Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 20.08.2016 um 22.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#11474
Geschlechtsprobleme: "Reinfeld (dpa [20.8]) [...] Ein fachkundiger Kollege aus Lübeck habe die sogenannte Teppichpython eingefangen. In der Nähe der Grünfläche war bereits am Dienstag ein ebenfalls 2,5 Meter langer Australischer Python eingefangen worden." - Ich hätte auch von mir aus "die Python" gesagt, muß mich aber von meinem alten Duden belehren lassen, daß diese Riesenschlange maskulin ist. Aber doch nur ein kleines Schlammaß: "Rio de Janeiro (dpa [21.8.]). [...] Sein «unreifes Verhalten» habe ihn [US-Schwimmstar Ryan Lochte] und seine drei Teamkollegen erst in dieses Schlamassel auf der nächtlichen Tour durch Rio gebracht, sagte der 32-Jährige in einem NBC-Interview. Dass sei dumm gewesen."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 09.12.2015 um 23.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#11255
faz.net heute: "Pure Verzweiflung [auch an der faz-Grammatik] Beate Zschäpe dürfte ihr Versuch, sich als Unbeteiligte darzustellen, niemand abnehmen." Genus oder Anakoluth, was immer hier zu beachten wäre.
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 24.11.2015 um 23.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#11229
Nola, das Nördliche Breitmaulnashorn im Zoo von San Diego in Kalifornien, war ein Koloss, das drittgrößte Landsäugetier nach dem Afrikanischen und den[!] Asiatischen Elefanten, ... Jetzt ist Nola - unser Bild zeigt sie im Dezember 2014 - im Alter von 41 Jahren eingeschläfert worden.. Was ihr Ableben erwähnenswert macht: Auf der ganzen Welt gibt es nur noch drei von seiner Art. (FAZ, 24.11.15, S. 7)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 19.03.2015 um 23.16 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#11020
Geschlechtszuweisung bei einer deutschen Nachrichtenagentur oder nicht genau hingehört: "Wir fordern die Bundesregierung auf, noch vor der Sommerpause ein Gesetzentwurf vorzulegen." (DTS-Meldung heute)
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 11.12.2014 um 00.04 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10909
"Charlène und Albert von Monaco: Die kleinen Prinzen sind da Monaco (dpa). Zuerst kam das Mädchen, dann der Junge: Fürstin Charlène hat am Abend ihre Zwillinge zur Welt gebracht - früher als erwartet. Die kleine Prinzessin Gabriella habe um 17.04 Uhr das Licht der Welt erblickt, ihr Bruder um 17.06 Uhr." Ist laut Überschrift die kleine Prinzessin Gabriella denn auch ein Prinz? Oder ist da die Ankündigung der frohen Eltern bloß falsch übersetzt worden?
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 02.10.2014 um 08.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10875
Ich dachte, ich muß doch mal im Netz suchen, und da finde ich tatsächlich eine Liedzeile von Marius Müller-Westernhagen: Freiheit Freiheit ist die einzige die fehlt
Hat die FAZ das zitiert? Sind das Lied und die Zeile so bekannt, daß die FAZ sie ohne Nennung des Ursprungs einfach drucken und auf Verständnis hoffen kann? Mich hat sie jedenfalls damit reingelegt.
Aber wenn auch, der Fehler an sich wird dadurch m. E. nicht besser. Na ja, ist vielleicht "künstlerische Freiheit". Immerhin heißt es in dem Lied auch: Freiheit Freiheit ist das einzige was zählt (Zeichensetzung und GKS sind überall anders wiedergegeben.)
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 02.10.2014 um 01.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10874
Die FAZ titelte am 27.9.14 auf Seite 1, bezugnehmend auf die DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft vor 25 Jahren:
Freiheit ist die einzige, die fehlt
Was für eine "einzige" soll das sein, "die" da fehlt? "Freiheit ist die einzige Freiheit, die fehlt" ergibt ja keinen Sinn. Gemeint kann nur sein: Freiheit ist das einzige, was fehlt.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 14.08.2014 um 09.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10823
"Schlimmer als der 0:2 könnte für die Münchner Martinez’ Verletzung wirken." (faz.net, gestern) - Ich hätte hier "das 0:2" geschrieben. Für "der" fiele mir eigentlich nicht so recht ein weggelassenes Hauptwort ein. Welches oder was hat sich der Schreiber hier gedacht? Oder geht die Sprache bei ihm anders?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 05.02.2014 um 18.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10587
Zur richtigen Geschlechtsumgebung müßte eigentlich ein Berichtigungsprogramm einhaken, wenn man als ja doch schnell arbeitender Journalist schon nicht mehr selbst stutzen kann: "(dpa [heute]) - [...] Einen Verbindung zu Hoffman, über den US-Medien spekulierten, bestätigte der Sprecher aber zunächst nicht." Schließlich haben wir hier ein Substantiv auf -ung. (Ob die Maschine allerdings auch was beim Relativpronomen tun könnte, ist eine andere Frage.)
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 11.08.2013 um 14.38 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10380
Die Haut an den Füßen ist generell ein gutes Schutzschild gegen Krankheitserreger. (FAS, 11.8.13, S. 54)
Aber nur gegen die Erreger, die "das" Schild lesen können.
Dagegen bedeuten der Pylon (Plural Pylonen, auch Pylone) und die Pylone (Plural Pylonen) (#10351) laut Duden online das gleiche.
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Karsten Bolz
Hofheim
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Dieser Beitrag wurde am 26.07.2013 um 22.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10351
Gestern im Verkehrsfunk:
"Auf der A... zwischen A und B liegt eine Pylone auf der rechten Spur."
Nun ja, wie sollen sich Pylone vermehren, wenn es keine Pyloninnen gibt...
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 25.07.2013 um 16.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10348
Hoch dahergeredet Geschlechtsschwierigkeit bei welt.de (heute): "Die Namenswahl des kleinen Prinzen von Kate und William ist eine Soufflé aus Erinnerung." In meinem Wortschatz wie auch in meinem Wörterbuch ist "Soufflé" Neutrum, und auch im Artikel selbst wird's dann doch noch "ein wohl durchdachtes Soufflé aus Erinnerung, Tradition und familiärer Rücksichtsnahme." Aber da dann als Teilüberschrift "Die Deutschen Ahnen des kleinen Prinzen". Was die Deutschen da nicht alles ahnen sollen! Überhaupt wirklich amateurisch herausgegeben, die welt.de. Offenbar ein Planschbecken für angenommene Volontäre.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 20.07.2013 um 19.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10338
Auch zu www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=987#23704 faz.de, heute: "Eine Grünen-Politikerin fordert jetzt, das Einwegpfand zu erhöhen."
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 20.07.2013 um 09.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10336
Grüne Geschlechtsschwierigkeiten: "Wir müssen das Pfand-System vereinfachen und vor allem einheitlich gestalten. Zur Not muss der Einweg-Pfand auf bis zu 40 Cent erhöht werden", sagte Steiner [Grünen-Umweltexpertin Dorothea Steiner] dem Blatt ["Bild"-Zeitung (Samstagausgabe)]". Irgendwie verständlich kommt mir das falsche Geschlecht von "Pfand" hier jedoch auch vor. Die Interferenz von "Preis" ist eben sehr stark. Und darum geht's der Sprecherin ja eigentlich.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 14.05.2013 um 21.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10227
3. sg. f. oder m., mit einem gewissen Humor ganz kühl sprachlich gemeistert: "Bangkok (dpa [heute]) - [...] Ein Thailänder, der mit Brustimplantaten vor vier Jahren einen Wettbewerb als transsexuelle Schönheitskönigin gewonnen hat, ist ins Kloster gegangen. Sorrawee Nattee wolle sein Leben als buddhistischer Mönch fristen, berichtete die «Bangkok Post[»]. Sie sei bereit, allen Besitz hinter sich zu lassen, sagte die «Miss Tiffany 2009», Spitzname Jazz, der Zeitung. [...]"
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 23.04.2013 um 21.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10207
»Was hat die arme Sau aus seinem Leben gemacht – er ist jetzt... Kanzlerkandidat der SPD.« Kubicki über Steinbrück im FOCUS. Das ist auch gebräuchlich, wenn es heißt 'es Eri', wobei die Erika gemeint ist. Kommt wohl aus dem Moselfränkischen?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 17.04.2013 um 00.36 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10197
Geschlechtswechsel auf dem Weg vom Nominativ zum Akkusativ: "Der Kosovo habe in den letzten acht Monaten den Dialog mit Serbien gehabt und versucht eine normale Beziehung aufzubauen. [//] Jedoch "bei dem letzten Treffen in Brüssel wollten die Serben vor allem territoriale Ansprüche innerhalb des Kosovo umsetzen, und das war nicht akzeptabel - nicht nur für das Kosovo, sondern auch für die Europäische Union". — Man könnte den Wechsel aber auch als Kritik der dts Nachrichtenagentur am Sprachgebrauch des zitierten Sprechers interpretieren, — obwohl der wohl, "[d]er Außenminister des Kosovo, Enver Hoxhaj," seine Feststellung nicht auf deutsch getroffen hat. Aber vielleicht doch; denn "[d]as sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk." Nun, wie dem auch immer sei...
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 03.03.2013 um 11.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#10080
FAZ/FAS, 2./3.3.13, Seite C2: Yahoo ist in heller Aufruhr, ...
Es heißt (oder hieß früher) die Ruhr, als Krankheitsbezeichnung hat sie sich bis heute erhalten. Laut Duden und DUW ist nur der Aufruhr üblich. So eindeutig scheint das aber nicht zu sein.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 18.12.2012 um 05.18 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#9773
Geschlechtsschwierigkeit bei dpa: "Paris (dpa) - [...] Die Rivalen um die Nachfolge von Nicolas Sarkozy einigen sich auf ein Kompromiss." (18.12.)
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Paul Westrich
Kusterdingen
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Dieser Beitrag wurde am 05.12.2012 um 10.23 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#9737
Die Südwestpresse übernimmt heute (05.12.2012) eine Meldung der dpa und irrt sich beim Geschlecht eines Erdzeitalters: "Stimmt die Einschätzung der Wissenschaftler, sind die Dinosaurier bereits im Mitteltrias aufgetaucht, im Obertrias hätten sie sich dann rasch über die Erde ausgebreitet. Das Trias begann ..." Eigenartigerweise fanden sich bei Google tatsächlich auch zwei Belege für "das Trias": ausgerechnet auf einer Materialienseite der Zentrale für Unterrichtsmedien und im Mineralienatlas. Alberti hatte 1834 den stratigraphischen Begriff in seiner Monographie "Beitrag zu einer Monographie des Bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers und die Verbindung dieser Gebilde zu einer Formation" geprägt. Dabei hatte er das feminine griechische Wort trias (Dreizahl) übernommen. Seither wurde und wird in Geologie und Paläntologie diese Formation "die Trias" genannt.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 06.11.2012 um 09.40 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#9645
Welt.de mit Geschlechtsschwierigkeiten: "Ein Gag hat der [Opel-]Adam unterm Dach parat." (heute)
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 04.09.2012 um 20.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#9405
Die Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie, hat offenbar seinen Ursprung in einer speziellen Hirnregion des Thalamus. (FAZ, 15.8.12, S. N1)
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 20.11.2011 um 14.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#8323
Der Hass ist nur ein Mausklick entfernt (FAS, 20.11.2011, S. 5)
Klick ist laut allen Wörterbüchern, die ich zur Verfügung habe, maskulin, nicht neutral.
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Kratzbaum
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Dieser Beitrag wurde am 11.10.2011 um 10.32 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#8188
Ich würde "Stereotyp" als Neutrum gebrauchen: das Stereotyp, die Stereotype.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 29.06.2011 um 16.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#7895
Na, was denn nun: "Im Schwarzwald ist ein Königspython mit zwei Köpfen zu sehen." // "München: Mann findet lebende Königspython in Mülltonne" (welt.de, heute). Mein Wörterbuch hat für "Python m." den Plural "-s". Ich bin mit Schlangen nicht so vertraut, aber ich hätte "Python" als fem. angesehen, so wie wohl der Autor des zweiten Artikels auch.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 09.05.2011 um 21.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#7753
Etwas voreilig nachgetragen, denn die Apposition ist nachgestelltes "Attribut im gleichen Fall". Deshalb wäre wohl "eines ... finanzierten Zusammenschlusses" bzw. "eines Zusammenschlusses, der von ... finanziert wird" richtig. Aber das Ganze ist sowieso verkorkst und zeigt den Versuch einer Korrektur an, der halt danebengegangen ist. Das "von", das den Dativ "einem" regieren soll, steht eben nicht da.
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Oliver Höher
Braunschweig
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Dieser Beitrag wurde am 09.05.2011 um 13.16 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#7752
Auch Necla Kelek hat in der Netzausgabe der FAZ von heute Probleme, bei den Verweiswörtern das richtige Genus in einen klaren Zusammenhang zu setzen.
Wer in Deutschland Migrationsforschung betreiben will, kommt an dem inzwischen emeritierten Migrationsforscher Prof. Dr. Klaus J. Bade aus Osnabrück nicht vorbei. Er ist Vorsitzender des „Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration“, einem von acht bedeutenden Stiftungen wie der Stiftung Mercator, der Volkswagenstiftung, der Bertelsmann-Stiftung, der Körber-Stiftung finanzierten Zusammenschluss.
Besser wäre es gewesen, den Bezug zum "Zusammenschluß" am Ende des Satzes vorzuziehen, der durch die arg lange Aufzählung der einzelnen Stiftungen unterbrochen wird.
Unabhängig davon ist der Artikel jedoch lesenswert, da er die problematische Lobbybildung in diesem Bereich zeigt, die in ihren Untersuchungen nur zu den Ergebnissen kommt, die – hochsubventioniert – schon vorher feststehen. Erinnert irgendwie an die Rechtschreibreform und ihre Durchsetzung, oder?
Nachtrag: Ich war vorhin etwas voreilig. Deshalb nun ganz deutlich, um möglichen Diskussionen vorzubeugen: Ein grammatischer Fehler liegt nicht vor. Ich halte den Satz nur für schlecht formuliert, so daß man ihn zweimal lesen muß, um den Bezug von "einem" zu "Zusammenschluß" zu verstehen. Gerade bei einem Zeitungstext, der doch nicht für die Ewigkeit geschrieben wurde, sollten klare Formulierungen das Verständnis von oftmals komplexen Zusammenhängen erleichtern. Was spricht daher gegen einen Satz wie "einem Zusammenschluß von acht bedeutenden Stiftungen wie der Stiftung Mercator, der Volkswagenstiftung usw."?
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Ruth Salber-Buchmüller
Mülheim-Ruhr
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Dieser Beitrag wurde am 06.01.2011 um 17.17 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#7334
"Gedenktage, Gedenkwochen, Gedenkmonate: Das gibt es in Amerika zuhauf. Man gedenkt den Alzheimer-Kranken, den Militär-Familien oder den familiären Pflegekräften. Da ist die Begnadigung eines Thanksgiving-Truthahns durch den Präsidenten noch eine der leichteren Übungen. Von Patrick Welter"
So gedenkt heute FAZ-net...
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 03.01.2011 um 22.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#7319
Kalifornische Astronomen wollen einen Planeten entdeckt haben, auf dem flüssiges Wasser existieren könnte - und damit Leben. 20 Lichtjahre von der Erde entfernt, rund 195 Billionen Kilometer, soll das Gliese 581 g genannte Gebilde durchs All rasen. Immer um seine kleine Sonne im Sternbild Waage herum, der er stets dieselbe Seite zeigt.
(SPIEGEL Jahres-Chronik 2010, S. 172)
Wer ist "er"? Gemeint sein kann ja nur "es", "das Gebilde" um "seine" Sonne, denn "er", der "Planet", liegt wohl doch gar zu weit entfernt.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 24.10.2010 um 00.19 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#7050
Naja, auch bei "trotz" hat das Objekt der Präposition ja den Übergang vom Dativ in den Genitiv vertragen. Und bei "nahe" sind wir jetzt also dabei gewesen: "[...] haben sich die US-Popsängerin Katy Perry und der britische Komiker Russell Brand nahe eines Tigerreservats im indischen Unionsstaat Rajasthan das Ja-Wort geben." (welt.de, gestern) — Und zum Perfektpartizip? Geschenkt!
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2010 um 16.34 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6716
Beeindruckend, Herr Metz. Bei Goppel ist das nasale en schon ganz kunstgerecht (ang wäre auch irgendwie preußisch). Ob das nun ein Indiz für ein Links-Rechts- oder ein Nord-Süd-Gefälle ist, bliebe noch zu klären. Fragen wir einfach die Krake Paul.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2010 um 16.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6715
"Das Klientel breitet sich immer weiter aus. Wieso eigentlich?" (#6702), "Schreiber denken wohl, ein Viertel, Achtel sei ja auch neutrum." (#6703): Auch wo "-tel" auf "Teil" zurückgeht, spräche die Betonung der letzten Silbe bei "Klientel" gegen einen einfachen Übergang ins Neutrum. Die "Schreiber" schreiben nämlich bei sowas erstmal wie sie sprechen! (Und es gibt auch hinreichend Maskulina auf "-el"! Wo bei "Häcksel" sogar die Zweigeschlechtlichkeit schon gang und gäbe ist.) Ich glaube eher, daß das Verständnis als Kollektiv eine Rolle spielt (Gesochs, Getier, vielleicht auch Kapital). Auch die Betonung hülfe da mit.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2010 um 14.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6713
Die Aussprache scheint jedenfalls nicht vom Parteibuch oder von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Medium abzuhängen. Folgende Politiker und Journalisten sind als Nasalierungsmuffel überführt:
Gesine Lötzsch (Linke) Joachim Poß (SPD), Hans Leyendecker (Süddeutsche Zeitung) Rainer Arnold (SPD) Renate Künast (Grüne) [02:58] Jürgen Trittin (Grüne) Sven-Christian Kindler (Grüne) Heiner Geißler (CDU) [03:59] Rainald Becker (SWR) Bettina Schausten (ZDF) Frank Jahn (NDR) Dirk-Oliver Heckmann (Deutschlandfunk) [auf den Audiolink klicken] Gabor Steingart (seinerzeit noch: Spiegel)
Siehe auch hier, hier und hier.
Bei Thomas Goppel (CSU) meine ich einen Hauch von Nasalierung wahrzunehmen (Kliantel).
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Sigmar Salzburg
Mohrkirch
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2010 um 10.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6711
Einer meiner Professoren sprach alles mögliche nasaliert aus: Centimeter, Travertin, Clientèle. Sonst orientiert man sich doch wohl mehr an lateinischer oder italienischer Aussprache.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 22.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6710
Ist nasalisiertes Klientel wirklich so selten? Das läßt sich leider schlecht überprüfen. Eine Suche über Google Video ergibt, daß z. B. Barbara Höll MdB Klientelpolitik unnasalisiert ausspricht. Sie sagt allerdings auch Rekottvaschuldung und süscha. Also vielleicht doch nicht ganz repräsentativ (trotz Volksvertretung und so).
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Urs Bärlein
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 16.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6708
#6706: Das ließe sich so deuten: Die Engländer wissen noch, daß ihr clientele aus dem Französischen kommt, während der vermeintlich weltläufige deutsche Geschäftsmann, der ihnen die Erweiterung seines Wortschatzes um das Klientel zu verdanken hat, das nicht mehr weiß.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 15.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6707
Zwischen dem Genuswechsel und dem Wegfall der Nasalierung sehe ich keinen Zusammenhang. Auch die Klientel hört man doch, zumindest heutzutage, extrem selten mit nasal gesprochenem en, oder?
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 13.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6706
Bis jetzt wird das Klientel weiterhin auf der letzten Silbe betont; die Nasalisierung hingegen fällt weg.
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 12.25 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6704
Goppel selbst spricht in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk eindeutig von der und nicht von dem Klientel. Darin benutzt er das Wort Klientel insgesamt viermal, und zwar wie folgt: 1. unsere eigene Klientel 2. unserer eigenen Klientel 3. haben wir ... Klientel ... verloren 4. die eigene Klientel
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Robert Roth
Gau-Algesheim
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 12.04 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6703
"Das Klientel" wird von korrekturen.de als "beliebter" Fehler bezeichnet. Schreiber denken wohl, ein Viertel, Achtel sei ja auch neutrum.
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 06.08.2010 um 11.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6702
»Die Union vernachlässigt nach den Worten des früheren CSU-Generalsekretärs Thomas Goppel ihr eigenes Klientel.« (dpa)
Das Klientel breitet sich immer weiter aus. Wieso eigentlich?
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Reinhard Markner
Berlin
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Dieser Beitrag wurde am 30.07.2010 um 12.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=255#6668
»Durchs Rost gefallen« betitelt die F.A.Z. einen Beitrag (30. 7. 2010) von Katrin Hummel. Der Text scheint durch den Rost des Korrektorats gefallen zu sein, denn die im Rheinischen (?) verbreitete Unterscheidung zwischen Rost (Korrosion, Schimmel) m und Rost (Gitter) s ist (noch) nicht standardsprachlich.
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