* Misst (heute zu: Misserfolg, Missstimmung; vgl. einbläuen)
* hoch deutsch, hoch mütig (vgl. hoch begabt, hoch dosiert), auf Hoch Deutsch

Der Vorschlag, analog zu "aufs Schönste" auch "am Schönsten" et C. zu schreiben, soll wohl wollend geprüft werden.

Denksport für den Unterricht:

* Wie jeder weiß, heißt es: "die Ersten kommen morgen Früh, die Nächsten morgen Abend". Aber heißt es: "die ersten Beiden kommen Morgens", "die Ersten beiden kommen Morgens" oder "die Ersten kommen Morgens Beide"? Und heißt es: "die nächsten Zwei kommen beide Abends", "die Nächsten zwei kommen Beide Abends" oder "der Rest kommt Später"?
* "Raute sie es auf?" Quadrat sie es ab?
* "Als Tipp gibt man dem Kellner zehn Prozent." Ist das ein guter Tipp?
* "Wir müssen auch sicher stellen, dass jeder Zweite eine Silbermedaille erhält." Bei zusammen 36 Teilnehmern in 3 Disziplinen sind dies insgesamt wieviele Silbermedaillen?
* He-bamme, ei-nander, rausch-leifen - wo raus sind diese Wörter zusammen gesetzt?
* "Das Einzige, was wir bei jedem Einzelnen feststellen konnten" - ist seine einzigartige Einsamkeit?
* "Im ersten Arbeitsgang muss man das Blech raustanzen." Muß man es im zweiten Arbeitsgang wieder hereintanzen?
* "Die Gewinne aus dem amerikanischen Sektor sind außerordentlich hoch. Im europäischen Sektor ist ebenso viel zu erwarten, wenn auch vielleicht nicht ganz so viel." Oder doch?
* "Das ist das Letzte, was ich gehört habe: die hat den Heiner geheiratet." Was spricht gegen Heinrich "Heiner" Stubendonk?
* "Die Behörden setzen bei der Jagd auf Menschen fressende Bären auf Hubschrauber." Auf welche Geschwindigkeit kann der Rotor dabei maximal gestellt werden?
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 05.01.2010 um 21.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5822


Es fehlen noch Vorschläge zur weiteren Liberalisierung und Systematisierung der Trennungen; ich denke da insbesondere an Fälle wie dur- chaus.
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Robert Roth
Gau-Algesheim

Dieser Beitrag wurde am 05.01.2010 um 21.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#5823


Reisaus (zu ausreisen)
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 05.06.2010 um 18.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#6479


Es fehlt noch eine konsequente Umsetzung der universalgrammatischen Substantivierung (= Großschreibung) nach Präpositionen. Das betrifft (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

1. Adverbien:
für Immer [und Ewig]
auf Einmal
von Morgen
seit Gestern
von Früh bis Spät
von Hier bis Dort (aber: heute hier, morgen dort)
zwischen Heute und Morgen
ab Sofort/Heute
nach/von Oben/Unten/Links/Rechts/Vorn/Hinten

2. Adjektive, auch Zahladjektive:
für Unmöglich/Ausgeschlossen/Riskant/Gut (usw.) halten
am Alten hängen
auf Ewig
von/aus Nah und Fern
auf/bei/nahe/unter Null
unter Anderem
vor Allem

3. Verben:
etwas zu Essen mitbringen
etwas zu Sagen haben
sich etwas zu Schulden kommen lassen
das sollte uns zu Denken geben
(usw.)

4. Pronomen:
an Ihn denken
auf Etwas achten/kommen
für Jemanden/Jedermann
bei Jemandem
zu Mir oder zu Dir?

Ausnahme (Vorschlag): Folgen mehrere Präpositionen aufeinander, werden sie nicht substantiviert, sondern zusammengeschrieben:
bisan
bisauf
biszu
vonbiszu
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2010 um 16.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#6488


In der neuesten Ausgabe unserer Comicreihe, "Dik, Dak und Tik und der alte Hulk", werden die findigen Grundschüler Dik, Dak und Tik von ihrem alternden Deutschlehrer Herrn Hulk schikaniert, der ihre Hefte unangekündigt nach vermeintlichen Fehlern durchsucht. Doch eines Nachmittag's finden Dik, Dak und Tik in einer Papiertonne einen Stapel Hand beschriebener Blätter, in denen es vor Fehlern nur so "wimmelt". Dik's, Dak's und Tik's Verdacht wird zur Gewissheit: Herr Hulk bedient sich heimlich des "scharfen S's". Der "Direx" will die Blätter zunächst nicht sehen, aber dann haben Dik, Dak und Tik eine Idee. Frau Demmer, ihre Genderkundelehrerin, hatte mit ihnen doch Handschriftanalyse geübt... Doch mehr soll noch nicht "verraten" werden.

* im Hand Umdrehen (vgl. eine Hand voll)
* die Gesetz gebende und voll ziehende Gewalt (vgl. Aufsehen erregend, voll tanken)
* Asspik, Asskese (subseq. zulg. a.: Asskäse) (vgl. Ass)
* sein Haar ist Licht, dasselbe in Grün, wenn ich etwas Schmuck finde, das ist Fehl am Platze, etwas Weg machen, ein Viertel Jahrhundert (vgl. Acht geben, Kopf stehen, Halt machen, Schuld sein)
* aus Nah und Fern (vgl. von Weitem), wie vom Kollegen Wagner ja dankenswerterweise schon genannt
* in Einem fort (vgl. als Einzigem), ebenfalls im Sinne von Herrn Wagner
* er ist zu Gunsten der Familien bei Zeiten unterwegs (vgl. zu Stande bringen)
* fest legen (vgl. gefangen nehmen), er ließ sich nicht fest legen
* Ziehsterne, Aneckdote, Einfallspinsel, Felllachen, intelektuell, Dicktator, Furohre, Lackritze, Atmosfähre, Vollumen, Ziehge, Gevater, Kappitän, alliert, Legastehnie, Unratt, Stehle, Karammel, Karrraffe, Schutzpe, Millitanz, Packt, deckorieren, Schämel, Kacktus (vgl. Zierrat, Quäntchen, Tollpatsch, Föhn)
* Kafka'esk (vgl. Ohm'sch)
* flühen (zu: Flucht), Grämium (heute zu: Gram), errägen (zu: ragen), frören (zu: Frost), Dämagoge (heute zu: Dämon), schlänkern (zu: schlank), häben (zu: haben), zühen (zu: Zucht), Blässur (heute zu: blass), sängen (zu: Gesang), schmäcken (zu: Geschmack), Bläch (zu: einbläuen), fräch (zu: fragen), schälten (auch: schällten, zu: Schall), Kläpper (zu: klappern), heißen (zu: heiß), lüderlich (zu: Luder), schwällgen (zu: Schwall), korrumpt (zu: korrumpieren), quätschen (zu: Quatsch), pföst, bepföstigen (zu: Pfosten), Wölle (zu: wollen) (vgl. aufwändig, schnäuzen, überschwänglich)
* Zöllibat (heute zu: (Tribut) zollen; vgl. Zierrat)
* infektieren (vgl. platzieren)
* Diarrö (vgl. Hämorriden)
* Teteatete, Derniercri, Savoirvivre, Dolcefarniente, Wayoflife (vgl. Commonsense, Dutyfreeshop, Midlifecrisis)
* Lüger, begieren, Gonnst, Kreuzifix, Schuhster (vgl. platzieren, Schneewechte)
* das Archiev (heute zu: (empor)hieven), schwär, erschwärend (heute zu: schwärend) (vgl. schnäuzen)
* zu unterst, zu Oberst (vgl. zu viel, des Öfteren)
* damit einher gehend (auch: ein Her gehend) (vgl. oben stehend, in einem Fort)
* vor wiegend, durch greifend, herab lassend, dement sprechend (vgl. oben stehend)
* weis machen (vgl. kaputt machen)
* irre leitend, irre levant (vgl. irre führend)
* seit dem, über All, weit aus, durch Weg (vgl. jedes Mal, so viel)
* zusammen fassen (vgl. hinab fallen)
* Häs-cher (vgl. Kas-ten)
* has-serfüllt (vgl. ei-nander, e-xakt)
* sich um tun (vgl. gut tun), er wollte um sich um zu tun um den Block gehen
* gerade aus (vgl. jedes Mal, so viel), er war gerade aus gegangen
* voll auf, voll Ends (vgl. voll tanken, des Öfteren)
* bar Fuß (vgl. eine Hand voll)
* gleich gültig (vgl. gleich viel), eigentlich war der Fahrschein gleich gültig
* Bezug nehmend, Studien begleitend, Hände schüttelnd, Maß gebend (vgl. Frist wahrend)
* deorientiert (wie Deodorant), verfassungwidrig (vgl. verfassunggebend)
* wohl behalten (vgl. wohl verdient), das Päckchen konnte sie wohl behalten abliefern
* zu vor (vgl. zu viel), er ist ihm zu vorgekommen
* zu Brot (vgl. zu viel, in einem Fort)
* Frase (heute zu: fräsen), Fase (vgl. Delfin, Paragraf)
* aufdass (vgl. sodass)
* ruig (wie reuig, vgl. rau)
* gehören zu den Wenigen (vgl. gehören zu den Einzelnen)
* versanden (zu: Versand; vgl. gräulich)
* bei Seite legen (vgl. zu Grunde richten)
* frei sprechen (vgl. voll tanken), letzten Endes konnte der Amtsrichter aber nicht frei sprechen
* Herausfordererin, Rudererin, Zaubererin (vgl. selbstständig)
* Händeler, möbeliert (vgl. selbstständig)
* Rapp, Appetitt (vgl. Tipp, Mopp)

Denksport:

* "Wir werden nicht dafür halten können, obwohl wir es dafür halten." Sollte man dafür bremsen?
* "Er hat sich damit schwer schwer getan." War es viel viel Arbeit?
* "Wir führen nur Übergrößen. Alles Weitere müssten wir bestellen." Alles Engere ist hingegen auf Lager?
* "So viel ich weiß, das kann ich nicht." Wie nennt man die rhetorische Figur des vorausgeschickten Abmilderns einer Aussage?
* "So viel zu großen Schuhen." Würden Wollsocken helfen?
* "Glauben bedeutet, den Nächsten zu lieben." Ist der jetzige Mann Häretiker?
* "Wenn ihr nicht aufhört, euch auseinander zu setzen, werde ich euch auseinander setzen." Um welche Bankreihe geht es?
* "Er spricht selbst redend fließend Deutsch." Selbst in freier Rede?
* "Wir wollen heute beim Alten bleiben, weil wir nicht beim Alten bleiben wollen." Warum nicht?
* "er heißt sie herzlich Willkommen", "er heißt sie Herzlich Willkommen", "er heißt sie herzlich will kommen" - welche Schreibweise ist die richtigste?
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Klaus Achenbach
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 18.10.2010 um 14.11 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#6987


Zufällig stieß ich auf das "forwort" aus den Populären Schriften von Ludwig Boltzmann (1905):

ich musste mir in meinen lezten büchern di neue ortografi
gefallen lassen, di zu erlernen ich zu alt bin; so
möge man sich hir im forworte di neueste ortografi gefallen
lassen. ich glaube, man soll di abweichungen fon
der fonetik, wenn man si nicht ganz ferschonen will, dann
schon alle hinrichten. wenn man dem hunde den schwanz
nicht lassen will, schneide man in mit einem griffe ganz ab!
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2010 um 07.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#7060


Dem großen Erfolg wegen soll unsere Comicreihe mit den pfiffigen Dreien Dik, Dak und Tik fortgesetzt werden. Im neuesten Band, "Dik, Dak und Tik auf der Zauberakademie", haben fast alle Klassenkameraden von Dik, Dak und Tik ständig Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung. Allein Erwin, der arrogante "Klassenerste", meistert das überlange Regelwerk problemlos. Eines Nachts treffen Dik, Dak und Tik eine "Hexe", also eine weise Naturkennerin, die früher Sachkunde und Textiles Werken unterrichtet hat und die nun eine Zauberakademie für sechs bis zehn Jährige betreibt. Dank Krötenspucke, Rabenfedern, Proxemik und Chronemik erscheinen magische Schreibweisen in leuchtenden Lettern am Boden des großen, rußigen Eisentopfes. Bald haben Dik, Dak und Tik ein Buch vollgezaubert, das sie eines schönes Morgens mit an die Schule bringen. Und schon geht es zum Diktat. Fast alle Schüler verstehen die magischen Schreibweisen wie "von selbst". Nur Erwin hat plötzlich eine Fünf. Man "munkelt", er habe sein Herz beim Michel gegen einen Stein eingetauscht und dafür unheimliche Fähigkeiten erhalten, die ihn in dem Wort "Bisschen" ein Adverb sehen ließen – und der wundersamen Dinge mehr, die kein Mensch aus Fleisch und Blut je von sich aus wird vollbringen können. Doch sei der Michel gegen die magischen Schreibweisen machtlos. Aber Erwin gibt nicht auf. Denn die Eins in "Mathe" hat er ja nach wie vor. Mehr soll aber noch nicht "verraten" werden...

* inspitzieren, Frontispitz (vgl. platzieren)
* um Viertel vor Sieben (vgl. gestern Abend)
* unser Einer, unser Eins (vgl. der Erste, jedes Mal), unser Einer ist gesperrt, aber der Dreier ist offen
* Nutz bringend, Lob hudelnd, Spiel entscheidend, Sinn entstellend, Zähne bleckend (vgl. Krebs erregend)
* Hand verlesen (vgl. eine Hand voll)
* Faden scheinig (vgl. leicht fertig)
* vorher gehend, voraus blickend, auf brausend (vgl. oben stehend)
* naminiert (vgl. nummeriert)
* Overlapp (vgl. Tipp, überlappen), auch: Overläpp
* konzippieren (heute zu: Zippverschluss), Gripps, Kebapp (vgl. Tipp, Mopp)
* Happyness (vgl. Handys, Babys)
* Meisel, Franzen, Wildbrät, Fiskuss, blindlängs, ratebrechen (auch: Rate brechen), Gebahren, Blötzinn, akadämisch, Klausuhr, füßilieren (vgl. schnäuzen, belämmert)
* Bäule (vgl. einbläuen)
* Fassette (angegl. an: Kassette)
* Wändeltreppe (zu: wandeln; vgl. aufwändig)
* blänken (zu: blank)
* Nässel (heute zu: nass), sich räcken (zu: ragen) (vgl. belämmert)
* das ist Laut Herrn Müller nicht so (vgl. Zeit seines Lebens)
* Amt für studierendische (auch: Studierendi'sche) Angelegenheiten (vgl. Studierende)
* Affrika (heute zu: Affe; vgl. Tollpatsch, Russland)
* der Einst, für zwischen Durch, von Je her (vgl. jedes Mal, in einem Fort)
* er kam Flugs vorbei (der Flug, Genitiv; vgl. morgen Abend)
* Annektion (vgl. Platzierung)
* Linial (zu: Linie), Spinndel (zu: spinnen), Wickelung, Entwickelung (zu: wickeln, entwickeln), interligent (vgl. selbstständig)
* Haarsardeur (vgl. Tollpatsch), auch: Haarsardierender
* Mullde, Gallionsfigur, galacktisch, apodicktisch, elecktrisch, lackonisch, Republick, Grammatick, Schmucklerei, Rammpe, Defettismus, Eckstase, Picktogramm, Debackel, Baggertelle (vgl. Zierrat, Zigarrette, Tollpatsch)
* höchst zulässig, hoch wertig (vgl. hoch begabt)
* verpöhnt (vgl. geföhnt)
* ausbüchsen (heute zu: einbüchsen; vgl. Quäntchen)
* der Lack ist Stumpf, wir sind Stolz, wir haben jedes General überholt, er ist Arm, das wird Lachs gehandhabt (vgl. er ist Schuld, wie Recht er hat)
* Hautgut, Sufflörin, Mätsch, Tärrä, Reschersche (vgl. Pappmaschee, Majonäse, Sketsch, Ketschup)
* gerade stehen (vgl. hinab fallen), dafür hat er gerade gerade gerade stehen müssen
* gut situiert (vgl. gut gehen, hoch gestellt)
* von Rechts (vgl. Recht haben), von Rechts wegen zu beachtender Vorfahrt
* Berlin Anno 1891 (vgl. ex Oriente Lux, vgl. auch heute Abend)
* er hat vollkommenes Recht (alt: er hat vollkommen recht)
* scharf macherische Reden (vgl. scharf machen)

Kleine grammatikalische Nachbesserungen sind ebenfalls fällig:

* Es sollte natürlich "es existiert mehrere Varianten" etc. heißen, da "es" ja im Singular steht. Vgl. auch "es gibt mehrere Varianten".
* Ferner sollte es selbstverstständlich "er ist auf dem Hut" heißen, analog zu "in einem Fort".

Knobele-
cke für den Unterricht:

* "Sie war aufs Übelste vorbereitet." Wie gewissenhaft?
* "Er hat mehr als Recht." Welche anderen Fächer noch?
* "Sie hatte sich kurz gefasst." Brach sie dann wieder in Tränen aus?
* Der oder das Zug-riff? Die oder das Hebe-lende?
* "Dieser gräuliche gräuliche Ton in den Gardinen." Bis Repetitia platzt?
* "Metas-tase", "Fes-takt": welche Trennung ist zu lässig?
* "Man verwendet häufig so genannte Poller." Warum nennt man die häufig so?
* "Der Angreifer hielt nach Zeugenaussagen drei Minuten lang glühende Eisen in der Hand." Drei Eisen oder drei Minuten?
* "Die Substanz muss nicht entflammbar sein." Muß sie nichtentflammbar sein oder muß sie nicht unbedingt entflammbar sein?
* "Ich sollte Eins/eins anmerken: wenn als Erstes/erstes Zwei/zwei sich streiten, freut sich als Nächstes/nächstes der Dritte/dritte, denn es kann nur Einen/einen geben." - Wieviele der 64 Varianten sind korrekt?
* "Wir haben das Ganze eingepackt, nur Einzelnes vom Anderen weggelassen, Einiges dafür doppelt dabei, davon Beides jeweils getrennt, und dann das Alles geschultert." Welche der Großschreibungen sind korrekt?
* "Ich will auf dem Laufenden bleiben." Schwankt das nicht etwas?
* "Ich muss das auf die Schnelle machen." Was hat ihre Geschwindigkeit damit zu tun?
* "Im Übrigen kann man Einiges entdecken." Muß man lange suchen?
* Welche Schreibungen sind Vorschrifts gemäß: "tipptopp", "tipp top", "tip-topp"?
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 14.10.2011 um 10.30 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#8194


"Dik, Dak und Tik gehen zum Film", so heißt die neueste Folge unserer Comicreihe, in welcher Onkel Donald die Hauptrolle in dem Film "Der große Didaktor" übernimmt. Das Drehbuch ist schnell erzählt: Schwer leiden die Schulenden einer kleinen Grundschule unter der Rechtschreibung. Dem will Onkel Donald als "großer Didaktor" ein Ende bereiten, was ihm dank der Unterstützung einiger Lehrender auch gelingt. Auch mit von der "Partie" sind Dik, Dak und Tik, die in die Rollen von Klassensprechenden "schlüpfen". Rasch ist der Film dann auch im "Kasten". Bei der Probevorführung aber kommt es zum Eklat, als Zuschauende gerade an der spannendsten Stelle reihenweise von den Stühlen rutschen. Schnell kommt Dik, Dak und Tik der gräuliche Verdacht, an den Stühlen sei manipuliert worden. Hat "Jack der Rippende" wieder zugeschlagen? War doch dieser schwer Verbrechende erst vor kurzem "untergetaucht"! Mehr soll aber noch nicht "verraten" werden...

* gleich schalten (vgl. fertig stellen), das Zeitungswesen wurde gleich geschaltet
* publitzieren (zu: Blitz; vgl. platzieren)
* pickieren (zu: picken; vgl. platzieren)
* nähmlich (heute zu: Annahme, vgl. einbläuen)
* Bullette (zu: Bulle), Plattz (zu: platt) (vgl. Zigarrette)
* Kürbiss, Asst (vgl. Ass, Tipp)
* va Banque spielen (vgl. de Facto), auch: va Bank spielen (vgl. Tipp, platzieren)
* Insollvenz (zu: Soll, vgl. Tollpatsch)
* Genuss (vgl. Ass, gräulich)
* einschlaffen (zu: schlaff, vgl. behände)
* Techtelmächtel (zu: machen, vgl. Stängel)
* skahlpieren, das Verdickt, der Schafft, die Fracktion, die Kappsel, das Reißig, die Profeten, der Bärserker, das Zentrumm, schnittzen, der Vagabunt, die Trennage, die Tortour, miesantrop, vor sich hin tümpeln, stäuern, kacki, die Kackofonie, das Glitzerin, die Stellzen, die Roschade, der Rabattz, das Blutekel, der Abonennt, der Referennt, manipolieren, das Triumphirat, der Musskel, die Obstrucktion (vgl. Tollpatsch, Zierrat, belämmert, Packet)
* das Zippfile (vgl. Tipp, Dutyfreeshop)
* sich kabeln (vgl. Tollpatsch, gräulich)
* allso (zu: alles), vördern (zu: vor, zuvörderst) (vgl. behände)
* Hand gemacht, Hand streichartig (vgl. selbst gemacht, eine Hand voll)
* Newkommer (vgl. Tipp)
* Schock schwere Not, quer Beet, Welt weit (vgl. hier zu Lande)
* zu Weilen (vgl. zu viel, zu Stande bringen)
* lichterlo (vgl. rau, Känguru)
* das da Sein (vgl. das da Gewesene)
* bravorös, känzeln (vgl. Majonäse)
* Mährchen (zu: Mahr), Wält (zu: walten), Äbbe (zu: abnehmen), kläckern, Klacks, widerspännstig (zu: einspannen) (vgl. aufwändig, überschwänglich)
* Maidchen (zu: Maid, vgl. behände)
* härmetisch (zu: verhärmt; vgl. belämmert)
* die Lärche (vgl. gräulich, einbläuen), die Lärche sitzt auf der Lärche
* das Zäpter (zu: Zapfen, vgl. Stängel)
* jemanden Wert schätzen, mir war nicht wohl zu Mute (vgl. zu Stande kommen), auch: die zu Mutung
* trocken legen (vgl. voll tanken)
* offen legen (vgl. offen stehen)
* schön färben, schön färberische Berichte (vgl. schön rechnen)
* hoch notpeinlich (auch: hoch Not peinlich) (vgl. hoch gebildet, Not tun)
* das 10-Te (vgl. das 10-Fache)
* Krem fräsch, nonschalland, Klinsch, Reschie (vgl. Maläse, Sketsch), der Reschissör
* etwas in Petto haben (vgl. a Propos)
* Herz erfrischend und erquickend, Herz leidend, Umwelt schonend, Wechsel wirkend, Erkenntnis leitendes Interesse, Glück strahlend (vgl. Menschen verachtend)
* nahe liegend (vgl. oben stehend), die Idee war nahe liegend stehend nahe stehende Liegestühle zu stapeln
* im zurück liegenden Jahr, links drehend, frei schaffend, frei liegend, frei stehend, zu reichend, unter stützend, außen Stehende, fort während (auch: Fort während) (vgl. neben stehend, in einem Fort), er war fort während fort, während dort die Entscheidungen fielen
* auf Einander folgende (vgl. die Einzelnen, irre führend)
* folgender Maßen, bei Leibe (vgl. jedes Mal)
* über bordend, über wältigend, über greifend, über hängend (vgl. oben stehend)
* selbst klebend (vgl. selbst gebacken)
* ab schließend (vgl. tief schürfend)
* alther gebracht (vgl. streng genommen)
* der vor Sitzende (vgl. im unten Stehenden)
* still halten (vgl. warm laufen)
* es ist viel Ärger als gedacht, einen halben Meter über Normal (vgl. jemandem Bange machen)
* E-hering, O-berst, U-rinstinkt, E-xistenz (vgl. O-fenrohr, A-larm)
* Mo-kka, A-kkumulator, a-kkurat (auch: a-kurrat) (vgl. Pa-ckung, Stu-ckateur)
* für wahr (vgl. wie viel), das kann man für wahr für falsch halten
* zu machen (vgl. offen stehen, zu viel), nicht zu machen!, das Fenster ist ab und zu zu zu machen
* zu rück (vgl. zu viel)
* kolateral, Komission, Kolege, tragikkomisch (vgl. Brennnessel, selbstständig, verfassunggebend)
* guttun, wehtun (vgl. leidtun)
* ohn- statt un- (zu: ohne, vgl. behände), ohnmöglich, ohnrasiert, ohnterhaltsam
* wieder (alt: wider; vgl. gräulich), wieder die Natur

Denksport:

* "Er ist in einem Fort beschäftigt." Wurde er zum Colonel befördert?
* "Du bist mein alter Ego." Zeugt diese Aussage von besonderer Verbundenheit?
* "Der Aufforderung, ruhig zu bleiben, kamen alle nach." Wann ist der letzte schließlich heimgegangen?
* Die Bange, das Fache, das Malige, der Spinnefeind, das Fort, der Jährige, der Nutz, das Eigen, das Acht, das Nachhinein, der Öftere, das Selbe - welches Substantiv existiert nicht? (schwierig)
* "Als Erstes kamen Einzelne, dann kamen noch Mehrere, zum Schluss kamen noch alle Anderen." Welche der Großschreibungen sind am Besten?
* "Man sollte aus dem Verhalten Einzelner nicht auf das Verhalten Aller schließen." Wieso nicht?
* "Die Menschen fühlen sich allein gelassen." Warum erhöht sich in Gruppen der Streß?
* Trennt man übe-rein oder ü-berein?
* Trennt man O-bstruktion, Obs-truktion oder Obst-ruktion?
* Trennt man Katas-trofe oder Katast-rofe?
* Trennt man selbs-tständig oder selbsts-tändig? (schwierig)
* "Er war äußerst erfolgreich im Übrigen." Und in der Hauptsache?
* "Sie haben Ernst gemacht." Könnte man dies nicht besser sagen?
* Heißt es "leidtun tut er mir schon" oder "leidtut er mir schon"? (Übungsaufgabe von Kollege S. Strasser.)
* Heißt es "zu vorkommend" oder "zuvor kommend"?
* Welcher Titel ist höher zu bewerten, Dr. Rer. nat., Dr. Jur. oder Dr. Phil.? Heißt es korrekt Dr. H.c. oder Dr. H.C. (Übungsaufgabe nach Idee von Kollege J.-M. Wagner.)
* Warum heißt es "a priori", aber "a Posteriori"? (Hinweis: "von vornherein", "im Nachhinein")
* "Er hatte so so viel mehr Möglichkeiten." Ja ja aber nutzt er sie auch?
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Matthias Künzer
Herzogenrath

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2013 um 08.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#10392


Wir setzen unsere Comic-Serie fort mit der Folge "Dik, Dak und Tik und der kleine rote Wagen". Darin bleibt ihr Onkel Donald mit einer Panne "liegen". Seine findigen Neffen Dik, Dak und Tik haben schnell die Ursache erkannt: das Auto fährt nicht mehr. Nun geht es darum, eine Werkstatt anzurufen. Wie dieser Anruf vorbereitet und rhetorisch gestaltet wird, soll aber noch nicht verraten werden.

* gleich setzen (vgl. gleich machen), das sollte man gleich gleich setzen, sie wollte sich mit ihm nicht gleich setzen
* ohne sein zu Tun (vgl. zu viel)
* zu lassen (vgl. zu viel); zu lassen versuchen kann nichts schaden
* zu sagen (vgl. zu viel); sie nahm sich vor, ab und zu zu zu sagen; sie will so zu sagen so zu sagen
* für Bass, vorne weg (vgl. hier zu Lande); er lief vorne weg
* Rhinozeross (heute zu: Ross, vgl. Ass)
* Arrestierung (zu: Arrest, vgl. Platzierung)
* Flegma (heute zu: Flegel; vgl. Paragraf)
* Lamminat (vgl. belämmert)
* hämmen (heute zu: Hammer, vgl. belämmert), ähnlich: vehämmend
* Warzeichen (heute zu: Warze) (vgl. Raureif, einbläuen)
* die Kannte, die Sekannte (vgl. Stopp)
* Klassig (zu: erstklassig), Männsch (zu: Mann), Metallie (zu: Metall), Falts (zu: falten), Balldachin (zu: Ball), gällb (zu: Galle), Gestallt (zu: Stall), räuschpern (zu: Geräusch), Gelt (zu: gelten), ziehmlich (zu: geziehmen), schlanksig (zu: schlank), fiedel (alt: fidel, zu: Fiedel), Gärste (zu: garstig), stoppfen (zu: Stopp) (vgl. behände)
* Mattsch (zu: matt), Happtick, Hecktick (vgl. Tipp)
* Wengärter (zu: Garten, vgl. aufwändig)
* Lackmuss (vgl. Ass)
* Sattelit (zu Sattel; vgl. belämmert)
* delecktieren, Kappputze (auch: Kaputtze) (vgl. platzieren)
* Strepptokocken (vgl. Tipp, Stuckateur)
* aussätzen (zu: Aussatz), abspännstig (zu: abspannen) (vgl. aufwändig)
* schlächt (heute zu: schlachten, vgl. Quäntchen)
* Pändel (zu: Expander, vgl. Bändel)
* bänden (zu: Band, vgl. Bändel)
* atemen (zu: Atem, vgl. Stängel)
* Musäum (angeglichen an: Jubiläum)
* Mannschafft, ecklattant, Subsdraht, Entzücklika, Backschisch, Lecktor, Spinnat, Kanndare, Pralline (vgl. einbläuen, Tollpatsch)
* hoffährtig (heute zu: fahren), unverholen (heute zu: holen), brisand (heute zu: Sand) (vgl. Zierrat)
* der Kalkkühl, die Tribühne, der Respeckt, das Specktakel (vgl. Zierrat, belämmert)
* Kosten sparend, Kosten senkend, Kosten deckend, Brand fördernd, Waffen starrend, Hilfe suchend, Steuer mindernd, Spiel bestimmend (vgl. Krebs erregend)
* wohl klingende Worte (vgl. wohl verdient)
* hervor stehend, tief sitzend, rück laufend, gering schätzend (vgl. oben stehend)
* rückwärts gewandt (vgl. unten genannt)
* etwas Dazu verdienen, von sich Reden machen (vgl. in einem Fort)
* flott machen (kaputt machen), sie haben es wieder flott gemacht
* allen Halben (vgl. jedes Mal)
* Wahr haben (vgl. Recht haben)
* gemein gefährlich (vgl. allgemein gültig)
* eine Karikatur seiner Selbst (vgl. der Selbe)
* er gab dem Statt, für einen Jeden (vgl. in einem Fort)
* Kateder (alt: Katheder oder Katheter, vgl. gräulich, Delfin)
* Siegel (alt: Sigel), Stelle (alt: Stele) (vgl. gräulich)
* strafbewährt, Postboote (vgl. gräulich)
* der Schu (wie: der Schmu, vgl. Känguru)
* die Geisel der Menschheit (vgl. gräulich)
* ausweiten (alt: ausweiden; vgl. gräulich)
* ein Kind groß ziehen (vgl. sich etwas schön rechnen)
* am hell-lichten Tag, das Still-Leben, am Mitt-Tag (vgl. die Brenn-Nessel)
* Trennungen: Prozes-sauftakt, Kelle-rassel (vgl. Beo-bachtung, he-runter, ext-ra, vo-raus)
* einen Spalt breit (vgl. eine Hand voll)
* er nahm Reiß aus (vgl. hier zu Lande)
* es ist Schal (vgl. er gibt Acht, er steht Kopf, er ist Schuld)
* wemwegen (alt: weswegen)
* eines, zwei, drei (alt: eins, zwei, drei; vgl. selbstständig)

Die Anregung, bislang unregelmäßige Verben regelmäßig zu konjugieren, soll wohl wollend geprüft werden (er lauft, ich laufte; ich habe, du habst, er habt; ich renne, sie rennten; etc.). Dies seint dem Wunsch nach einer Stärkung des Stammprinzips geentspringt.

Denksport:
* "Er ist mittlerweile 90, aber er ist der Alte geblieben." Wieso "aber"?
* "Er ist tot geschlagen worden ist er aber nicht." Wurde er totgeschlagen?
* "Zur Zeit haben Einzelne noch kein Klagerecht." Gibt es vereinzelt noch welche ohne Klagerecht? Oder geht es um individuelle versus institutionelle Klagen?
* "Zum Ersten muss bezahlt werden. Zum Zweiten muss zum Dritten bezahlt werden." Wann ist die Miete fällig?
* "So weit er in so weit so weit ist so weit zu werfen." In wie fern wirft er?
* "Ich habe den Dieb gerade gestellt." Ist er schief gegangen?
* "Nichts ist nichts sagender als nicht nicht zu sagen." Wieso eigentlich?
* Heißt es "allein selig machend", "allein seligmachend" oder "alleinselig machend"?
* "Im Sommer war ab und zu viel zu viel zu zu machen." War er sommers überlastet?
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Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 28.10.2013 um 17.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=136#10479


Findet auch Fatz-Redakteur Hans-Heinrich Pardey: »Neun von sechszehn E-Bikes« sind ihm zufolge »im Sommer bei einem Test der Stiftung Warentest durchgefallen« (faz.net, 28. 10. 2013).
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