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»Darf man so sagen – oder schreiben?«
Beiträge zum Thema
»Konjunktiv«
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 25.12.2014 um 20.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#10925
Vorsicht ist die Mutter der dpa-Ausdruckweise: "Istanbul (dpa [25.12.]). [...] Der [16jährige] Jugendliche habe Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Ansprache vorgeworfen, in Korruption verwickelt zu sein, berichtet die Zeitung «Hürriyet». [...] Dem Jugendlichen könnten bis zu vier Jahre Haft drohen." Könnten? Drohen? Oder ist das auch nur zitiert? Zusatz: Heute, 26. 12., berichtet dpa aus Istanbul dazu: "Ein wegen Beleidigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan festgenommener Teenager ist wieder frei. Ein Gericht ordnete die Entlassung nach einer Beschwerde des Anwalts an. [...] Die Zeitung «Hürriyet» berichtet, der Teenager müsse nach wie vor mit juristischen Konsequenzen rechnen - und bis zu vier Jahren Haft."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 10.02.2014 um 15.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#10591
"ADAC-Präsident Peter Meyer sollte suspendiert werden" (dpa, heute) halte ich für eine Überschrift für unglücklich. Wenn der Artikel dann klar macht, daß "sollte" als reine Vergangenheitsform zu lesen sei, wäre wohl "hatte suspendiert werden sollen" besser, wenn's auch etwas länger ist.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 16.04.2012 um 02.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#8977
Könnte man den Konj. I "solle" nicht als indirekte Wiedergabe des in direkter Rede gebrauchten "soll" deuten bzw. rechtfertigen? Etwa so:
A. sagt zu B.: "Ich soll Geld beschafft haben." B. weiß bisher nichts von so einem Gerücht, deshalb gibt er nur weiter, was A. ihm erzählt hat: "A. sagt, er solle Geld beschafft haben."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 15.04.2012 um 16.01 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#8976
Doppeltgemoppelt: "Ihm werde die Mitgliedschaft in der Terrororganisation «Islamische Bewegung Usbekistans» vorgeworfen, weil er Geld beschafft und Propaganda betrieben haben solle." (dpa, 14.4.12) — Eigentlich drückt in diesem Fall das modale Hilfsverb "soll" im Indikativ hinreichend klar aus, daß hier zitiert wird. Deswegen klingt der Konj. I "solle" falsch, und er ist es hier auch. Kein einfacher Deutscher spricht so.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 11.04.2012 um 22.38 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#8969
Vielleicht ist der Sprecher auf einem gedanklichen Umweg zu diesem Konjunktiv gelangt, nämlich über die Frage: Hätte man das nicht auch anders sagen können?
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 10.04.2012 um 18.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#8968
DLF, heute 18.30 Uhr: "Was gesagt werden muß" ... Seitdem wird diskutiert, ob das wirklich so hätte gesagt werden müssen.
Erst dachte ich, in diesem Fall ist der Konjunktiv überflüssig, es reicht auch: Seitdem wird diskutiert, ob das wirklich so gesagt werden mußte. Aber je länger ich darüber nachdenke – manches sagt man halt gern im Konjunktiv.
–-
Der Konj. II ist auch der Irrealis, man bezeichnet damit, was nicht geschehen ist: Wenn er es gesagt hat: Das hätte er nicht sagen müssen. Wenn er es nicht gesagt hat: Das hätte er sagen müssen.
Im obigen Zitat aber hat er es gesagt, dennoch wird gefragt, ob er es wirklich hätte sagen müssen. Damit wird das, was tatsächlich passiert ist, als Irrealis formuliert. Ich glaube, meine erste Intuition, daß das sprachlich unsinnig ist, war schon richtig.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 08.04.2012 um 01.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=280#8957
Am 25. August 2012 wäre Erich Honecker 100 Jahre alt geworden. (www.daserste.de)
..., wenn er nicht gestorben wäre, tatsächlich. Aber wenn man schon diese Floskel benutzt, dann sollte es wohl heißen, er 'würde 100 Jahre alt werden'.
Die Dokumentation wird am 12.4. um 20.15 Uhr auf dem NDR wiederholt. Man sollte sich das Interview mit seiner immer noch lebenden Frau durchaus antun. Auch wenn es einen noch im nachhinein graust, ist es doch sehr aufschlußreich, was die DDR für eine Volksbildungsministerin hatte.
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