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»Darf man so sagen – oder schreiben?«


Beiträge zum Thema

»Russen-Kälte«

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Manfred Riemer
Mannheim

Dieser Beitrag wurde am 11.06.2014 um 10.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=279#10727


Es geht zwar hier mehr um Alpenkälte, aber egal (SZ, 10.6.14, S. 2):

Steile Schluchten, völlige Dunkelheit und vier Grad Kälte: ...
...
Nun liegt sein Kamerad dort in der Tiefe eingeschlossen, bei etwa vier Grad Kälte.


Da darf man nun raten. Wer sagt, es sei 4 Grad kalt, der meint wohl eher +4 Grad, auf Dauer kann sich das schon recht kalt anfühlen. Dagegen hören sich 4 Grad Kälte mehr an wie 4 Grad Frost, also -4 Grad, als wollte man damit den Unterschied zu Temperaturen über 0 ausdrücken.

Was nun? In einer tiefen Erdhöhle erwartet man nicht unbedingt Frost, aber die Höhle liegt hoch in den Alpen, da wären Minustemperaturen vielleicht nicht ganz ausgeschlossen. Die Wasserströme im danebenstehenden Artikel lassen dann aber doch vermuten, daß es um plus 4 Grad geht:

Anders als etwa in einem Bergwerk ... sorgen die Wasserströme in der Naturhöhle für ständige Kälte. Die Temperatur in 920 Metern Tiefe ... liegt auch im Sommer nur bei etwa vier bis fünf Grad.
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Tanja Gerber
Olten

Dieser Beitrag wurde am 19.02.2012 um 08.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=279#8733


Russen-Kälte friert Hamburg ein
....., auch dank dem ‚siebirischen’ Hochdruck Detlev …..
(bild.de, am 03.02.2012 von Merle Schesselmann)

Dass sich die Temperaturmittel der wärmsten und kältesten Monate um 35-68 °C unterscheiden, ist in Sibirien bekannt, je nach Breitengrade bis zu –70 °C.

Aber bei maximal –15 °C und nur zwei Zentimeter Schneeschauer in und um die Stadt zu frieren, scheint mir dann doch übertrieben. Und wenn ich schon dabei bin: Was habe ich überhaupt unter Russen-Kälte zu verstehen bzw. liegt das möglicherweise auch nur am ‚siebirischen’ Hochdruck?
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