Wilhelm Bernhard Kloke
Dortmund
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2019 um 21.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11663
Gendersterne werden jetzt auch im Auswaertigen Amt vorgeschrieben, liest man im Blog von Hadmut Danisch:
https://www.danisch.de/blog/2019/08/07/heiko-maas-und-die-rechtsschreibung
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 20.06.2018 um 10.44 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11642
Es gibt immer noch Arbeit fuer PC-Fanatiker. Heute im MM (S. 8):
Weibchen mit 62 Jahren eingeschlaefert
Aeltester Orang-Utan tot
Der aelteste bekannte Sumatra-Orang-Utan der Welt ist gestorben. Die Affendame "Puan" wurde im Alter von 62 Jahren eingeschlaefert, .... Das Weibchen litt demnach an Altersschwaeche. ... "... Aber es ist ein wuerdevolles Ende fuer die alte Dame, die ihr Leben lang mit Respekt behandelt werden wollte".
Der aelteste bzw. Aeltester fuer ein Weibchen, das muss Genderern und Gendererinnen bzw. Genderinnen doch ziemlich schwer im Magen liegen. Der Ausdruck Aeffin ist anscheinend sogar fuer Affen selber zu despektierlich, und Orang-Utanin zu ungewoehnlich (etwa wie die Menschin). Da muss es eben eine Affendame oder eine alte Dame sein. (Affen-)Frau ginge vielleicht auch noch.
Ob man wohl wenigstens im Falle eines Schweins von einem wuerdevollen Ende fuer die alte Sau sprechen duerfte? Oder doch lieber von einer Schweinedame?
(Umlaute und Eszett auch im Zitat wegen Bug auf dieser Web-Seite geaendert.)
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 08.04.2018 um 19.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11640
Seit dem Abend (8.4.18) wird derselbe Mann in den Fernsehnachrichten von ARD und ZDF meistens ohne Umschweife "Taeter" genannt, mit genauem Bezug auf seine Person, ganz im Gegensatz zur sonstigen Vorsicht mit der Standardformulierung "mutmasslich". Dabei betont die Polizei, die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen.
MM, 9.4.18: Polizei findet Taeterbrief (Umlaut geaendert.) Gemeint ist ein Schreiben mit Selbstmordgedanken. Jegliche Zweifel am Selbstmord sind diesmal anscheinend politisch unerwuenscht. Muss man sich eigentlich um die Genauigkeit der Ermittlungen sorgen?
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 07.04.2018 um 18.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11639
Der mutmassliche Tatverdaechtige habe sich vor Ort selbst getoetet, sagte ein Polizeisprecher.
(7.4.18, tagesschau.de, Eszett und Umlaute habe ich wegen des FDS-Editorproblems geaendert, Hervorhebungen auch von mir)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 17.07.2016 um 18.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11440
Zu "Baikonur (dpa). [...] Derzeit arbeiten drei Russen, zwei US-Amerikaner und ein Japaner auf der ISS. Die Mannschaft könne sich auf reichlich frischen Proviant wie Äpfel und Marmelade freuen, hieß es. [...] / 17.07.2016 14:08": Von den US-Amerikanern ist einer eine Frau (Kathleen Robins).
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 30.06.2016 um 11.20 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11415
Zu #11408: Vielen Dank für den Hinweis, lieber Herr Chmela. Ja, mir schien "Nachkommin" auch nicht so unlogisch, und meinen eigentlich geplanten Zusatz zu der DTS-Meldung "Wie der Bote - die Botin, so eben auch der Nachkomme - die Nachkommin" hatte ich bei #11403 dann der Kürze wegen weggelassen. Aber mir war diese Form nie begegnet, und auf meinem Schreibtisch enthalten mein Großer Duden / Rechtschreibung (Zürich, 1948) sowie der Pons Collins, das Großwörterbuch für Experten und Universitäten / Deutsch > Englisch / Englisch > Deutsch (1997) einen Eintrag Nachkommin auch nicht. Und so las ich Nachkommin doch etwas mehr p-c-lich. Ich hätte aber besser meinem sprachgeschichtlichen Instinkt folgen sollen.
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Theodor Ickler
Spardorf
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Dieser Beitrag wurde am 30.06.2016 um 06.11 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11414
"Die Autoren der Studie haben sich Ausbildung und Job-Verteilung angeschaut, an Musikhochschulen und Theatern. Es bleibt einstweilen dabei: Intendanten sind mehrheitlich männlich, dafür ist Soufflieren Frauensache. Man erkennt da, wie sehr die Begriffe vom männlichen Genie und dem dienstbaren weiblichen Geist die Berufe im Kulturbereich prägen." (SZ 29.6.16)
Ähnlich andere Medien. Aber liegt es nicht auch daran, daß Frauenstimmen gerade unter erschwerten Bedingungen leichter zu verstehen sind? Ich beobachte es auch im Radio: Männerstimmen gehen eher in ein unartikuliertes Brabbeln über. Es gibt auch viel mehr Logopädinnen. Natürlich werden diese Berufe schlecht bezahlt, aber das gilt auch für Köche und viele andere.
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Gunther Chmela
Raubling
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Dieser Beitrag wurde am 28.06.2016 um 21.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11408
Lieber Herr Ludwig, ich sehe gerade, daß der Begriff "Nachkommin" bereits im 19. Jhdt. in Gebrauch gewesen ist. Siehe hier: https://books.google.com/ngrams/graph?content=Nachkommin%2CNachfahrin&year_start=1800&year_end=2000&corpus=20&smoothing=3&share=&direct_url=t1%3B%2CNachkommin%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2CNachfahrin%3B%2Cc0
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 25.06.2016 um 10.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11403
Der Nachkömmling hat einen Nachkommen: "Auch die Nachkommin eines hochrangigen Nazis, der persönlich die Verschleppung von Juden angeordnet hatte, soll in den 1960er Jahren zu den Käufern gehört haben, schreibt die Zeitung." (DTS-Meldung vom 25.06.2016, 00:50 Uhr; s. auch #11306)
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 09.06.2016 um 21.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11388
»seht her, es liegt gar nicht am generischen Maskulinum, daß Personenbezeichnungen präferentiell maskulin verstanden werden«
Was wäre mit diesem Nachweis gewonnen? Ob es am generischen Maskulinum liegt, ist den wirklich Korrekten letztlich egal. Wenn in der Vorstellung der Lesenden bei der geistigen Erfassung einer Personenbezeichnung Männer auftauchen, dann muß diese Vorstellung unbedingt korrigiert werden. Die sicherste Methode ist die Verwendung eindeutig männlicher und eindeutig weiblicher Bezeichnungen nebeneinander. So werden die Lesenden jedesmal gezwungen, an Männer und Frauen zu denken. Zur Not tun’s auch neckische Zusatzzeichen.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 09.06.2016 um 17.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11387
Mit dem Wort "vielfach" hat sich der Wiki-Autor ja schon gegen andere Beispiele abgesichert. Und nicht nur das, selbst wenn das generische Maskulinum fast immer als geschlechtsneutral verstanden wird, kann es immer noch auch in vielen Fällen als stärker auf Männer bezogen verstanden werden. Mit dieser unscharfen Redeweise brauchen die PC-Vertreter nie eine Widerlegung zu fürchten. Aber klar, ein bißchen kratzen kann man mit einem oder mehreren Gegenbeispielen an ihrer Einbildung schon.
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Jan-Martin Wagner
Kiel
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Dieser Beitrag wurde am 09.06.2016 um 17.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11386
»Wenn eine Sprache keine Genera hat, kann man auch schlecht vom generischen Maskulinum sprechen. Letztlich gibt es dann gar keinen generischen Gebrauch.«
Eben! Das ist ja eine notwendige Voraussetzung, um die Kritik am generischen Maskulinum zu entkräften.
Mein Argument läuft doch darauf hinaus zu sagen, seht her, es liegt gar nicht am generischen Maskulinum, daß Personenbezeichnungen präferentiell maskulin verstanden werden.
Ich brauche auch nichts Allgemeingültiges, sondern es genügt die Existenz eines einzigen Gegenbeispiels.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 09.06.2016 um 11.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11384
Wenn eine Sprache keine Genera hat, kann man auch schlecht vom generischen Maskulinum sprechen. Letztlich gibt es dann gar keinen generischen Gebrauch.
Genera, wenn vorhanden, werden in den verschiedenen Sprachen auf so viele verschiedene Arten ausgedrückt, z. B. durch Flexionsendungen, Artikel, Pronomen, das natürliche Geschlecht kann oder muß an Namen und Berufsbezeichnungen u.ä. extra durch Endungen oder Zusatzwörter kenntlich gemacht werden. Es wird wohl schwer sein, etwas Allgemeingültiges zu finden, immer besteht zumindest die Möglichkeit, das natürliche Geschlecht anzugeben.
Wenn gar kein Geschlecht kenntlich gemacht wird, egal ob die Sprache Genera hat oder nicht, dann ist es wohl auch immer absichtsvoll, man will eben alle ansprechen bzw. etwas vom Geschlecht Unabhängiges ausdrücken. Wenn das falsch verstanden wird, wird es meiner Meinung nach auch immer mit Absicht falsch verstanden. Es ist eben ein Politikum.
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Jan-Martin Wagner
Kiel
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Dieser Beitrag wurde am 08.06.2016 um 19.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11382
Ich suche einen Beleg für eine Aussage über Personenbezeichnungen in Sprachen, die keine Genera haben. Mir ist so, als hätte ich irgendwo mal aufgeschnappt, daß auch in solchen Sprachen (wie z. B. im Türkischen, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkische_Sprache#Grammatik) Personenbezeichnungen stärker auf Männer als auf Frauen bezogen verstanden werden.
Falls ich das richtig in Erinnerung habe und falls es einen Internetverweis auf so eine Aussage gibt, möchte ich das gern verwenden, um den Wikipedia-Eintrag zum generischen Maskulinum (https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum) entsprechend zu ergänzen. Dort steht derzeit:
"Linguistische Untersuchungen haben festgestellt, dass Personenbezeichnungen im generischen Maskulinum vielfach nicht geschlechtsneutral, sondern stärker auf Männer als auf Frauen bezogen verstanden werden."
Mir schwebt an dieser Stelle folgende Ergänzung vor: "Andererseits gibt es Sprachen wie das Türkische, die gar kein grammatisches Geschlecht haben (siehe [[T%C3%BCrkische_Sprache#Grammatik|hier]]), für die aber ähnliche Untersuchungen den gleichen Befund ergeben haben (dass Personenbezeichnungen stärker auf Männer als auf Frauen bezogen verstanden werden).[ ### ]."
Über entsprechende Hinweise würde ich mich sehr freuen.
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Hanno Birken-Bertsch
Dreieich
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Dieser Beitrag wurde am 27.02.2016 um 12.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11306
In der Sendung „Echo der Zeit'' von Schweizer Radio SRF2 wurden die Zuhörer am 25. Februar durch die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling darüber belehrt, daß „Flüchtling'' wie ein Diminutiv funktioniere und man das Wort meiden solle: „Das Wort Flüchtling mag ganz unscheinbar daherkommen, allerdings funktioniert das Suffix Ling als Diminutiv, das bedeutet, es verkleinert und es wertet ab. Man sieht es an den Beispielen Setz-ling, Frisch-ling, Schreiber-ling, Schön-ling. Die Idee des Flüchtlings ist über das Suffix eine abwertende.''
Man staunt und reibt sich die Augen. 1. Frau Wehling unterschreitet schlichtes Wikipedia-Wissen: „Das Deutsche kennt keine ausschließlich pejorativen Suffixe.''. Sie erklärt auch nicht, inwiefern „Sträfling'' und „Feigling'' verkleinernd oder „Liebling'' abwertend sein sollen.
2. Sie stellt dann richtig fest, daß es zu „Flüchtling'' kein Femininum gibt. Ihre Aussage, es gebe nur eine männliche Form, erscheint mir allerdings sehr vereinfachend, denn das Wort wird nun einmal neutral oder, wie man auch sagen könnte, inklusiv gebraucht. Die Form ist durch den Gebrauch offensichtlich keine ausschließlich männliche mehr.
3. Auf die von Samuel Wyss hübsch und brav gestellt Frage „Wie wäre der korrekte Ausdruck?'' antwortet Frau Wehling: „Ein anderer Ausdruck, der eine andere Perspektive geben würde, wäre zum Beispiel der Geflüchtete, die Geflüchtete, das geflüchtete Kind. Oder auch der oder die Flüchtende."
Es gilt nur eben, was Peter Eisenberg längst zu „Flüchtling'' und „Geflüchteter'' festgestellt hat: „Die beiden Wörter bedeuten nicht dasselbe. Auf Lesbos landen Tausende von Flüchtlingen, ihre Bezeichnung als Geflüchtete ist zumindest zweifelhaft. Umgekehrt wird auch ein aus der Adventsfeier Geflüchteter nicht zum Flüchtling.
4. Wem, anders als mir, die Sprachpolitik von Frau Wehling gefällt, der darf sich auf mehr freuen, nämlich ein ganzes Buch des Titels Politisches Framing. Eigentlich ein wunderbares Projekt, eben das Herausarbeiten von „frames'', die unser Denken mehr oder weniger bahnen. Wenn allerdings die Ausführung so unpräzise ist wie die Äußerungen im genannten Interview, dann wird der Schaden größer sein als der Nutzen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 12.11.2015 um 10.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11212
Da wäre für die Genossinnen und Genossen GenderwächterInnen doch noch ein Maskulinum zum Angreifen: "Wiesbaden (dpa [heute]). [...] Jungen und junge Männer trinken nach wie vor häufiger exzessiv als ihre weiblichen Altersgenossen."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 08.11.2015 um 18.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11207
dpa-Gendering heute: "Denver (dpa). Dutzende Schüler einer Highschool im US-Staat Colorado sollen auf ihren Smartphones Nacktbilder von sich selbst ausgetauscht haben. [..] Jungen und Mädchen sollen etwa gleichermaßen beteiligt gewesen sein. Der Vorfall läuft unter dem Begriff Sexting, einem Wort aus Sex und Texting..." Mädchen werden hierbei also nicht extra als "[und] Schülerinnen" herausgestellt. Aber auch sonst wird ja z. B. bei Verbrechern nicht extra auf die Verbrecherinnen hingewiesen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 09.09.2015 um 01.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11157
Man kann nur mutmaßen. Aber das Adjektiv "mutmaßlich" steht in Gerichtsberichten ziemlich klar für "in einen Rechtsbruch verwickelt, aber nicht gerichtlich beurteilt". Auch im Englischen haben wir sowas, "alleged", "allegedly", denn jeder ist ja "presumed innocent until proven guilty in a court of law." Umgangssprachliche "supposedly", "purportedly" oder "presumably" halten gute Gerichtsberichterstatter aus ihren Berichten heraus, wenn's rein um die gerichtliche Anklage geht. So haben wir's im öffentlich verwalteten Zusammenleben bis zur Urteilsfindung nicht nur mit "alleged perpetrators", sondern auch mit "alleged victims of a crime" und "alleged crimes" zu tun. Unser darauf eingeengtes "mutmaßlich" funktioniert dafür eigentlich ganz gut.
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Marco Mahlmann
Osnabrück
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Dieser Beitrag wurde am 08.09.2015 um 19.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11156
Was man bei solchen Meldungen mutmaßt, wird mutmaßlich bewußt verschwiegen, und mutmaßlich tun sich DDR-Veteranen noch am leichtesten, das mutmaßlich tatsächlich Gemeinte zu dechiffrieren. Man kann nur mutmaßen, ob die Journalisten gezielt Spuren legen.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 08.09.2015 um 18.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11155
Vielleicht war es ja nur eine mutmaßliche Frau, deshalb hätte es heißen müssen: "Mutmaßlich fünf mutmaßliche Raubmörderinnen und Raubmörder im Alter von mutmaßlich 17 bis 22 Jahren - darunter mutmaßlich eine mutmaßliche Frau - sind mutmaßlich angeklagt."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 07.09.2015 um 18.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11154
"Krefeld (dpa). Eine Gruppe junger Leute soll einen 81-jährigen Rentner im niederrheinischen Tönisvorst überfallen, gequält und getötet haben. [...] Fünf mutmaßliche Raubmörder im Alter von 17 bis 22 Jahren - darunter eine Frau - sind angeklagt. [...] 07.09.2015" Doch wohl vier mutmaßliche Raubmörder und eine mutmaßliche Raubörderin? Oder nimmt man's bei der dpa doch schon nicht mehr so genau?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 03.03.2015 um 15.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#11003
Generisches Maskulinum bei dpa heute, 13:50: "Studie: Jeder Zweite erlebt sexuelle Belästigung im Job [/] Berlin (dpa). Ein unanständiger Witz, eine nicht ganz so zufällige Berührung - sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz hat jeder zweite Beschäftigte in Deutschland schon selbst erlebt. Nach einer Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist fast jede fünfte Frau schon einmal gegen ihren Willen von Kollegen berührt worden. Auch zwölf Prozent der Männer berichteten von unerwünschter körperlicher Annäherung. Belästigung von Männern läuft meist auf der gleichen Hierarchiestufe ab. Bei weiblichen Opfern sexueller Belästigung gibt es häufiger ein Hierarchiegefälle zwischen Täter und Opfer."
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 10.11.2014 um 15.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10898
Das Bundespresseamt informiert auf seiner Website über seine Arbeit.
An den meisten Stellen klappt es mit der Korrektheit schon ganz gut, zum Beispiel hier:
»Die Bundespressekonferenz (BPK) ist ein unabhängiger Zusammenschluss der deutschen Parlamentsjournalistinnen und -journalisten. Sie lädt die Regierungssprecherin oder den Regierungssprecher und die Sprecherinnen und Sprecher der Ministerien dreimal wöchentlich zur Pressekonferenz ein. Dort stehen sie den Hauptstadtjournalistinnen und -journalisten Rede und Antwort.«
Anderswo unterlaufen den Autoren aber noch ärgerliche Fehler, etwa im Abschnitt über die interne Kommunikation:
»Jederzeit auf systematisch ausgewertete und aufbereitete Informationen zurückgreifen zu können ist für den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin und die Bundesministerinnen oder Bundesminister unverzichtbar. Deshalb informiert das Amt die Politiker (sic!) auch, wenn sie im Ausland unterwegs sind. Zu diesem Zweck werden sowohl Pressemappen, wie auch elektronische Nachrichtenspiegel von Mitarbeitern (sic!) des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung zusammengestellt.«
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Paul Westrich
Kusterdingen
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Dieser Beitrag wurde am 23.08.2014 um 13.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10832
Geldverschwendung im Namen der staatlich verordneten Sprachverhunzung.
Am 22. August 2014 bringt die Südwestpresse folgende Meldung:
Grün-Rot sorgt derzeit für ein Arbeitsbeschaffungsprogramm ganz besonderer Art: Wie schon in Hamburg und Rheinland-Pfalz geschehen, müssen sich auch die acht Studentenwerke im Land umbenennen. Noch firmieren sie im Titel der Internetseite www.stw-bw.de zwar in der hergebrachten Variante als „Studentenwerke Baden-Württemberg", aber darunter grüßen bereits die „Studierenden-Werke Baden-Württemberg" - es geht doch, der Hochschulgesetznovelle sei Dank! Die streng geschlechtsneutrale Bezeichnung, die sich Student und Studentin schon lange gefallen lassen müssen, ist freilich nicht umsonst zu haben. Mit mehreren hunderttausend Euro sei zu rechnen, mussten sich Grüne und Rote im Landtag bei der Anhörung von den nicht begeisterten Studentenwerksvertretern sagen lassen. Schließlich müsse die neue Bezeichnung in Briefköpfen, auf Schildern bis hin zu den Eintragungen in den Grundbüchern verankert werden. In einer Antwort an den Nürtinger CDU-Abgeordneten Thaddäus Kunzmann sah sich Wissenschaftsministerin Theresia Bauer außerstande die „gewissen Kosten" genauer zu beziffern. Kunzmanns hintersinnige Anfrage, ob amtlicherseits künftig auch mit Bewohnenden statt Bewohnern oder mit Autofahrenden statt Autofahrern zu rechnen sei, beschied Bauer mit einem Hinweis auf eine Verwaltungsvorschrift der Vorgängerregierung. Danach solle die Gleichberechtigung auch in der Rechtssprache zum Ausdruck kommen, „vorrangig durch geschlechtsneutrale Formulierungen." Bauer: ,An diese Vorgaben hält sich die Landesregierung."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 02.05.2014 um 18.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10673
Sonderbare Berichterstattung: "Polizei: Geringe Chancen für Rettung deutscher Seglerinnen [/] Sydney (dpa) - Mehr als zwei Wochen nach dem Verschwinden zweier deutscher Seglerinnen vor der Küste Neuseelands sieht die Polizei laut Medien die Chancen auf eine Rettung schwinden. Ein Suchflugzeug kehrte ohne Hinweise auf die verschollene Jacht zurück, berichtet die Zeitung «Southland Times» im Internet. Die beiden 19-Jährigen Frauen aus Görlitz waren laut Berichten am 16. April zusammen mit einem 33-jährigen Deutschen aus dem Hafen von Bluff an der Südspitze der Südinsel zu einem Segeltörn aufgebrochen. Seither fehle von ihnen jede Spur. [/] 02.05.2014 09:05" - Na, demnach ist Gott sei Dank wenigstens der 33jährige Deutsche außer Gefahr. Hat er die Seglerinnen irgendwann auf See allein weitersegeln lassen? Sowas verdiente doch auch Berichterstattung.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 06.02.2014 um 20.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10589
Professor Anna Wienhard, Mathematikerin an der Universität kann sich über eine kräftige Finanzspritze für ihre Forschungsarbeit freuen ... Wienhard ist seit 2012 Professorin für "Reine Mathematik" in Heidelberg. (MM, 6.2.14, S. 31, Hervorhebung von mir)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 04.02.2014 um 23.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10585
Was die, "die unter anderem mit dem NRW-Staatspreis ausgezeichnet wurde", nicht alles für den und die ist: "Köln (dpa [4.2.]) - Alice Schwarzer ist für Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans kein Opfer, sondern Täterin."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 01.11.2013 um 09.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10489
Gestern in einer Kabarett-Sendung hier: "*Midget* is an outdated term. Nowadays it's *fun size*." ("Fun size" haben mundgerecht kleine separat verpackte Süßigkeiten, die es ursprünglich nur in größeren Gewichtseinheiten [als Tafeln, Stollen] gab.)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 20.08.2013 um 11.11 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10393
welt.de (dieser Tage): "Jede Dritte wird bei der Bundestagswahl auf sein Stimmrecht pfeifen. Warum gibt es immer mehr Nichtwähler – und wer sind sie? "Wahllos", ein Online-Projekt der Axel Springer Akademie, hat Antworten." (Auf dem Foto dazu eine Frau mit einem Schild "Nichtwähler".) Da auch: "Eine Studie zeigt, wie sich das Beziehungsgefüge im Händchen halten widerspiegelt."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2013 um 12.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10389
Offenbar geht's bei einigen Journalisten doch immer noch ohne "-Innen": «Berin [sic] (dts Nachrichtenagentur [18.08.2013, 02:00 Uhr]) - Die allermeisten Mädchen denken gar nicht daran, sich zum technischen Nachwuchs zu qualifizieren, so das Ergebnis einer Umfrage des Markforschungsunternehmens Trendence unter mehr als 10.000 Schülern, die der "Welt am Sonntag" exklusiv vorliegt. Nie wollten weniger Schüler ein Ingenieursstudium aufnehmen als im Jahr 2013. Bei den Jungen liebäugeln immerhin noch rund 16 Prozent mit diesem Fach. Bei den Mädchen dagegen sind es nur 3,5 Prozent. Politiker, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zeigten sich angesichts dieser Zahlen alarmiert.» Bei der Gelegenheit: "Politikerinnen" gibt's doch auch. Und die zeigten sich hier nicht alarmiert? Schreibt hier etwa wer gegen den Strich?
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Matthias Künzer
Herzogenrath
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Dieser Beitrag wurde am 25.06.2013 um 11.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10292
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 27.03.2013 um 03.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10171
Wohl etwas übertriebene Geschlechtsneutralität: "Stephen Friedman, Vorsitzende von MTV, ist von der Britin begeistert und überzeugt, dass ihr mit ihrem enormen Talent noch eine lange Karriere bevorsteht." (derNewsticker.de, 26.03.2013, 20:00)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 28.02.2013 um 19.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10059
Etwas zum p.c.-Deutsch auch hier: www.faz.net/.../politisch-korrektes-deutsch-verbaende-wollen-soziale-unwoerter-zensieren-12094314.html
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 16.02.2013 um 17.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10019
Ja, mit der Gleichstellung der Geschlechter waren wir schon viel weiter. Das war schon einmal selbstverständlich, heutzutage muß es immer extra betont werden.
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Paul Westrich
Kusterdingen
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Dieser Beitrag wurde am 16.02.2013 um 15.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#10018
Zufällig fand ich heute folgendes auf einer Internet-Seite der Universität Würzburg:
"Hinweis zur Sprachnutzung und Gleichstellung der Geschlechter: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei der Nennung mehrerer Personen (z. B. Schüler, Lehrer) durchgehend die männliche Form benutzt. In diesen Fällen sind natürlich auch genauso Mädchen und Frauen gemeint."
http://www.hobos.de/de/impressum.html
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Tanja Gerber
Olten
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2013 um 21.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9908
Warum keine Psychotherapie für die Reformer?
Politisch inkorrekte Kinderbücher Debatte um sprachliche Säuberungen
(NZZ / Literatur / Freitag, 18. Januar 2013)
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Paul Westrich
Kusterdingen
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Dieser Beitrag wurde am 13.01.2013 um 22.53 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9876
Ich dachte, Engel hätten kein Geschlecht. Heute bei n-tv.de: "Mit einer Gelben Engelin unterwegs". Im Beitrag selbst aber: "Sie ist eine von lediglich fünf weiblichen Gelben Engeln in Deutschland."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 22.12.2012 um 19.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9802
In der Einleitung zu "Als Studenten Waffen trugen und im Bordell lernten" (welt.de, heute) finden wir: "Die Klage, dass Studierende faul sind, ist so alt wie die Universitäten." Aber wenn Leute studieren, sind sie doch nicht faul, oder? Im Artikel selbst dann: "Dennoch ist sein Bericht vor allem ein Zeugnis dafür, dass das Klischee vom faulen Studenten in etwa so alt sind, wie der Stand selbst." Wie im Titel von da an nur das klare (wenn ja auch schwache) Substantiv.
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Roger Herter
Basel
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Dieser Beitrag wurde am 06.12.2012 um 17.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9741
Die Dokumentation Der Ausgeschaffte habe einen wichtigen Medienpreis erhalten, sagt die Sprecherin, und das Schweizer Fernsehen sei Co-Produzentin des Films gewesen. (27.10.12)
Ist's nicht männlich, muß es weiblich sein. Eine Art Reflex, der vom Denken befreit.
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Oliver Höher
Braunschweig
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Dieser Beitrag wurde am 20.11.2012 um 00.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9697
Ausgehend von einer Bemerkung von Herrn Achenbach hatten wir die Diskussion um den "Backfisch" vor einiger Zeit schon einmal. Wann genau er dann vom "Teenager" verdrängt wurde, konnten wir dort allerdings nicht klären.
Zur Diskussion siehe hier: hier klicken.
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Gunther Chmela
Raubling
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Dieser Beitrag wurde am 19.11.2012 um 21.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9696
Nur zur Erinnerung: Der "Backfisch" – das Wort ist aus der Mode, doch wohl kaum aus Gründen der politischen Korrektheit – war grammatisch immer männlich, obwohl... Hat sich jemals jemand daran gestört? Und was würden die Verfechter der politischen Korrektheit daraus heute wohl machen, wäre der Begriff noch gebräuchlich?
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 18.11.2012 um 23.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9695
Es wäre schön, könnte man diese Sprachfeministen mal gendersymmetrisch übers Knie legen oder würde die Brotlosigkeit ihrer Kunst sie irgendwann zu etwas Vernünftigem zwingen. Aber wie kommt es bloß, daß sie mit diesem unbeschreiblichen Quatsch auch noch Erfolg haben?
Da brauche ich nur in die Stellenanzeigen der heutigen FAS zu sehen, kein Angebot ohne m/w, w/m, /-in oder /-innen, sogar englischsprachige Anzeigen enthalten vorsichtshalber ein m/f: Head of HR Germany ... M/F, Director Customer Service ... M/W oder CHIEF FINANCIAL OFFICER/CFO (M/W).
Als ob die Titel Head, Director, Officer sogar im Englischen nahelegen würden, daß Frauen nicht mitgemeint sind.
Wenn einmal das Schwänzchen fehlte, liefe die Firma Gefahr, von deutschen Gerichten auf "Schadens"-Ersatz verurteilt zu werden. Wie kommt es, daß hochqualifizierte Richter eher auf Machwerke wie das einer Maria Pober hereinfallen, als sich an seriösen sprachwissenschaftlichen Arbeiten zu orientieren? Haben sie überhaupt eine Ahnung von dem, was sie beurteilen?
Siehe Oberlandesgericht Karlsruhe
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Hans-Jürgen Martin
Solingen
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Dieser Beitrag wurde am 18.11.2012 um 14.23 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9694
Wenn man, wie Herr Markner, Humor hat, kann man die Ausführungen der Germanistin Maria Pober auch also "kurios" bezeichnen. Ich habe soeben eine Leseprobe konsumiert, eine Belustigung allerdings will sich nicht so recht einstellen.
Wer (wenn dieses Indefinitpronomen auf -er noch erlaubt ist ;-)) Sprachwissenschaft wissenschaftlich, also deskriptiv betreibt, wird Sprache sicherlich auch als Ausdruck (oft beklagenswerter, zu ändernder) gesellschaftlicher Verhältnisse beschreiben können und müssen. Gesellschaftliche Verhältnisse lassen sich aber – zum Glück! – nicht einfach dadurch ändern, daß man ihren sprachlichen Ausdruck ändert, also die Symptome bekämpft. Ändern sich die gesellschaftlichen Verhältnisse, bildet die Sprache diese alsbald ab. Die Änderung der Gesellschaft durch die verordnete Änderung der Sprache ist der Traum nicht nur der Rechtschreib-"Reformer" und Sprachfeministen, sondern jeder (angehenden) Diktatur – und der Alptraum mündiger Bürger. Ich bin überzeugt, daß die anzustrebende absolute Gleichstellung der Frauen erst dann erreicht sein wird, wenn sie so selbstverständlich ist, daß es keinen Sprachfeminismus, keine Frauenquote etc. mehr gibt.
Übrigens weiß ich nicht, ob vielleicht mein Sprachempfinden allzu konservativ ist: Ich empfinde die Landsmännin immer noch als üblich und assoziiere die Landsfrau spontan mit der Landfrau. Das Suffix -er vieler Nomina agentis ist auch subjektiv nicht männlich – sonst würde ich z. B. Arbeitin statt Arbeiterin sagen. Ich habe mich irgendwann mit diesem sprachfeministischen Thema beschäftigt: http://www.schriftdeutsch.de/orth-fem.htm
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 18.11.2012 um 11.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9693
Danke, Herr Achenbach, das finde ich einleuchtend. Aber zu "weibliche Ableitungen im allgemeinen Sprachgebrauch nur bei Säugetieren":
Das scheint mir zu eng gesehen. Zu Nichtsäugetieren fällt mir die Störchin ein. Sogar unter Insekten gibt es welche: die Gottesanbeterin, die Bienen- und die Ameisenkönigin, allerdings gibt es hier keine männliche Entsprechung.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 18.11.2012 um 02.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9692
Genauer gesagt gibt es noch die Landsmännin, denn die Ersetzung durch Landsfrau wird ja längst regelmäßig vorgenommen. Siehe dazu die in mancher Hinsicht kuriosen Ausführungen der Wiener Germanistin Maria Pober.
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 17.11.2012 um 23.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9691
Lieber Herr Riemer,
natürlich muß man nicht „zu jeder existierenden Lebewesenbezeichnung eine Paarform mit -in bilden können“. Wir könnten sehr gut auch ohne Doktorinnen, Philosophinnen, Lehrerinnen, Schweißerinnen, Anthroposophinnen, Bischöfinnen usw. auskommen.
Ich bin ja auch keineswegs für die Bildung Teenagerin eingetreten. Wir können auch gut ohne ein solches Wort auskommen. Ich habe nur bezweifelt, daß die Verwendung dieses Worts irgend etwas mit PC zu tun hat. Ebensowenig hat das Wort Studentin etwas mit PC zu tun, der Ausdruck Studentinnen und Studenten aber schon.
Auch konnte ich mir einen kleinen Seitenhieb auf den Duden nicht verkneifen, der zwar die Showmasterin, aber nicht die Teenagerin verzeichnet. Dabei findet Google mehr Teenagerinnen als Showmasterinnen. Erstaunlicherweise findet Google auch ein paar Fundstellen für Teenagerinnen und Teenager und für Showmasterinnen und Showmaster. Das ist allerdings PC in einer seiner lächerlichsten Formen.
Ich bin allerdings auch der Meinung, daß Teenagerin im Deutschen eine durchaus naheliegende Bildung ist. Es gibt nun einmal eine starke Neigung im Deutschen von männlichen Personenbezeichnungen auch weibliche Formen zu bilden. Das gilt besonders für männliche Bezeichnungen auf -er [s. die Anmerkung von Herrn Metz]. Man mag es als unschön, ja anstößig finden, derartige Ableitungen von nichtdeutschen Wörtern zu bilden. Aber das ist eine Frage einerseits des Geschmacks, andererseits des Grads der Integration solcher Fremdwörter im Deutschen. Bei Gräkolateinischen Fremdwörtern ist es doch gang und gäbe.
Bei Teenagerin mag ja auch eine Tendenz der Zeitungssprache, möglichst viel Information in möglichst wenige Wörter unterzubringen, eine Rolle spielen. Eine Überschrift „Entführter Teenager gefunden“ sagt eben weniger als „Entführte Teenagerin gefunden“.
Sie haben natürlich recht, daß es im Deutschen Wörter gibt, von denen im allgemeinen keine weiblichen Ableitungen gebildet werden. Die Gründe sind unterschiedlich oder unklar. Bei geschlechtsneutralen Bezeichnungen (Neutra, Pluraletantum) gibt es kaum ein Bedürfnis dafür, denn Mißverständnisse können nicht auftreten. Es kommt hinzu, daß es keine männliche Ableitungsendung analog zu -in gibt. Daher gibt es auch keine männliche Ableitung von Person. Das ist nun einmal eine Asymmetrie der deutschen Sprache – wenn nicht eine Dikriminierung. Mensch wird häufig praktisch wie ein Pluraletantum gebraucht, was den Duden aber nicht daran hindert, auch die Menschin, wenn auch als „selten“ (wohl nur in der Frauenbewegung), aufzuführen. Es gibt ja auch die Amtmännin und die Landsmännin.
Was die Tiernamen anbetrifft, werden weibliche Ableitungen im allgemeinen Sprachgebrauch nur bei Säugetieren – auch nicht bei allen – gebildet. So viel zur Fischin (oder auch Kartoffelkäferin). Es gibt aber durchaus die Kätzin (Duden, viele Fundstellen bei Google) und seltener die Giraffin (z.B. „Ein Valentinsgeschenk für Giraffin „Gunda" im Zoopark Erfurt“ auf der Internetseite des Verbands Deutscher Zoodirektoren).
Noch einmal: Ich rede solchen Ableitungen auf -in nicht das Wort. Ich stelle nur fest, daß diese Möglichkeit im Deutschen stark verankert ist. Vereinzelte Ad-hoc-Bildungen dieser Art sind daher jederzeit möglich. Andere Bildungen sind weiter verbreitet, werden von vielen aber auch als unangemessen oder sprachwidrig empfunden. Solche Bildungen werden entweder aussterben oder sich durchsetzen.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 17.11.2012 um 23.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9690
Vielleicht hat es mit der Endung -er zu tun, die eine Analogie zu Substantivierungen auf verbaler Basis vortäuscht: Lügner(in), Sänger(in), Schneider(in); Jogger(in), Manager(in), Teenager(in).
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 17.11.2012 um 18.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9688
Lieber Herr Achenbach, muß man wirklich zu jeder existierenden Lebewesenbezeichnung eine Paarform mit -in bilden können? Teenager ist immerhin ein englisches Wort, anders als Schüler und Lehrer, und im Englischen gibt es kein Suffix -in. Ganz so normal ist das also nicht. Sollen wir etwa demnächst auch von Starinnen sprechen, ist Julia Roberts eine Hollywood-Starin? Auch der Freak ist als Fremdwort im Deutschen gebräuchlich, dann haben wir bald die Freakin?
Es gibt neben den zwei natürlichen Geschlechtern im Deutschen drei grammatische (anders als im Französischen!), und die stimmen eben nicht immer mit dem natürlichen überein. Es gibt keine Mitgliedin, Opferin, Kindin, Pferdin, denn es wäre Unsinn, von der neutralen eine weibliche Form ableiten zu wollen. Auch bei grammatisch weiblichen Bezeichnungen kann man auf diese Weise nicht das natürliche Geschlecht erkennen, z. B. nicht bei die Person. Aus demselben Grund gibt es zwar die Löwin, Hündin, aber keine Katzin, Giraffin. Noch nicht einmal von allen grammatisch männlichen Wörtern kann man dies ableiten: die Menschin, Fischin, Trotzköpfin. Schließlich widersetzen sich auch die Pluraliatantum: es gibt keine Leutinnen.
Warum also ausgerechnet Teenagerin? Für mich ist das ein eigenartiger, geradezu abstoßender Mischmasch von Englisch und Deutsch, und wenn das Schule macht ... (siehe Star, Freak, ...).
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 16.11.2012 um 23.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9684
Ich sehe in der Bezeichnung Teenagerin keine PC, sonderm eine ganz normale Bildung wie Schülerin oder Lehrerin. Auch im Französischen spricht man von le teenager und von la teenager.
Anfangs verstand man in Deutschland Teenager nur als weiblich, als synonym zu Backfisch (so der Duden 1961). Später hat sich die ursprüngliche, geschlechtsneutrale Bedeutung durchgesetzt (spätestens im Duden 1980). Seitdem besteht ein ganz natürliches Bedürfnis für eine Unterscheidung nach Geschlecht.
Der Duden kennt bekanntlich heutzutage sehr viele -innen, aber merkwürdigerweise keine Teenagerin. Das ist natürlich eine schwerwiegende Lücke, die nun aber endgültig die Notwendigkeit einer "Roßkur" für den Duden offenkundig macht. Ich hoffe Herr Wrase weiß mir diesen Hinweis zu danken.
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Peter Küsel
Norderstedt
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Dieser Beitrag wurde am 16.11.2012 um 22.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9683
Der mutmaßliche Entführer der Teenagerin ist in Frankreich bereits wegen einer Sexualstraftat verurteilt worden, hieß es.
derwesten.de, 16. 11. 12
Die fand zwar den Roller der Teenagerin, Helm und Handy des Mädchens blieben jedoch verschollen.
sueddeutsche.de, 16. 11. 12
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 03.11.2012 um 10.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9635
Gerhard Schröders Mutter ist nicht in einem Altersheim verstorben, sondern in einem »Heim für betreutes Wohnen«.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 29.07.2012 um 21.37 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9226
Glaubt man den deutschen Zeitungen, hat Syrien keine Regierung mehr, sondern nur noch ein Regime.
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Klaus Achenbach
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 20.06.2012 um 23.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9162
Wessen Dach hier gemeint ist, ist auf Anhieb nicht recht klar. Aus dem letzten Teil des Satzes errate ich, daß es sich um das Dach Wilhelmine von Lichtenaus handelt. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.
Im größeren Zusammenhang wird es wohl klarer sein.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 um 01.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#9161
Wenn man es nicht einmal in einer historischen Darstellung wagt, einen Artikel vor den Nachnamen einer Frau zu stellen oder den Vornamen zu wählen, kommt so etwas heraus: »Neben Marianne und dem Sohn von Ritz [...] lebten nun auch die Kinder von Voss unter ihrem Dach und wurden von Lichtenau erzogen und wie ihre eigenen Kinder geliebt.« (Alfred P. Hagemann: Wilhelmine von Lichtenau (1753–1820). Von der Mätresse zur Mäzenin, 2007, S. 48) Gemeint ist: »Neben Marianne und dem Sohn der Ritz [...] lebten nun auch die Kinder der Voß [!] unter ihrem Dach und wurden von der Lichtenau erzogen und wie ihre eigenen Kinder geliebt.«
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 28.02.2012 um 10.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8756
Mißglückte politisch-korrekte Ausdrucksweise ...der eine oder die andere Sportlerin...
Uwe Ertel auf BR 1
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Roger Herter
Basel
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2012 um 20.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8607
Ein Philosophieprofessor namens Wetz hat ein Buch über Untreue geschrieben und sitzt daher im Nachtstudio zu diesem Thema. "Heutzutage", spricht er in die Runde, "stehen die Frauen ihre eigene Person."
Keiner der Teilnehmer zuckt auch nur mit der Wimper.
Anschließend Leschs Kosmos. Der Physikprofessor möchte den Skeptikern beweisen, daß die Mondlandungen nicht inszeniert gewesen seien. Die Verschwörungstheoretiker, sagt er, vermuteten hinter allem "böse Buben oder Mädchen", die zur Täuschung der Öffentlichkeit bloß "Strohmann- oder Strohfraupersönlichkeiten" eingesetzt hätten.
Kabarett wider Willen, der Mann meint es ernst.
(ZDF 8.1.12)
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 07.12.2011 um 23.12 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8370
Heute ist Namenstag des hl. Ambrosius von Mailand, Schutzheiliger der Imker, Wachszieher und Bienen. Der Moderator in BR 1 widmete dem Heiligen eine aufschlußreiche Stunde, vergaß selten die Imkerinnen (ich wußte gar nicht, daß es die gibt), dafür aber die Wachszieherinnen. Regelmäßig bei der Aufzählung der Schutzbefohlenen beschränkte er sich ausschließlich auf das grammatische Genus.
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Peter Küsel
Norderstedt
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Dieser Beitrag wurde am 30.09.2011 um 09.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8160
Im ARD-Morgenmagazin hat Moderatorin Anne Gesthuysen heute beharrlich von einer Kanzlerinnenmehrheit gesprochen. Eine Suche mit Google News ergibt tröstlicherweise, daß die ganz überwiegende Mehrheit der Zeitungen und Sender aber bei Kanzlermehrheit geblieben ist.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 16.09.2011 um 16.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8146
"Sie wird die erste weibliche Ministerpräsidentin Dänemarks ..."
Kein einfacher Versprecher, sondern mit System, denn so meldete es nicht nur gestern abend die Tagesschau, so steht es auch geschrieben, z.B. hier.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 31.08.2011 um 16.42 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8125
Dafür aber zum wohl gleichberechtigten Forscherinnenleben: "Hannover (dpa [heute im welt.de-Newsticker]) — Spinnenseide sei den Aufgaben der Haut bestens gewachsen: Sie sei sehr stark, dehnbar und werde vom menschlichen Körper toleriert, erläuterte Doktorandin Hanna Wendt, die im Forschungszentrum der Klinik für Plastische Hand- und Wiederherstellungschirurgie mit Spinnenseide experimentierte. Hier hatten Forscherinnen bereits herausgefunden, dass sich mit den aus Spinnen gewonnenen Fäden Nerven reparieren lassen."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 26.08.2011 um 08.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8106
(Eigentlich gehört's wohl doch bloß unter "Fundstücke". Ich setze es aber trotzdem mal hier ein. Man weiß ja nie.) Anzeiger beim www.dernewsticker.de heute, 7 Uhr: "Stefan Bachmann wird neuer Intendantin des Schauspiel Köln". Im Artikel selbst soll er dann aber doch wohl "Intendant des Schauspiel Köln werden."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 15.08.2011 um 18.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#8048
Vonwegen geschlechtsspezifisch: "Dies kann dem Standardkommentar zum Strafgesetzbuch zufolge etwa die Notsituation eines Drogenabhängigen sein; nicht hingegen das „zwingende" Bedürfnis, eine Wahl zum Topmodel zu gewinnen." (welt.de, "Quelle: dpa", 15.8.) Hatten weibliche Drogenabhängige ausgeschlossen werden sollen? Wo bleiben die Proteste, wenn's um Gesetzesbrecher geht?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 03.08.2011 um 20.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7977
Bild-Newsticker, heute: "Der Satellit „Kedr” („Zeder”) soll im Rahmen eines Unesco-Studentenprogramms Grußbotschaften in 15 Sprachen ausstrahlen." Das Weltall kennt nur noch Studenten.
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Ruth Salber-Buchmüller
Mülheim-Ruhr
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Dieser Beitrag wurde am 23.07.2011 um 13.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7953
War Anders Behring B. doch nicht allein bei seiner mörderischen Feldzug? Die norwegische Polizei sucht nach dem Doppelanschlag in Norwegen einen möglichen zweiten Täter.
Focus 23.7.11 an anderer Stelle steht es auch so - kann also kein Tippfehler sein. Sogar das Deklinieren wird Glücksache
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 12.07.2011 um 01.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7929
Zum Vergleich: Christopher Hitchens, der bekennende Atheist, hat keine Bedenken, den Selbstmord seiner Mutter als self-slaughter zu bezeichnen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 30.06.2011 um 17.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7898
Zur Korrektheit, nicht nur der politischen (#7882): "Deutscher Gegner [/] Nigeria-Trainerin Uche ist eine homophobe Schleiferin" (welt.de, heute). Der deutsche Gegner ist hier alles andere als deutsch. Trotzdem weiß jeder, worum es sich handelt.
Der Selbstmord mag zwar dem StGB nach nicht unter "Mord" fallen, — ein absichtliches Überführen eines Menschen vom Leben in den Tod ist es schon. Klänge "Selbsttötung" für diese Art des Verscheidens akzeptabler? Am besten wohl, man spricht nicht darüber.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 29.06.2011 um 16.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7893
Wie "Mörder" zu "Mord" gehört, gehört dann zu "Suizid" auch "Suizider/Suiziderin". Den PC-Vorstellungen sind ja keine Grenzen gesetzt, jedenfalls nicht die der normalen Sprache.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 29.06.2011 um 12.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7892
Man sollte wohl auch besser von Suizidattentätern sprechen.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 26.06.2011 um 17.52 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7882
Erdbeeren sind eigentlich keine Beeren, aber darüber regt sich niemand auf. Kirschbeeren (wie in den nordgermanischen Sprachen Kirschen genannt werden) natürlich auch nicht. Essen Vegetarier Fruchtfleisch? Dahinter verbirgt sich manchmal, z. B. bei Pflaumen und Kirschen, ein Stein. Wachsen Steine also auf Bäumen? Man könnte wohl hundert und mehr Beispiele finden. Alles kein Grund zum Ärger. Nur der Selbstmord, der – zwar religionsbedingt schon, aber sonst – kein Mord ist, erhitzt die Gemüter.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 22.06.2011 um 14.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7872
Seit längerem ist zu beobachten, daß in den Medien das Wort Selbstmord zunehmend gemieden und durch den fachsprachlichen Begriff Suizid oder auch beschönigend durch Freitod ersetzt wird. Aus Leserkommentaren auf faz.net zu einem Artikel über Hannelore Kohl kann man schließen, daß die Redaktionen häufig dazu aufgefordert werden, das gewöhnliche Wort nicht mehr zu verwenden. Die Kommentare im Wortlaut:
»Hören Sie bitte auf, von Selbst"mord" zu schreiben! Schreiben Sie "Suizid" oder "Selbsttötung". Der Begriff "Selbstmord" ist rein denunziatorischer Natur. Und es gibt keinen Mord gegen sich selbst – nennen Sie mir die Mordmerkmale! Heimtücke? Niedere Beweggründe? usw. Es ist eine unsägliche Respektlosigkeit gegenüber Menschen, die aus einer Situation der Hilflosigkeit, verbunden mit Entschlossenheit (ich behaupte, dass es sehr viel Mut bedarf, seinem Leben ein Ende setzen zu wollen) sich dafür entscheiden, ihrem Leben ein Ende zu setzen! Es ist die Fortsetzung der unsäglichen Denunziation solcher Menschen vor allem auch durch die beiden Kirchen in dieser Gesellschaft!«
»Es reicht! Hat Hannelore Kohl eine Straftat begangen? Mord? Warum wird auch in diesem Artikel der Begriff Selbst-Mord verwendet? Ist auch die FAZ mittlerweile so unsensibel in Ihrer Wortwahl? Bei Gunther Sachs vor Wochen wurde auch von Selbstmord geschrieben. Ich würde mir sehr wünschen, wenn man hier die nötige Sensibilität walten lässt und einen anderen Sprachstil wählt.«
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Matthias Künzer
Herzogenrath
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Dieser Beitrag wurde am 02.06.2011 um 11.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7820
"[Fatmire] Bajramaj [aus der Frauen-Nationalelf]: Wir werden Weltmeister, ganz sicher, denn wir spielen kompakter als unsere Gegner, etwa die USA." (Spiegel online).
Und nicht etwa: "Wir werden Weltmeisterinnen."
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Matthias Künzer
Herzogenrath
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Dieser Beitrag wurde am 30.05.2011 um 12.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7807
Besser formuliert: "Bist du einE ForschendeR?"
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Jan-Martin Wagner
Kiel
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Dieser Beitrag wurde am 28.05.2011 um 18.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7804
Falsche Alternative
Aus dem Kinderprogrammangebot der TU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaft (Route Charlottenburg-Süd):
"Bist du ein Forscher oder eine Forscherin?"
Also, diese Frage hat sich mir noch nie gestellt (und ich wüßte auch sonst niemanden, für den sie relevant wäre).
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Roger Herter
Basel
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Dieser Beitrag wurde am 04.03.2011 um 18.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7560
Wo Pharmawerbung gesendet wird, ist auch der hastige Nachsatz zu hören, der da endet: "... und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker." Nicht so in der Schweiz! – Seit langem (geschätzte fünfzehn Jahre) heißt das hier: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie eine Fachperson."
Die Schweizer Medien sind voll von Peinlichkeiten dieser Art, das Radio noch mehr (und vor allem schon länger) als das Fernsehen.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 03.03.2011 um 22.03 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7558
Doppelt korrekt
Manchmal mache ich mir einen Spaß und rate die Google-Trefferzahl von Wörtern, die ich gerade erfunden habe. Bei Stadtführende (Mz.) war ich heute etwas enttäuscht, aber es gibt sie schon, die »Stadtführenden«, und ihre Zahl wird in den nächsten Jahren sicher stetig wachsen.
Übrigens bietet die Dombauhütte in Köln Sonderführungen an, zu denen man auch Sonderwünsche äußern kann:
»Führende/r Bei der Buchung der Führung kann ein Wunsch nach einem speziellen Führenden geäußert werden, die Umsetzung des Wunsches kann jedoch nicht garantiert werden.«
(dombau-koeln.de)
Es gab in der deutschen Geschichte mal den Wunsch nach einem sehr speziellen Führenden. Leider wurde er auch umgesetzt.
(Noch korrekter wäre übrigens: »nach einem/einer speziellen Führenden«, aber das ist wohl nur ein Flüchtigkeitsfehler, denn an anderer Stelle heißt es im selben Text: »bei der/dem Führenden«, »die Wartezeit der/des Führenden« usw.)
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 30.12.2010 um 21.12 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7309
*Soweit in dem Merkblatt männliche Begriffe verwendet werden, gelten diese für Personen weiblichen und männlichen Geschlechts gleichermaßen.
Anmerkungsnote eines Merkblatts des Polizeipräsidiums Mainz. Die Polizei hat auch so ihre Schwierigkeiten mit dem generischen Maskulinum. Gender- und EU-gemäß ist das nicht. Ein Grund für irgendeinen/-e Beauftragten/eine Beauftragte, seine/ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen. Gott, hilf mir.
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Christof Schardt
Darmstadt
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Dieser Beitrag wurde am 25.10.2010 um 00.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7053
"Icke bin Berliner" (Renate Künast, 2010) "Wir Journalisten..." (Alice Schwarzer, 1980)
Kann es unbestechlichere Zeugen für den Sinn des generischen Maskulins geben?
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 24.10.2010 um 16.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7052
Icke bin Berliner, sprach Renate Künast. Es wurde zu Recht moniert, daß es hier Ick . . . heißen müsse. Hingegen beschwerte sich niemand, daß Frau Künast Berliner und nicht BerlinerIn gesagt hatte.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 24.10.2010 um 16.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7051
Dämlich ist nicht von Dame abgeleitet.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 20.10.2010 um 21.37 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#7019
Unfreiwilliger Wortwitz oder Absicht?
"Mir wäre es auch noch recht, wenn endlich die dämlichen Verdoppelungen mit in/innen endlich wieder verschwinden würden. Eine Sprachwahl die mittlerweile auch Fernsehmoderatoren zum Wahnsinn treibt ". [Kursivsatz von mir] Aus einem Leserkommentar zur Glosse von Daniela Niderberger "Hohldeutsch" in http://www.weltwoche.ch/onlineexklusiv/details/article/das-ich-prinzip-kopie-1.html#tx-comments-comments-211
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 30.08.2010 um 16.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6789
So geht's über Spieler beim "Frauenfussball": "Mangelnde Fairness warf allerdings auch Potsdams Trainer Bernd Schröder den gegnerischen Spielern vor. Vor allem bei einigen Ex-Potsdamerinnen im Team der Hessen hatte Schröder einen „mangelnden Anstand und Respekt“ ausgemacht." (welt.de, 30.8.)
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Erich Virch
Radbruch
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Dieser Beitrag wurde am 19.08.2010 um 22.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6756
Ich halte die Marotte für einen ebensolchen Mitgliedsausweis wie viele Ausdrücke etwa der Jugendsprache. Wenn ich sage, Schule müsse gerechter werden, zeige ich nicht nur inhaltlich Flagge, sondern bekenne mich auch sprachlich zum Club der aufgeschlossenen, toleranten Kämpfer für das einzig Richtige.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2010 um 16.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6749
"Scharf umrissene Institutsbezeichnungen sind diese [artikellosen] Substantive hier nicht;..." Es steckt aber eine Aussage, ein Programm dahinter. Sie sind, wie ich sie auffasse, losgelöst vom reinen Begriff des Substantivs. Der Schreiber/Redner will uns damit mehr sagen als es die Kirche, die Schule usw. gemeinhin ausdrückt. Ist dahinter nicht schon eine Doktrin versteckt ? Nicht von ungefähr haben zwei der zuvor geäußerten Beiträge vom Gutmenschen gesprochen. Und wir sind unterwegs im Strang: Politische Korrektheit.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2010 um 15.37 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6748
Natürlich darf Kirche politisch sein. Fußball ist's ja auch. Und Politik sowieso. Richtig ist wohl: Scharf umrissene Institutionsbezeichnung sind diese Substantive hier nicht; eher ist bei deren ungewohntem Gebrauch so etwas wie "kirchliches Leben", "die Arbeit der Schule" usw. gemeint, also das, was Gutmenschen gutmenschlich wohl als die Aktivität von Menschen, wie sie es sind, in diesen Institutionen hervorheben möchten. Jedenfalls zunächst.
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Erich Virch
Radbruch
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2010 um 13.25 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6747
Da habe ich offenbar vorab nicht gründlich genug gesucht. Gibts womöglich auch schon Anmerkungen zur neuen Transitivität des Verbs leben?
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2010 um 12.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6746
Das war mir auch schon aufgefallen. Siehe hier.
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Erich Virch
Radbruch
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Dieser Beitrag wurde am 18.08.2010 um 12.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6745
Auffällig: seit geraumer Zeit werden bestimmte Institutionen gern ohne Artikel genannt. Irgendwie scheint das dem Gesagten eine fortschrittliche, geradezu gutmenschliche Note zu verleihen. Wer beispielsweise für "längeres gemeinsames Lernen" eintritt, tut dies in der leuchtenden Absicht, Schule gerechter zu machen, während Kirche bestrebt ist, sich einzumischen: Kirche darf politisch sein, findet Margot Käßmann. Demnächst wird man überlegen, wie Kindertagesstätte soziale Unterschiede beseitigen, wie Universität offener, wie Museum menschlicher, wie Finanzamt empathischer werden kann. Vorausgesetzt, das ist nicht dümmer, als Polizei erlaubt.
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Roger Herter
Basel
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Dieser Beitrag wurde am 24.07.2010 um 05.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6646
@ Charlotte (#6644)
Die Frage ist eher, welche Formulierung die bessere sei, denn möglich ist, wie Sie ja selbst vermuten, beides. – Stellen wir also
Die Polizei, dein Freund und Helfer neben Die Polizei, deine Freundin und Helferin,
so ist das erste Beispiel unauffälliges, gutes Deutsch. Das liest sich. – Beim zweiten aber merkt man gleich die Absicht und ist verstimmt.
Ganz ebenso steht's mit Die Firma X übernimmt die Aufgabe A. Sie erfüllt dabei die Funktion einer externen Dienstleisterin – weshalb ich eines externen Dienstleisters schriebe. (Zudem hemmt nun auch nichts den Lesefluß.)
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Charlotte *
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Dieser Beitrag wurde am 23.07.2010 um 17.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6644
Wenn in einer Formulierung „Die Firma“ verwendet wird, wie wird sie dann im nachfolgenden Kontext grammatikalisch korrekt bezeichnet: als „Dienstleisterin“ oder als „Dienstleister“? Also: Die Firma X. übernimmt die Aufgabe A. Sie erfüllt dabei die Funktion einer externen Dienstleisterin für…… / bzw. eines externen Dienstleisters …. Die Firma ist ja hier nur grammatikalisch weiblich und nicht tatsächlich femininen Geschlechts. Oder ist hier beides richtig?
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 10.03.2010 um 00.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#6127
Lieber Herr Metz, ich hab sie gefunden, die Autofahrerinnen und Autofahrer: Im Schweiz Magazin sind´s die Fahrzeuglenkenden.
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Arno Pielenz
Cottbus
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Dieser Beitrag wurde am 29.01.2010 um 19.31 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5995
"Die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Türkischen Gemeinde Deutschlands sind Frauen." Kenan Kolat in einem Interview zur geplanten Migrantenquote
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 21.01.2010 um 02.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5928
Neue Hoffnung für Frauen, die Hartz IV beziehen: Bei der Linkspartei (aber nicht nur dort) heißen Hartz-IV-Empfänger mittlerweile »Hartz-IV-Empfangende«. Toll!
Jetzt nur noch die Autofahrerinnen und Autofahrer in »Autofahrende«, die Passantinnen und Passanten in »Passierende«, die Friseurinnen und Friseure in »Friesierende« und die Schläferinnen und Schläfer in »Schlafende« umtaufen, und alles ist gut.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 16.12.2009 um 10.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5745
Vereinfachung, aber wo bleibt die andere Hälfte der Schäflein?
"Wahrscheinlich kann sich der eine oder die andere von Ihnen noch daran erinnern".
Aus den Adventsgedanken eines Pfarrers.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 15.11.2009 um 09.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5609
Die politisch korrekte Sprache
Gerade in den Hörfunknachrichten BR1:
Die Proteste der Studierenden... dann weiter: ...die Studentenproteste... und wieder weiter: ...die Studenten... Sie halten´s nicht durch, müssen noch üben.
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Edelgard Mank
Düsseldorf
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Dieser Beitrag wurde am 07.11.2009 um 22.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5570
Z. b. V.
Im Duden ist z.b.V. erklärt mit „zur besonderen Verwendung“. „ZBV“ stand auch immer auf unserem Dienstplan bei der FAZ. Zum damaligen Zeitpunkt, als ich bei der FAZ beschäftigt war, ärgerte mich diese Abkürzung immer sehr; denn sie heißt noch etwas anderes, und es ist nicht unwichtig, zu wissen, was diese Abkürzung noch bedeutet. Wenigstens könnte der Duden darauf verweisen, daß die Abkürzung im militärischen Sprachgebrauch und für uns eine historische Bedeutung hat. Immerhin kennt sie Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/ZBV Bei Eingabe des vollen Wortlauts „zur besonderen Verwendung“ wird verwiesen auf den Polenfeldzug 1939. Welche Aufgaben die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (SD) hatten, kann man hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Einsatzgruppen_der_Sicherheitspolizei_und_des_SD Unsere deutsche Sprache ist nicht so arm, als daß man für Diensteinsätze in Bereitschaft bei der Zeitungsproduktion nur ZBV als Vermerk zur Verfügung hätte. Und: Hinweise auf Sprachgeltung und Sprachherkunft macht der Duden ja sonst auch. Oder er läßt Wörter einfach weg, damit sie niemand mehr gebraucht (bsp. „Endlösung“).
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Rominte van Thiel
Röttenbach
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Dieser Beitrag wurde am 06.11.2009 um 10.44 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5565
Neulich im Rundfunk gehört: Mitwirkende bei einer Veranstaltung seien die Dozenten und Studierenden der Hochschule XY. Logisch wären ja die "Dozierenden und Studierenden" der Hochschule gewesen. Da das nicht gesagt wurde, schließe ich daraus, daß es zwar an dieser Hochschule inzwischen auch Studentinnen gibt (welch Wunder!), aber leider immer noch nur Dozenten und keine Dozentinnen.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 03.11.2009 um 20.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5542
Es kommt noch doller, es habe der Arbeitskreis für Kultur und Geschichte Wien anstelle von Team neben Gruppe den Ausdruck Mannschaft vorgeschlagen. Aber das haut natürlich längst nicht (mehr) hin. Und Frauschaft brauche wohl noch eine Weile zur Durchsetzung. Aber halt, hatten wir das nicht schon mal: Frauenschaft? Geschichte wiederholt sich, sagt man. Dabei wäre doch gegen das Femininum Mannschaft gar nichts einzuwenden, wenn, ja wenn da nicht ein maskuliner Bestandteil zu tilgen wäre. Wie nennt man eigentlich eine weibliche Fußballmannschaft?
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 30.10.2009 um 21.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5511
„Die Teamerinnen und Teamer verfügen über praktische Erfahrungen aus dem Bereich der Jugend- und Bildungsarbeit. Sie sind fachlich und methodisch speziell für die Durchführung der Projektangebote geschult."
Flyer zum Projekt LpB und LfV Stuttgart 2009 , 2 Seiten
Mein Kommentar dazu per E-Mail:
Lt. Webster´s New World Dictionary: team: 1. two ore more horses, oxen etc. harnessed to the same plow, etc. 2. das genügt, die weiteren Bedeutungen kann man sich sparen.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 25.10.2009 um 20.51 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5495
EU-Vorgaben, Gleichstellungsgesetz, Gender Mainstreaming und die Praxis
Aus dem Amtsblättchen der Stadt Gau-Algesheim:
Hinweis für alle Hundehalter/innen Aus gegebenem Anlass ... Hunde ... nur angeleint... Die Halter und Führer ... ... eingetretener Verunreinigungen sind Halter und Führer ...
Hat sich hier doch wieder mehrfach ein grammatisches Genus eingeschlichen. Auch bei den Hunden.
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Oliver Höher
Braunschweig
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Dieser Beitrag wurde am 29.07.2009 um 16.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#5193
Vor einigen Tagen habe ich über das ZVAB ein Buch bei einem Berliner Antiquariat bestellt und heute eine eigenartige Versandbestätigung erhalten. Ohne die Verkrampfung des politisch ach so korrekten feministischen Sprachgebrauchs hätten es – bis auf die Großschreibung nach dem Komma und Heyse! – ein paar nette Zeilen werden können. Da ich aber zu den Menschen gehöre, die grundsätzlich genau das lesen, was man mir schreibt, verstehe ich nun die folgenden Zeilen nicht:
Liebe/r Kundin/e des […],
Vielen Dank für Ihre Bestellung. Dass Sie trotz der großen Anzahl an Buchanbietern uns gewählt haben, wissen wir sehr zu schätzen. Ihre Bestellung geht heute noch auf die Reise. […]
Wäre ich weiblichen Geschlechts, müßte ich also die Anrede „Liebe Kundin“, die vor den Schrägstrichen steht, auf mich beziehen und könnte damit gewiß gut leben. Da ich nun aber männlichen Geschlechts bin, soll ich wohl die Variation nach dem Schrägstrich auf mich beziehen: „Lieber Kundine“. Und genau damit kann ich eigentlich nicht so gut leben. Die verkrampfte feministische Gleichschaltung führt zu einer Blindheit der wirklichen Welt gegenüber. Ich möchte nämlich ganz gewiß kein „Kundine“ sein. (Irgendwie läßt mich dieses Wort an mittelhochdeutsche Heldenepen denken…)
Ich weiß natürlich, daß meine Überlegungen beckmesserisch sind, aber mit einer ganz normalen und unverkrampften Anrede Liebe Kundin, lieber Kunde hätte man mich auch gar nicht ins Grübeln gebracht. Allein das Einsparen von Zeichen kann ja auch nicht alles rechtfertigen, oder?
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Oliver Höher
Braunschweig
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Dieser Beitrag wurde am 26.04.2009 um 15.38 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4906
Daß auch die Frau das Recht hat – vor allem wenn die Kinder aus dem Haus sind und sie nach zwei Jahren Jodelschule ihr Jodeldiplom hat –, eine selbständige (Pardon, selbstständige) Mitgliederin der Gesellschaft zu sein, läßt Loriot Frau Hoppenstedt mit glasigem Blick wie folgt erklären:
"Meine Herren ... nicht nur der Mann hat das Recht auf eine sinnvolle Tätigkeit ... auch ich als Frau habe Anspruch darauf, ein Glied zu sein ... in der Gesellschaft ... ein selbständiges Glied ... das auf eigenen Füßen steht ... ein eigenes Glied ... Wohlsein"
Dem kann man sich nur anschließen und allen Mitgliedern und Mitgliederinnen mit mehr oder weniger sinnvollen Tätigkeiten alles erdenklich Gute wünschen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 25.04.2009 um 15.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4904
Ich gehöre einer kleinen Literaturgruppe in Deutschland an, wo ein von einer deutschen Universität doktorierter Deutscher (Vergleichende Literaturwissenschaft) einen Brief an die lieben "Mitglieder und Mitgliederinnen" verschickte.
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Peter Küsel
Norderstedt
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Dieser Beitrag wurde am 25.04.2009 um 10.17 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4903
In einem taz-Artikel vom 19.04.2009 über eine neue Partei in Schweden kommen nicht nur die üblichen InternetuserInnen, SchwedInen (sic!), SchriftstellerInnen, KundInnen usw. vor, taz-Korrespondent Reinhard Wolff weiß sogar zu berichten, daß die Partei mittlerweile bereits rund 25.000 MitgliederInnen hat.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 01.04.2009 um 23.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4820
Liebe Kolleg-inn-en.
(Aus dem VFP-Forum)
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 28.03.2009 um 11.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4799
Die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der Fachhochschule Hannover fügen zu wissen:
»Im Regelfall werden Hochschulwechslerinnen und Hochschulwechsler bzw. Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in das zweite und dritte Semester unserer Ausbildung aufgenommen.«
(Quelle)
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Wolfgang Mackowiak
Münster
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Dieser Beitrag wurde am 29.01.2009 um 10.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4497
Landeshauptfrau und Landeshauptmann stehen dann sicher weit über dem Landesfussvolk.
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 22.01.2009 um 20.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4472
Salzburg hat einen weiblichen Landeshauptmann (Ministerpräsident), also eine Landeshauptfrau. Mir schoß beim Lesen dieser Amtsbezeichnung sofort die Frage nach der/den Nebenfrau/en durch den Kopf.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 01.12.2008 um 01.05 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4294
"Denn der Sinn von Tabus ist ja, das Denken auszuschalten. Und Tabu sind – wegen Auschwitz – Worte wie etwa „Führer“." (Welt.de, 30.11.08) — Aber eben war die Mehrzahl von "Tabu" doch noch "Tabus".
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Dieser Beitrag wurde am 30.11.2008 um 22.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4293
Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 30.11.2008 um 22.14 Uhr Oh ja, der "Eifelturm"! Wo, bitte, steht der denn in der Eifel?
Welt online: Nach 15 Jahren verabschiedete sich Ulrich Wickert als "Mister Tagesschau" von der ARD. Er kann auf eine lange Karriere zurück blicken. Schon mit 14 sammelte er erste journalistische Erfahrung: Wickert schrieb für die Rhein-Necker-Zeitung einen Bericht über den Eifelturm.
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)
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Dieser Beitrag wurde am 30.11.2008 um 22.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4291
Auf welt.de fordert Ulrich Wickert einen neuen Umgang mit der Sprache ("Klartext, bitte!"). Anreißer: "Immer wieder tauchen umstrittene Worte in der Öffentlichkeit auf. 'Unterschicht' etwa, 'Blutrecht' oder 'Ehrenmord'. Fernsehmoderator Ulrich Wickert streitet für einen neuen Umgang mit der Sprache. Man soll die Dinge deutlich beim Namen nennen: Es heißt 'Gier' und nicht 'Profitmaximierung'." Wickert: "Nach dem Dritten Reich haben sich die Deutschen angewöhnt, mit ihrer Sprache besonders kritisch umzugehen. Doch häufig habe ich den Eindruck, dass schon eine Tabu-Haltung gegenüber Worten als kritisches Denken angesehen wird. Mit Bewusstsein hat das nichts zu tun. Denn der Sinn von Tabus ist ja, das Denken auszuschalten. Und Tabu sind – wegen Auschwitz – Worte wie etwa 'Führer'." Sollte Herr Wickert wirklich den Unterschied zwischen Worten und Wörtern nicht verstanden haben?
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Arno Pielenz
Cottbus
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Dieser Beitrag wurde am 13.11.2008 um 11.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4189
Zukunftsweisend
In dem vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge herausgegebenen erschütternden und verdienstvollen Buch "Treibgut des Krieges" (Vertreibung der Deutschen) heißt es in der Einführung von Sibylle Dreher: "Die Berichte sind so übernommen worden, wie sie geschrieben wurden, allerdings wurde die Rechtschreibung nach der neuesten Reform korrigiert. Denn das Buch behandelt zwar die Vergangenheit, soll aber auch in Zukunft verständlich lesbar sein." Diese Manipulation historischer Dokumente nimmt – vor allem in Schulbüchern – überhand. Ich hoffe, daß (!) mein Beitrag noch verstanden wird.
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Matthias Künzer
Herzogenrath
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Dieser Beitrag wurde am 23.10.2008 um 13.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4098
Als Schulklasse haben wir im Sportunterricht immer "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" gespielt. Dieses Spiel wird heutzutage wohl auch deutlich länger dauern ("Wer hat Angst vor dem afroamerikanischen Mann oder der afroamerikanischen Frau?" "Niemand!" "Soll er oder sie kommen?" usf.).
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Thomas Hartwig
Den Haag
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Dieser Beitrag wurde am 10.10.2008 um 21.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4043
Zu 89#3675:
Navid Kermani, in Deutschland lebender Iraner, schreibt in seinem 2001 erstmals erschienenen, erfreulich sachkundigen Buch "Iran. Die Revolution der Kinder" (in Rechtschreibung, mir in der 2. Aufl., 2005, vorliegend) Iran artikellos, also auch "in Iran".
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Rominte van Thiel
Röttenbach
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Dieser Beitrag wurde am 10.10.2008 um 19.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4042
Um immer wieder hervorzuheben, daß auch Frauen in höheren Positionen tätig sein können (wer hätte das gedacht?), verrenkt sich ein gemeinnütziges Unternehmen regelmäßig bei seinen Pressemitteilungen und Jahresberichten. Da liest man dann von einer "Konferenz der Leitenden Mitarbeitenden". Von welchen schreibenden Berichtenden mag das verfaßt sein?
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 27.07.2008 um 23.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#3675
Für "Geschlechtsbesessene" – so Horst Ludwig im Beitrag 89#3612 – unter den Deutschlehrern an deutschen Schulen, denen der Name Genus nie über die Lippen kommt, dürfte folgender Vorgang (das "Sprachgeschehen") von einigem Interesse sein.
In den oberen Etagen der FAZ pflegt man seit mindestens zehn Jahren, nicht "der Iran" usw. zu sagen, sondern artikellos "Iran"; also "in Iran", "Iran drängt auf ...", "zu Iran äußerte er sich nicht" usw. Diese Sitte der des Englischen Übermächtigen aus den höheren Etagen hat sich peu à peu in die niederen herumgesprochen bis in die Tiefgaragengeschosse. Im Falle von "Irak" liegen die Dinge ganz anders, denn da stehen die Amis drin.
Der geschlechtsbewußte Deutschlehrer lehrt seine braven Schüler, daß das Deutsche (oder die Deutschen?) nicht immer ganz geschlechtsentschieden oder -bewußt sind, denn "der / die / das Dschungel" [Ende der Durchsage].
Phasenanalog und -verschoben trug sich nun im Hause des zunehmend proletarisierten Frankfurter Bildungsblattes folgendes zu:
Da der Artikel bei Irak von den des Englischen Übermächtigen in den oberen Etagen konsequent weggelassen wurde, verloren die niederen das Geschlechtsbewußtsein für Mullah-Land, obwohl ihnen dämmern sollte, welches ein Macho-Land haben muß.
Ausdruck dieses zunehmenden Geschlechtsunbewußtseins bei "dieser Zeitung" (s.o.: FAZ) ist der letzte Satz, den sich der Leser dieser Gazette an Johanni diesen Jahres (Sick, aufgepaßt!) bei der Lektüre von Seite 1, Spalte 1, zu Gemüte führen durfte. Denn dieser Text unter dem jeder Wahrheitsnähe entbehrenden Titel "Die (sic!) EU verschärft ihre Iran-Sanktionen" endete fundamental wie folgt:
"In Jerusalem bekräftigte [...] Sarkozy, dass ein atomar bewaffnetes Iran nicht hinnehmbar sei."
Dem ist "vollinhaltlich" usw. zuzustimmen, denn – im Gegensatz zum Fall Dschungel – ist sich im Fall Iran eigentlich jeder Depp bewußt, daß dieser nur männliches Geschlecht (für Normalbüger: maskulines Genus) haben kann – schon wegen der Mullas und so. Einen geschlechtslosen Iran wird es nie geben. Das verhüte zumindest Sarkozy!
Wird dereinst im Wörterbuch stehen "der / die / das Iran"? Die FAZ (genauer: F.A.Z.) wird es richten!
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 14.07.2008 um 23.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#3612
Ein Fall für Geschlechtsbesessene (www.sueddeutsche.de): "Nach Angaben von Baumann gab es bei den bislang 25 Matterhornläufen keine schwerwiegende [sic] Zwischenfälle: 'Keinen Toten, keine schwer Verletzten, nur ein bisschen müde waren manche.'" — Aber ob's eine Tote gegeben habe, wird völlig außer Beachtung gelassen. Als ob wir das nicht auch mal genau wissen wollten!
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Jürgen Reschke
Hannover
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Dieser Beitrag wurde am 24.05.2008 um 21.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#3374
Interessant finde ich, wie Internet-Suchmaschinen weibliche Bezeichnungen behandeln. Erstaunlicherweise nimmt Google keinerlei Abgleich mit verwandten Wortformen vor. Einen solchen Abgleich gibt es bei vielen Pluralbildungen: Gebe ich bei Google beispielsweise "Konzepte" ein, bekomme ich auch Ergebnisse mit dem Wort "Konzept". Suche ich dagegen nach "Autorin", bekomme ich ausschließlich "Autorin", nicht auch "Autor" ausgegeben.
Das ist sicherlich kein Zufall. Die Linguisten von Google sind der Ansicht, dass wir geschlechtsspezifische Resultate haben wollen. Und vermutlich haben sie damit sogar Recht, oder?
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Wolfgang Scheuermann
Dilsberg
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Dieser Beitrag wurde am 08.04.2008 um 08.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#3150
Zu S. Salzburgs Hinweis auf das schleswig-holsteinische Schulgesetz:
Die Schülerinnen Schleswig-Holsteins müssen sich erniedrigt fühlen, an der Wahl einer Vertretung mitwirken zu müssen, die offenbar nur für die Schüler da ist. Das ist einfach nicht korrekt.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 06.04.2008 um 21.58 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#3138
Politisch korrekte dpa (Welt-Newsticker, 06.04.2008, 18:20): "Berlin (dpa) – Erzieherinnen und Erzieher sollen nach dem Willen der SPD besser ausgebildet und dann auch besser bezahlt werden. [...] Für Erzieherinnen, die eine Leitungsfunktion übernehmen wollen, soll ein Bachelor-Studiengang zunehmend zur Regel werden." Ist ja auch richtig so, nicht wahr? Die wissen doch, wie man weiß, viel zu wenig.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 19.02.2008 um 18.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2980
Und nicht zu vergessen: Paragraph 90 des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 19.02.2008 um 16.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2979
Realsatire
»Bei der Durchsuchung von Sachen hat die Inhaberin oder der Inhaber der tatsächlichen Gewalt das Recht, anwesend zu sein. Ist sie oder er abwesend, so soll ihre Vertreterin oder ihr Vertreter oder seine Vertreterin oder sein Vertreter oder eine andere Zeugin oder ein anderer Zeuge hinzugezogen werden. Der Inhaberin oder dem Inhaber der tatsächlichen Gewalt ist auf Verlangen eine Bescheinigung über die Durchsuchung und ihren Grund zu erteilen.«
(§ 18 Abs. 2 des Saarländischen Polizeigesetzes)
»Der Einsatz einer Verdeckten Ermittlerin oder eines Verdeckten Ermittlers darf nur durch die Richterin oder den Richter angeordnet werden. Bei Gefahr im Verzug kann die Anordnung auch von der Behördenleiterin oder dem Behördenleiter getroffen werden. Die Anordnung der Behördenleiterin oder des Behördenleiters tritt außer Kraft, wenn sie nicht binnen drei Tagen von der Richterin oder dem Richter bestätigt wird.«
(§ 28 Abs. 3 des Saarländischen Polizeigesetzes)
Usw. usw. usw.
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Jan-Martin Wagner
Jena
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Dieser Beitrag wurde am 18.01.2008 um 08.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2846
Die Chefinnensache nicht zu vergessen!
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 16.01.2008 um 18.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2834
"Spül, mein Kind, spül!" So einst Ernst Jandl.
Man lade sich kostenlos ein Skatprogramm herunter und spiele Karten mit oder notfalls gegen den Computer. Das geht so:
Man sitzt bildschirmgemittet und ist der / ein "Anwender" mit dem / einem "Spieler" und zur Rechten und der / einer "Spielerin" zur Linken – der Symmetrie halber. In dieser (Spiel)situation fragt man sich, woher die hinterhältige Maschine weiß, daß man männlichen Geschlechts, aber mitnichten eine Titelfigur der russischen Prosa. Zudem bekommt man nicht schlecht Lust(!), den Kasten aufzuschrauben und nachzuschauen, wo sich das Pärchen installiert hat.
Schachprogramme übrigens sind nach wie vor absolut inkorrekt-patriarchalisch. Woran mag das nun wieder liegen?
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Rominte van Thiel
Röttenbach
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Dieser Beitrag wurde am 16.01.2008 um 18.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2833
Ist eigentlich "die Menschen" als Pluralform von "der Mensch" (männlich!) den Weltverbesserern/innen noch genehm? Im Grunde genommen müßte es sie doch stören, wenn ständig von "den Menschen", denen man etwas Gutes tun soll/die etwas Gutes tun sollen, die Rede ist. (Die Form "die Leute" täte es ja manchmal auch. Aber mit den "Menschen" kann man sich in einer höheren Sphäre bewegen.) Sind Frauen auch menschlich? Darf man für sie dieses Wort benutzen? Warum wird die Menschlichkeit überhaupt mit diesem Wort bezeichnet? (In diesem Zusammenhang auch danke an Herrn Salzburg für den Hinweis auf den Artikel in Bild der Wissenschaft.)
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 16.01.2008 um 14.18 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2832
Früh prophezeite ich „meisterinnen- und meisterhaft“ und las wenig später in einer feministischen Konzertkritik, die Pianistin habe „meisterinnenhaft“ gespielt.
Wissenschaft.de bringt gerade:
Von der PräsidentIn zur Mitgliederin: Die künstliche Verweiblichung der Sprache bringt die Gleichberechtigung nicht voran, kritisieren Sprachforscher … "Die Amtsmännin als Reisegästin", Artikel in "bild der wissenschaft", Ausgabe 2/2008, S. 86
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/287303.html
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 16.01.2008 um 13.28 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2831
Die allumfassende politische Beglücktheit wird in Ländern, Gemeinden und allerorten erst gesichert sein, wenn per Staatsnomenklatur ein Amt namens BürgerInnenmeisterIn in die Welt gesetzt wird. Dem diesen Namen zeugenden Beamten oder der diesen Namen gebärenden Beamtin wird ein Preis verliehen. Welcher entscheidet das deutsche Sprachgericht. Dieses ist notfalls einzurichten.
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David Konietzko
Bad Homburg vor der Höhe
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Dieser Beitrag wurde am 25.12.2007 um 20.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2705
Helmut Glück schrieb 1993 im Vorwort zur ersten Auflage des von ihm herausgegebenen Metzler-Lexikons Sprache in einer Fußnote folgendes: „In diesem Vorwort werden alle maskulinen Personenbezeichnungen generisch verwendet, d.h. daß z.B. Autorenliste als Liste der Autorinnen und Autoren zu lesen ist.“
Später heißt es jedoch im selben Vorwort: „Das Lexikon wendet sich an Studierende, Lehrer und Hochschullehrer philologischer Fächer und anderer Disziplinen, [...]“ „Die Aufnahme der englischen und französischen Terminologie soll das Lexikon für ausländische Germanisten bzw. Linguisten leichter benutzbar machen, [...], ebenso für Studierende und Lehrer von Fremdsprachenphilologien im Inland, [...]“ Offenbar ist ihm die politisch korrekte (weil geschlechtsneutrale) Bezeichnung Studierende schon so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, daß ihm nicht bewußt ist, wie sinnlos ihre Verwendung neben bösen, patriarchalischen, reaktionären generischen Maskulina ist.
(Ich finde es auch falsch, das Normale – die Verwendung des generischen Maskulinums – eigens anzukündigen, so daß die aufgezwungene, gequält klingende ständige sprachliche „Sichtbarmachung“ von Frauen als normal erscheint.)
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Karsten Bolz
Hofheim
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Dieser Beitrag wurde am 07.12.2007 um 15.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2649
Die MitarbeiterInnen und Mitarbeiter ... Da finden jetzt wenigstens auch alle Trans- und sonstigen -iten eine Heimat.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 07.12.2007 um 15.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#2648
»Die MitarbeiterInnen und Mitarbeiter der Service-Abteilung helfen Ihnen bei der Recherche und nehmen Ihre Bestellungen entgegen«, schreibt Heekyung Reimann vom Bildarchiv Foto Marburg. Das ist wirklich all inclusive.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 24.11.2006 um 12.20 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#1124
In der NZZ vom 24. 11. 2006 schreibt René Vautravers: »Mit der Tatsache, dass von den Bürgerinnen und Bürgern mehr Selbstverantwortung gefordert wird, können noch längst nicht alle Niederländer umgehen.« Zu dieser Schelte wäre einiges zu sagen, aber hier sei nur festgestellt, daß mit der Logik der politisch korrigierten Sprache noch nicht alle Korrespondenten fehlerfrei umgehen können.
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Kratzbaum
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Dieser Beitrag wurde am 07.11.2006 um 08.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#1070
Loreley
Gern wüßte ich, was diese drei magischen Formeln bedeuten:
Klimaschutz Staatengemeinschaft gesunde Ernährung
Wer hilft?
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 07.10.2006 um 18.18 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#995
So steht in einer großen deutschen Tageszeitung geschrieben:
"Die Theologen haben die Bibel nur unterschiedlich interpretiert; es kommt darauf an, sie zu verändern. So sehen es jedenfalls Teile der evangelischen Kirche. Deshalb wird es bald eine politisch korrigierte "Bibel in gerechter Sprache" geben. An diesem Übersetzungsvorhaben wird seit 2001 an der Evangelischen Akademie Arnoldshain (Taunus) gearbeitet; im nächsten Jahr soll es abgeschlossen sein."
Abgesehen davon, daß der Text in böser Wortlaut-Analogie zu einer vulgärphilosophischen Äußerung von Karl Marx (nicht der hochverdiente Komponist katholischer Kirchenmusik!) gedrechselt ist, bleibt folgendes zu bemerken:
Wie ist der Begriff einer "gerechten Sprache" konstituiert? Es mag als Grenzfall ungerechte Äußerungen geben, mit denen eigentlich ungerechte sprachliche Handlungen gemeint sind. Sprache ist generell unschuldig, schuldig sind höchstenfalls ihre Sprecher, weshalb Sprachkritik nicht das ist, was der Name suggeriert, sondern Sprecher- bzw. Schreiberkritik per Textkritik. Was dazu unbestimmte "Teile der evangelischen Kriche", normaldeutsch: Glieder dieser Kirche, meinen, ist kaum erheblich.
Ist in diesen "Teilen" (parts or members?) jemand zu der Einsicht gekommen, daß wir es bis dato mit einer Bibel in ungerechter Sprache zu tun hatten, also mit einem ungerechte Handlungen repräsentierenden / vollziehenden Textkomplex, den Martin Luther so ungerecht gelassen hat, wie er war, weil er meinte: "Und das Wort sie sollen lassen stahn."? Bedienen sich das MNT (1988), die GNB (1997) oder die BNNT (1999) also ebenso wie Luther einer ungerechten Sprache (was auch immer das sein mag)?
Ist dieser Gerechtigkeitsfimmel eine rein deutsche Angelegenheit oder machen die evangelisch-lutheranischen Gläubigen und ihnen religiös Nahestehende in ihren (möglicherweise auch ungerechten) Nationalsprachen mit? Werden die kirchenmusikalischen Werke etwa von Schein, Schütz und Scheidt (Monteverdi, Gibbons, Gabrieli usw.) auch neu getextet? Muß das Vaterunser auch dran glauben oder glaubt man weiterhin an die Gerechtigkeit seiner Sprache?
Vielleicht soll die gewaltige Neuübersetzung den Text zu einer Plattitüde formen, die jede Exegese überflüssig bzw. lächerlich macht und hinführt zum nun wahrhaftig wörtlichen Verständnis des "Buches der Bücher". Worum geht es also, wenn nicht um Destruktion?
Es ist bezeichnend, daß gelegentlich der Rechtschreib"reform" andere verwandt geartete Großunternehmen ins Licht geraten, bei denen so manchen ein ähnliches Gefühl beschleicht wie im Falle des die Graphie des Deutschen betreffenden.
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Kratzbaum
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Dieser Beitrag wurde am 07.10.2006 um 13.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#993
Von der "schülergerechten" Übersetzung hatte ich noch nichts gehört. Meine Frage bezog sich auf die von einem Riesenteam (gößer als der Rechtschreibrat!) gebastelte sog. "gerechte" Bibelneufassung, von der gestern z.B. H. Schmoll in der FAZ kommentierend berichtete. Die hessische Landeskirche hat sogar eine volle Pfarrstelle dafür bereitgestellt, ein schönes Beispiel dafür, daß man auch in Zeiten knapper Mittel überall dabeisein will, wo es modern zugeht. -(Dank an Herrn Markner.)
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Christoph Schatte
Poznan
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Dieser Beitrag wurde am 07.10.2006 um 12.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#992
Falls Herr Kratzbaum die "schülergerechte" Übersetzung des Neuen Testaments von Berger und Nord meint, kann er sich von deren Qualität am Anfang des Johannesevangeliums orientieren, dessen Luthersche Fassung eigentlich ein Sanctum ist:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Das Evangelium des Johannes hebt in dieser Nachdichtung der Vulgata (telegrammstilistisch, ergo zeitsparend und so) jetzt wie folgt an:
Zuerst war das Wort da, Gott nahe und von Gottes Art.
Damit wird aus Luthers Existenzprädikat ein Vorhandenseinsprädikat, aus Luthers Dispositionsprädikat ein Lokalisierungsprädikat und aus Luthers Identitätsprädikat ein Vergleichsprädikat mit zwei(!) Größen.
Nach dem umgestoßenen Tridictum wird gelegentlich aus Moses 1 auch der creator mundi entfernt, weil die Übersetzer den heutigen Schülern einen solchen nicht zumuten möchten. Zum Vergleich der nicht schülergerechte Text von Martin Luther und der didaktisch geupdatete Text von Berger und Nord:
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht.
Alle Dinge sind durch das Wort entstanden.
Das Ganze hat allerdings nichts mit Orthographie, sondern mit Kultur(bewußtsein) zu tun und sollte zum Caveat und zum Indiz für die derzeitige Lage werden. Daß diese Neuübersetzung hoch zu loben sich einige Bischöfe nicht enthalten konnten, macht fassungslos und ist schlicht deprimierend.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 06.10.2006 um 23.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#991
F.A.S., 11. 9. 2005
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Kratzbaum
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Dieser Beitrag wurde am 06.10.2006 um 20.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#990
Lauter Mißgeburten
Ich würde gern einmal etwas über die neue "gerechte" Bibelübersetzung (wohl eher eine Umdichtung) in diesem Forum lesen. Meiner Meinung nach geistesgeschichtlich in die gleiche Kategorie wie die Rechtschreibreform einzuordnen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 31.08.2006 um 23.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#902
"56 Prozent der Abiturienten seien heute weiblich." "Bei der Fachtagung diskutieren Erziehungswissenschaftler, Lehrer und Jugendforscher über die Anforderungen an eine «geschlechtergerechte Schule»." dpa-Newsticker (am 31.08.2006 um 12:16 Uhr, © WELT.de) So geht's also auch.
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Wolfgang Scheuermann
Dilsberg
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Dieser Beitrag wurde am 08.08.2006 um 07.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#839
Auf der Titelseite der heutigen FAZ kann man - wenn man die neue Duden-PC ernst nimmt - lernen, daß Raucherinnen bei Bewerbungen NICHT abgelehnt werden dürfen.
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Alexander Glück
Hollabrunn
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Dieser Beitrag wurde am 08.08.2006 um 06.51 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#838
Mich würde interessieren, wie es die Redaktionen mit sehr negativen Begriffen wie den folgenden halten:
Vergewaltigerin Kinderschänderin Nationalsozialistin Völkermörderin Lagerleiterin Blockwärterin Leichenschänderin Kriegsverbrecherin Volksverhetzerin
...gibt es diese Einträge auch oder kommt sowas im "Gender mainstreaming" nicht in die Tüte?
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 08.08.2006 um 00.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#837
Bei der besagten Postsparerin handelte es sich vermutlich nicht um die 17millionste Postsparerin, sondern um den 17millionsten Postsparer . . .
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 08.08.2006 um 00.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#836
Maronibraterin: w. Form zu Maronibrater
Beim Schmökern in Dudens „Großem Wörterbuch der deutschen Sprache“ kann man viel lernen, zum Beispiel über weibliche Formen. Zusammen mit meinen Kolleginnen (!) und Kollegen sammle ich seit Jahren „weibliche“ Duden-Einträge. Zusätzlich zu den im Tagebuch von Professor Ickler (Eintrag vom 01.08.2006) genannten Exemplaren weist unser Kuriositätenkabinett unter anderen die folgenden Trouvaillen auf: Bettwärmerin, Bibliotheksbenutzerin, Dulderin, Gehirnakrobatin, Glücksritterin, Hohlglasfeinschleiferin, Konsumverweigerin, Maronibraterin, Menschheitsbeglückerin, Postsparerin, Rohproduktenhändlerin, Salonbolschewistin, Sammelbestellerin, Tierstimmenimitatorin.
Ob Wörterbuchmacher sich wirklich frei fühlen, weibliche Formen mal aufzuführen und mal wegzulassen? Das Streben nach Vollständigkeit im Rahmen des Unvollständigen ist nicht von vornherein verwerflich. Stellen wir uns vor, von den 26 Schweizer Kantonen fänden die Lexikographen in ihren Textkorpora nur für 25 Belege in der möglicherweise vorab definierten Mindestfrequenz. Werden sie dann auf die Aufnahme jenes einen Kantons verzichten? Und wäre das dann im Interesse der Benutzer? Soll man ihnen den 26. Kanton vorenthalten, nach dem Motto „Was wir nicht gefunden haben, dürft Ihr nicht nachschlagen wollen“? Wie geht eine Redaktion mit solchen Fragen um? Ich stelle mir vor: zur Not setzt man die Signifikanzschwelle eben ein bißchen herunter, schon ist man mit seiner Systematik wieder im reinen. Oder aber man durchbricht diese Systematik, indem man heimlich, still und leise den 26. Kanton einfach hinzufügt. Wäre das wissenschaftlich vertretbar? Müßte man diese Abweichung dem Leser gegenüber ausdrücklich erwähnen und sie auch solide begründen?
Natürlich gibt uns die Statistik mit ihren Verfahren zur Bestimmung repräsentativer Stichproben und vielem mehr nützliche Instrumente an die Hand, die ein Mindestmaß an Objektivität gewährleisten. Aber ist es nicht am Ende doch jenes Quentchen Subjektivität, das über die Qualität eines Wörterbuchs entscheidet? Ist nicht die Einordnung und Bewertung des Vorgefundenen durch den – hoffentlich recht kompetenten – Autor mit das Interessanteste an einem Wörterbuch? Wie geht ein Lexikograph zum Beispiel mit Wörtern um, von denen er aufgrund seiner Erfahrung vermutet, daß sie schon bald wieder in der Versenkung verschwinden werden? Sind wir als Benutzer nicht dankbar für eine sinnvolle Filterung und zuweilen eben auch für punktuelle Ergänzungen? Was dabei herauskommt, wenn man das Datenmaterial nicht ordentlich bearbeitet, kann man an der letzten Ausgabe des amtlichen niederländischen Rechtschreibwörterbuchs von 1995 studieren, bei der man sich die Schlußredaktion gespart hatte. Das Ergebnis war ein ungewöhnlich dickes Werk, das den landläufigen Namen „Groen Boekje“ (Grünes Büchlein) kaum noch verdiente. So enthielt es nicht weniger als 70 Zusammensetzungen mit moslim-, von denen nur ein Bruchteil orthographisch relevant war, darunter viele Wörter wie moslimenclave und moslimsluipschutter (muslimischer Scharfschütze!). Der Krieg auf dem Balkan ließ grüßen.
Zurück zu den weiblichen Personenbezeichnungen. Hier bemüht sich die Dudenredaktion erkennbar um Vollständigkeit, das heißt, sie beschränkt sich nicht auf punktuelle Ergänzungen, wie ich sie oben angesprochen habe. Dadurch bleibt der tatsächliche Sprachgebrauch häufig auf der Strecke, und damit ist meines Erachtens die Grenze zur unzulässigen Bearbeitung überschritten. Denn anders als bei jenem 26. Schweizer Kanton, der ja nachweislich existiert und auch in realen Texten vielfach vorkommt, die man heutzutage bei Bedarf innerhalb von Sekunden beschaffen könnte, handelt es sich bei der Postsparerin um ein reines Kunstprodukt. In Google findet man auf Seiten aus Deutschland genau einen Beleg (wenn man mal von der Duden-Website absieht, auf der man ebenjenes „Große Wörterbuch“ konsultieren kann), nämlich eine Braunschweiger „Stadtchronik“, die unter dem 30. Oktober 1973 die denkwürdige Tatsache vermeldet, daß in der Oberpostdirektion „die 17millionste Postsparerin der Deutschen Bundespost“, eine Bürgerin der Stadt, geehrt wurde.
Die Akribie, mit der die Dudenredaktion männlichen Personenbezeichnungen auch dort ein weibliches Pendant zur Seite stellt, wo es nur bildbar ist, aber nicht, wenn überhaupt, in nennenswertem Umfang angetroffen worden sein kann, legt zwei Vermutungen nahe, die ich für gleichermaßen plausibel halte:
1. Vermutung: Das Wörterbuch soll immer dicker werden, damit man jede Neuauflage als „erweitert“ bezeichnen kann. Dieser Verdacht drängt sich besonders in den Fällen auf, in denen schon die Aufnahme der männlichen Form entbehrlich erscheint. Ich denke etwa an die Aquarienfreundin, die zusammen mit ihrer Kollegin, der Aquarienliebhaberin, und den beiden männlichen Gegenstücken nicht weniger als neun Zeilen und damit fast ebensoviel Raum wie die Einträge „verzichtbar“ und „redundant“ zusammen in Anspruch nimmt, und das, wo sich doch schon die Aquarianerin und der Aquarianer im Wörterbuch breitgemacht haben.
2. Vermutung: Hier wird einem Dogma gehuldigt. Dogmatismus aber reizt zum Widerspruch, denn jeder Mensch mit ein wenig Lebenserfahrung weiß: Die Wirklichkeit ist komplizierter als jedes Dogma. Der Dogmatiker steht unter verschärfter Beobachtung, er muß sich stets an seiner Lehre messen lassen. Und so entdeckt man bei genauerem Hinsehen erstaunlich viele Lücken im System, sprich Abweichungen vom Dogma. Warum zum Beispiel, könnte man ketzerisch fragen, tauchen die Auktionatorin und die Baggerführerin nicht auf? Schließlich gibt es in der Realität zahlreiche Auktionatorinnen. Und warum sollten nicht auch Frauen einen Bagger führen können? Was ist mit der Bundeskanzlerin, die, man mag es kaum glauben, in der aktuellen Auflage des „Großen Wörterbuchs“ von 1999 noch nicht verzeichnet ist? Zwar gibt es eine leibhaftige Bundeskanzlerin erst seit letztem Jahr, das Wort aber ist seit langem Bestandteil unserer Sprache und läßt sich in seriösen Texten, die weit in die Vergangenheit zurückreichen, belegen. Was soll der durchschnittliche Wörterbuchbenutzer davon halten, wenn er, durch die Notenstecherin und die Salzwerkerin für das gesellschaftspolitische Anliegen der Redaktion gehörig sensibilisiert, zwischen Bundeskanzler und Bundeskriminalamt nur das Lemma Bundeskanzleramt vorfindet? Müßte er, wenn er so gestrickt wäre, wie die Redaktion sich offenbar einen moralisch integren Zeitgenossen vorstellt, darin nicht eine Diskriminierung sehen, die viel verwerflicher ist, als es die grundsätzliche Weglassung weiblicher Formen in sämtlichen Wörterbüchern je sein könnte? Und wie kommt es eigentlich, daß negativ besetzte Bezeichnungen wie Arschkriecher, Dünnbrettbohrer und Korinthenkacker oftmals nur in der männlichen Form aufgeführt sind? Ein reines Versehen der Redaktion? Oder sind Frauen vielleicht doch die besseren Menschen?
Die mechanische Generierung von Einträgen des Musters „w. Form zu X“ birgt noch ein weiteres Risiko. Sie verleitet die Redakteure nämlich dazu, alle weiblichen Personenbezeichnungen für Pendants existierender männlicher Bezeichnungen zu halten. Das ist aber längst nicht immer der Fall. So ist die Schützenkönigin eben nicht nur, wie das „Große Wörterbuch“ glauben machen will, die „w. Form zu Schützenkönig“, also (in entsprechender Abwandlung der Definitionen unter dem Stichwort „Schützenkönig“) die preisgekrönte Siegerin des Wettschießens der Schützinnen und Schützen beim Schützinnen- und Schützenfest oder die erfolgreichste Torschützin einer Saison, eines Turniers usw., sondern auch – und gewiß nicht zuletzt – die Frau des Schützenkönigs bei einem Schützenfest. (Nebenbei: Würde man die erfolgreichste Torschützin nicht eher als Torschützenkönigin denn als Schützenkönigin bezeichnen?)
Natürlich gehören die Ministerin, die Bürgerin und die Verkäuferin ins Wörterbuch, weil sie fester und selbstverständlicher Bestandteil unserer Sprache sind, nicht aber die Bibliotheksbenutzerin und die Menschheitsbeglückerin. Die Redaktion sollte den Mut haben, diese vermeintliche Inkonsequenz mit dem Hinweis auf ihren deskriptiven Auftrag zu verteidigen. Sie sollte aufhören, um eines Zieles willen, das mit diesem Auftrag nicht vereinbar ist, Fremdkörper in ihre Wörterbücher einzuschmuggeln. Wer die Sprache beschreibt, beschreibt die Welt. Wer die Welt verbessern will, dem möchte man viel Glück wünschen, aber er sollte es nicht über ihre Beschreibung versuchen. Die Beschreibung wird dadurch nämlich schlechter, ohne daß die Welt besser würde.
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